7
Aug
2011

Gesellen, die sehr gut nebeneinander im Wald Platz haben

Ein Eisbär riß am Freitag auf Norwegens Spitzbergen einen 17-jährigen Jungen aus England und brachte ihn dabei um. Das Raubtier fügte auch vier weiteren Personen schwere Wunden zu, allesamt Engländer.

Die Fünfergruppe befand sich als Teil einer britischen Gruppe von Forschungsreisenden der Jungendorganisation BSES auf Spitzbergen. Laut Medieninformationen griff der Eisbär das Camp der Reisenden an, als diese in ihren Zelten waren. Die Attacke erfolgte zur Morgenzeit, ungefähr 40 Kilometer entfernt vom administrativen Zentrum von Spitzbergen Longyearbyen. Die Gruppe alarmierte selber mit einem Satellitentelefon Hilfe herbei.

Die Verletzten wurden zunächst in das örtliche Krankenhaus gebracht, um von dort zur weiteren Behandlung nach Tromsö ausgeflogen zu werden. Die Verletzungen der Verwundeten wurden als gravierend beschrieben. Der Eisbär wurde erschossen.

Mir ist ein Kommentar eines finnischen Lesers zu diesem Bericht hier aufgefallen, dem ich mich als Naturliebhaber anschließen möchte, der darin folgendes schreibt:

Ich war einem Bären bereits Schnauze an Schnauze gegenübergestanden, es wurde dabei ein wenig vor sich hingebrummt, hernach zog man jedoch ein jeder in verschiedene Richtungen weiter. Ich lernte sogar, wie sich Bärengelächter anhört. Wir trafen uns seither noch einige Male auf Distanz. Der Bär brachte seinen Welpen gar bei, daß von dem da - also von mir - keine Gefahr ausgeht, daß das ein Geselle ist, der im gleichen Wald gut Platz hat.

18
Mai
2011

Die Universität von Ost-Finnland erforschte, was in finnischen Freizeithäusler-Ansiedlungen über Nachbarn aus dem Osten gedacht wird

Die Universität von Ost-Finnland hat eine Studie erstellt im Raum Savonlinna bezüglich der Einstellung der Finnen gegenüber dem Urlaubmachen von Russen im Häuschen im Grünen so ganz in der eigenen Nähe. Für die Studie wurden an die fünfhundert eingesessene Anwohner und regelmäßige Freizeithäusler befragt.

Der Bericht, der im Sommer vorgelegt werden wird, erhielt seinen Anstoß aus Zeitungsartikeln und öffentlichen Foren, läßt Professor Antti Honkanen wissen.

Immobilienaufkäufe durch Russen erregten im Spitzenjahr 2008 ein Aufsehen, als jene nahezu achthundert Immobilien erwarben. Seither halbierte sich zwar die Menge, ist aber wiederum im Ansteigen begriffen.

Der Studie zufolge stellt sich niemand direkt gegen das Phänomen, da dessen wirtschaftlicher Nutzen verstanden wird.

Trotzdem sind fast 70 Prozent der Auffassung, daß das Recht der Russen, ein Urlauberhäuschen in Finnland zu erstehen, irgendwie eingeschränkt werden sollte. Honkanen hält die Anzahl für überraschend groß.

Auch im Ortsbereich Sulkava denkt ein Teil der Anwohner, daß die Russen den Handel und das Gewerbe belebten, aber auch frischen Wind in den ruhigen Winterablauf einbrächten.

Leute mit Gegenargumenten merken an, daß die Russen zu nahe fischten. Über wirtschaftliche Ungereimtheiten wird zuweilen gemunkelt. Falls irgendwer eine Einrichtung für großes Geld an einen Russen verscherbelt hat, würde so einer schief angeschaut werden.

Honkanen beschreibt das als den Eifersuchtseffekt: Es wird befürchtet, daß die Spitzenpreise, die die Russen bereit sind zu zahlen, die Möglichkeiten der Finnen erschweren, für sich eine Immobilie zu erwerben.

"Die reißen sich die besten Plätze unter den Nagel", zitiert es Honkanen.

Sowohl Finnen als auch Russen schätzen am eigenen Freizeithäuschen im Grünen die Ruhe, die dort herrscht. Weil eben keine Kontakte angestrebt werden, wissen die Russen oft nicht einmal, wie das finnische Gemeinwesen in ihrer Siedlung funktioniert. Praktische Angelegenheiten, wie die Müllentsorgung, können so einen Problemfall darstellen.

In Erfahrung gebrachte Mißlichkeiten gibt es dennoch wenige. Einige beklagten sich, daß die Russen nicht an freiwilliger Nachbarschaftshilfe teilnähmen oder daß nach abgeschlossenen Bauarbeiten im Vorgarten alles drunter und drüber wäre.

Alles in allem würde das Ergebnis laut Honkanen jedoch keinen Russenhaß offenbaren, ein Mißtrauen würde lediglich in einzelnen Fällen aus historischen und sprachlichen Gründen erwachsen. Nach Meinung der meisten, die auf die Befragung eingegangen waren, seien die Russen zivilisiert und würden sich annehmbar aufführen. Selbst alle diejenigen, die etwas gegen jene einzuwenden hatten, verurteilten diese nicht gänzlich.

15
Jan
2011

Das traurige Schicksal einer koptischen Ägypterin in Finnland führt die in sturer Paragraphenreiterei erstarrte europäische (Einwanderungs-)Politik vor, die den Menschen als solchen ganz aus dem Gesichtspunkt verloren zu haben scheint

Die Ägypterin Eveline Isa Fadayel verschied zuhause am 11. Januar im finnischen Vantaa. Sie war 65 Jahre alt, geboren im Jahre 1945 in Port Said im Königtum von Ägypten. Fadayels Mutter war eine Ägypterin und der Vater ein Palästinenser. Eveline war das einzige Kind der Familie. Fadayels Vater - Isa Fadayel - kämpfte im israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948-49 als Soldat der britischen Armee. Nach einem Gefecht im Jahre 1948 war der Vater spurlos verschwunden. Nach erfolglosen Suchaktionen wurde er für tot erklärt. Tochter Eveline war damals drei Jahre alt.

Als Eveline Fadayel sechs Jahre alt war, ging ihre Mutter eine neue Ehe ein und zog mit ihrem Mann nach Libanon. Eveline blieb zurück, um von ihrer Großmutter aufgezogen zu werden. Nach dem Abschluß der Schule studierte Fadayel in Port Said und wurde Mathematiklehrerin. Dort lernte sie auch ihren angehenden Ehemann kennen, den Hafenpolizisten Soliman Wanees Gerges. Der Ehebund wurde im Jahre 1964 geschlossen. Aus der Ehe gingen drei Knaben hervor, Nader 1965, Maher 1966 und Ramzy 1971.

Während des Sechs-Tage-Krieges im Jahre 1967 zog die Familie nach Alexandria um, wo der Vater der Familie als Zollinspektor arbeitete. Eveline setzte ihr Studium an der Universität von Alexandria fort, und erhielt, nachdem sie es abgeschlossen hatte, einen Posten als Rektorin.

In ihren späteren Jahren fungierte Eveline Fadayel als Leiterin von drei Schulen, aus welcher Betätigung sie im Jahre 2005 schied und Pensionärin wurde. Sie unterrichtete auch Französisch.

Als Fadayels Ehegatte überraschend im Alter von 63 starb, kam die Witwe im Jahre 2007 nach Finnland. Die Söhne waren bereits zuvor nach Finnland ausgewandert.

In Finnland wurde Eveline Fadayel bekannt wegen ihres Kampfes um den Erhalt einer Aufenthaltsgenehmigung. Zu allererst suchte Fadayel im Jahre 2009 um eine Aufenthaltsgenehmigung nach. Die Einwanderungsbehörde bewilligte sie nicht.

Der Fall durchlief etliche Phasen. Er wurde in breitem Rahmen in der Öffentlichkeit diskutiert und es wurde vielfach darüber in den Nachrichten berichtet. Zu Fadayels Schicksal nahmen unter anderen zwei Erzbischöfe Stellung, zwei Präsidenten, ein Premierminister, ein Außenminister, der höchste leitende Kopf der Polizei sowie der Präsident des Obersten Verwaltungsgerichts.

Als die Polizei schließlich den Befehl empfing, Fadayel des Landes zu verweisen, suchte diese Zuflucht in Heinävesi im [christlich-orthodoxen] Kloster von Lintula.

Fadayel litt unter verschiedenen Krankheiten. Schicksalshaft wurde eine bei einer Nachuntersuchung letzten November im Zusammenhang mit einer By-Pass-Operation zutage getretene Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, die sich schnell ausbreitete.

Am 21. Dezember letzten Jahres wurde Fadayel eine Aufenthaltsgenehmigung von einem Jahr gewährt. Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, daß sie nicht mehr lange leben würde.

Eveline Fadayel war eine koptisch Orthodoxe. Als sie einmal in Helsinki einem arabischsprachigen Gottesdienst beiwohnt, geht der Pfarrer, der aus Palästina kommt, auf sie zu und spricht sie an: "Ich kenne deinen Vater", die umwerfende Nachricht des Pfarrers.

Eveline Fadayel fand heraus, daß, ganz anders als sie sechzig Jahre lang geglaubt hatte, ihr Vater gar nicht verstorben gewesen war. Isa Fadayel war, nachdem der Krieg zu Ende war, noch einmal nach Port Said zurückgekehrt, um nach seiner Familie zu suchen. Es wurde ihm jedoch berichtet, daß sein Heimathaus durch eine Bombe zerstört wurde und Frau und Kind umgekommen waren. Inmitten den vielen Zerreißproben des Lebens war er obendrein für neun Jahre ins Gefängnis weggesteckt worden, der Spionage zugunsten der Briten bezichtigt.

Nachdem er freigekommen und im Glauben war, seine Familie verloren zu haben, verehelichte sich Eveline Fadayels Vater aufs neue, bekam vier Kinder und setzte sich nach San Francisco in den Vereinigten Staaten ab. Als Eveline Fadayel von ihrem Vater schließlich hört, ist dieser bereits verstorben. Immerhin kommt es noch dazu, daß sie Kontakt aufnimmt zu ihren drei Halbschwestern und ihrem Halbbruder in den Vereinigten Staaten, bevor sie endlich das Zeitliche segnet.

Die, die ihr nahegestanden waren, charakterisieren Fadayel als einen humorvollen, herzlichen, weitblickenden und toleranten Menschen. Eveline Fadayel betete viel, und sprach gemäß ihren Nächsten über Gott, als wäre der ihr nächster Freund gewesen. "Gott trägt Sorge, Gott hat den richtigen Blick, Gott weiß, was rechtens und am besten ist", konnte man oft aus Fadayels Mund hören.

Eveline Fadayel hinterließ in Finnland drei Söhne und sechs Enkelkinder.

Sie wird in Helsinki eingesegnet.

8
Jan
2011

Wenn die Arzneimittelpatente abgelaufen sind, dann wird auch das Volk endlich gesund sein

Das Ablaufen der Patente für Arzneimittel wird die Preise verschiedener Medikamente sinken lassen. Der Preis für eine Medizin von einhundert Euro könnte im höchsten Fall gar bis auf ein paar Euro fallen. Es wird in Kreisen der Hersteller genetischer Medizinprodukte spekuliert, daß die Freisetzung der Patente die Arzneipreise um durchschnittlich 70 Prozent herabfallen läßt.

Von Arzneimitteln werden in nächsten Jahren eine rekordmäßige Menge für den freien Wettbewerb frei, denn vielen großen Pharmazieunternehmen laufen in den nächsten Jahren bemerkenswerte Patente aus. So wird zum Beispiel Anfang nächsten Jahres das Patent für die Medikamente von Orion zur Behandlung der Parkinson'schen Krankheit hinfällig werden. Nach Ansicht der pharmazeutischen Industrie wird die Situation vielen einschlägigen Unternehmen schwer zusetzen. Die Hersteller der ursprünglichen Mittel würden Einbußen von Milliarden von Euro einstecken müssen, wenn billigere gleichwertige Pharmazieprodukte auf den Markt gebracht sein werden, hieß es.

"In allen Unternehmen werden nicht substituierende Produkte im Anmarsch sein, so daß zum Beispiel die Produkteentwicklung weiterhin eine immer größere Herausforderung sein wird", meinte eine Juristin des pharmazeutischen Sektors.

4
Jan
2011

Kosmologe Kari Enqvist gibt sich seinem inneren Analemma hin

Ich liebe das Faulenzen im Sommer. Wenn aller Schnee vom Land verschwunden ist, karre ich triumphierend meinen bequemen Kuschelsessel aus dem Keller. Mit wackerem Entschluß plaziere ich ihn in der wärmsten Ecke des Hofes und richte mich dort häuslich ein.

Im Winter lese ich wie ein Astrologe mit einem schlechten Gedächtnis immer wieder aufs neue aus dem Almanach die Uhrzeiten der auf- und untergehenden Sonne heraus. Nach der Wintersonnwende nimmt das Licht bedrückend langsam zu.

Anfangs tritt die Sonne auf der Stelle herum und nur die Untergangszeiten kommen schleichend voran. Dies rührt von der Geneigtheit der Drehachse der Erdkugel her, dank derer die Sonne von uns aus gesehen an den verschiedenen Tagen zu unterschiedlichem Zeitpunkt präzise im Süden steht. Das Verhalten beschreibt eine mathematische Kurve, die einer in die Länge gezogenen Acht gleicht, die einen hübschen Namen trägt: Analemma. Im Englischen wird es auch "Gleichung der Zeit" genannt, auch dies ein poetischer Ausdruck. Andernorts spricht man prosaischer von Zeitausgleich.

Ich hatte lange Zeit eine in Vietnam angefertigte Holzpritsche, deren einziger Fehler darin bestand, daß einem nach ein paar Stunden das Hinterteil einzuschlafen begann. Späterhin legte ich mir ein Stilmöbelstück zu, dessen oberflächenbearbeitetes Metallgewebe massiv, zugleich aber flexibel ist. Da trifft deutsche Ingenieurskunst mit einfühlsamem Gespür auf neuzeitlich europäische Befindlichkeit. Der Polstersessel nämlich trägt selbst einen dickeren Helmut samt Hannelore.

Von für den Gebrauch draußen im Hof vorgesehenen Sesseln findet man vielerlei. Ein Teil ist in eine wellenförmige Form gegossen, deren Zweck es ist, den Knieabwinkelungen eine Stütze zu sein. Solche sind für Amateure da, denn auf denen ist es ein Ding der Unmöglichkeit, sich in Seitenlage einem Nickerchen hinzugeben. Ein bequemer Sessel sollte unbedingt bewegliche Teile an sich haben, mit deren Hilfe man den jeweiligen Lagewinkel optimal einstellen kann.

Ich selbst ruhe mich oft auf meinem Rücken aus und betrachte mir dabei die Wolken genau. In dieser Phase ist das eventuelle Buch mir bereits vor Jahr und Tag aus der Hand geglitten.

Ich weiß natürlich, daß das Firmament nur eine optische Täuschung ist und daß sich dahinter das atemlose Dunkel des Weltalls auftut; daß es hinter den Wolken weder Engel noch Dämonen gibt, kein immerwährendes Leben. Das beschäftigt mich jedoch nicht.

Je nachdem, wie der Wind steht, kann ich sehen, wie die Flugzeuge über mich hinweg in Richtung Helsinki-Vantaa dahindüsen. Besonders gefallen mir aber die in gewaltigen Höhen entlang der Flugschneise von Ost noch West enteilenden Maschinen. Ich verfolge mit dem Feldstecher die von ihnen hinausgestoßene Spur, überwältigt von einer gewissen Erleichterung, dankbar dafür, daß in diesem Augenblick gerade ich nicht darin zu sitzen brauche.

In einer mehr sitzenden Position begutachte ich, wie ein Lüftchen Wind die Flachse und Prachtkerzen einer Blumenböschung hin- und herwiegt. Sommertage sind einfach voller Betriebsamkeit. Oft erhalte ich Gesellschaft von neugierig umherstürzelnden Kohlmeisen, die über mir wie Kolibri umherflattern. Einmal ließ sich eine Meise auf meiner großen Zehe nieder. Wir stierten einander an und paßten auf, wer als erster mit den Augen blinzeln würde. Darüber mußte ich wohl eingenickt sein.

Der Platz des Polstersessels nahe der Wand, dem Süden zugewandt, bringt munteres geselliges Leben mit sich. So kann sich zur Siesta ein Igel unter die Goldene Waldrebe verirren. Man kann hören, wie er halb gluckst, halb niest, wenn er zufrieden sich in seinem Lager einrichtet.

Wenn ich da so ruhe, fühle ich gelegentlich Verwandtschaft mit Franciscus von Assisi. Der Legende nach war der ein Freund der Vögel und überredete einen bestimmten Wolf, der die Stadt Gubbio drangsaliert hatte, dazu, die Menschen in Frieden zu lassen. Auch ich könnte hinausrufen: Willkommen, Bruder Igel! Willkommen, Geschwisterchen Meise. Die Fasanen aber, mit ihrem dummstolzen Gekreische, jage ich gnadenlos davon.

Mein Indianername könnte lauten: der mit den Igeln schnarcht. Gegenwärtig hat sich jedoch der Igel, jenes von Glück gesegnete Teufelchen, in seinem Winterbau eingeigelt. Er braucht sich nicht um Analemmata oder die Gleichung der Zeit zu kümmern.

Aber wenn er überhaupt träumen sollte, bin ich mir sicher, daß er sich an die hohe Wolke des sommerlichen Himmels erinnern wird. An die Sonne, die die Grashalme weit und breit, die kühle Erde im Schatten der Goldenen Klementis heiß aufdampfen läßt. Wie auch ich, wenn der Frost knarzt.


(ein an diesem Neujahrstag auf Wunsch vieler finnischer Leser in der Zeitung von Helsinki neu aufgelegter Artikel vom 10.1.2010 von Kari Enqvist, übersetzt aus dem Finnischen)

26
Dez
2010

Die tragische Totalverkennung der dem Wort innewohnenden Zauberkraft — ein fataler Fehler westlicher Denkweise

Dem Wort wohnt Zauberkraft inne. Ein altes Wahrwort, das jeder schon einmal gehört haben sollte, dessen grundsätzliche Bedeutung jedoch kaum jemand im Volke für sich richtig verinnerlicht zu haben scheint.

Allzuviele dumme Sprüche werden von allzuvielen Leuten, durchaus auch von solchen, die den gebildeten Schichten zuzurechnen sind, von denen man eigentlich Besseres erwarten dürfte, immer wieder dümmlicherweise zur Unzeit vom Stapel gelassen, und immer wieder wird dabei irgendwo unbewußt einem Mitmenschen böse ins Spiel gepfuscht - dies oft mit unerwartet verheerenden physikalischen Folgen. Folgen, die, anscheinend rein zufällig mit einem unbedacht abgegebenen, danebenliegenden Kommentar zum schließlich unglücklich verlaufenden Vorhaben zusammenfallend, oberflächlich betrachtet aus unabsehbaren Gründen verquer zum Ablauf der wie gut auch immer geplanten oder eingeübten Tat sich einstellenden Umständen entspringen, welche allerdings genaugenommen - wenn psychologisch von der Magnetik des menschlichen Geistes her analysiert - letztlich erst durch das flapsig dahingesprochene Wort des dabeistehenden Beobachters - mal abgesehen davon, in welchem persönlichen Verhältnis die eine zur anderen Person steht, was seinerseits noch weitgehendere Schicksalsverwerfungen bewirken kann - ausgelöst werden. Doch wird sogleich, ist ein Unglück einmal nahezu zeitgleich mit einem kurz vorher ausgesprochenen unpassenden Wort, das in vielen Fällen - und gerade dies stellt das Dümmliche in der westlichen Denkweise vor, das ich mich hier zu bekritteln anschicke - "nur" als ironische Bemerkung oder als Witz gemeint war, passiert, über dem mit Händen ungreifbaren Unverhältnis zwischen der Flüchtigkeit einer einzelnen Wortblase, die längst im Raum verhallt ist, und der Immanenz eines körperlich sich materialisierten Schadens geflissentlich schnell über diesen ätherisch-geistigen Zusammenhang stillschweigend hinweggegangen. Jene Komponente des verantworungsbewußten zwischenmenschlichen Verkehrens - das begleitende Wort - scheint eben allgemein keine bekannte Größe zu sein - weder im gemeinen Volk noch auf Seiten der gesetzlichen Ebene.

Wobei ich hier also gar nicht mal von der auch oft verdutzenden Wirkkraft eines ausgesprochen böse gemeinten Fluches spreche, mit dem jemand einen Anderen leicht derart verunsichern kann, daß der böse Wunsch tatsächlich unmittelbar wahr wird. Das wäre ein eigenes Kapitel für sich - dessen reales Entfaltungspotential sich aber auf gleiche Weise wiederum mit der Magie des gesprochenen Wortes erklären ließe.

In der orientalischen Mentalität, zum Beispiel im Land der vielen Götter Indiens, wo die Menschen sich allgemein des verbindlichen kosmischen Überbaus des menschlichen Geistes bewußt sind - und das ist der grundlegende Unterschied zu der unseren - ist denn die Zauberkraft des Wortes sehr wohl bekannt — und es wird nach meinen Erfahrungen im Vergleich zum Westen im allgemeinen entsprechend umsichtiger damit umgegangen.

Man stelle sich mal ein Fußballspiel vor zwischen zwei Mannschaften, beide vom Technisch-Strategischen her ungefähr auf gleichem Stand, das in einem Stadion ausgetragen wird, wo lediglich Fans von der einen Mannschaft säßen, von der anderen aber kein einziger unter den Zuschauern wäre. Die Einen hätten in dem Spiel also sicher alle Klatscher und Brüller auf ihrer Seite, und die Anderen auf der ihren nichts als Buhrufer. Ich glaube, es dürfte selbstredend sein, wie das Spiel in diesem Fall aller Voraussicht nach ausgehen würde, selbst wenn die von ihren Fans im Stich gelassene Partei an jenem Tag noch so sehr in Hochform sein sollte. Alle physische Hochform muß, um von längerem Bestand zu sein, auch auf einem standhaften mentalen Podest abgestellt sein, und dieses dürfte bei solchen, die in einem Stadion nichts als niedergebrüllt werden, schnell ins Taumeln kommen und in sich zusammenkrachen. Darüber geht einer ganzen Spielertruppe nur allzu schnell sämtliche Liebesmühe verloren. Als Massenphänomen - zumal unter Rabauken - scheint der Zauber des Wortes, vor allem wenn es einem Mantra gleich immer wieder laut gerufen wird, insoweit also durchaus auch im in erster Linie materiell gesinnten Westen kogniziert und bewußt angewandt.

Doch wie steht es mit der Sensibilität dem gesprochenen Wort gegenüber im allgemeinen?

Von der Zauberkraft des Wortes wird im Religions-, Ethik- oder Philosophieunterricht an den Schulen offensichtlich nicht viel gesprochen.

Wetten, daß ansonsten kein Showmaster genau unmittelbar vor der Darbietung der halsbrecherischsten Wettnummer des Abends im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf einer Sendung wie Wetten-Dass das bevorstehende Spektakel - sinngemäß - mit den Worten kommentieren würde, "wie wohl der Vater sich fühlen möge, auf dessen von ihm gesteuertes Auto der eigene Sohn draufläuft". Ein verhängnisvoller Stolpersatz, der eigentlich nur dazu angetan sein kann, wie ich meine, den angetretenen Spielkandidaten beim Stelzenfeder-Salto übers Auto, wenngleich der diesen zuvor hundertmal erfolgreich bestanden hat, auf fatale Weise aus dem Konzept zu bringen, so daß er brutal zu Sturz kommt. Man kann natürlich dem aus dem tragischen Erlebnis schwer melancholisiert hervorgegangen, ansonsten aber sehr liebevoll fürsorglichen, spontan aber oft etwas zu tolpatschig daherfaselnden TV-Entertainer deshalb rechtlich keinen Strick daraus drehen, keine Schuldzuweisung in dem Fall hier machen.

Auch bei einer Massenpanik kommt meistens ein ganz ähnlicher Mechanismus auf. Irgendeiner brüllt irgendein Marschkommando hinaus, das allen Umstehenden im unübersichtlichen Gedränge der Massenveranstaltung augenblicklich höchste Angst einflößt, und das diese deshalb unweigerlich in einen marche fatale mit hineinreißt, vor dem plötzlich nichts und niemand, vor allem kein Schwächerer der Gemeinschaft mehr sicher ist - das aber oft genug aus einer objektiv falschen Einschätzung der Lage herrührt. So auch jüngst wieder bei dem tragischen Todesmarsch während des diesjährigen Wasserfests zu Pnom Penh, wo auf der langen Verbindungsbrücke zur Festinsel irrtümlicherweise einer des Glaubens gewesen war, die Brücke wäre kurz vor dem Zusammenbruch, da sie bereits hin- und herschwanke, und der deshalb die Losung an die Menge ausgab: "Rette, wer sich noch retten kann, nichts als so schnell wie möglich auf die andere Seite hinübergewetzt!" Dabei war den Leuten in Kambodscha schlicht und einfach entgangen, daß die Stadtverwaltung von Pnom Penh heuer bewußt eine seitlich schwankende Festbrücke installiert hatte, um von Anfang an für eine landesgemäß volkstümliche Atmosphäre zu sorgen.

Wieder einmal mehr hatte EIN falsches Wort - schlagartig zu einem gefährlichen Schlagwort geworden - erschreckende Folgen nach sich gezogen.

Auch bei den Untersuchungen des Ursachekomplexes des Desasters auf der Düsseldorfer Loveparade wäre eine Auswertung des lauten Stimmenhintergrundes während des Aufkommens des Gefahrenherdes, falls vorhanden, unbedingt hilfreich gewesen.

Man kann einzig hoffen, daß zumindest der derart verunglückte blondgeschopfte Showmaster und alle Anderen, die diese Zeilen hier mit meinen Gedanken gelesen haben, bei der nächsten Gelegenheit, wo immer es angezeigt sei, mehr Fingerspitzengefühl und Bedachtsamkeit im Umgang mit den Wörtern an den Tag legen werden. Denn, fürwahr: dem Wort wohnt - buchstäblich - Zauberkraft inne.

20
Dez
2010

Partei gegen das Geld

Auf Basis der Überlegungen in folgenden Texte wird in Zukunft eine "Partei gegen das Geld" gegründet.
(Der mehrdeutige Name ist bewusst gewählt - also erst lesen, dann Meinung bilden)

1.

Grundlegende Fragen und Antworten

bezüglich der Notwendigkeit universellerTauschmittel --- Lesen für "Modell einer menschlichen Gesellschaft ohne universelle Tauschmittel und daraus folgende Strukturen"!

durch die Komplexität des von mir aufgebauten Modells bezüglich menschlicher Entwicklung will ich zunächst nur die grundlegenden Fragen und daraus gezogenen Schlüsse bezüglich universeller Tauschmittel darlegen.
Der Hintergrund des Modells ist das folgende, grundlegende Ziel menschlicher Handlungen:
Die kurz-, mittel-, und langfristige Existenzsicherung der Menschheit, sowie deren multiple Weiterentwicklung.
1. Wozu wurden universelle Tauschmittel - also Geld und vergleichbare Werte - zunächst geschaffen und wie hat sich deren Notwendigkeit und Betrachtungsweise im Laufe der Zeit verändert?
Universell annehmbare Tauschmittel wurden durch die Menschheit wegen der Ineffizienz von normalen Tauschaktionen eingeführt. Diese Ineffizienz beruhte auf der nicht schnell und ausreichend vorhandenen Anzahl an benötigten Waren, welche die Erlangung dieser Waren erschwerte. Gleichzeitig kommen bei direkten Tauschaktionen unter anderem die Probleme menschlicher Abneigung (etwa durch vorab geschlossene Tauschaktionen) auf.
Durch eine möglichst universell anerkannte Tauschware besteht nun die Möglichkeit zu effizienteren Tauschaktionen. Geld als universelles Tauschmittel ist damit als Mittel zum Zweck erfunden und eingeführt worden.
Durch die heutige, globale Möglichkeit zur schnellen und ausreichenden Produktion und Lieferung notwendiger Waren müsste eine grundlegende und darüber hinausgehende Versorgung aller Menschen theoretisch möglich sein.
Dem ist gemessen an Fakten bezüglich weltweiter Versorgung nicht so.
Dies liegt meines Erachtens an zwei Punkten: Erstens wird das reell wertlose Tauschmittel Geld mittlerweile als Ware betrachtet, sodass zum Beispiel die Grundversorgung des einzelnen Menschen nicht direkt gesichert wird, sondern eine indirekte Grundversorgung durch die sogenannte Ware Geld errechnet wird (siehe Hartz 4). Dem gegenüber stehen jedoch Inflation und die fehlende Priorität realer Waren, sowie Human Ressources.
Zweitens wird durch den immer extremeren Ausbau nonrealer Wirtschaftssektoren die Priorität nicht mehr auf die Grundversorgung und Weiterentwicklung der Menschheit gelegt, sondern auf die situationsbezogene Darstellung und Interpretation von im Grunde nicht wertbaren Fakten.
Die vorhandenen Infrastrukturen, Ressourcen und nutzbaren Fähigkeiten der Menschen führen mit der effektiven Versorgung des Menschen zur Frage nach einer weiteren Notwendigkeit universeller Tauschmittel.
2. Was fällt heutzutage unter den Begriff "universelle Tauschmittel" und welche Notwendigkeit besteht für sie?
Unter dem Begriff universeller Tauschmittel fasse ich sämtliche Waren zusammen, welche trotz nicht vorhandenen, reellen Werts zur Erlangung reeller Waren, oder Dienstleistungen genutzt werden.
Dazu zählen etwa Aktien, Kredite, Schein- und Münzgeld und viele andere Dinge.
Letztlich jedoch vermehrt sich durch eine Vermehrung dieser sogenannten Waren nicht die Summe vorhandener realer Ressourcen und menschlicher Fähigkeiten.
Demnach kann auch ohne universelle Tauschmittel ein Haus gebaut, ausgebildet, Brot produziert, oder Haar geschnitten werden.
Eine Notwendigkeit universeller Tauschmittel besteht demnach nicht, wenn die einzig universellen Waren die vorhandenen Ressourcen und nutzbaren menschlichen Fähigkeiten sind.
3. Welche Voraussetzungen würden bei einer Abschaffung universeller Tauschmittel und der oben genannten Handlungszielvorgaben notwendig sein?
Die Existenzsicherung und Weiterentwicklung des Menschen wird durch zwei Faktoren beschränkt: Die vorhandenen Ressourcen und die vorhandenen Fähigkeiten des Menschen, sowie deren Nutzung.
Ersteren Faktor können wir zumindest aus heutiger Sicht nur sehr begrenzt positiv beeinflussen.
Zweiterer lässt sich jedoch durch eine Priorität von Aus- und Weiterbildung erweitern - und durch die effektive Umsetzung auch für die langfristige exponentielle Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildungsstrukturen nutzen.
Ein wichtiger Punkt sollte dann sein, dass die Verbindung von Arbeit und Versorgung gelöst wird. Wenn der individuelle Arbeitssektor durch die vorhandenen Fähigkeiten und deren Nutzung, sowie die Interessen des Individuums definiert wird, erlangt der Begriff Arbeit eine vollkommen andere Semantik, als heute. Das Verhältnis zwischen Fähigkeiten und Interessen in Bezug auf den Arbeitsplatz ist zwar beeinflusst von existenznotwendigen Handlungen, aber nicht vollkommen vorgegeben.
Unabhängig davon findet eine generelle Grundversorgung des Individuums statt.
Der Mensch arbeitet dann demnach nicht, weil er es unbedingt für seine Absicherung muss. Vielmehr kann er seine Fähigkeiten unabhängig von seiner Existenz für die Existenzsicherung und Weiterentwicklung der Menschheit nutzen.
Fehlender Arbeitseinsatz wird durch geringere Chancen bei der Verteilung von Waren, welche über der Grundversorgung liegen geahndet.

Ich hoffe, dass hiermit die offenen Fragen der Leser von: "Modell einer menschlichen Gesellschaft ohne universelle Tauschmittel und daraus folgende Strukturen"

2.

Modell einer menschlichen Gesellschaft ohne universelle Tauschmittel und daraus folgende Strukturen

Ausgangssituation ist die Handlungsdirektive "kurz-, mittel- und langfristige Existenzsicherung der Menschheit, sowie deren multiple Weiterentwicklung" unter der Annahme nicht vorhandener universeller Tauschmittel - und darauf basierender Strukturen (Börse, Banken, Finanzausschüsse etc.).
(Die Handlungsdirektive folgt dem Grundsatz, dass Existenzsicherung ohne biologische, technologische und geistige Weiterentwicklung nicht sinnvoll ist. Zweitens ist eine biologische, technologische und geistige Weiterentwicklung ohne die Existenzsicherung nicht sinnvoll.)

Zunächst die Klärung einiger womöglich unklarer Begriffe:

1. Die Begriffe Existenzsicherung und Existenz umfassen folgende Bereiche:

Sicherung des Lebens aller Menschen, soweit durch eigene Fähigkeiten und zur Verfügung stehende Ressourcen kurz-, mittel- und langfristig möglich. Die langfristige Existenzsicherung hat Priorität. Ausnahmen stellen moralisch nicht vertretbare Handlungsoptionen dar, wenn diese die einzige Möglichkeit sind, die menschliche Existenz zu sichern - dies ist nicht zu tolerieren!
Zur Existenz des Menschen gehören neben dem reinen Leben als Minimum: Grundnahrungsmittel ohne Vorbehalte, Wohnraum, Erfassung und Nutzungsmöglichkeiten der individuellen Fähigkeiten.
Das Maximum ist variabel und hängt vom Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen und Human Ressources ab.

2. Die Begriffe Ware und Ressource umfassen folgende Bereiche:

Auf der Erde und ansonsten nutzbare Ressourcen, welche direkt und durch Weiterverarbeitung zur Existenzsicherung und Weiterentwicklung des Menschen eingesetzt werden können. Einschränkung hierfür ist die Menge der verfügbaren Ressourcen und damit die Schnelligkeit und prozentuale Menge ihres Abbaus und ihrer Nutzung - wenn diese Einfluss auf die kurz-, mittel- und vor allem langfristige Existenzsicherung des Menschen haben.
Hinzu kommen die zur Weiterentwicklung und Existenzsicherung des Menschen notwendigen und vorhandenen Human Ressources. Die individuellen Fähigkeiten des Menschen und deren Nutzung unter der beschriebenen Handlungsdirektive fallen darunter. Moralische Nutzungsbeschränkungen setzen dies, wie vorab unter 1. beschrieben, außer Kraft.

3. Der Begriff Moralische Nutzungsbeschränkung umfasst folgende Bereiche:

Hierunter fällt die Direktive "Handlung auf Basis des vorhandenen Wissens, der vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen zur kurz-, mittel- und langfristigen Existenzsicherung, sowie der multiplen Weiterentwicklung, solange (basierend auf dem vorhandenen Wissen) kein psychischer, oder physischer Schaden für andere Individuen entstehen kann."
Die gilt sowohl als Einschränkung bei der Interpretation und Ausführung kultureller, glaubensstruktureller und Forschungsaspekte.
Jeder Mensch darf das tun, was er kann und möchte, solange dies keinem anderen Menschen, oder der Existenzsicherung und Weiterentwicklung schadet.

4. Der Begriff Multiple Weiterentwicklung umfasst folgende Bereiche:

Weiterentwicklung kann auf jeglichen Gebieten der nutzbaren Fähigkeiten des Menschen und der dafür indirekt nutzbaren Ressourcen möglich sein: Seien es körperliche, oder geistige Möglichkeiten, welche zu biologischen, technologischen und geistigen Fortschritten genutzt werden können und sollen.
Ausnahme sind Handlungen, welche in diesem Bereich unter die Moralische Nutzungsbeschränkung, vor allem die Existenzsicherung des Menschen fallen.

Nachdem diese grundlegenden Begriffe geklärt sind, folgt nun der Aufbau des Modells:

Die vorhandene, menschlich geschaffene Infrastruktur wird zunächst effektiv zur Produktion und zum Weitertransport notwendiger, existenzsichernder Waren für die gesamte Menschheit genutzt. Dies ist etwa bei der Betrachtung heutiger Vernichtung von Grundnahrungsmitteln, oder deren Grundsubstanzen zur Stabilisierung des Preises auf Grund geringerer Menge, vermutlich kein unlösbares Problem.

Abgesehen von Waren, welche der Existenz (s.o.) des Menschen und deren Sicherung und Weiterentwicklung dienen, werden sämtliche sonstigen verfügbaren Waren (Ressourcen, daraus produzierte Waren und Human Ressources) nach mathematischen Gleichung verteilt.
Diese sehen die Chancen auf Erhalt dieser "Luxuswaren" zunächst als für jeden Menschen gleich. Chancen-Verringerung entsteht durch fehlende, oder unzureichende Nutzung individueller Fähigkeiten - die definierte Grundversorgung (s.o.) ist davon nicht betroffen.
Das bedeutet, dass das momentane Verhältnis zwischen Arbeit und Grundversorgung gelöst wird und damit die Arbeitsmotivation auf Verbesserung des eigenen Lebensstils - unabhängig von der Grundversorgung - und dem aller Menschen basiert.

Die auszuführende Arbeit wird definiert durch die notwendigen Handlungen zur Existenzsicherung und Weiterentwicklung, sowie der dafür notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen.
Dies setzt eine in mehreren Schritten der Kindes-, Jugendlichen- und Erwachsenenentwicklung durchgeführte Erfassung der individuellen Fähigkeiten und Interessen voraus.
Dabei werden dann die Handlungs- und Entwicklungsinteressen des Individuums mit den dafür vorhandenen Fähigkeiten abgeglichen. Bei einer Übereinstimmung von Fähigkeiten und Interessen wird - und Voraussetzung einer Arbeit zur menschlichen Existenzsicherung und/oder Weiterentwicklung - dann dem Individuum der Bereich seiner Arbeitsmöglichkeiten präsentiert.
Damit ist sowohl eine effizientere, als auch auf den Arbeitnehmer bezogene Nutzung menschlicher Fähigkeiten möglich.
Sollten die Interessen und Fähigkeiten nicht übereinstimmen, muss ein Kompromiss zwischen den individuellen Handlungsinteressen von Arbeitsmöglichkeiten und den dafür erforderlichen Fähigkeiten stattfinden. Es muss dann eine, basierend auf den Fähigkeiten dieses Menschen, nicht überfordernde Arbeitsmöglichkeit präsentiert werden, welche so weit, wie möglich dessen Interessen entspricht.

Durch dieses Arbeitsmodell ist eine weitgehende Überschneidung von für die Existenzsicherung und Weiterentwicklung erforderlichen Handlungen und den Interessen des einzelnen Menschen möglich. Dies ändert die Semantik des Begriffs Arbeit dahingehend, dass Arbeit nicht mehr nur primär als reine Pflicht empfunden werden muss, weil die Interessen des Menschen primär berücksichtigt werden - nicht sekundär.

Beispiel heute: Die Nutzung der vorhandenen Fähigkeiten eines Menschen hängt von der schulischen Bildung und der darauf folgenden weiteren Ausbildung, oder dem Studium ab. Diese beiden letzten Aspekte hängen aber nicht primär von den Interessen und nutzbaren Fähigkeiten dieses Menschen ab - sondern primär von vorhandenen Ausbildungsplätzen in den Bereichen und Geld für ein Studium in diesen Bereichen und nicht zuletzt die Anforderung der rein individuellen Existenzsicherungsmöglichkeiten durch den daraus folgenden Beruf. Letzteres hat immer Priorität vor den Interessen und der Fähigkeitennutzung, wenn eine Entscheidung notwendig wird.

Dies wird durch die stetige Grundabsicherung und die enorme Wichtigkeit der Interessen- und Kompetenzenüberschneidung bei der Wahl der Arbeitsmöglichkeiten in diesem Modell undenkbar.

Die Prioritäten angewandter Wissenschaft liegen dann auch nicht mehr darin, durch die Präsentation des zu entwickelnden Objekts die Forschung finanzieren zu können - sondern rein in der Nutzung vorhandener menschlicher Fähigkeiten und Ressourcen hierfür.
Einschränkung für die Entwicklung des Objekts kann die Einschätzung ihrer Notwendigkeit und zu erwartende Effizienz bei einer Ressourcen- und Human Ressources-Knappheit sein - also vor allem die direkten und indirekten (soweit einschätzbaren) Auswirkungen auf die Existenzsicherung und Weiterentwicklung.

Wenn die durch vorhandene Infrastruktur im Normalfall stetig und schnell verfügbaren Ressourcen und Fähigkeiten für die Existenzsicherung und Weiterentwicklung des Menschen fortan unter den beschriebenen Bedingungen eingesetzt werden, kann eine vollkommen neue Form von Gesellschaft entstehen.

Dies bedeutet nicht die Auslöschung etwa von kulturellen Hintergründen und daraus entstandenen Normen - solange diese nicht den oben definierten Handlungsdirektiven widersprechen.
Zum Beispiel wäre als Folge daraus keine Notwendigkeit militärischer Handlungen gegeneinander, sondern höchstens zur Abwehr nicht bekannter Bedrohungen vorhanden.
Die dadurch entstehenden Ressourcen zur anderweitigen Nutzung würden wohl definitiv keine Verschlechterung des menschlichen Lebensstandards bewirken.

3.

Es war einmal...

Es war einmal vor über 2600 Jahren - da nahm ein Mensch ein Stück Bronze und machte daraus eine Münze. Diese Münze sollte zu einem möglichst überall anerkannten Tauschmittel werden. Knapp 1600 Jahre später dachte sich wohl ein anderer Mensch, dass es viel zu kostspielig sei, all diese möglichst überall anerkannten Tauschmittel aus Rohstoffen zu machen, die wirklich gebraucht werden. So wurde das Scheingeld erschaffen.
Es wurde mit der Zeit zu immer mehr Sachen benutzt, aber letzten Endes war jede Form möglichst überall anerkannter Tauschmittel nichts weiter, als eben dies.
Noch einmal 1000 Jahre später dachten sich wohl gleich mehrere Menschen, dass es absolut toll wäre, wenn man im Grunde kaum noch Schein- oder Münzgeld brauchen würde - immerhin würde das ja noch mehr Ressourcen einsparen, die man dann benutzen könnte.
Etwa, um Häuser zu bauen, in denen Maschinen stehen, die Zahlen zeigen und ab und an auch Scheine abgeben.
Oder welche, in denen nur Zahlen über Bildschirme laufen und angeblich Anteile an Unternehmen und deren Kosten darstellen. Bloß fragt sich da der Mensch, der in dem Unternehmen arbeitet, oder dort etwas repariert: Was soll das für ein Anteil sein? Das Geld, dass andere dafür "geben", ist keine wirkliche Ressource.
Entscheidend ist doch, dass stets schnell die Leute zum arbeiten, reparieren, bauen, erfinden etc da sind.
Das wurde dann sogar möglich gemacht - durch die Globalisierung.
Und da fragte sich ein Mensch: Wozu brauchen wir Geld, Aktien etc.?
Ein anderer Mensch sagte nur: Na weil die Wirtschaft sonst zusammenbricht, wir nicht mehr gescheit tauschen und sammeln können und so!
Und wissen Sie, was der eine Mensch darauf antwortete?

Er sagte: Wenn die Versorgung und Weiterentwicklung jedes Menschen gemessen an schnell und konstant verfügbaren Fähigkeiten und Ressourcen möglich ist, aber eine angebliche Ressource das verhindert...dann fragt euch mal, ob diese überhaupt einen Wert hat, oder vielmehr Möglichkeiten raubt.

Ziel der Partei ist es also, möglichst viele Menschen für eine Gesellschaft ohne universelle Tauschmittel zu gewinnen - um endlich wirklich alle Möglichkeiten des Menschen zu nutzen!

Christian Caspari

14
Dez
2010

Weshalb nur möchte jemand zusätzlich den Haß auf der Welt noch anschüren, von dem es doch ohnehin bereits zuviel davon gibt?

An das Büro des Somalierbundes von Helsinki ist ein Schweinekopf verschickt worden, berichtet das Blatt Suomenmaa auf seiner Web-Seite. Laut dem Blatt kam mit dem Paket ein Papierwisch an, auf dem frohe Weihnachten gewünscht wird. Als Absender ist eine Gruppe namens Freie Denker vermerkt.

Das Verschicken eines Schweines an Muslime wird von diesen als sondersgleichen beleidigend empfunden, da doch im Islam der Verzehr von Schweinefleisch gänzlich untersagt ist.

Eine Woche zuvor wurden Fensterscheiben des Büros des Somalierbundes zerdeppert.
against enslaving

Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

mit vielen Überraschungs-Effekten:

interessante Links an Stellen, wo keiner sie vermutet

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