Diesjähriger landeskundlicher Preisträger Finnlands mehr als nur ein Jubiläumskind
Den diesjährigen Literaturpreis zur finnischen Heimatkunde, den Tieto-Finlandia Preis, erhielt die Doktorin der Philosophie Henrika Tandefelt für ihr Werk, das sich mit dem Reichstag von Porvoo auseinandersetzt. Der Titel des Buchs lautet "Porvoo 1809 - Festumtriebe und Tanzveranstaltungen". Den Empfänger des Preises wählte der einflußreiche Wirtschaftsmagnat Björn Wahlroos aus.
Im Zuge des Reichstags von Porvoo konnte Finnland die über Jahrhunderte hinweg angehaltene Bevormundung durch Schweden abschütteln und wurde sodann zu einem Großfürstentum Rußlands erklärt. Im März 1809 ordnete Kaiser Alexander I. von Rußland, das sich im Krieg gegen Schweden befunden hatte, an, daß Finnlands Stände gemäß Schwedens Reichstagverordnung in Porvoo zusammentreten würden. Die Stände schworen dem Kaiser ihre Treue, welcher seinerseits am 29. März an Eidesstatt hochfeierlich gelobte, die gültigen grundgesetzlichen Rechte, die Religion, die alten Gesetze und die Privilegien des Landes aufrechtzuerhalten, und welcher somit Finnland "in die Schar der Nationen" einreihte. Der Schwur und das Gelöbnis bildeten einen Landesherrenpakt und eine Rechtstradition, die auf die Gepflogenheiten mittelalterlicher Zeiten zurückgingen. Die Reichstagsitzungen wurden 1809 bis in den Juni hinein fortgesetzt, bis daß der Kaiser zurückkehrte, um sie abzuschließen.
Nach Ansicht von Wahlroos stellt die Forscherin Tandefelt lebhaft heraus, welche Rolle dem Zeremoniell, dem religiösen Treiben und dem äußeren Rahmen beim Gelingen des Reichstags zufiel.
- Das Buch ist nicht nur wegen des Jubiläumsjahrs zeitgemäß. Es erinnert uns daran, wie wichtig die Kulisse bei politischen Vorgängen sein kann, und konfrontiert uns mit dem Theater, das die internationale Politik darstellt; eine Theaterbühne, auf der nicht nur das Inhaltliche, sondern auch die äußerliche Form - die Einrichtungen, die Zeremonien und die Inszenierungen - von großer Bedeutung sind.
Wahlroos gab bekannt, daß er den Empfänger von 30'000 Euro aus drei Büchern aussuchte. Seine zwei anderen Favoriten seien das Werk über die Leuchttürme Finnlands "Licht auf dem Meer" von Seppo Laurell und von Mikko Ylikangas das Buch "Traumbrot, Betäubungswässerchen, Aufputschmittel - Rauschmittel in Finnland 1800-1950" gewesen.
Um den Preis kämpften auch "Die Wurzeln in Karelien" von Roope Hollmén, "Das Beil" von Juha Maasola, sowie "Der Waldstaat - Die Forstverwaltung und Finnland 1859-2009" von Antti Parpola und Veijo Åberg.
Im Zuge des Reichstags von Porvoo konnte Finnland die über Jahrhunderte hinweg angehaltene Bevormundung durch Schweden abschütteln und wurde sodann zu einem Großfürstentum Rußlands erklärt. Im März 1809 ordnete Kaiser Alexander I. von Rußland, das sich im Krieg gegen Schweden befunden hatte, an, daß Finnlands Stände gemäß Schwedens Reichstagverordnung in Porvoo zusammentreten würden. Die Stände schworen dem Kaiser ihre Treue, welcher seinerseits am 29. März an Eidesstatt hochfeierlich gelobte, die gültigen grundgesetzlichen Rechte, die Religion, die alten Gesetze und die Privilegien des Landes aufrechtzuerhalten, und welcher somit Finnland "in die Schar der Nationen" einreihte. Der Schwur und das Gelöbnis bildeten einen Landesherrenpakt und eine Rechtstradition, die auf die Gepflogenheiten mittelalterlicher Zeiten zurückgingen. Die Reichstagsitzungen wurden 1809 bis in den Juni hinein fortgesetzt, bis daß der Kaiser zurückkehrte, um sie abzuschließen.
Nach Ansicht von Wahlroos stellt die Forscherin Tandefelt lebhaft heraus, welche Rolle dem Zeremoniell, dem religiösen Treiben und dem äußeren Rahmen beim Gelingen des Reichstags zufiel.
- Das Buch ist nicht nur wegen des Jubiläumsjahrs zeitgemäß. Es erinnert uns daran, wie wichtig die Kulisse bei politischen Vorgängen sein kann, und konfrontiert uns mit dem Theater, das die internationale Politik darstellt; eine Theaterbühne, auf der nicht nur das Inhaltliche, sondern auch die äußerliche Form - die Einrichtungen, die Zeremonien und die Inszenierungen - von großer Bedeutung sind.
Wahlroos gab bekannt, daß er den Empfänger von 30'000 Euro aus drei Büchern aussuchte. Seine zwei anderen Favoriten seien das Werk über die Leuchttürme Finnlands "Licht auf dem Meer" von Seppo Laurell und von Mikko Ylikangas das Buch "Traumbrot, Betäubungswässerchen, Aufputschmittel - Rauschmittel in Finnland 1800-1950" gewesen.
Um den Preis kämpften auch "Die Wurzeln in Karelien" von Roope Hollmén, "Das Beil" von Juha Maasola, sowie "Der Waldstaat - Die Forstverwaltung und Finnland 1859-2009" von Antti Parpola und Veijo Åberg.
libidopter - 29. Nov, 00:27