3
Jul
2009

Die kosmische Besonderheit des Tages, an dem MJ verschied

In Sachen kosmischer Zusammenhänge sei hier eigens noch ein Insider-Wissen nachgetragen, das in Amerika kaum bekannt sein dürfte, wenngleich es nach astrologisch-astronomischen Gesichtspunkten zutreffend ist, was seinerseits für die (vielfach verkannte) Größe der verstorbenen Stars spricht:

Es hatte sich so zugetragen, daß
Michael Jackson justament am Tage der Festlichkeiten des Großen Festumzugs des Silbernen Elefanten zu Ehren des Kosmischen Tänzers Gott Siva, mit geo-astrologisch bestimmtem irdischem Standort im tamilischen Chidambaram [= der in Bewußtsein Gekleidete], von den ihn in Los Angeles in Kalifornien umgebenden übermächtigen kosmischen Kräften aufgesaugt werden sollte. Die Festlichkeiten im indischen Tamil Nadu kamen am letzten Montag zu ihrem Höhepunkt, mit den ["Macht-Abschickung"] Maha-Abhischekam-Erneuerungswaschungen des mit höchster Gott-Energie geladenen, dort befindlichen goldenen phallischen Symbols des weltweit bekannten und vereinzelt eben auch in den Foyers von amerikanischen 5-Sterne-Hotels anzutreffenden Standbilds des Kosmischen Tänzers unter dem Ring aus Flammen, Sri Nataraja Rajeschwara, und des stattlichen Idols von dessen königlicher Gattin, der Schönen Göttin und Geliebten Sivas, Sri Sivakamasundari Ambal.

Der kosmische Kreis schließt sich immer im Irdischen

Dieser im Artikel erwähnte Kreis der Geschehnisse, ausgehend von den wichtigen 10-tägigen Hindu-Festtagen mit deren kleinem Höhepunkt am vorletzten Donnerstag, während dessen Siva, der Kosmische Tänzer, auf einem silbernen Elefanten, symbolisch für das nach Hindu-Astrologen-Berechnungen elefantenhaft-wuchtige vorherrschende Tagesgestirn, in einer königlichen Prozession "durch die Welt" ausgeführt wird, an ebenwelchem MJ sein eigenes Zepter als Pop-König des Tanzes hienieden ablegte, schließt sich, wie sich jetzt herausstellt, auf ganz eigenwillige Art und Weise, was gerade dieses Bild des Elefanten betrifft:

Laut letzten Nachrichten soll Michael Jackson nun am kommenden Dienstag im Staples Hallen-Komplex in Los Angeles, dort, wo er auch für seine Proben zuletzt sehr oft anwesend war, mit einer grandiosen Abschiedsshow verabschiedet werden. Dieser Trauerveranstaltung mit Show-Effekten wegen wird, um die vielen Fans fassen zu können, ein z.Z. dort auch auftretender Zirkus vorzeitig wandern müssen, der eben gerade mit einem Elefanten auch in der Manege sein Publikum dort unterhält.

2
Jul
2009

Posthumes Beispiel der Wirkungsweise der Enkephalophon-Qualität des menschlichen Geistes

Ein offener, mitfühlender Geist reagiert über die enkephalophonische, die Geist-Einheiten untereinander unsichtbar über alle Entfernungen hinweg verbindende Qualität von dessen kosmischem Arm (vormals von mir auch als Zerebron bezeichnet) um so empfindlicher auf den Einfluß einer innergeistigen Botschaft eines anderen, wenn diese aus einer innerlich schwer erschütterten Seele hervorkommt, wie im extremsten Fall zum Beispiel einer unerwartet plötzlich verschiedenen Person, der es versagt bleibt, ihr Lebenswerk zu vollenden, wie jüngst im Falle des zur Unzeit verstorbenen Michael Jackson. Aber auch empfindliches Gerät, das über Satelliten-Signale funktioniert, insofern ähnlich dem kosmischen Geist, kann auf solche Einflüsse in der einen oder anderen Weise ansprechen.

Da mir vor zwei Jahren während einer kurzzeitigen Abwesenheit von zuhause, während derer ich dummerweise einem Nachbarn, einem stadtbekannten Herz-Chirurgen in der philippinischen Stadt im Süden des Landes, in der ich in ruhiger Vorstadtlage wohne, meine Hausschlüssel anvertraut hatte, um im Haus auch ein bißchen sauber machen zu lassen (alte SPIEGEL-Hefte eventuell verbrennen!), sämtlicher Hausrat, aber auch meine Musikanlage samt dem größten Teil meiner CD-Kollektion auf nicht verfolgbaren Wegen (die Haustür stand offensichtlich mehrere Tage lang offen und das Haus war quasi für jedermann zugänglich ["Bediene, wer sich bedienen mag!"]) abhanden ging, gerade aber der ganze Satz der Musik in meinem Haus damit bereits zum wiederholten Male flöten gegangen war, war ich es leid geworden - schließlich wollte ich doch fröhlich und unbeschwert durchs Leben marschieren -, was den Aufbau einer eigenen Heimdisko betrifft, sozusagen, noch ein weiteres Mal - zumindest jetzt nicht gleich schon wieder - ganz von vorne eine neue Sammlung, mit neuem Gerät, aufzubauen. Da man so ganz ohne Musik aber auch nicht leben kann, bin ich schnell auf einen anderen Dreh gekommen. Die Musik hat mich ihrerseits wieder eingeholt, konnte von mir sozusagen nicht Abschied nehmen, wenn sie mir auch äußerlich geklaut worden war. Heute pfeifen mir teilweise die gleichen schönen Lieder, die früher über meine große Anlage im Wohnraum wohlig gedudelt hatten, aus dem Handy heraus um die Ohren, aus Lautsprechern, in die die Ohrenstöpsel des Handy bei mir führen, hier auf meiner Bank bei mir zuhause, in Form von wunderbar durch ein russisches Pop-Orchester eingespielten Handy-Instrumentals, etliche einzelne gute Hits sogar darunter, die ich früher nicht mal auf meinen Alben hatte.

Und dann hatte sich mit der Zeit schnell eben auch noch jener extended recorder einer polnisch/britischen Firma gefunden fürs Handy, mit dem man unbegrenzt lange, also nicht nur eine Minute lang, wie von meinem Nokia-Handymodell vorgegeben, gespielte Musik zum Beispiel aufnehmen kann. Das kam somit noch als eine sehr willkommene Bereicherung, dafür daß ich jetzt meine "neue Musikausrüstung" immer in der Hosentasche mit mir herumtragen mußte, ich konnte damit nun alles mögliche, was mir an Musik in die Quere kommt und gefällt, direkt von einem Webradio weg aufzeichnen, so ich mein Handy dabei hätte, wenn auch die Klangqualität aufgrund der miserablen PC-Speaker in den internet-Cafés etwas zu wünschen übrig läßt. Ein ganz nettes Sammelsurium ergab sich dennoch auf erquickliche Weise - erotisch-jazzig schmachtende, poppige Wohligkeit!

Das ganze - diesen Extended Recorder von Psiloc - hatte ich mir sogar ganze sechs Stangen Zigaretten meiner Marke kosten lassen.

Und jetzt kommt mir da doch diese alle Welt umfassende, alles zersetzende Gier nach dem schnellen großen Geld in die Quere, der zuletzt der zerbrechliche Michael Jackson auf verheerende Art und Weise zum Opfer gefallen ist - 50 Konzerte sollte der Arme gleich abliefern, wo ihm 10 bereits vom Machbaren her als zu viel erschienen -, nicht mal der allerstärkste Gaul hält so was durch! Was war passiert?

Was sollte hier bei mir im Haus passieren? — :

Einen Tag nach dem hastigen Ableben des auf dem Proben-Endspurt zum Anfang seines großen Come-Back befindlichen Michael Jackson kam mir als allererstes gleich am frühen Morgen über verschlungenen Pfaden der oben erwähnte, auf dem Handy installierte Erweiterte Rekorder abhanden:

Tatsächlich konnte ich zu dem Zeitpunkt aufgrund des jüngst wegen Unwetters und Terroranschlägen im Land schadhaft laufenden GPRS-Signalsystems nicht mehr an meine neuen E-Mails auf dem Handy herankommen, wiewohl das Abrufen von Webseiten mittels des Handy-Browser funktionierte. Ein Formatierfehler irgendwelcher Art, laut Log-Eintrag!

Tatsächlich hatte ich dann, aus schierem Frust heraus (schon eine geschlagene Woche war ich zumindest auf dem einen praktischen Handy-E-Mail-Tool nicht mehr an die Mails gekommen, was dort einen schlimmen Stau aufkommen läßt!) und aus schierer Unlust, beim Lesen der Nachrichten immer wieder an das unglückliche Los der vom Schicksal so ungalant fallengelassenen Pop-Ikone erinnert zu werden, aus der E-Mail Inbox offline eine zwei Jahre alte Mail herausgefischt, eine Antwort von seiten von Psiloc, der polnischen Handy-Applikationen-Firma, auf eine damalige Beschwerde von mir, in der es darum ging, daß ein bestimmtes, interessant ausgeklügeltes Handy-Puzzlespiel von Psiloc - MindNine - sich, wenn über die angegebene Download-Adresse heruntergeladen, bei mir nicht öffnen ließ. Es wurde in dem Antwortschreiben nur auf ebengleiche Download-Adresse hingewiesen. Das wäre schon die richtige Adresse. Das war sie aber nicht! Zumindest damals führte sie, zumindest auf meinem Handy, zu keinem brauchbaren Ergebnis.

Tatsächlich hatte ich mir doch am letzten Freitag gedacht, daß nach so langer Zeit eventuell bei der Firma der Fehler bezüglich des Öffnens des Handy-Spiels erkannt und behoben wurde, und daß es sich vielleicht lohnte, es jetzt - nach so vielen Monaten, die zwischenzeitlich verstrichen waren - noch einmal mit dem Herunterladen von MindNine zu probieren.

Tatsächlich lud ich also unverzüglich mit der alten Adresse MindNine aufs Handy, tatsächlich erschien dessen Logo auf dem Handy-Menü. Und tatsächlich ließ es sich prompt wieder - wie vormals gehabt - nicht öffnen. "Appl. closed Main!" hieß es jedes Mal gleich, so wie ich in das Spiel gehen wollte.

Und tatsächlich hieß es aber nun seitdem auch jedes Mal "Appl. closed Main!", — auch wenn ich den Erweiterten Rekorder aufmachen wollte.

Mindestens zehnmal hatte ich den alten, plötzlich nicht mehr funktionierenden über den SystemExplorer vom Handy gelöscht und für einen neuerlich heruntergeladenen Extended Recorder ausgewechselt, sämtliche Searchengines im Netz auch nach eventuell anderen Downloadadressen für einen anderen, für mein Handy-Modell kompatiblen extended recorder abgesucht. Es half alles nichts! Es kommt für mein Modell nur eine Download-Adresse in Frage, und die führt nun einmal mittlerweile zu keinem zufriedenstellenden Resultat mehr. Damit war mir also mit einem Schlag, durch eine pure Spielerei von mir, der Handy-Rekorder, mit dem ich unbegrenzt lange aufnehmen konnte, verlustig gegangen.

Und nun komme ich zum springenden Punkt: obgleich mir persönlich der Tod Michael Jacksons nicht sonderlich nahegeht, außer, daß ich es doch sehr betrüblich finde, daß der allseits bekannte Musikermann so kurz vor seinem geplanten großen Comeback nun jählings ausscheiden mußte, zeigt es sich andererseits ganz klar, zu welch starken Auswirkungen ein durch das plötzliche Ableben seiner sterblichen Hülle im Nichts festgefahrener Geist fähig ist.

Natürlich würde Michael Jackson, sollte er jetzt nochmals zum Leben zurückkehren können, verneinen, mit dem Verlust meines extended recorder irgendetwas zu tun zu haben - und mit Recht auch, denn tatsächlich wüßte er ja auch davon nichts.

Und trotzdem muß man sehen, daß dieser so schwer getroffene Geist einer plötzlich "im Regen stehengelassenen" Seele - "the troubled soul of Michael Jackson" - sich ja nach dem Tod nicht schlagartig in stille Luft aufgelöst haben kann, sondern sehr wohl noch ganz schön lange braucht, bis sie innerhalb den Gewölben des Geists sich ganz ausgezittert und zu innerer Ruhe gefunden hat. Der übriggebliebene Geist einer toten Seele vibriert natürlich weiterhin auf die zu Lebzeiten gewohnte Art und Weise, nur daß sie kein menschliches Sprachrohr mehr zur Verfügung hat, um sich zu veräußerlichen - außer eben durch das Eindringen in den Geist einer anderen, lebenden Person, die über den Verstorbenen reflektiert — oder aber eben auch durch ein komplexeres Einwirken, wie oben beschrieben in diesem Scheinfall von mir.

Das kann jetzt selbstverständlich alles als eine reine Einbildung von mir abgetan werden, im Grunde ist es ja auch nichts weiter als eine Einbildung von mir. Doch woher kommt es wiederum, daß gerade solch eine Einbildung aufkommen will?

Sicherlich "ärgert" sich die nun vollends entrüstet dastehende Seele des von der körperlichen Vergänglichkeit derart überraschten Michael "grün und blau", daß sie das bevorstehende Comeback nicht mehr er-leben durfte. Und doch paßte es ja irgendwie zu ihm und zu seiner Kinderseele, daß er über so viel Pech im Leben, ein kleiner Strolch, der er ja schon immer war, einem anderen kleinen Strolchen sein Musikspielzeug, seinen extended recorder, wegnimmt, wenn sich hierfür eine Gelegenheit anbietet. Und als Geistwesen läßt sich so etwas ja jederzeit problemlos bewerkstelligen.

Natürlich kann dieses, was ich hier sage, kein ernstgemeinter Vorwurf sein, zumal die Person ja gar nicht mehr am Leben ist. Natürlich ist das nur eine leicht "versponnene" persönliche Sichtweise, die ich beispielhaft hier vortrage. Der gute Michael dürfte jetzt auch der einzige sein, der mich da richtig versteht.

Und doch will ich damit gesagt haben, daß, wäre Michael Jackson nicht letzte Woche tragisch von der Bühne abgetreten, auch mit Sicherheit mir mein Erweiteter Rekorder am Handy erhalten geblieben wäre.

Eine eigentlich phantastische letzte Botschaft eines verspielten King of Pop, so phantastisch wie jener selbst zu Lebzeiten war, für die man ihm, nun da die Dinge einmal so liegen, wie sie zu liegen kamen, dankbar sein muß, denn sie hilft auf sehr anschauliche Art, die gewaltige Zusammenhänglichkeit des menschlichen Geistes unter dem all-einen kosmischen Gewölbe begreiflich zu machen. Darum geht es hier einzig und allein. THIS IS IT!

30
Jun
2009

Die Aggressivität eines Hundes kann auf das unbesonnene Verhalten des Hundebesitzers zurückgeführt werden

Ein Hund reagiert mit Aggressionen, wenn aggressiv mit ihm umgesprungen wird. Wird versucht, einen Hund dadurch, daß man ihn schlägt, ihm droht, man das Tier auf den Boden zwingt, oder durch andere sog. harten Zugriffe zu trainieren oder zu unterwerfen, beginnt das Tier, sich aggressiv zu verhalten. Desgleichen wird der beste Freund des Menschen, wenn jemand meint, einen bereits aggressiven Hund durch hartes physisches Zulangen besänftigen zu müssen, nur noch aggressiver. Dies belegt nun auch eine jüngste US-amerikanische Studie.

Als eine positive Alternative empfiehlt die unter der Leitung des Forschers Meghan Herron von der Universität von Pennsylvania im wissenschaftlichen Blatt Applied Animal Behavior Science veröffentlichte Studie einen gesteigerten physisch schweren Auslauf oder das Belohnen von gutem Betragen.

Die Amerikaner setzten sich in ihrer Studie mit den als nicht empfehlenswert zu bezeichnenden Schulungsmethoden auseinander, die von Hundebesitzern angewandt wurden, die wegen Schwierigkeiten mit dem gestörten Verhalten ihres Hundes um Beistand von seiten eines Experten nachgesucht hatten. Die am häufigsten anzutreffenden, die Aggressivität eines Hundes steigernden Methoden der Schulung waren das Schlagen oder Treten des Tieres, der Einsatz von bedrohlich sich ausnehmender Laute (brummigem Gegrummel), das Entnehmen irgendeinen Gegenstandes aus dem Hundemaul unter Anwendung von physischer Gewalt, das auf den Boden Zwingen des Hundes und das ihn dort Festhalten, während er auf dem Rücken oder zur Seite hin ausgestreckt liegt.

Von Hunden, die den genannten "Erziehungsmethoden" ausgesetzt waren, fing im wenigsten Fall jeder vierte damit an, aggressiv aufzutreten, oder dessen bereits vorhandenes aggressives Benehmen verschlimmterte sich zusehends. Die mit derben physischen Methoden trainierten Hunde wurden deshalb öfters als die an einer anderen Verhaltensstörung leidenden Hunde der Behandlung durch einen Sachverständigen anvertraut, da sie Familienmitglieder oder ansonsten bekannte Menschen gebissen hatten.

Die allgemeine Verbreitung von zu bedenklichen Resultaten führenden, auf physische Gewalt begründeten Schulungsmethoden gehen vielfach auf vom Fernsehen und den anderen Medien vermittelte Informationen zurück. Die Betonung der Vorstellung, der Hund stamme von in von einem kräftigen Alpha-Tier angeleiteten Herden lebenden Wolf ab, habe zu dem beschriebenen Fehlverhalten geführt. Einem Hund müsse zwar klargemacht werden, daß der Mensch bestimmt und die Bedingungen des Auftretens festlegt. Jedoch einen gewaltbestimmten "Herdenanführer" braucht das Haustier nicht. Unternimmt der Mensch den Versuch, die Verfügungsgewalt mit Mitteln körperlicher Gewalt durchzusetzen, ist das Risiko zu gewalttätigen Verhaltensstörungen eines Hundes ein großes, wie Herron und Kollegen betonen.

Entgegen dem allgemeinen Eindruck kommt der Hunderasse überraschend wenig Bedeutung bei der Frage zu, ob ein Hund von seinem Verhalten her sich widerspenstig benimmt. Der entscheidenste Verursachungsfaktor für aggressives Verhalten eines Tierlieblings ist das Verhalten des Halters des Hundes selbst, ruft denn auch eine unter der Leitung des Forschers Joaquin Perez-Guisado von der Universität von Cordoba veröffentlichte jüngste Analyse ins Gedächtnis. Unnötig vielen Hunden würde wegen angriffslustigem Verhalten der Garaus gemacht.

Die am häufigsten verbreiteten Faktoren, die zu einem aggressiven Verhalten eines Hundes führen, sind laut der im wissenschaftlichen Magazin Journal of Animal and Veterinary Advances herausgebrachten Studie unter anderen folgende: Der Hund ist das erste Tier seines gegenwärtiges Besitzers, man läßt ihm kein sachverständiges Training angedeihen, der Hund wird über die Maßen verhätschelt, der Hund wurde seinem Besitzer geschenkt oder man legte sich ihn aus einem spontanen Einfall heraus zu, der Hund wird lange Zeitabschnitte ohne Nahrungsfutter belassen, man überlässt ihn immer wieder auf längere Zeit sich selbst allein oder versagt ihm seinen Auslauf.

Der Einsatz physischer Gewalt beim Training eines Hundes ist bereits lange Zeit ein kontroverses Thema gewesen: Soll der Besitzer seinem Tierliebling gegenüber physische Gewalt anwenden? Und, falls ja, wieviel und in welcher Form? Die Forscher aus Spanien betonen, daß der Besitzer oder Halter dem Hund sehr wohl zeigen muß, wer in der Beziehung Mensch-Hund das Sagen hat. Notfalls müssen dabei auch gewaltvolle Belehrungsmethoden mit ins Spiel gebracht werden. In der Verlaufsbeobachtung von Perez-Guisado und Kollegen waren 40 Prozent der wegen übermäßiger Aggressivität einer Überwachung oder Betreuung anheimgestellten Hunde solche, deren Halter nicht in der Lage gewesen waren, deren Führungsrolle zu demonstrieren, oder aber solche, die ihren Hund nie trainiert oder ihn irgendwohin zu einem sachgemäßen Training gebracht hatten.

Obwohl einige Hunderassen als anfälliger für aggressives Verhalten als andere gelten, fällt in Wirklichkeit, was das Verhalten eines Hundes betrifft, der Rasse keine Bedeutung zu. Für die Studie der Spanier waren über 710 Hunde mit dabei gewesen, und es waren sowohl für aggressiv als auch für sanft befundene Rassen mit darunter. Unter den gemeinhin für aufsässig und aggressiv gehaltenen Rassen waren unter anderen der Dobermann, der Rottweiler und der Boxerhund mit dabei. Von den als sanft angesehenen Rassen waren wenigstens der Dalmatinerhund, der Golden Retriever und der Labradorjagdhund, als auch von den Hunden von kleinerer Große der Chihuahua, der Pekingesische Palasthund und der Zwergpudel beteiligt gewesen.

Das Endresultat der Studie zeigte eindeutig, daß Faktoren, die von den Unterschieden der Rasse eines Hunds herrühren, bei aggressivem Verhalten nur eine geringfügige Rolle spielten. Das Verhalten des Besitzers seinem Haustier gegenüber konnte in nahezu allen Fällen einzig und allein das unerwünschte Verhalten des Haustiers erklären.

Die Aggressionen eines Hundes können sich sowohl gegen andere Hunde als auch gegen Menschen ausrichten. Am bedauerlichsten sind Fälle, in denen ein Hund einen Bekannten oder ein fremdes Kind beißt. Das Opfer stellt jedoch auch in jenen Fällen oft den Faktor vor, der das gewalttätige Betragen des Hundes ausgelöst hat. Sehr oft hängt die Aggressivität eines Hundes auch mit einem physischen, dem Tier Schmerzen verursachenden Leiden zusammen, wie eine unter der Leitung der US-amerikanischen Forscherin Ilana Reisner im wissenschaftlichen Journal Injury Prevention veröffentlichte Studie belegt.

Die über 110 Hunde einbezogene Langzeitstudie zeigte, daß eine gegen Kinder ausgerichtete Aggressivität nur selten vorkommt. Von den in eine Therapieklinik gebrachten Hunden, die ein Kind gebissen hatten, hatten 66 Prozent zuvor noch nie ein Kind gebissen, und 19 Prozent noch nie einen Menschen, gleich welchen Alters.

Wie im allgemeinen die zahlreichen anderen Untersuchungen, die die Aggressivität von Hunden zu erklären versuchen, bekräftigt auch diese Abhandlung, daß hinter einem unerwünschten Verhalten externe Faktoren stehen. Laut dem Studienmaterial hätte die Hunderasse die auf ein Kind ausgerichtete Aggressivität, die zu einem Biss geführt hat, nicht erklären können.

Ein Hund kann in Situationen ein Kind beißen, in denen er sich selbst oder seine Interessen als bedroht empfindet. In derartigen Situationen gewinnt die Furcht davor die Oberhand, daß das Kind dem Hund sein Futter oder sein Spielzeug wegnehmen könnte. Ein eventuell gefährlich werdendes Gefühl des Bedrängtseins kann in einem Hund auch in einer Situation entstehen, in der er befürchtet, vom Besitzer des Haustiers verstossen zu werden. Von den bei der Studie mit dabeigewesenen Hunden, die ein Kind gebissen hatten, erwiesen sich 77 Prozent als innerlich sich bedrängt fühlende Tierwesen. Ernsthafte Konsequenzen sind auch dann bemerkt worden, wenn ein Hund zu starker Hitze oder zum Beispiel dem Lärmen eines Gewitters oder eines Feuerwerks ausgesetzt war.

28
Jun
2009

Das Tierschutzrecht und das Dritte Reich - ein Resümee

Das in der allgemeinen Vorstellung für das absolute Böse stehende nationalsozialistische Deutschland war der Vorreiter der Tierschutzrechte, und die zentralen Ideen der Nazis zum Tierschutz sind heutzutage allgemein anerkannt und in der Gesetzgebung westlicher Länder inhaltlich verankert. Selbst deren verstiegensten Vorstellungen bezüglich eines gänzlichen Verbots jeglicher Ausbeutung der Tiere halten sich weiterhin über Wasser.

Die Vorreiterrolle des Dritten Reichs bei der Entwicklung des Begriffs des Rechts für die Tiere stellt für die gegenwärtige Tierrechtsbewegung eine heikle Sache dar. Es war aber das brutale gesellschaftliche Experiment des Dritten Reichs auch ein Experiment zugunsten einer solchen Gesellschaft, in der der systematische Versuch unternommen wurde, sehr radikale Auslegungen bezüglich des Tierrechts durchzusetzen. Aufgrund der Peinlichkeit der Angelegenheit schweigt sich manch ein Anwalt in Sachen Rechte der Tiere dazu aus. In Peter Singers zum Klassiker gewordenen Werk Animal Liberation von 1975 wird die ganze Affäre nicht erwähnt. Er läßt in seinem detailliert genauen geschichtlichen Abschnitt den Zeitraum 1880 - 1945 ganz und gar unbehandelt. Da der Schriftsteller eindeutig mit dem Thema sehr vertraut ist, handelt es sich dabei kaum um ein Versehen. Er weist auf die Versuche der Nazis mit Menschen hin, als vergleichbar mit den Tierversuchen von heute, und bringt gegen jene die Grundsätze des Buddhismus als einen die Tiere in Schutz nehmenden Faktor an. Ein sachkundiger Leser ärgert sich darüber, derartiges lesen zu müssen, da doch die Nazis sich gerade auf den Buddhismus als einen Gegensatz zur Tierfeindlichkeit des Christentums - welches sie für einen Ableger des Judentums hielten - beriefen.

Ein Teil wählt als Lösung dafür die strikte Verneinung der Angelegenheit. Am typischsten ist es, Hitlers Pflanzenköstlertum dadurch abzustreiten, daß vermutet wird, er habe hin und wieder eine Taube verspeist. Auf gewissen Tierrechte- und Veganismus-Homepage-Seiten hingegen ist es ein leichtes, augenfallig eine Verlogenheit auszumachen, in welchen die ganze Sache verleugnet wird. Die besondere Nebenfacette der Geschichte des Naturschutzes läßt sich jedoch nicht in Luft auflösen. Die Verbindungen und vor allem auch die Unterschiede zum neuzeitlichen Tierschutzgedanken sollten verinnerlicht werden, sowohl unter den Tieraktivisten als auch unter deren Gegnern.

Der Welt strengste Tierschutzgesetze

Am 28. August 1933 waren Millionen Deutsche vor dem Radiogerät versammelt. Während des ein knappes halbes Jahr vorgedauerten Naziregimes waren die Gepflogenheiten der neuen Herren im Land bekannt geworden und die Bürger hatten begriffen, daß diese meinten, was sie sagten. Wichtige Reden, so hatte man verstanden, müssen verfolgt werden. Es hatte sich herumgesprochen, daß der Minister des Dritten Reichs für die Angelegenheiten Preussens Hermann Göring eine wichtige Ansprache zur grundsätzlichen Linie halten würde. Der Minister sprach dann lediglich über ein einziges Thema: über das von ihm eine Woche davor verkündete Verbot der Vivisektion. Unter Vivisektion versteht man Tierexperimente, insbesondere schmerzvolle, ohne Betäubung und Schmerzlinderung ausgeführte Operationen an lebenden Tieren. Göring begründete seine Verordnung, indem er auf die einzigartige geschichtliche Bruderschaft der Deutschen mit den Tieren hinwies und hob darauf ab, wie Tiere und Arier über Tausende von Jahre hinweg die Heime, die Felder und die Schlachten in gemeinschaftlicher Rackerei und als wehrhafte Kumpels geteilt hätten. Zum Schluß machte er klar, was die, die sich gegen die Verordnungen vergingen, zu erwarten hätten. Diejenigen, die sich weiterhin einbildeten, Tiere wie leblose Gegenstände behandeln zu können, würde man unvermittelt in ein Konzentrationslager stecken.

Görings strenge Vorgabe war nicht die Ausnahme. Diese Betrachtungsweise der Dinge war keine politische Rhetorik, sondern sie gehörte zum harten Kern des Nationalsozialismus, zur Idee der Einheit, die die arische Rasse mit der Natur bildete. So erließen die Nazis nach ihrer Machtergreifung recht schnell die straffesten Tierschutzgesetze der Geschichte. in verschiedenen Teilen des Reichs wurden zum Schutz bedrohter Tiere Naturschutzgebiete eingerichtet. Ganze Gebiete, wie zum Beispiel Litauen und große Teile der Ukraine sollten als Naturraum bewäldert werden, zwar erst, wenn deren Bevölkerung ausgelagert wäre. Erstmalig in der Welt befriedete das Dritte Reich den Wolf, was seinerzeit eine völlig unglaubliche Tat war. Zur Behandlung von Fischen und Hummern wurden gar detaillierte Bestimmungen herausgegeben. Jene wurden denn auch streng überwacht; von allen Berufsständen Deutschlands gehörte der größte Prozentsatz der Tierärzte der nationalsozialistischen Partei an.

Das zu Ende des Jahres 1933 in Kraft getretene Tierschutzgesetz war der Welt erstes, das den Tieren als solchen - um ihrer selbst willen - Rechte zustand, unabhängig von Bedürfnissen und Gefühlen des Menschen. Das Gesetz war auch das erste, das die Unterscheidung zwischen Haustieren und wilden Tieren aufhob. Es bestimmte als Objekt des Gesetzes "alle lebenden Geschöpfe, die im allgemeinen Sprachgebrauch und naturwissenschaftlich als Tiere angesehen werden. Im strafrechtlichen Sinn sind auch keine Unterschiede zu machen zwischen Haustieren und den anderen, zwischen höher- und niederwertigen oder zwischen den den Menschen nützlichen und den ihnen schädlichen Tieren." Die Formulierungen lauten heutzutage leicht anders, die Tierschutzgesetze aller westlichen Länder stützen sich jedoch genau auf diese Prinzipien.

Die meisten führenden Nazis, u.a. Hitler und Himmler, waren Vegetarier und fühlten sich aus überzeugungsmäßigen Gründen dem Naturschutz verpflichtet. Hitler konnte zwar offenbar hin und wieder nicht den im österreichischen Oberland üblichen Leckerbissen aus seiner Kindheit widerstehen, und aß Wurst, Wildbret und luftgetrockneten Schinken. Auf jeden Fall war ein Fleischtverzehrverbot in einem von Ariern beherrschten Europa Bestandteil seiner Ziele.

Himmler verabscheute das auf die Jagd Gehen. Zu seinem finnisch-estnischem Leibarzt Felix Kersten soll er gesagt haben:

"Wie können Sie nur, Herr Kersten, dabei einen Genuß empfinden, wenn Sie aus dem Hinterhalt wehrlose Naturwesen abknallen, die unschuldig, unfähig, sich zur Wehr zu setzen, und nichts ahnend im Schatten des Waldes umherschweifen? Das ist in Wirklichkeit Morden. Die Natur ist etwas grenzenlos Schönes und jedes Tier hat ein Recht darauf, zu leben."

Offensichtlich gebrauchte er auch den Begriff "Tierrechte" zum ersten Mal im neuzeitlichen Sinne, als Überschrift zu einem seiner Artikel von 1934 für eine Publikation der SS für die Familien. In der Schrift hatte er die Deutschen des Mittelalters bewundert, die die Ratten nicht töteten, sondern sie samt und sonders vor Gericht stellten, wo ein Advokat sie zu verteidigen hatte und ihnen die Chance eingeräumt wurde, ihre Gewohnheit zu verändern und die Verwüstungen in den Getreidelagern zu beenden. Dieser eine so tiefe und herzliche Zuneigung zur Natur hin bezeigende Mensch war auf der ändern Seite ein kaltblütiger Fanatiker, der SS-Truppen, Gestapo und Konzentrationslager mit der bekannt gewordenen Effizienz befehligte.

Der schwedische Historiker Peter Englund hat sein Augenmerk auf den Widerspruch in den Persönlichkeiten der Nazi-Anführer ausgerichtet. Die meisten derer waren Menschenverachter gewesen, denen es nicht leicht gefallen war, sich ungezwungen in menschlicher Gesellschaft zu bewegen. Letztere ersetzten sie sich durch eine enge Beziehung zu Tieren. Die Betonung auf die persönliche Zuneigung zu Tieren, die verhätschelt wurden, wie bei Hitlers und bei Rudolf Hess' Hunden und Rehkitzen der Fall, in Verquickung mit einem Naturschutzgedanke aus dem Brustton der Überzeugung heraus kam ihnen als Selbstrechtfertigung höchst gelegen, die den anderen sagen sollte, "ich bin ein Mensch mit guten Zielen, jawohl". Bei einer psychologisierenden Beweisführung kann man zwar leicht ins Straucheln kommen, aber es mag daran wohl etwas Wahres dran sein.

Kein Unterschied zwischen Mensch und Tier

Das Bild der Nazis vom Verhältnis von Mensch und Natur war mystisch und vulgärdarwinistisch verklärt. Die gegenwärtigen Tierrechte-Bewegungen gründen ihre Vorstellungen auf den gleichen grundlegenden Anspruch eines Menschen und eines Tiers auf ein Leben ohne Qualen. Die nationalsozialistische Ideologie begründete ähnliche Vorstellungen verknüpft aber mit der Idee der unterschiedlichen Wertigkeit des Lebens. Zwischen Mensch und Tier wollte man keinen Unterschied machen, sondern in ihnen ein hierarchisches Kontinuum sehen. An oberster Stelle im Naturbild des Nationalsozialismus standen die reinrassigen Arier, gefolgt von den Tieren, von welchen als edelste und am meisten geschätzte die kräftigen, die anderen Tierarten sich unterwerfenden Raubtiere galten. Dann kamen alle anderen Tiere und zum Schluß die Untermenschen. Den auf der höchsten Stufe Stehenden hatte die moralische Verpflichtung zu obliegen, die mit ihnen verbrüderten Schwächeren zu beschützen. Menschlichkeit als Begriff war gänzlich untersagt worden.

Die Nazis lösten die ethische Problematik in Bezug auf die Tierrechte, indem sie eine Grenze von den Tieren zu Untermenschen zogen. Die strengen Tierschutzgesetze und straffen Regulierungen bei Tierversuchen betrafen die als Untermenschen Klassifizierten somit nicht. Hätte zum Beispiel jemand Schlachttiere transportiert, wie die Juden zu den Vernichtungslagern transportiert wurden, wäre er erschossen worden. In der Praxis kam es aber dazu, daß man die harten Bestimmungen für Tierversuche etwas leichter auslegen mußte, da in den meisten Fällen die Ärzte nicht dazu bereit gewesen wären, die Versuchstiere durch Menschen zu ersetzen. Überzeugte Nationalsozialisten wie Mengele waren die Ausnahme. Am brutalsten wirkt, anders wie oft behauptet wird, daß die Versuche der Nazis an Menschen teilweise Erfolge verzeichneten. Die gängige Behandlung mittels Hypothermie baut sich weiterhin auf einen solchen auf.

Im Hintergrund des tierrechtlichen Denkens der Nazis steht eine lange ideologische Tradition. Bereits im Zuge des Aufkommens der Romantik im 19. Jahrhundert wurde im Denken der Deutschen an einer mystischen Einheit mit Natur und Tieren im Geiste des Nationalsozialismus gemalt. Einer, der mit am entschiedensten Einfluß auf diese Ausrichtung genommen hatte, war der Komponist Richard Wagner, der sowohl das Pflanzenköstlertum als auch die Ablehnung von Tierversuchen als eine Abgrenzung zu den Juden hin begründete. Die auf die Juden zurückgehende Fleischkost und Unterdrückung der Tiere betrachtete er als Ursache dafür, daß die deutsche Rasse in ihrer Reinheit verunstaltet war, und er brachte die Versuche an den Tieren in Zusammenhang mit den koscheren Tierschlachtungen der Juden. Dieses Gedankengut und die Anschauung, daß es eine Pflicht gebe, gerade gegen die Vivisektionslabors und deren Personal vorzugehen, eigneten sich dann die Nazis an. Auch bei der Judenverfolgung wurde teilweise auf den Schutz der Tiere abgestellt: die Juden hätten den Tieren Gewalt angetan, so daß ein Vorgehen gegen sie als eine rechtmäßige Verteidigung Schwächerer und als solches als ein moralischer Imperativ hingestellt werden konnte. Dieses ist es, was das vorwärtsweisende Gedankengut des Nationalsozialismus zu einem so schwierigen Ding macht, um sich damit auseinanderzusetzen.

Der geschichtliche Ballast

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs wurde der größte Teil des Tierschutzgesetzregelwerks aufgelöst. Auf den Wolf wurde seither nahezu bis zu seinem Aussterben Jagd gemacht und die naturgeschützten Areale wurden der landwirtschaftlichen Nutzung überbracht. In Deutschland erschwerte die Belastung durch die nähere Zeitgeschichte bis hinein in die 1970-er Jahre alles, was mit dem Naturschutz und dem Vegetariertum zu tun hatte, und noch manch ein älterer Deutscher bringt die Phytophagie als erstes mit Hitler in Verbindung. Die meisten Tieraktivisten von heute dürften sich an das Singersche Anschauungsmodell einer Gleichberechtigtheit und einer Verbreiterung von Grundrechten auch außerhalb des Kreises der Menschen anlehnen. Obgleich diese heute am meisten anzutreffenden Begründungen für den Schutz der Natur und der Tiere und die Gedanken des Nationalsozialismus von einander abweichend sind, sind die aus ihnen gezogenen Schlüsse sich derart ähnlich, daß die Nazi-Deutschland-Frage den zeitgenössischen Tierschutzaktivisten ein Dorn im Auge ist. Der Naturbegriff, als ein welcher er im Nationalsozialismus existierte, ist wohl unbestreitbar für jene Menschen und Ideologien schmerzhaft, die das Vegetariertum und die Verinnerlichung der Rechte für die Tiere als ein Zeichen ihrer eigenen moralischen Überlegenheit anschauen. Ist nicht der Gedanke daran genau ähnlich dem, wie es bei den Nazis war. Die meisten dürften jedoch verstehen, daß das "Böse" an der Ideologie der Nazis nicht bedeuten muß, daß sämtliche Vorstellungen, die mit denen von jenen kongruieren, an und für sich von Übel sein müssen. Und es waren auch nicht alle Ideen der Nazis, trotz der eigenartigen Begründungen, in erster Linie böse gemeint, man muß jene vielmehr als einen Teil von Europas ideologischer Geschichte und von deren Entwicklung in einem weiteren Zusammenhang untersuchen.

26
Jun
2009

Die Gaffer an den Frühstückstischen

Die erinnerten Bilder eines Krieges oder eines sonstigen unmenschlichen Schreckensszenarios sind die Fotos davon, an die man sich erinnert. Die von Soldaten hochgezogene Flagge in Iwo Jima, die zu Skeletten verdorrten Menschengestalten in Bergen-Belsen, die ihre Haut eingebüßten Frauen und Kinder in Hiroshima - und die jüngsten Schrecken in Sarajewo, in Tschetschenien, in Abu Ghraib. Die Liste ließe sich hoffnungslos lange weiterführen. Aber mit welcher Berechtigung?

Die von den Zeitungen und dem Fernsehen vermittelten Schreckensbilder in den Wohnzimmern und an den Frühstückstischen sind eine Erscheinung der Moderne. Der Journalismus hat die ärgsten Leiden der anderen zum Alltäglichen gemacht. Es kann einen nachsinnlich stimmen, wie die Bebilderung der Abscheulichkeiten auf uns einwirkt - härmt sie uns gegen Gewalt ab oder stachelt sie uns sogar dazu an? Verfälscht sich durch sie unser Bild von der Wirklichkeit?

Das Betrachten extremster Leidensfälle ist nur für jene von direktem Nutzen, die versuchen, behilflich zu sein - zum Beispiel für Chirurgen in Feldlazaretten. Alle anderen sind Gaffer. Die Erfassung menschlich unfaßbarer Greuel ist nichtsdestotrotz vonnöten.

Die amerikanische Intellektuelle, Literaturkritikerin und Essayistin Susan Sontag meint dazu folgendes: "Lasset diese gräßlichen Bilder wüten! Wenngleich sie nur Symbole sind und man in keinem Fall den größeren Teil der Wirklichkeit zu begreifen vermag, worauf diese hinweisen, so haben sie doch eine lebenswichtige Aufgabe. Die Bilder sagen: Sehet her, so etwas kann ein Mensch fertigbringen - und noch dazu aus freien Stücken, mit begeisterungsvoller Selbstgerechtigkeit. Möget ihr das nicht vergessen."

Sinn und Zweck von Kriegsbildern ist es seit Francisco Goyas Radierung eines Erhängten von vor zweihundert Jahren gewesen, die Gemüter in Wallung zu bringen, zu schockieren.

Das Foto hat seit seiner Erfindung im Jahre 1839 mit dem Tod seinen Umgang gepflegt. Das Photographieren von Kriegsszenen setzte sich zwar dann erst allgemein durch, als die Kamera vom Stativ loskam - im US-amerikanischen Bürgerkrieg, im Krimkrieg, im ersten Weltkrieg, im spanischen Bürgerkrieg, im zweiten Weltkrieg.

Anders als man jedoch vermuten könnte, ist die Manipulierung von Kriegslichtbildern eine entschwundene Kunstfertigkeit. Doch bis vor dem Vietnamkrieg waren nahezu alle berühmt gewordenen Kriegsaufnahmen gestellte Fotos gewesen. Im Krieg um Vietnam erringte das Fernsehen mit seinen bewegten Bildern den Sieg über das photographische Bild, und seither hatten die Kriegsfotografen nicht mehr die Mittel für Inszenierungen aufbringen können.

Aber auch die ungestellten Fotos können in die Irre führen. Die trostlosen Leichenhaufen und zu Skeletten abgemagerten Überlebenden prägen das Bild von den Konzentrationslagern. Dies war die Situation gewesen, als die Truppen der Alliierten in die Lager hineinstießen. In Wirklichkeit wurden die Menschen in den Lagern nicht wegen Hungers und Krankheiten hinweggerafft, sondern sie kamen durchs Gas um.

Mit den Kriegsbildern kommt immer auch eine Zensur mit ins Spiel. Wir erinnern uns zum Beispiel nicht - und wissen deshalb eigentlich kaum etwas davon - an den Krieg Großbritanniens auf Falkland, weil auf den Kriegszug dorthin außer zwei Fotografen niemand mitgelassen wurde, keine einzige Fernsehkamera. Desgleichen mit Hilfe von strenger Zensur gelang es den Vereinigten Staaten, das Bild im Krieg am Persischen Golf als eine Art Computerspiel zu vermitteln - bis die Zeitungen damit begannen, Bilder zu veröffentlichen von einer aus Kuwait geflohenen irakischen Kolonne, die mittels eines Teppichs aus Napalmbomben, mittels Streubomben und mit mit abfallwertigem Uran geladenen Granaten auf der Landstraße niedergestreckt wurden.

Die wichtigste Form der Zensur ist letzten Endes jedoch die Selbstzensur, die Einschätzung des "guten Geschmacks" durch die Fernsehproduzenten und die Nachrichtenchefs der Blätter selbst.

Grauenvolle Szenen darstellende Bilder verbreiten sich heute durch die Vermittlung von digitalen Kameras und dem Internet auf eine neue, zuvor ungeahnte Weise. Verhalten wir uns bei einem als Datei-Anhang einer E-Mail verschickten Kriegsfoto anders als bei einer Fernsehnachrichtensendung?

In den Bildern zu einem Krieg hält sich die gleiche ideologische Lüge, und Manipulation, versteckt, die die Medien und die internationale Politik beherrscht. Die Opfer besitzen keinen gleichrangigen Wert, und der Tod wird nicht ausbalanciert porträtiert. In den Vereinigten Staaten erinnert man sich nach wie vor auf zahlreiche Art und Weise der Opfer des Holokausts. Andererseits haben die Ereignisse auf dem Kontinent der Vereinigten Staaten - die Vernichtung der Indianer und die Versklavung der Schwarzen - nicht die gleiche Aufmerksamkeit erhalten.

Desungeachtet besteht Grund, daran zu glauben, daß ein jedes Bild zu einem Krieg eine Stellungnahme gegen den Krieg darstellt. War is hell.

25
Jun
2009

Ein stellvertretender Abgeordnteter der fundamentalfinnischen Partei Finnlands drohte mit Auschwitz

Ein stellvertretender Abgeordneter der Fundamentalfinnen, einer rechtsorientierten Partei Finnlands, die eine zurückhaltende Linie für Finnlands Einwanderungspolitik einfordert, hat dem stellvertretenden Präsidenten der Linken Jugend mit den Verbrennungsöfen gedroht. Die Drohung erging in einer auf Facebook geführten Diskussion am Tag der Sonnwende, dem Johannestag, an dem in Finnland traditionell überall im Land gefeiert wird und Sonnwendfeuer entfacht werden.

Der stellvertretende Abgeordnete der Ortsgesandtschaft von Urjala Rami Sipilä wünschte in seinem Schreiben, daß in dem in der Nähe von Krakau befindlichen "stattlichen Lager" man sich daran machte, für die stellvertretende Abgeordnete der Linken Jugend Minna Minkkinen und für "alle weiteren Landesverräter" die Öfen anzuschüren. Seinen auf das Konzentrationslager hinweisenden Kommentar beendete Sipilä mit der Bemerkung "sieg heil", dem Nazigruß.

Zu dem Wortgefecht war es gekommen, als Minkkinen auf Facebook kritisch ein Bild kommentierte, auf dem neun Männer den Nazigruß machten. Laut dem Text zum Bild ist Sipilä einer davon. Die Kritisierung ließ während der Diskussion eine Gegenattacke aufkommen, die Ausdrücke von niederträchtigem Stil beinhalteten.

Minkkinen kündigte in derselben Diskussion an, daß sie wegen des Falles bei der Polizei eine Anzeige aufgeben werde.

Die finnische Zeitung Volksnachrichten [Kansan Uutiset] berichtete heute darüber auf ihren online-Seiten.

Laut einer jüngsten Gallup-Studie wären derzeit 9 Prozent der Finnen dazu bereit, der fundamentalfinnischen Partei ihre Stimme zu geben.

24
Jun
2009

Über das Sprechen in Rätseln in alten und jungen Kulturvölkern

Eben ist mir ein sehr schönes Beispiel dafür eingefallen, um anhand dessen die bewundernswerte Eigenartigkeit der Sprache der Tamilen, des ältesten Hochkulturvolks der Welt aufzuzeigen, das als einziges ehemaliges großes Volk der Welt, das nicht gleich den alten Römern und Griechen in den Wirren der Geschichte untergegangen ist, bis auf den heutigen Tag seine Eigenständigkeit und nebenher neben dem Aufgreifen von praktischen Elementen zum Leben in der technologisierten Neuzeit sich seine alten Gebräuche und Sitten nahezu unverändert durch die Jahrtausende hindurch bewahrt hat.

Der Tamile liebt es, in sprichwörtlich etablierten Rätseln zu sprechen, oft unter Zuhilfenahme von aneinandergereihten Zeitwörtern, wobei er es sich dadurch ersparen kann, ausdrücklich das gemeinte Objekt näher zu bezeichnen, bei der Übersetzung von welchen Konstruktionen man dann eines der Verben hervorzuheben, und das zweite oder eventuell weitere durch ein objektiviertes Substantiv logisch zu ergänzen hat, dessen Bild im Kopf des tamilischen Sprechers nur schemenhaft impliziert, jedoch explizit von jedem Kommunikationspartner des gleichen Schlags verstanden wird:

"Ich steh' mal schnell auf und setz' mich gleich wieder ab" - wenn das ein Tamile während eines gemeinsamen Beisammenseins zu einem anderen sagt, will er damit sagen, daß er zwischendrin schnell mal 'auf den Topf geht' und daraufhin gleich wieder zurück sein wird.

Wobei man im vorliegenden Beispielsatz mit dem Setzen des 'sich auf den Topf Setzens' für den im Original fehlenden ausdrücklichen Hinweis auf die notwendig gewordene Verrichtung der euphemistischen Ausdrucksweise des Tamilen gerecht wird, und die Übersetzung mit einer solchen sinngemäß komplementären Auflösung mehr als passend wird. Nicht immer jedoch tut man sich dabei ganz so leicht wie in dem Fall.

Bleibt die Frage, welches Denken als das komplizierte, und welches als das natürlichere anzusehen ist - das Denken von uns Neuzeitlichen oder das Denken der jungzeitlich gebliebenen Gründerväter unserer heutigen Hochkulturen?


Tamilische-Kultur

17
Jun
2009

Die rechte Streitkultur oder warum ein gewitzter deutscher Vogt für sein Bild auf ZEIT sich eine "Judenschleife" antun muß

Auf einem Forum, wo um die heißesten Themen, die aparte, mutige und begabte Kommentatoren, wie man sie auf ZEIT zuhauf vorfindet, und die Welt bewegen, diskutiert werden soll, erhitzen sich erwartungsgemäß über den umstrittensten Ansichten anderer gelegentlich die Gemüter derartig, daß die ganze Diskussion aus der Hand gleiten kann und zu persönlich beleidigenden Angriffen gegen gewisse Teilnehmer ausartet, wobei mitunter so arg die Fetzen fliegen können, daß einzelne Betroffene gar das Handtuch hinwerfen oder zumindest sich für länger von der Bühne verabschieden.

Ich will einmal hier, um an einem Fallbeispiel einer Serie von Leserkommentaren einer guten finnischen Zeitung, in dem es seinerseits um ein sehr kontroverses Thema geht, bei dem auch hier die verschiedenen Leser unterschiedlichster Meinung sind, und dies auch unumwunden und mit teilweise sehr heftigen Worten zum Ausdruck bringen, aufzeigen, daß aus einem einmal angezettelten "Krach in der Judenschule" nicht gleich unbedingt ein Skandal mit für die Debattierenden beschämenden Konsequenzen werden muß. Es kann durchaus auch gesittet zugehen, selbst wenn einzelne Köpfe sich gegenseitig vom Inhaltlichen her extrem in die Zange nehmen, ohne jedoch dazu überzugehen, aufeinander einzuhacken, und einen guten deutschen Vogt dazu zu bewegen, sich sein individuell angefertigtes, zackiges Junkerntracht-Emblem mit einem fetten, weithin sichtbaren, braunen Strich auszuradieren. Man könnte ja nach dem Vorgefallenen (?) ein falsches Zeichen darin lesen.

Um vorab kurz zusammenzufassen, worum es bei dieser Geschichte aus Finnland geht, zu welcher ich hier im nachstehenden, von mir übersetzt, als ein Beispiel für die rechte Gesinnung einer Streitkultur eine Reihe von völlig konträr zueinander ausfallende, jedoch in ganz und gar nicht ausfallendem Ton vorgetragene Kommentare finnischer Zeitungsleserbriefschreiber vorstelle, zunächst folgendes:

Letzte Woche war es am Montag in der Stadt Turku im Südwesten Finnlands zu einer Hausbesetzung gekommen, die bereits einen Tag später durch eine Polizeiaktion, im Zuge derer zehn Personen angehört wurden, beendet wurde.

Es handelt sich bei dem besetzten Haus um ein längere Zeit leergestandenes, in Privatbesitz befindliches Gebäude, bekannt in der Stadt unter dem Namen 'Päiväkoti' = 'Tagesstätte', da vormals dort zur Kinderbetreuung einmal eine solche und dann späterhin unter gleichem Namen eine Bierkneipe, in der Musiker auftraten, sich befunden hatte.

Trotzdem sich die Hausbesetzer, die erst in der Woche davor bereits aus einem anderen Objekt in Turku vertrieben worden waren, sich für ihr Vorgehen eine neue Linie ausgedacht hatten, konnte sich die Stadt Turku wiederum einmal nicht dafür erwärmen, den Besetzern in irgendeiner Form entgegenzukommen, und mit dem Besitzer der Immobilie, der noch am Tag der Besetzung bei der Polizei Anzeige erstattete, zu verhandeln.

Die Sprecherin der Gruppe, die sich im Internet auf dem Facebook-Portal zusammengefunden hatte, hatte folgendermaßen die Vorstellungen der Aktivisten umrissen: "Wir waren davon ausgegangen, daß sich der Besitzer nicht mehr um das Gebäude kümmerte. In Helsinki zum Beispiel ist es mehrmals schon so abgelaufen, daß die Stadt vom Privatbesitzer besetzte Häuser anmietete und diese dann den Besetzern zu deren eigener Verwendung überstellte."

Die Besetzer der Tagesstätte hatten bereits Bücher mit sich gebracht, um in den Räumlichkeiten u.a. eine kleine Leihbücherei einzurichten. Auch hatten sie geplant, alte, auf der Straße liegengebliebene Fahrräder aufzulesen, um sie für eine kostenfreie Verleihung zu City-Rädern aufzumotzen.

Unglücklicherweise hatte es sich im Zuge der Vertreibung der Okkupanten durch die Staatsgewalt obendrein noch herausgestellt, daß in einem Schuppen hinter dem Haus eingebrochen worden war, wobei nun nicht klar ist, ob zwischen dem Einbruch und der Hausbesetzung ein Zusammenhang besteht.

"TT" SCHRIEB AM 9.6.2009 UM 10:14

Ihr werdet den Platz aber schön brav in Ordnung halten!
Hallo, ihr Besetzer da, ich und viele andere haben prächtige Erinnerungen zur Tagesstätte. An dem Ort hatte es hervorragende Auftritte von Musikern gegeben, und die Atmosphäre war fantastisch gewesen. Außerdem knüpfen sich die ersten Erinnerungen aus der Kindheit von vielen gerade an die eigentliche Tagesstätte. Der Ort besitzt also einen ungeheuerlichen sentimentalen Wert, hoffentlich werdet ihr euch da eurer Verantwortung bewußt.
Leider zweifeln viele Menschen, die wissen, was Kultur heißt, an der Echtheit eurer Absichten. Auch ich habe begonnen, nachdem ich eure Vorgehensweise in jenen vormals besetzten Häusern kennengelernt hatte, eurem Vorgehen ungläubig gegenüberzustehen.
Die Örtlichkeiten sind nach euch im allgemeinen in einem schrecklichen Zustand. Auf den Fußböden und auf den Sofas liegen Betrunkene und sonstwie apathische Leute herum. Keiner weiß über nichts Bescheid. Es gibt kein Programm und keine Zielvorstellung. Wenn ihr richtige Künstler seid, so versteht ihr sicherlich, wie wichtig es vom Standpunkt eines glaubwürdigen Vorgehens es ist, daß ihr eure Räumlichkeiten und eure Sachen in Ordnung habt.
Weicht ab von eurer vorhergehenden Vorgehensweise. Haltet den Ort in einem Zustand, der die Note Eins verdient, und sorgt euch darum, daß alles anständig zugeht. Jetzt, wenn überhaupt, könnt ihr zeigen, daß ihr etwas fertigbringt.


nicht schon wieder, bitteschön!
"OLMIO" ANTWORT AUF DEN KOMMENTAR VON "TT" UM 14:41:

Hallo ihr Besetzer da, ist es euch überhaupt aufgegangen, daß es unverantwortlich ist, ohne Erlaubnis eines ändern Eigentum zu benutzen, und noch dazu in einer Weise, daß es gleich 6 Einsatzwagen der Polizeikräfte von Turku bedarf, um euch weiterzuschicken.
Daß ihr nicht begreifen wollt, daß die Polizei auch eine richtige Arbeit zu tun hat. Ihr Hallodris habt ein ganz gutes Zuhause, feiert und bastelt dort herum. Kultur kann man überall verrichten, aber nicht in den Erkern anderer Leute. Ihr habt nicht das Recht, in einer Stube, die euch nicht gehört, als Hausherr aufzutreten. In die Umkleidekabinen unseres Theaters war am Wochenende eingebrochen worden und es wurde dort "ein abendliches Beisammensein abgehalten". Mobiliar war z.B. mitgegangen, die Fenster kaputt... Das ist das gleiche wie eine Hausbesetzung. Und ratet mal, wieviel der Sache von uns aus an Empathie zufließt.


"AUNE" SCHREIBT UM 14:48
Gestern abend machte es den Eindruck, als ob die Leute hauptsächlich die Bierkultur im Sinn hätten. Diese Schlürfer sollten ihr eigenes Leben etwas weiter entwickeln.


Hähähähä
"EIN NACHBAR" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "AUNE" UM 16:16

Als ich heute beim Jogging vorbeikam sah ich nur hippiemäßige Bengels mit Rastaköpfen und junge Punker. Trugen tatsächlich große Tüten mit leeren Flaschen in ein Geschäft. Wenigstens haut das Recycling hin.
Verstehen denn diese "Hausbesetzer" nicht, wie lächerlich ihr Vorgehen eigentlich aussieht. Ich würde ihnen empfehlen, sich um eine Arbeit zu kümmern oder zurück in die Schule zu gehen.
Zu eurer Information, ihr seid nicht besonders radikal, von Kultur ist das ganze weit entfernt. Und, das kann doch nicht euer Ernst sein: eine Bücherei? Eine Fahrradverleihstelle?
Würde man nicht lieber gleich auf die andere Seite des Flusses gehen wollen - dort gibt es bereits eine Bibliothek mit einer mäßig extensiven Auswahl. Und mir ist es ernst, ich bin selber jung und wohne fast in der Nachbarschaft des Hauses. Ist ja richtig erquicklich, mit anzusehen, wohin das eigene Steuergeld fließt.


"EINER AUS TURKU" SCHREIBT UM 17:43

Ist die Verweisung des Orts eine hinlängliche Bestrafung für Hausbesetzer? Was wäre denn eine hinlängliche Bestrafung für diese Zeitung hier, für ihre Provokation? Die entsprechenden Infragestellungen sprechen zumindest von einer besonders niederen Kenntnislage bei kulturpolitischen Dingen von seiten des Blattes. Nichts als gegenstandslose Vorhaltungen, die ansonsten keinen Sinn machen. Wenn diese Zeitung mehr Aufmerksamkeit durch das Anfachen von Hass bekommt, dann nur weiter so!


Ein richtiger Platz
"EIN SEPP MIT 'NEM LEBERFLECK" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "AUNE" UM 18:24

Endlich haben die Stadtstreicher mal einen richtigen Platz für sich gefunden, leider aber schon wieder geschlossen. In eine Tagesstätte gehören die Tagdiebe auch.


Opa gefällt's
"NUR EIN 74-JÄHRIGER SEVERIN" SCHREIBT UM 18:31

Ich bin eigentlich sehr gut auf diesen prächtigen und kreativen zivilen Ungehorsam anzusprechen. Irgendjemand weiter oben lästerte, daß man doch das neue Bibliothekengebäude benutzen könnte, wenn's einen in eine Bücherei zieht. Ihm ist offensichtlich nicht in den Sinn gekommen, daß manche Menschen einen weiten Weg bis in die Bibliothek haben und daß deren gesundheitlicher Zustand ihnen ein langes Gehen erschwert. Deshalb ist es auch sehr betrüblich, sehen zu müssen, wie alle kleineren Büchereien heruntergefahren werden.
Und die Jungen bringen keine Zeit mehr dafür auf, mit ihrem eigenen Hirn nachzudenken, da die Arbeit und das "Freizeitvergnügen" (TV, Einkaufengehen, usw.) ihre ganze Zeit in Anspruch nimmt. Meines Erachtens ist es ein wahres Heldentum, auf diese Weise gegen die Mißstände unseres Landes vorzugehen. Dies scheint in unserer vom Geld diktierten Welt die einzige Methode zu sein, mit der man die "Entscheidungsträger" dahin bringt, wenigstens für einen Augenblick über die Angelegenheiten nachzudenken. Solche Angelegenheiten, die vom Standpunkt unseres Glücklichseins und unseres Wohlergehens her äußerst wichtiger sind wie Geld, ein Fernseher, ein Sofa, eine Urlaubsreise und der ganze Humbug.


"SAMUEL DER STATTLICHE" SCHREIBT UM 18.33

Was das Biertrinken angeht...
Das Biertrinken nun war nur eine Art, die Besetzung zu feiern. Da kann man nicht dazu kommen, viel Kultur zu schaffen, wenn bereits änderntags die Polizei an der Tür klopft. Zum Organisieren von kulturellen Ereignissen braucht es Zeit, und das Festival der Freien Kultur wäre genau ein solches Ereignis gewesen, wenn die Stadt Turku nicht auch diesem Ereignis einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Die Provokation von dieser Gallup-Untersuchung dieser Zeitung hier und von anderen Medien ist insbesondere lachhaft. Sind 16 Stunden Knastaufenthalt und ein unbegreifliches Bußgeld aus unbegreiflichen Motiven genug der Bestrafung für den Versuch, Kultur zu schaffen, in Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2011?


Hähähää?
"STEUERPARADIES" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "EINEM NACHBARN" UM 18.36

Ich für meinen Fall kaufe mir für dein Steuergeld ganz gern was zum Bechern. Da ich noch dazu den größten Teil meines Essens aus dem [von Wohlstandsbürgern] Weggeworfenen herausfische und den Rest mir stibitze, verdiene ich mir mit Deinen Steuergeldern jedes Jahr eine Urlaubsfahrt von ein paar Monaten. Keep up the good work, pay your taxes!


Ausgezeichnet!
"THOMAS" SCHREIBT UM 18:39

Ausgezeichnet, daß man an der Graswurzel dermaßen die Kultur verteidigt!


Welche Sch Kunst?
"VAN DER MEER" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "THOMAS" UM 19:52

In diesen elendigen Sorgefall-Zöglingen der Gesellschaft, die das mit Putzen verdiente Geld ihrer Mütter verkiffen, steckt kein Furz von Kunst.
Wenn die in einem Käfig zu beschauen wären, so könnte man ihnen ja durch den Zaunschlitz Nüsse zuwerfen. So kämen sie dann zu ihrer Verpflegung. Eine kindische Clique, die nichts nennenswertes zu sagen hat und durch deren Herumgealbere man sich nicht derart provoziert zu fühlen bräuchte.


Eine Alternative für den Machtkampf
"FÜR DEN FRIEDEN" SCHREIBT UM 19:59

Warum geizt die Stadt Turku mit leerstehenden Häusern? Der zweite Stadtratsvorsitzende Jarkko Virtanen sagt, daß die Stadt nicht über "solche Räumlichkeiten verfüge, die sie für einen derartigen Gebrauch zur Verfügung stellen könnte". Von was für Räumlichkeiten ist die Rede? Den Besetzern sind alte, heruntergekommene Immobilien, in denen es manchmal nicht mal eine Heizung oder fließendes Wasser gibt, gut genug. Sie selber werden die Räumlichkeiten putzen und sie wieder herrichten und sie wären sicherlich auch bereit, für so eine Räumlichkeit eine Miete zu bezahlen, so wie im Fall des Hafens, einer sozialen Anlaufstelle in Helsinki. Sie würden sich in den Räumlichkeiten auf eigene Verantwortung aufhalten, welches Versprechen sie sicherlich bereit wären, auch schriftlich abzugeben, falls erforderlich. Damit dürfte man die Erklärungen der Stadt, daß sie die Verantwortung zu tragen hätte für eventuelle Unfälle in einer Baulichkeit, vergessen können. Wie man anhand der Ereignisse der vergangenen Tage sicher bemerkt hat, ist es den Besetzern der volle Ernst und sie versammeln immer mehr Sympathisanten um sich herum.
Das Vorgehen der Staatsgewalt zum Beispiel während des Festivals der Freien Kunst löste offenen Groll und Erstaunen aus.
Man muß sich wundern, wie der Stadt die Resourcen zur Aufrechterhaltung von Bibliotheken, der Krankenversorgung und des sozialen Schutzes ausgehen können, wenn sie für die Verweisung vom Platz bei verhältnismäßig harmlosen Hausbesetzungen Kraftreserven in Hülle und Fülle hat. Turku ist die künftige Kulturhauptstadt. Wäre es nicht Zeit für die Stadt, um auch mit den Vertretern der alternativen Kultur Frieden zu schließen und ihnen wenigstens etwas entgegenzukommen? Würde man dann nicht auch die Kunst auf der Graswurzelebene zum Blühen kommen lassen, anstatt davon, daß unser Kulturhauptstadt-Jahr von Demonstrationen und Meinungsauseinandersetzungen geprägt sein würde.

Denn, falls die Stadt und die Underground-Kultur-Leute im Jahr 2011 immer noch ein schlechtes Verhältnis zueinander haben sollten, ist ganz klar, daß die Gruppe der letztgenannten alles ihnen möglich tun wird, um es an die Öffentlichkeit zu tragen, wie die Stadt ihre Kulturschaffenden behandelt.
Und eine öffentliche Blamage in den Augen Europas ist für niemanden ein Vorteil.


"Das Trinken von Bier"...
"DIE GANZE ZEIT ÜBER VOR ORT GEWESEN" SCHREIBT UM 20:45

Verschiedene Personen haben hier erwähnt, daß an den betreffenden Orten nur "Bier getrunken" würde. Ihr seid offensichtlich gerade entweder während der Grillfeier oder beim abendlichen Beisammensitzen an dem Platz vorbeigekommen, welches, nachdem die Pläne für die Happenings ausgearbeit waren, organisiert worden war. Die Aktionen waren geplant und standen von der Idee her, deren Realisation hätte jedoch jedoch mehr Zeit als nur ein paar Stunden oder einen Tag gefordert. Wohl kaum jemand kann z.B. eine Ausstellung oder eine Tournee in so kurzer Zeit auf die Beine stellen (wonach die Verweisung gekommen).
Natürlich lockt die Tatsache, daß man an einem derart im Rampenlicht stehenden Ort wie in der Tagesstätte ist, auch Leute zu sich her, die eigentlich an der Sache selbst gar nicht interessiert sind; das dürfte sich nur schwer vermeiden lassen... Falls ihr euch aber ein richtiges Bild zu den Aktionen machen wolltet, dann kommt doch einfach das nächste mal bei uns vorbei, um die Stimmung vor Ort in der Planungsphase zu bewundern.


Gut geplant...
"RAMI" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "DIE GANZE ZEIT ÜBER VOR ORT GEWESEN" UM 21:54

...ist bereits halb ausgeführt. Klar doch, daß es sich dann hinterher anschickt, ein paar Bier zu zischen. Besonders dann, wenn man am nächsten Morgen nicht zur Arbeit muß.


Ein Turku der Jugend
"SEIN EIGEN WESEN" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "FÜR DEN FRIEDEN" AM 10.9.2009 UM 09:08

"Sind 16 Stunden Knastaufenthalt und ein unbegreifliches Bußgeld aus unbegreiflichen Motiven genug der Bestrafung für den Versuch, Kultur zu schaffen, in Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2011?"
Die Bewerbung für die Projekte des Jahres 2011 ist bereits abgelaufen. Doch lohnt es sich, es noch einmal auf der offiziellen Schiene zu versuchen, ob es vielleicht doch noch klappen könnte. Falls eure Projekte aber nur, Bier zu trinken, und die Bücherei neu zu erfinden, sind, warum überhaupt sich dann bemühen? Falls ihr aber daran interessiert sein solltet, ungebrauchte Immobilien für eure Zwecke in Gebrauch zu nehmen, dann lohnte es sich, dies in Zusammenarbeit mit den Besitzern einer Immobilie zu tun. Da die Gruppe das Gesetz brach und vielleicht auch noch den häuslichen Frieden der Anwohner der Umgebung störte, so traf die Bestrafung genau den Nagel auf den Kopf.
"Warum geizt die Stadt Turku mit leerstehenden Häusern?"
Zunächst: nicht alle leerstehenden Häuser in Turku gehören "Turku". Der Privatbesitz ist die ziemlich am weitesten verbreitete Form des Besitztums im Lande Suomi.
Der Besitzer einer Immobilie könnte sehr wohl in London leben, woher sollte man das wissen. Zum zweiten: die Tatsache, daß etwas leersteht, ist keine Grundlage dafür, es durch das Recht der eigenen Hand in Besitz zu nehmen. Wie würdest du reagieren, falls sich bei dir zuhause eine Gruppe von Vertretern der "Underground-Kultur" eingenistet hätte, wenn du nach einer zweiwöchigen Camping-Fahrt aus Lappland zurückkommst? Der (schlechte) Zustand einer Immobilie nimmt keine entscheidende Stellung ein bei der Frage, ob man ohne Genehmigung da hingehen darf oder nicht. Gut/schlecht ist lediglich ein die physische Qualität näher bestimmendes Eigenschaftswort, kein die Tat begründenes Argument.


dummes Zeug
"POLYFONE" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "SEIN EIGEN WESEN" UM 11:15

Der Besitzer der Immobilie hat sich bereits wer weiß wieviele Jahre darum bemüht, das in Frage stehende Gebäude ABREIßEN zu lassen. Die Abrißgenehmigung war nur nicht auf die Bahn zu bringen, so bessert der Besitzer, so ganz nach Art der Leute von Turku, das Gebäude auch nicht aus, sondern wartet ab, bis es aufgrund des Vernachlässigtwerdens in einen so schlechten Zustand geraten ist, daß er es zum Schluß abreißen lassen darf. Und dann, daß man ein wenig gerne Bier trinkt, macht aus einem Menschen keinen schlechteren. Auch Flußdampfer sind voll mit Biertrinkenden...
Gehören die etwa auch zum Gesindel?


Turku - eine Stadt der Verbitterten
"EIN ERLÖSCHENDER AKTIVIST" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "POLYFONE" UM 12:47

Diese hier ist sicher eine eigenartige Stadt. Hierher ziehen jedes Jahr viele junge Studenten und dgl., die allerhand neue Ideen in Empfang nehmen, eine wirklich inspirierende Stadt. Ein paar Jahre lang bringen sie es dann hin, mit allerlei Aktivitäten auf den Plan zu treten, und etliche Phänomene und Trends der Welt kommen in Turku noch vor Helsinki an Land. Aber dann treten einem gebürtige Turkuaner und die Administration entgegen, und die feinen Gedanken und europäischen Luftzüge werden genau so schnell wieder erstickt wie sie aufgekommen waren. Nahezu alle kreativen, erfolgsorientierten und die anderen eigenwilligen oder ambitionierten Bekannten von mir sind anderswohin verzogen, im allgemeinen eben nach Helsinki, oder ins Ausland. Die Zurückgebliebenen bemerken, daß sie zusammen mit einer kleinen Gruppe von allen übriggeblieben sind, um sich der Zeiten von vor 10, 20, 30 Jahren zu erinnern, als alles, was passierte, noch spannend war, was man aber heute alles nicht mehr so richtig hinbringt, da alles Schöne und Gute hier mit einer Intensität zerschlagen wird. Zur Hausbesetzung nur soviel: eine solche wird erst dann ungesetzlich, wenn der Besitzer bei der Polizei eine Anzeige aufgibt. Das Hineingehen in ein leeres Haus und das Lagern dort ist also kein Vergehen an sich. Die Haltung des Besitzers ist entscheidend.


Die Gegner der Besetzung haben reichlich Zulauf
"JAN KUOKKANEN ALIAS DOKTOR PUPPU" SCHREIBT AM 11.6.2009 UM 04:14

Der Gegner der Besetzung ist wahrscheinlich eine scheinheilige, der ev. luth. Kirche angehörende, von Gottes Wort abhängige Kleinkrämerseele und ein international unbedarfter Stadtmensch mit einem Röhrenblick, nach dessen Anschauung alle Geräusche, die sich mit dem Lärm der ansonsten autoverstopften Stadt nicht verträgen, überschüssig als schlechte Sache einzustufen wären. Klar doch verstehe ich, daß, falls die Besetzer in dunkelblaue Anzüge und Hosenanzüge gekleidet wären, sowie natürlich auch in ein Hemd mit Kragen und eine Krawatte anhätten, sie glaubwürdiger in ihren Handlungen wären, besonders dann, wenn man in den Räumlichkeiten gleich damit anfinge, einen Bibelzirkel aufzuziehen. Diese Missbilligung macht einen nachdenklich, aber so dürfen denn die Gegner der Besetzung wieder einmal einen Anlaß zur Freude haben, weil einige Leute wieder einmal Initiative aufgebracht hatten und verantwortungslos waren, was es wiederum ermöglicht hat, daß die Gegner der Besetzung auf gesetzlichem Wege und mit gutem Gewissen meinen, glauben zu dürfen, irgendwie die besseren Menschen zu sein. Die Köpfe der Gegner der Besetzung sollte man besetzen und in Gebrauch nehmen, da es töricht ist, den leeren Raum eines Tors leerzuhalten.

Auf beiden Seiten Vernunft annehmen!
"FOSSA" SCHREIBT UM 09:23

Ich verstehe in der Besetzungsangelegenheit beide Parteien, und andererseits auch wiederum nicht.
Die von den Besetzern vorgetragene Agenda ist m.E. ganz akzeptabel. Was könnte man sich denn besseres wünschen, als daß jemand dazu bereit wäre, ein altes, verfallendes Haus umsonst sauber zu halten.
Andererseits, kommt man einmal zufällig an dem Ort vorbei, und man sieht irgendwelche aufmüpfigen Punker dort herumhängen, die dabei sind, sich zuzutrinken und die dann irgendwas von Kultur röcheln, dann rutschen einem deren Sympathiepunkte recht schnell in den Keller. Die Besitzer einer Immobilie verstehe ich selbstverständlich ebenso, denn man darf eben ohne Erlaubnis kein fremdes Eigentum benutzen. Andererseits aber wiederum wundere ich mich des weiteren, ob der Besitzer überhaupt je Absichten gehegt hatte, das Haus als ganzes zu bewahren, geschweige denn es zu vermieten, wenn jemand ein zwei Jahre lang leer vor sich hin rottendes, einst beliebtes Klubhaus zurückerobert und es MINDESTENS in besserem Schuß hält wie der Besitzer selbst, und sich dann dabei in den Dreck gesetzt hat.

Yeah.
"BUSFAHRER" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "FOSSA" UM 14:39

Sicherlich gab es da keine "aufmüpfigen" Punker, die sich zugetrunken hätten. Alles war in guter Ordnung gewesen und keiner hat an dem Ort auch irgendwas kaputt gemacht. Natürlich gibt es auf der Welt Idioten, und die gibt es auf beiden Seiten: sowohl bei den Besetzern, wie auch bei den Gegnern der Besetzung. Da kann man nichts machen.


Kaskenkatu-Straße 3 (Adresse des besetzten Objekts) sollte geschützt werden
"HZ" ANTWORTET AUF EINEN KOMMENTAR VON "POLYFONE" AM 10.6.2009 UM 18:38

Einmal muß ich mich doch wegen einer Hausbesetzung nun freuen. Ein wichtiges Objekt erhielt Aufmerksamkeit.
Die Besitzer hatten Jahrzehnte lang die Immobilie verkommen lassen.
Ein bemerkenswertes Gebäude im Vorhof ist abgerissen. Sicherlich wollte man dorthin ein mehrgeschössiges Haus bauen. Das Anwesen auf Kaskenkatu-Straße 3 stellt jedoch eine ins Auge fallende Einheit zusammen mit den geschützten und hervorragend renovierten Gebäuden der Gasse der Schwarzen Brüder dar. Auch wegen dieser hatte es seinerzeit ein heftiges Händeringen gegeben.
Oft, wenn über die Schutzwürdigkeit von einzelnen Holzhäusern diskutiert wird, wird darauf abgestellt, daß einzelne Gebäude in sich keinen nennenswerten geschichtlichen Wert besaßen. In diesem Fall ist es aber so.
Das Objekt Kaskenkatu-Straße 3 gehört zu einer ganzheitlichen Einheit.
Ihr Beschlußfassenden, die Seuche von Turku [Anspielung auf die Unbill alter Zeiten] darf dieses noble Objekt nicht hinwegraffen.
Handelt, bevor es zu spät ist.

Herrgott nochmal
"LERNE DIE BEGRIFFE" ANTWORT AUF DEN KOMMENTAR VON "OLMIO" UM 16:29

Es dürfte wohl ein Hauseinbruch eine ganz andere Geschichte sein. Hausbesetzer sind auf der Suche nach Räumlichkeiten, die lange Zeit ungenutzt in der Gegend gestanden haben, und sie wollen einfach einen Platz haben, wo alle herumhängen können. Das schließt keine solchen Örter mit ein, die aktiv genutzt werden, wo alles mögliche Mobiliar steht.

Hmm...
"MUPPA" SCHREIBT UM 18:09

Gruß an alle aus Turku! Ich bin ein Student aus Oulu, und ich habe versucht, in diese Materie näher einzudringen und die guten und schlechten Seiten der Hausbesetzungskultur zu erforschen - indem ich mich mit einigen größeren Städten Europas vertraut machte. Und zu meiner eigenen Überraschung führte meine Untersuchung wenigstens zeitenweise auch zu ihrem Ziel. Ich habe mich nun schon bald einen Monat lang darum bemüht, vom Kulturausschuß der Stadt Turku eine Stellungnahme zu erhalten zu den aktiv arbeitenden Kunstschaffenden der Untergrundszene - einige Interview-Fragen zu dem Thema - und habe einige jener Einblicke, die ich im Zuge meiner Studie zusammen bekommen hatte, dem Ausschuß vorgestellt. Der Kulturausschuß der Stadt Turku hat nicht in geringster Weise auf meine Kontaktaufnahme hin reagiert, obwohl ich im nachhinein nochmals in Verbindung mit den Leuten war und darum bat, doch wenigstens eine Replik in irgendeiner Form zu erhalten.
Es hat mich schwer verblüfft, wie ein öffentliches Amt auf eine eine solche Art überhaupt handeln kann. Heute hatte ich Kontakt direkt zum Stadtratsvorsitzenden der Stadt, mit der Bitte um eine Erklärung zur Handlungsweise des Kulturausschusses von Turku.
Hoffentlich läßt sich damit nun zu einer diplomatischen Lösung kommen. Eine erstickte, geknebelte Jugend, die keine Möglichkeit hat, sich zu entladen, ist nicht gut fürs Straßenbild der Stadt und auch nicht für die Stadt.
Besonders eine zukünftige Kulturhauptstadt sollte vorrangig Verantwortung auch über die Erscheinungen der Untergrundkultur übernehmen.

Wem ist es weggenommen?
"KAI J." SCHREIBT AM 12.6.2009 UM 01:56

Wem ist es weggenommen, wenn ein gewisser Kreis ein vom Besitzer aufgegebenes, verlassenes Haus besetzt? Ein Haus, um das sich der Besitzer nicht mehr kümmert, und der es herunterkommen läßt.
Die Besetzer würden das Haus umsonst instandsetzen und dort allgemeinnützliche, nicht auf kommerziellen Gewinn abzielende Kunst verrichten.
Selbst wenn der Besitzer eines solchen Hauses etwas mit seinem Haus vorhaben sollte, so liegen die Pläne meist in weiter Ferne, und werden erst nach vielen Jahren angegangen. Wäre es ihm abgenommen,wenn während dieser "Zwischenphasen-Zeit" des Hauses dort eine nicht-kommerzielle Kunstorganisation fungierte? Und nicht einmal der Hausbesitzer hatte geplant, dort irgendeine kommerzielle Tätigkeit abzuziehen. (wartet zunächst auf seine Abrißgenehmigung). Es stimmt, daß das ungenehmigte Eindringen in Häuser gesetzeswidrig ist, aber in vielen Ländern ist es gegen das Gesetz, ein Haus leerstehen zu lassen.
In Großbritannien ist es völlig legal, ein Haus zu besetzen, das nicht genutzt wird. In Holland wiederum wird eine Ingebrauchnahme eines Hauses toleriert, wenn das Gebäude über ein Jahr leergestanden war und auch in Deutschland haben Hausbesetzer gute Verhandlungschancen, wenn auch diese in keinem Gesetz festgeschrieben sind. Wenn jemanden der Anblick von "flegelhaften Hippies" und "Punker" stört, dann liegt der Fehler beim Betrachter, und dagegen hilft als Heilmittel nur die Unvoreingenommheit.
Vorläufig darf man sich in Finnland anziehen, wie es einem beliebt, und wegen der Kleidung darf man niemanden als dumm oder als faul beschimpfen. So wurde mir es zumindest in der Unterstufe beigebracht. Zur Zeit bin ich Hochschulstudent und verkehre in besetzten Häusern zunächst, um den Besetzern meine Unterstützung zu bezeigen. Deren Aktivismus erfordert sicherlich größere Kraftreserven als wie, diese vom Sofa herab zu kritisieren. Auch ich würde den Mut zu selbigem durchaus aufbringen können.

Raus mit den Besetzern!
"JESSE" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "KAI J." UM 19:06

Es [ein besetztes Haus] wird dessen Besitzer weggenommen, indem sie [die Besetzung] ihm Mühen kostet und seine Zeit verbraucht. Es wird auch der Gesellschaft weggenommen, indem es der Gesellschaft einen Aufwand kostet und ihre Zeit in Anspruch nimmt.
Wenn ein Haus leer ist, heißt das noch lange nicht, daß es verlassen und aufgegeben ist. Die Besetzer wissen nicht, was dahinter steckt, wenn ein Haus leersteht. Hausbesetzer sind kaum in der Lage, ein Haus so herzurichten, daß es bewohnbar wäre, zumal letztendlich kein einziges Haus, das von Hausbesetzern besetzt war, gängige Bewohnbarkeitskriterien erfüllte. Genausowenig wird eine richtige Kunstorganisation je Häuser besetzen, nur Kreise, die vor den Gesetzen keinen Respekt haben, tun so etwas. Bei uns [im Land] wird kein Gesetz gebraucht, das erlauben würde, ein Haus zu besetzen, wenn es nicht genutzt wird. Es gibt bei uns noch genügend Platz und Möglichkeiten, um jedem ein Dach über den Kopf zu geben, anders als im verstopften Teil Europas. Ein illegales Handeln erfordert keinen Mut. Mut erfordert es, gesellschaftlich tauglich seine Angelegenheiten zu erledigen.

Jetzt geht aber hier etwas verloren, und zwar mächtig
"ÄTZEND" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "JESSE" AM 13.6.2009 UM 10:03

Richtige Kunstorganisationen? Was um Himmels willen soll das bedeuten? Sind also dementsprechend z.B. der Futurismus, die Ideen-Kunst als eine Ausrichtung keine richtige Kunst, weil auch mit denen anfangs viele illegale Handlungen verknüpft waren?
Muß jeder, der sich selber Künstler nennen will, irgendwelchen Kreisen ein reines Unbescholtenheitszeugnis vorlegen? Und was, wenn einer als Kind mal im Laden geklaut hatte, kann man dann kein Künstler mehr sein? Sind alle Kunstschulen nur voller Leute, die nirgendwo einen Eintrag haben? Bist du ganz hasenrein?

Reinheit ist die halbe Nahrung
"OLMIO" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "ÄTZEND" UM 16:52

Die Hausbesetzer könnten aber nichtsdestotrotz vorab in ihrer Angelegenheit mit den Leuten verhandeln. So wie es jetzt abgelaufen ist, sehen sich die Behörden natürlich veranlasst, einzugreifen und das Lumpenpack mit Gewalt aus dem Haus hinauszuschmeißen. Wenn das Endergebnis doch immer das gleiche sein wird, warum dann überhaupt ein Haus besetzen? Einfach unverantwortlich, irgendwo hineinzugehen, und sich dort wie ein Schwein aufzuführen, wenn man doch schon im vorhinein das Resultat von der Geschichte kennt. Die Polizeikräfte haben anderes zu tun, als junge Künstler zu "hüten".
PS: Lächerlich, wie jeder x-Beliebige sich einen Künstler nennen kann. In früheren Zeiten waren das Genies und Polyhistoren, die jahrzehntelang ihre eigenen Fachausrichtungen studiert hatten, bevor sie sich aus dem Kabinett überhaupt heraustrauten. Heutzutage reicht es schon aus, daß ihnen einmal zugerufen wurde.
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