5
Mai
2009

Wo die Lebenssäfte, auch Milch und Honig, wieder umsonst fließen werden

Schlitzamseln machen in erster Linie für Geld, so wie es nimmersatte Nymphos, die weniger reich gesät sind, aus Spaß an der Lust machen, wofür gepflegte Frauen mit einem unverdorbenen Sinn für Romantik sich erst aus Liebe zu einem Mann hergeben. So war es schon immer seit der Vertreibung der Stammeltern der Menschheit aus dem Paradies, also seit dem Wachwerden von Schuldgefühlen im Zusammenhang mit Sex, bis in unsere schuldbeladenen Tage hinein, gewesen.

Nur in Ozeanien hat sich bis heute noch nicht diese alte Erbsünde eingestellt. Ein allerletzter Außenposten des ursprünglichen menschlichen Paradieses ist der Erde also noch erhalten geblieben — auf einigen wenigen entferntest abgelegenen Atollen von kleinen Inseln mitten im weiten, weiten Meer.

Der Rest der Welt ist vergiftet - kläglich infiziert mit einem Virus von Erblast, Schuld und Sühne — und seit der babylonischen Erfindung des Geldes sieht man sich einem nimmerendenden Frondienst zur persönlichen Abarbeitung der allgemein-existentiellen Schuld an der menschgemachten Not der verstoßenen Welt - seinerseits ein Dienst von hurengleicher Anbiederung - ausgeliefert.

Ließe denn hier sich nicht einhaken und sich ein paradiesischer Zustand auf Erden irgendwie wieder herstellen?

Die Menschheit ist doch sonst auch so schlau in allen anderen technischen Belangen, die sie selbst betreffen. Warum sollten wir vor der größten aller Herausforderungen an uns schlappmachen, und ausgerechnet davor kneifen, wenn es darum geht, die Menschheit insgesamt in den Garten Eden zurückzuführen?

In einem echten Paradies hat kein Geld etwas zu suchen. Daran dürfte es wohl liegen, warum aus dem alten Menschheitstraum von der Rückführung ins Paradies noch immer nichts geworden ist.

Könnte sich in der Richtung vielleicht jetzt demnächst bald mal etwas ändern? Wieviel schlimmer müssen die das wirtschaftliche Leben der Welt so schwer durcheinander schüttelnden Krisen noch kommen, bevor man sich angetrieben fühlte, ein ganz neues Fundament für eine wirklich bessere Welt zu legen — in der es keine käufliche Liebe, dafür aber auf allen Lagern umso mehr freiwillige Enthusiasten gäbe, wenn alles Geld dereinst vom Hof der Welt verjagt wäre.


Mit der Rezession sind in Rußland die Prostituierten Männer am Vertrösten

(ein Bericht aus den Neuesten Auslandsnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 4.5.2009, übersetzt aus dem Finnischen)

Moskau, STT
Die Rezession treibt ein ganz neuartiges Klientel zu den Prostituierten von Moskau. Immer mehr russische Geschäftsmänner kommen zu den zahlpflichtigen Frauen nicht mehr wegen des Sex, sondern weil sie sich unterhalten wollen.

Gemäß den Frauen hätten die Männer oft das Bedürfnis, über ihre geschwächte wirtschaftliche Situation zu reden.

So ginge in den Männern zum Beispiel die Furcht um, sie könnten ihren Arbeitsplatz verlieren.

Die Rezession hat auch die wirtschaftliche Stellung der Prostituierten derart angeknabbert, daß der Wettbewerb auf dem Sexmarkt sich zu einem härteren Geschäft modelliert hat. Da es im Vergleich zu früher weniger Kunden gibt, sähen sich die Frauen in die Lage versetzt, die Preise für ihre Dienstleistungen krass herunterzufahren.

Man geht davon aus, daß es mit seinen gut 10 Millionen Bewohnern in Moskau gar bis zu 100'000 Prostituierte hat. Deren Anzahl ist ungefähr das Zehnfache der Verhältnisse von London und der von New York.

Wenn Prostitution auch in Rußland ungesetzlich ist, verschließen die Behörden oft ihre Augen davor.

Die Prostituierten sind im norwegischen Bergen auf die Straßen zurückgekehrt

(ein Bericht aus den Neuesten Auslandsnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 4.5.2009, übersetzt aus dem Finnischen)

Bergen/Helsinki, STT
Das in Norwegen zu Anfang des Jahres in Kraft getretene Verbot des käuflichen Erwerbs von sexuellen Diensten hat mit der Prostitution nicht aufräumen können.

In der Stadt Bergen im Westen Norwegens sind insbesondere ausländische Prostituierte wieder auf den Straßen anzutreffen, berichtet das Lokalblatt Bergens Tidende.

Die Kunden seien vorsichtiger geworden, während die Vermarktungsmethoden der Prostituierten angriffslustiger geworden seien. Zu diesem Ergebnis sind sowohl Polizei als auch eine vom Sozialwesen der Stadt durchgeführte Straßenpatroullieroperation gekommen.

"Auf den Straßen herrscht das alte 'business as usual'. Es sind zwar nicht mehr ganz so viele, aber es ist fast wieder genau so wie früher. Wir patroullieren an mehreren Abenden in der Woche und wir sehen, was los ist," berichtet die Leiterin der Straßenpatrouille Else Kristin Utne Berg.

In der Hauptstadt Oslo hingegen sind die Straßen gemäß dem Gesetz von Prostituierten wie leergefegt: während es vor einem Jahr an Frühlingsabenden im Schnitt 110 Feilbieterinnen von Sex gab, sei deren Anzahl auf ein bescheidenes Grüppchen von um die Zehn zusammengeschrumpft.

4
Mai
2009

Auch der undifferenzierten Ablehnung der Entmonetarisierung der Welt rundweg werden noch die Augen aufgehen

Jedem ist es ein Anliegen, es sich im Leben so gut wie möglich einzurichten. Keiner will dabei ein Verlierer sein. Doch immer mehr Menschen wird langsam klar, daß, solange es dieses Geld und dieses in sich verselbständigte, beständige Streben der Individuen nach mehr und mehr Geld gibt, es für alle und jeden von uns kein tatsächlich niet- und nagelfestes Glück auf Erden geben kann.

Geld ist ein ambivalentes Wertevermittlermedium: Im gleichen Maße, als es sich, gesamtgesellschaftlich betrachtet, als ein Motor des durchschnittlichen Wohlstands einer bestimmten Gruppe von Menschen zeigt, erweist es sich für viele Einzelne aus der gleichen Gruppe, ja für deren Mehrheit, als ein Hemmschuh genau dafür, um an diesem allgemeinen Wohlstand selbst teilhaben zu können. Alle Benachteiligten des Systems würden viel besser im Leben fahren, wenn bereits eingetreten wäre, was die Menschen von heute noch immer nicht fertigbringen, und das Geld schon längst von früheren, schlauer gewordenen Generationen aufs Abstellgleis gestellt worden wäre.

Der wahre Wohlstand eines Menschen hat weniger mit dessen materiellem Komfort im Leben zu tun als mehr mit dessen innerer Freiheit von diesen materiellen Zwängen des Lebens, die durch das Geld so ungehörig über alle Maßen der wirklichen Bedürfnisse eines Menschen hinaus potenziert werden. Schön und gut, wenn jemand all die angepriesenen, vorhandenen materiellen Vorzüge, die die von der Gier nach dem Geld angepeitschte marktwirtschaftliche Entwicklung einer Zeit insgesamt aufbietet, sich leisten kann. Wie aber steht es um all jene anderen, die bei diesem Kampf um die Verteilung der Güter den kürzeren ziehen?

Geld sät Ungleichheit und Neid unter den Menschen. Erst wenn es glücken wird, über dieses Geld hinwegzukommen, können für alle Zeitgenossen und künftige Menschengeschlechter im realen Leben bessere Zeiten anbrechen.

An uns Heutigen läge es deshalb, durch mutige Worte, erstarkt in einem gesunden Volkswillen, sowie durch unsere daraus resultierenden besonnenen Taten, die auf eine grundlegende Systemveränderung abzielen, diese bessere Zukunft einzuläuten, in der es keinen Platz mehr gäbe für dieses so gemein über- wie aber auch unterprivilegierende Geld.

Die Entmonetarisierung der Welt müßte so ähnlich ablaufen wie die Entnazifizierung Deutschlands durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg, und schon dürfte es auch gelingen, dieses ganze Geldwesen mit all seinen wiederkehrenden globalen Krisen, die immer wieder Heerscharen von Menschen ins Unglück stoßen, endlich auf alle Zeiten los zu werden.


So-richtig-gluecklich-werden-alle-Menschen-erst-sein-wenn-es-das-Geld-nicht-mehr-gibt

30
Apr
2009

Auf Höhenflug mit lebenslustigen Flügeln vom Dach der Welt — unter einem Zeltdach von nordisch-quirliger Welt

Viele würden sich wohl darum reißen, auf einem der vielen namhaften Sommermusikfeste Finnlands, die demnächst wieder anstehen, auftreten zu dürfen; einige der großen Stars von Rang und Namen sind hingegen, selbsttrunken dem Pulsschlag der internationalen Szene abgewandt, zu blassiert, als daß sie die Reise in den abseitsgelegenen Hohen Norden des traditionell sehr musikbeschwingten Finnenvolkes anträten.

Zur Schar der letzteren zählt auch der in Alt poppige Liebeslieder und -balladen gurrende gealterte walisische Taubenkropf-Kopf Tom Jones, für dessen Auftritt auf dem diesjährigen Pori Jazz Festival zur Sommerszeit bereits die ersten Tickets verkauft wurden, der dann aber schnell noch, nachdem er bemerkt hatte, wohin ihn seine Agentur verkauft hatte, absagen ließ.

Das Konzert des Altrockers
Lou Reed, des gegenwärtig vielleicht vielseitigsten der gesetzteren US-Musikwelt, auf den Festwochen der Stadt Helsinki am 30. August, auf dem auch dessen Gattin Laurie Anderson wie sonst auch auf deren gemeinsamen Konzerten vermutlich zwischendrin erst solo und anschließend dann zusammen mit ihrem Mann gemeinsam auftreten wird, ist hingegen bereits bis auf den letzten Platz ausverkauft. Aus diesem Grunde ist für das freudeversprühende, lebenslustige Musiker-Zweiergespann Reed und Anderson für den darauffolgenden Tag sogar noch ein extra Konzert anberaumt worden. Und auch dieses soll in einem Zelt im Lustschlosspark zu Helsinki abgehalten werden, sodaß abendliche Festbesucher, die ohne eine Eintrittskarte in der Tasche einfach unbeschwert und frohgelaunt durchs Festgelände bummeln wollen, ebenso zumindest in den Genuß der im Umkreis nach außen dringenden musikalischen Darbietung kommen werden. Gleichzeitig wird das Konzert die Festwochen der Stadt noch um einen weiteren Tag verlängern.

Wenn ein
Künstler in einem Alter von 67, wie Lou Reed, und die an seiner Seite mit ihm gleich gealterte Frau Gemahlin soviel jugendlichen Elan und unermüdliche Schaffenskraft an den Tag legen können, wie es bei den zweien offensichtlich der Fall ist, steht zu vermuten, daß dieser Mann und diese Frau mittels besonderer Lebenserfahrungen sich über die Jahre ein Wissen und ein Patentrezept zum energischen Durchhalten im Leben erarbeitet haben, das auf dem diesjährigen Sommerfeste-Höhepunkt der finnischen Hauptstadt zurecht mit Erfolg gekrönt sein wird. Viele machen sich bei diesem Geschäft auch geheime, ganz eigene Quellen zunutze, so ganz außerhalb der geistig-religiösen Ausrichtung der Massen, folgen klassischen anthroposophischen Strömungen eigener Art oder auch einer neuzeitigen NewWave-Bewegung. So auch Lou Reed und Laurie Anderson.

Am kommenden Sonntag, den 3. Mai 2009, geben Lou Reed und Laurie Anderson im
Chandler Center for the Arts in Phoenix, Arizona, ein Konzert unter dem Stichwort Mind Meets Music [wo Geist auf Musik trifft], dessen Karteneinnahmen (48$ - 68$ pro Ticket) der in Phoenix ansässigen wohltätigen Organisation des tibetanischen geistigen Führers und realisierten Lehrers der buddhistischen Mahamudra und Dzongchen Meditationstradition Yongey Mingyur Rinpoche zufließen, der auch ein Bestseller-Buch herausgebracht hat mit dem bezeichnenden Titel "Die Freuden des Lebens", das es Reed und Anderson wohl angetan hat.

Davon wissen die Finnen sicher nichts. Die diesjährigen Besucher auf den Festwochen von Helsinki werden ins Staunen kommen.


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29
Apr
2009

Wann endlich treten Spielberg, Tarantino, Keaton & Co. hervor, um zum Thema Geldabschaffung mit einem Spielfilm "Der goldene Sensenmann" aufzuwarten?!

Nichts könnte wohl besser, gleichsam mit der Effizienz eines Kickstarters bei Motoren, dem Lostreten einer populär-politischen Massenbewegung, die sich aktiv dem Ziel der Abschaffung des Geldes verschriebe, förderlich sein als das auf die Beine Bringen eines monumentalen Filmserien-Werks, das sich ebenjenes grandiosen Themas des gesellschaftlichen Total-Umbruchs annähme, dieses heiße Thema sich endlich unter den Nagel risse, um damit den Heerscharen der der Geldwelt auf Gedeih und Verderb ausgesetzten Wirtschaftsverlierern anhand einer eingängigen fiktiven Filmgeschichte mit dem Beigeschmack einer wagemutigen wirtschaftsideologischen Gesellschaftskritik praktikable Handlungsmuster vorzuführen und damit an die Hand zu geben, die aufzeigten, mit welchen Methoden etwa des zivilen Ungehorsams und des auf die Barrikaden Gehens eine solche angesichts des haarsträubend verfahrenen ökonomischen Status Quo der Welt von heute mittlerweile höchst erwünschenswerte Massenbewegung, die die Welt vom Geld hinweg- und über alles Geld hinausführte, auf dem realen Boden der Wirklichkeit an Momentum gewinnen kann.

Da bräuchte man sich doch nicht so anzustellen. Als ob ein gewiefter Drehbuchautor sich hierzu keine flotte Geschichte ausdenken könnte! Man denke nur mal an die rasanten Vorgänge in der ehemaligen deutschen Ost-Zone, als deren letzte Stunden gezählt wurden, die hurtig-behend zum Fall der Mauer und damit zur Beendigung des Kalten Krieges führten. Von dieser tödlich-gefährlichen ideologischen Abschottungsmauer hatte es doch zuvor auch immer geheißen, daß "die Mauer nie fiele", ganz genauso wie man das heutzutage noch übers Geld und dessen allgegenwärtiger Beständigkeit auf alle Zeiten vermeintlich berechtigt vorauszusagen glaubt. Die Herren und Damen von damals hatten sich mit ihren Voraussagen in Bezug auf den Fall der Mauer gewaltig getäuscht, so gewaltig wie sich auch alle diejenigen täuschen, die heute noch glauben, über dieses Geld würde man nie hinauskommen.

Deshalb ergeht hier mein Appell an alle Filmemacher: laßt Euch doch gefälligst tolle Geschichten einfallen, die der vortrefflichsten Umbettung der Geschichte des menschlichen Miteinanders aller Zeiten — der Abbestellung des Geldwesens durch eine allgemeine Umstellung allen Wirtschaftens auf einen panvoluntaristischen Betrieb — Vorschub leisteten.

Es muß ja nicht gleich eine Geschichte werden, die ins Religiöse überhöht wird, indem der verwegenste Umstürzler und Anführer geldvernichtender Bürgerbewegungen, die den Beginn eines neuen postpekuniären Zeitalters fordern, im Film durch das am hitzigsten erregte Geldtier aus der milliardenschweren Börsenwelt kaltgemacht wird, als Beispiel, um damit für den Beginn der neuen Zeitrechnung eine neue Jesus-Figur gewonnen zu haben. Darauf könnte man sehr wohl verzichten. Ist doch der erste Jesus bislang immer noch nicht von seinem schweren Kreuz heruntergelassen.

Nein, eine ganz simple, anschauliche Geschichte würde es schon tun, eine, die zeigt, wie die Menschen es fertigbrächten, alles ganz anders zu machen — eben so ganz ohne Geld — ohne dabei in primitive Tauschgesellschaften zurückzufallen.

Ich kann mir gut vorstellen, daß sich für genanntes Filmprojekt sehr leicht die Laiendarsteller finden ließen. Wohlan denn!


Nach Lahti kommt eine neue Theatergruppe

(ein Bericht aus den Neuesten Kulturnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 28.4.2009, übersetzt aus dem Finnischen)

Lahti, STT
Im finnischen Lahti ist eine neue professionelle Theatergruppe gegründet worden, die als Zuschauer insbesondere junge Erwachsene anlocken will.

Die erste Produktion des NovembermatschTheaters [MarrasTeatteri] Der goldene Sensenmann kommt am Mittwoch nächster Woche zu ihrer Uraufführung.

Der goldene Sensenmann setzt sich durch seine Personen mit den Wahlentscheidungen auseinander, denen sich die Menschen in ihrem alltäglichen Leben ausgesetzt sehen. Es handelt sich stellenweise um derart heikle Angelegenheiten, daß die Aufführung für junger als 14-Jährige nicht empfohlen wird.

Das Drehbuch wurde für das Stück von Antti Rautava geschrieben, der zugleich dessen Aufführung anleitet.

In den Rollen werden die SchauspielerInnen Miia Mäkinen, Lea Orpana sowie Tarmo Valmela gesehen.

Mäkinen und Orpana haben die Berufshochschule von Lahti besucht, mit Schwerpunkt auf Musiktheater.

Valmela kennt man vom Stadttheater von Lahti her, wo er als Tänzer und Schauspieler gastierte. Außerdem hat er sich unter anderem als Kommentator bei Tanzveranstaltungen im Fernsehen und als Photograph betätigt.

28
Apr
2009

Sieg der Wühlmäuse übers System - den Erdbeerenzüchtern keine Kirschen

Jeder ißt zur Sommerszeit, wenn es sie gibt, gerne Erdbeeren. Erdbeerenzüchter hingegen hätten vielleicht auf ihrem eigenen Sonntagskuchen zu Hause zur Abwechslung lieber Kirschen.

Doch Kirschen werden für die Erdbeerenplantagenbetreiber heuer zum Beispiel in Suonenjoki, wo die größten Erdbeeren- und Himbeerenfelder von Finnland liegen, eventuell nicht mehr einfach so nebenbei herausspringen, wenn sie bei der allsommerlichen Erdbeerenernte auf ihren Plantagen dieses Jahr auf der Hälfte der Fläche ihrer Felder aufgrund eines überhandnehmenden schweren Maulwurfbefalls statt Beeren voraussichtlich eine Schlappe einfahren werden, und auf den Märkten quer übers Land nicht mehr so häufig wie gewohnt die an den Obstständen verlockend ins Auge springenden Erdbeerkistchen im Angebot stehen.

Während in besten Sommern aus den 380 Hektar der Anbauflächen in Finnlands größter Erdbeerstadt sonst ganze 2½ Millionen Kilogramm der rötlich-süßen Pracht den Menschen zu Munde kommen, könnte das durch lange Wintermonate vitaminmäßig ausgezehrte Volk heuer im Sommer auf teurere importierte Früchte ausweichen müssen.

Den Erdbeerenzüchtern wird für die Ertragsausfälle durch Wühlmausschäden dem Vernehmen nach keine Entschädigung bezahlt werden. Keine Kirschen heuer also für Finnlands Erdbeerenzüchter.

Leute, die sicher als erste auch bei einer aufkommenden Bewegung zugunsten der Abschaffung des Geldes mit dabei wären, wie man annehmen sollte.

Und die Erdbeerenzüchter dürften beileibe nicht die einzigen sein.

27
Apr
2009

Unmißverständlich auf Vertrauen ineinander setzend

Sehr viele Probleme der Welt gehen auf Mißverständnisse unter den Menschen zurück, auf der internationalen Ebene betrachtet also auch und gerade auf fehlerhafte Übersetzungen von Schlüsselpunkten kommunikativer Inhalte von der einen in die andere Sprache.

Das global weitreichendst schlimmste Mißverständnis ist die unter Christen allseits bekannte zentrale Aussage von deren Religionsstifter Jesus Christus, in der es heißt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Was Jesus eigentlich damit zu sagen meinte, war, daß jedermann, jede Frau, aus dem eigenen Leben aus wahren Werten sich einen routinierten Weg bauen sollte, der - was ist Sinn und Zweck eines jeden Weges? - am Ende der Strecke zu einem für die Person erstrebenswerten Ziel führt.

Jesus hat aber nicht "jeder" gesagt, auch wenn er jeden einzelnen von uns Menschen meinte, sondern er hat, semantisch ganz richtig, die "Ich-"Form für sein Statement gebraucht. Wobei er allerdings damit nicht nur sich selber gemeint hat, wie das leider seit jeher von den genau aufgrund dieses Mißverständnisses der Christozentromanie im Denken zum Opfer gefallenen Christen mit fatalen Folgen verkannt wird, sondern wirklich alle, jeden einzelnen. Bewußt wollte er in diesem Zusammenhang nicht von "jedem" sprechen - denn wer ist denn schon jeder? Keiner ist jeder, und auch eine jede Gruppe, gleich wie stark sie in sich sein mag, ist nur deshalb so stark, wie sie ist, da sie sich aus vielen einzelnen starken Ichs zusammensetzt.

Mit "jeder" fühlte sich denn keiner direkt als Person angesprochen, wo es aber doch gerade bei diesem vom Herzen kommenden, gut gemeinten, wichtigen, heilandsmäßigen Tipp Jesu darauf ankommt, den Menschen in seinem Innersten, wo er am besinnlichsten ist, zu treffen. Also wählte er seine Worte so, wie sie uns überliefert sind — und hat, weil die Menschen Egoisten und Rechtsverdreher, wenn nicht borniert sind, genau das Gegenteil von dem bewirkt, was er eigentlich in den Menschen erreichen wollte.

Statt sich in Toleranz einander gegenüber zu üben, gleich welchen andersverlaufenden Weg ein anderer begehen mag, solange es sich erkennbar um irgendeinen menschentauglichen Weg überhaupt handelt, und der andere nun nicht ganz ziel- und nutzlos durchs Leben schlingert, und dadurch zur Gefahr für andere werden könnte, greift man heute genau auf dieses Wort zurück, um Andersgläubigen, die auf einen anderen großen Religionstifter schwören, der ebenso einen guten, nachahmenswerten Weg wie Jesus gefunden hatte, im schlimmsten Fall zum Beispiel damit ihre vor Gott angeblich notwendige Zwangsbekehrung zu begründen. Dabei ging es dem guten Gottessohn darum, den Menschen zu sagen, daß jeder ein würdiger Gottessohn sein kann, wenn er nur zu sich selber hält, der Naturgeister durch althergebrachte Rituale beschwichtigende Hottentotte genauso wie ein verkünstelter Dandy der Pariser Demimonde, der sich einen eigenen Weg durchs Leben gebahnt hat, den er unbeirrt geht. O heiliges, entweihtes Wort!

Vor kurzem hatte ich auch hier, um im vorhinein jetzt schon eventuell bösen Überraschungen vorzubeugen, eine Betrachtung hinsichtlich den Modalitäten einer etwaigen in der Zukunft unumgänglich werdenden Abbeschwörung des ganzen, global ramponierten Geldmärkte-Kapitalismus eingestellt, in welcher ich darauf abstellte, daß die Ausklinkung des Geldes aus allen wirtschaftlichen Umtrieben der Menschen einer gigantischen Übersetzer-Arbeit gleichkommt. Im Zusammenhang mit jenem Artikel bin ich aufs schärfste angegriffen worden, und bezichtigt, unverantwortlichen Unsinn zu verbreiten, da auch sie offensichtlich zu einem haarigen Mißverständnis geführt hat.

Inwiefern hätte die Abschaffung des Geldes denn tatsächlich eine Übersetzer-Arbeit zu sein, so sie gelingen sollte? Was heißt es denn eigentlich im Klartext, wenn ich als Teilhaber am wirtschaftlichen Geschehen etwas zahlen gehe - in Geld bezahle - oder wenn ich für etwas bezahlt werde? Dies müßte erst einmal klargestellt werden, und hernach könnte man hergehen, und die Bedeutung davon dann in eine andere, in eine neue Sprache des wirtschaftlichen Lebens, in der der Begriff des Geldes ausgeschaltet worden ist, übersetzen.

"Erst mußt du so und so viel bezahlen, und dann kannst du die Ware mit nach hause nehmen," heißt übersetzt doch soviel wie:
"Da ich nicht weiß, ob du tatsächlich durch dein eigenes Schaffen ebenso viel wert bist wie ich mit all diesen Mühen und Unkosten, die ich dafür aufwendete, um dir diese Ware hier zur Verfügung stellen zu können, verlange ich von dir, daß du bei mir jetzt einen starken Vertrauensbeweis in Form eines Obolus einer entsprechenden Großenordnung hinterlegst, und dann kannst du die Ware haben."

So weit dürfte alles klar sein.

Und nun will ich einmal versuchen, den Inhalt dieser wirtschaftstechnisch relevanten Aussage in die Sprache eines postpekuniären Zeitalters zu übertragen, um dadurch zu veranschaulichen, worauf es mir ankommt:


[Wieder spricht ein Kaufmann zu seinem Kunden, in einer Zeit, da man bereits allenthalben vom Geld abgerückt ist]

"Hier, such dir das beste aus meinem Ladensortiment aus, nimm aber gefälligst nichts mit, was du nicht gebrauchen kannst, und geh' damit nach hause und sei glücklich! Gut, daß wir heute nach der Einführung des panvoluntaristischen Wirtschaftens wieder ineinander das Grundvertrauen gefunden haben, jenseits des ausgedienten, grimmigen Geldes der alten Zeit, wohl wissend, daß doch ein jeder von uns irgendwie sein Scherflein dazu beiträgt, die Fleißigen und die Werktätigen ebenso wie die Lebenskünstler und die Dichter, die Welt am Laufen zu halten."

"Macht hundert -- Vertrauensvorschußpunkte", ruft er, die alle Geschäftsvorgänge noch über Zahlen und Ziffern und Geld abgewickelte alte Zeit nachäffend, dem Kunden witzelnd noch hinterher.

26
Apr
2009

Lebensbeichte eines dreifachen Mörders — Lauri Johansson - der zum Glauben bekehrte Natural Born Killer

Am 16.9.2001 erschoss Lauri Johansson in Porvoo Sami Huhtimo. Huhtimo wollte sich von Johanssons krimineller Vereinigung NBK trennen. So etwas durfte nicht sein. Im Dezember 2002 wurde Late Johansson zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt. Am 28.11.2007 fand er zum Glauben. Jetzt erzählte er seine Geschichte dem Reporter Panu Räty, deren Spur ich hier folge.

Der lebenslängliche Gefangene Lauri Johansson tritt, begleitet von einem Wächter, in den Raum, wo die Gefangenen ihre Familien treffen, und setzt sich auf einem Lehnstuhl in der Ecke des Raums ab. Der Wächter verbleibt hinter einer mit einem Fenster ausgestatteten Wand, von wo aus er Sichtkontakt zu Johansson hat.

Johansson ist in Finnland bekannt geworden als der Anführer der kriminellen Vereinigung Natural Born Killers, die Drogenhandel und das gewaltsame Eintreiben von Schulden betrieb. Er büßt im Sicherheitstrakt des Gefängnisses der Stadt Riihimäki eine lebenslängliche Gefängnisstrafe ab, die er für den Mord an seinem Gangsterkameraden Sami Huhtimo erhielt. Johansson hatte im September 2001 Huhtimo, der sich von der Gang absetzen wollte, mit einem Revolver in den Kopf geschossen.

Jetzt vermisst man an Johansson seine Cliquenweste und die von den Prozeßbildern der Zeitungen her bekannte Sonnenbrille. In seinem T-Shirt, seinen Shorts und seinen Pantoffeln schaut er eher aus wie ein gemütlicher Onkel aus der Nachbarschaft als wie ein abgebrühter Berufsverbrecher und Mörder.

Die Nachrichten der letzten Monate bezüglich Johansson nahmen sich angesichts von dessen Ruf als Berufsverbrecher sonderbar aus.

Ist doch berichtet worden, der Gangsterboss hätte bei Chefredakteur Mika Lahtonen des Kriminalblattes Alibi angerufen, hätte ihm von Gott gesprochen und sich gleichzeitig zu zwei dunklen, vormals unaufgeklärten Morden bekannt.

Gewiß finden einige im Gefängnis zum Glauben.

Aber daß das ausgerechnet bei Johansson so sein soll, der eine mit dem Bild eines Schädels versehene Cliquenweste trug?

Also jener gleiche Johansson, der als Bedingung für die Aufnahme in seine Clique ein gewährleistetes Tötungsdelikt forderte?

Johansson kommt ins Stocken, wenn er davon erzählt, daß sein zum Glauben Finden eine echte Sache sei. Es hätte mit einem Jesusbild angefangen, das ihm der Gefängnispastor zusteckte, und mit Bibellesungen und Besuchen in der Kirche des Gefängnisses sowie im Bibelzirkel des Gefängnisses seine Fortsetzung gefunden.

"Am Mittwoch abend, den 28. November 2007 betete ich, daß Jesus in mein Herz käme."

Schließlich kam denn auch Jesus.

"Etliche Stunden war ich bitter am Weinen. Ich fühlte es, daß mir meine Sünden vergeben wurden."

Johansson brachte mit sich aus der Zelle eine in Rot gebundene Bibel. Lassen wir diese aber noch eine Weile beiseite gestellt.

Die beiden von Johansson eingestandenen Morde hatten mit den Verbrechen im Umfeld von Rauschgift zu tun. Der länger zurückliegende der Fälle betrifft Pauli Saastamoinen, dessen Leiche im Juli 1992 im Hafenbecken von Halla zu Kotka aufstieg. Der zweite Mord ereignete sich im August 1998. Das Opfer war Jari Aaltonen, der Bruder des Stratovarius-Leadgitarristen Remu Aaltonen. Der Mann verschwand spurlos, als er auf dem Mellunmäki-Hügel in einen dunkelblauen Audi gestiegen war.

Die Polizei hatte bei beiden Morden Johansson im Verdacht gehabt, es fehlten aber die stichhaltigen Beweise.

"Die Geschichte mit Aaltonen hat mich von Anfang an belastet. Ich wollte vor allem, daß die Verwandtschaft die Beerdigung abhalten könnte", sagt Johansson.

Der Mord an Aaltonen war seiner Ansicht nach schon allein von daher töricht, daß die Schulden, die Aaltonen bei ihm hatte, verhältnismäßig gering waren.

"Lediglich so um die 63'000 Finnmark. Wenigen einigen zehntausend Mark schoss ich ihm in den Kopf. Leicht unüberlegt, wenngleich es ein vorsätzlich geplanter Mord war."

Die Polizei ging mit allem Ernst auf Johanssons Gesprächigkeit ein. Ende Februar berichteten Zeitungen und das Fernsehen von einer weitläufigen Suchaktion der Polizei in den mittelsüdfinnischen Bezirken von Uusimaa. Johansson hatte der Polizei gezeigt, wo er die Leiche von Aaltonen vergraben hatte.

"Ganz genau zeigte ich ihnen die Stelle, aber sie wollte nicht gefunden werden. Eine ärgerliche Geschichte, falls sie verschwunden bliebe."

Das Fenster in dem Raum für die Familienbesuche der Häftlinge geht auf den Innenhof des Gefängnisses von Riihimäki hinaus. Vor dem Fenster sind ein niedriger Tisch und zwei für die Kleinsten der Familien bestimmte Stühlchen aufgestellt. In einer Regalablage liegen Farbstifte, ein paar Märchenbücher und ein Buch mit Bildern zum Bemalen aus.

Johanssons eigene Kindheit im Dorf Pukaro nahe der Stadt Lapinjärvi hört sich denn auch genauso an, wie man von der Wahl der beruflichen Laufbahn her schlußfolgern könnte.

Nebenbei sei in diesem Zusammenhang auch hier wieder mein geflissentlicher Verweis auf die onomatomantische Qualität des relevanten Umfelds einer heranwachsenden Person bemerkt: Pukari bezeichnet in der finnischen Sprache den Streithahn, so daß sich Pukaro für einen Finnen zumindest unterschwellig wie nach einem für Streithansel unter sich verabredeten Ort des Treffens anhört.

Der Vater war ein Säufer und peitschte regelmäßig sowohl seine Frau als auch seinen erstgeborenen Sohn Lauri aus.

"Die typische Geschichte. Selbst beim größten Schneegestöber und mit den Zehen im Eis, nichts wie auf und davon hinüber zum Nachbarn! Vom Nachbarn aus die Polizei telefonisch verständigt, die Vati ins Kittchen abholte. Hernach kehrte man ins ramponierte Zuhause zurück."

Mit dreizehn hat Lauri endgültig die Schnauze voll von Riemenschlägen. Er setzt sich dem Vater zur Wehr, indem er ihm eine Abreibung mit Kohlenruß verpasst, im finnischen Slang ranstakka genannt. Die Mutter reicht die Scheidung ein und nimmt Lauri und dessen fünf Jahre jüngeren Bruder mit in einen Mietblock der Gemeinde, wo sie unterkommen kann. Um die Knirpse durchzubringen, fährt die Mutter Taxi.

"Ich habe schon immer gesagt, daß die, die im Zirkus Schwerte schlucken, nichts gegen meinen Vater wären. Bei Väterchen lief alles die Kehle hinunter, der 10-Zoll-Rad-Scania, das Eigenheim und Vaters Grundstück."

Das erste Mal zieht Lauri los auf Tour im Alter von vierzehn, indem er zusammen mit einem Kumpel in einen Kooperativladen in Lapinjärvi einbricht. Die Beute fällt nicht besonders groß aus. Lauri stopft sich die in der Kasse vorgefunden sieben Zehnmarkscheine in die Hosentasche, der Kumpel ließ Zigaretten mitgehen.

Der Leiter der Lehranstalt macht dem Jungen etwas von der EDV-Branche vor. Anstelle von Computern bringt sich Johansson das Stehlen von Autos, das Kämpfen mit Fäusten und das Zechen mit den Landstreichern im Ort bei. Seine Schulkarriere kam zu einem jähen Ende, als er in einer Pausenstunde einem Lehrer die Mütze über die Augen zog und so auf ihn eindrosch, daß dieser bewußtlos wurde.

Die Zelle des Untersuchungsgefängnisses von Katajanokka bekam Lauri das erste Mal als Sechzehnjähriger zu sehen. Eine nicht zur Bewährung ausgesetzte Gefängnisstrafe erhielt der beginnende Kriminelle, als er gerade achtzehn geworden war.

"Vier Jahre, einen Monat und fünfzehn Tage. Das war für ein paar schwere Mißhandlungen und für einen versuchten Totschlag. Einem Kontrahenten schnitt ich die Gurgel durch, er ist aber nicht draufgegangen."

Aufgrund des schweren Urteils wird der jugendliche Häftling nicht in die Jugendgefängnisanstalt von Kerava geschafft. Johansson wird nach Konnunsuo überstellt, in die gleiche Zelle zusammen mit dem erfahrenen Berufsverbrecher Lusu Ahlqvist.

"Von da ab ging's mit meiner Karriere aufwärts", sagt Johansson.

Später unternahm Johansson dann Touren in der Clique von Ahlqvist, auf denen er kreuz und quer mit einem Heisassa durch Finnland tingelte. Ein bekannter Autolackierer spritzte den Kleinlaster der Räuberbande allwöchentlich auf eine andere Farbe um.

"Lusu hatte gute Beziehungen. Wir ließen alles in den Läden mitgehen, einschließlich Süßwaren und Wurst."

Jedes weitere von Johansson eingestrichene Urteil bietet neue Vernetzungsmöglichkeiten mit professionellen Kollegen. Er versuchte sich im Handel von Kifferrauchwaren und spezialisierte sich auf den Vertrieb von Amphetamin. Amphetamin war als die in Finnland am meisten benutzte, gespritzte Droge, eine taugliche Handelsware.

Der Verkaufsartikel taugte auch dem Händler selber. So wie auch wie mit den anderen Rauschmitteln.

"Kokain, Amphetamin, Heroin,
Kiffen - alles wurde ausprobiert und gleich richtig anständig. Ich habe nie gestochen, dafür aber geschluckt, geraucht und durch die Nase gezogen."

Wieder hat Johansson etwas zu bekennen. Diesmal setzt sich das Bekenntnis mit gesundheitlichen Dingen auseinander.

Er erzählt, daß er an einer bipolaren Störung der Gemütsverfassung leide, an manischen Depressionen. Die Krankheit bedürfe beständiger Medikamentenverabreichungen.

Als Johansson zu Jesus fand, war es aus mit dem Pillenschlucken. Ihm kam es vor, als ob der Heilige Geist ihn beisammenhielte.

"Ich knallte in eine fürchterliche Psychose hinein. Ich betrachtete den Erdball vom Weltall aus und der Lord hatte dort ein Fest. Hört sich vielleicht lustig an, aber für mich war es alles andere als lustig gewesen."

Gerade in den letzten Augenblicken vor seiner geistigen Umnachtung rief er bei Alibi und bei der Kriminalpolizei von Helsinki an. Ein paar Tage nach den Bekenntnissen wurde er nach Turku in die Gefangenen-Nervenheilanstalt abtransportiert.

Die Zeitschrift Alibi paßte deshalb als Beichtvater, da das Blatt bereits zuvor sein Interesse an seinen Lebensprüfungen gezeigt hatte. Johansson erinnert sich daran, wie er von der Zeitschrift zum Beispiel dafür einen Tausenderlappen zugesteckt bekam, daß er während eines Gerichtsgangs eine Schildkappe mit dem Werbelogo des Blatts aufbehalten hatte.

Er bereut es jedoch keineswegs, die Morde gestanden zu haben.

"Es war eine plötzliche Eingebung, bei Alibi anzurufen. Ich konnte das, was ich da erzählt hatte, dann nicht mehr zurücknehmen. Dann wäre ich ja erst recht wie der Arsch dagestanden, wenn ich in dem Moment meinen Glauben verleugnet hätte," sagt er.

Jetzt nimmt er es schließlich hin, daß er permanent Medikamente schlucken muß. Gott hilft denen, die sich selbst zu helfen wissen.

Viele Male war er auch zuvor schon in Therapie gestanden. Genau genommen hatte er sich sogar die Natural Born Killers zu einem Zeitpunkt ausgedacht, als er 1999 in Niuvanniemi in Therapie war, grinst Johansson und sagt, daß es wohl keine anderen Bandenwesten geben dürfte, die gleichfalls in einer staatlichen Nervenheilanstalt für Geisteskranke entworfen worden wären.

"Wo ich doch eben nun einmal ein extrovertierter Typ und ein Narzist bin, mußten natürlich auch wir unsere Westen haben, so daß alle es sehen würden."

Die ersten beiden von einem Schuster genähten Westen, hell leuchtend mit der Aufschrift Natural Born Killers beschriftet, gehörten Johansson und einem zweiten Berufsverbrecher, Tapio Kekkonen, auch "Maija, die Mörder-Biene" genannt. Zu jener Zeit gehörte zu den Aufnahmebedingungen der Bande ein unaufgeklärtes Tötungsdelikt.

Johansson atmet schwer auf.

"Ganz schön dumm von uns zweien damals! Gehe heute einer mal hin und frage in einer Clique nach, ob einer ein unaufgeklärtes Tötungsdelikt gemacht hat. Es wurde die Regel so abgeändert, daß auch ein aufgeklärtes durchging."

Der Zweck, weshalb es zur Gründung der NBK kam, war es, die Geschäftstätigkeiten durch eine harte Organisation abzusichern. Im nachhinein betrachtet waren die Bandenwesten und der Öffentlichkeitsrummel nicht die schlausten der Strategien. Die Polizei war umso mehr nur an den Umtrieben von Johansson interessiert.

"Wir schossen uns ins eigene Genick", sagt Johansson.

Bis in die letzten Wochen unterhielt NBK sogar eigene Internet-Seiten und hatte einen Handel übers Netz laufen, bei dem zur Unterstützung der Gang T-Shirts verkauft wurden. Die Seiten zierte lange Zeit ein Bild mit einem Schädel, der an der Stirnfront ein Loch aufwies. Der Schädel gehörte dem von Johansson erschossenen Huhtimo. Auf Wunsch der Mutter von Huhtimo ließ Johansson das Bild entfernen.

"Bei den Untersuchungen auf meinen geistigen Zustand wurde festgestellt, daß ich gar keine Manie hätte, sondern eine Megalomanie, also den Größenwahn. War ich doch gleich nach Gott der nächstfolgende, zumindest meiner eigenen Anschauung zufolge."

Wiederum ereifert sich Johansson, um im Tenor eines Laienpredigers zu sprechen. Der Gangsterboss scheint sich mit gleicher Entschlossenheit auf das Leben eines Christen gestürzt zu haben wie seinerzeit auf die Karriere als Berufsverbrecher. Er beschreibt den Autoritätsverlust, den sein zum Glauben Finden selbst Satan verursacht hätte.

"Eines jeden Knie muss vor mir erzittern, sagt der Herr. Mir wurden die Knie auch weich", behauptet er.

Laut Zeitungsberichten soll Johansson unter Androhung, ermordet zu werden, falls ja, zum Glauben übergewechselt sein. Die Kumpels der Gang würden den Boss bedrohen, da dieser mit den Regeln der NBK gebrochen hätte, die ein Sprechen mit der Polizei verbieten.

Johansson hält die Zeitungsgeschichten für gegenstandslos, wenn auch manch ein Kollege aus alten Tagen einen Haß auf ihn schob. Es hätten ihm aber trotzdem längst nicht alle den Rücken zugekehrt.

Als er mit der Polizei sprach, war er laut seinen Worten nicht mehr Mitglied der NBK. Die Verbrecherlaufbahn endete in dem Augenblick, als er zum Glauben fand.

"Die Regel des alten Verbunds lautete, daß man eigene Geschichten bekennen darf, wenn kein anderer darunter leidet. Das befolge ich sogar heute noch."

Er sagt, daß ihm sein früheres Leben jetzt wie nach einer Rolle aussieht, die er durchziehen mußte.

"Ich ging in der Rolle ganz schön weit: drei kaltblütige Morde, hunderte von Kilo an Drogen - Verbrechen aller möglicher Art außer erzwungenem Beischlaf und Landesbetrug."

Seiner Anschauung nach ist der mit der Welt des professionellen Verbrechertums in Verbindung gebrachte Glamour übertrieben. Er erinnert an den "Boss der Bosse" der Mafia von Sizilien, an Bernardo Provenzano. Provenzano gelang es über Jahrzehnte hinweg, sich vor der Polizei versteckt zu halten. Am Ende wurde der Mafioso in der Nähe seiner Heimatstadt Carleone dingfest gemacht.

"Der hatte irgendwo in einem Heuschober gehaust und auf Papierzettel Nachrichten geschrieben. Das hat nicht viel mit Glamour zu tun. Gerade hieß es im Text-Fernsehen, daß in Süditalien 100'000 Menschen an einer Demonstration gegen die Mafia teilnahmen. Die ursprüngliche, an der Bauernkultur orientierte Mafia der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte noch die Unterstützung des Volks hinter sich gehabt, aber diese Zeiten sind vorbei."

Die Schurkenstücke gehören auch bei ihm nun der Vergangenheit an, hebt er immer wieder betonend hervor.

"Am Ende des Weges hätte mich ein vorzeitiges Grab erwartet. Wer zum Schwert greift, kommt durchs Schwert um. Entweder hätte ich mich mit Drogen kaputtgemacht oder ich wäre umgebracht worden."

Johansson greift sich die Bibel. Er neigt sich zum Buch hin und sucht einen Brief des Paulus an die Römer.

Laut liest er vor: "Ein jeder muß sich in die Unterwürfigkeit vor der Macht der Obrigkeit einfügen. Gibt es doch keine Autorität, die nicht von Gott käme. Wer sich der Vormacht der Autorität widersetzt, lehnt sich daher gegen das Regelwerk Gottes auf, und die, die solches tun, werden ihre Strafen erhalten . . . Deshalb muß man sich in die Unterwürfigkeit vor der Macht der Obrigkeit einfügen, nicht nur aus der Furcht vor einer Strafe heraus, sondern auch aus dem Verlangen des eigenen Gewissens."

Oder anders ausgedrückt: indem man der Autorität der Obrigkeit die Ehre bezeigt, bezeigt man sie auch Gott.

Von diesen Regeln hinweg ist es ein gehöriger Sprung zu den Reden von Johansson in der Sendung Kriminalreport auf Programm Vier des finnischen Fernsehens bald nach der Gründung der NBK. Damals sprach Johansson davon, daß seine Verurteilungen zu Gefängnisstrafen aus einem Motiv heraus erfolgt wären. Dann versprach er es, daß er, falls er ein falsches Urteil absitzen müßte, den Polizisten, der das verursachte, ermorden lassen wird.

"Die Faustregel der NBK war der zwölfte Vers des siebten Kapitels des Matthäusevangeliums: "Tuet deshalb ihnen all das an, von dem ihr wünschtet, daß es die anderen auch Euch antäten." Wenn ich einem Kalb in den Kopf schoss, ging ich davon aus, daß man niemanden drangsalieren und an der Nase führen darf. Wenn getötet wird, dann aber mit einem Schlag.

Er gibt zu, daß ihm die Bluttaten im Traum kommen.

"Das ist für den Täter immer eine gräßliche Tragödie. Deshalb bekennen so viele auch ihre Tat. Sie bringen es nicht fertig, damit zu leben."

In Albträumen schiessen Johanssons Opfer immer wieder ihm selber in den Kopf und Polizisten stellen seinen Wagen, in dessen Kofferraum Leichen liegen.

"Dann wache ich auf und stelle fest, daß ich mich im Gefängnis befinde und dabei bin, mein Lebenslänglich abzubrummen - die Welt ist wieder in Ordnung."

Aber jetzt ist reichlich und zur Genüge von diesen professionellen Dingen gesprochen worden. Hat doch der Räuberhauptmann auch sein Privatleben.

Johansson verehelichte sich im gleichen Sommer, in dem er seine Gang gründete. Die Frau arbeitet als Abteilungsleiterin in einem K-Supermarkt, zahlt ein Wohndarlehen ab für ihr Heim im Grünen Tal zu Espoo, lebt also trotz ihres Mannes ein gewöhnliches Alltagsleben.

Johansson weiß, daß die Geduld der Frau auf eine harte Probe gestellt ist. Im zivilen Leben stand er als Ehemann oft erst auf, als die Gattin schon zur Arbeit aufgebrochen war, und begann seinen Morgen mit einem mit Amphetamin gestreckten Red Bull-Energiedrink.

"Die Gattin ging einer regelmäßigen Erwerbstätigkeit nach. Ich hingegen brachte alles mögliche Volk nach haus ins heimische Gemach. Die Versammlungen der NBK hielten wir zum Beispiel auf unserer Terrasse ab. Als die Gattin im Zusammenhang mit der Geschichte von Huhtimo vernommen wurde, wurde sie gefragt, was die Männer der NBK immer alles so gemacht hätten. Die Frau gab zur Antwort, daß sie sich Crack reinzogen, Mau Mau und einen scharfen Kerl spielten."

Vor ein paar Wochen schickte die Gattin nun mit der Post die Scheidungspapiere. Als er die gesehen hatte, verkreuzte Johansson seine Hände vor sich: Dein Wille geschehe, o Herr.

Er berichtet, daß die Gattin sich vor Gerüchten auf Internet-Diskussionsforen verschreckt hätte. Denen zufolge dürfte die NBK an den Nächststehenden des Verbrecherchefs für dessen plötzliche Änderung der Lebensart Rache nehmen. Johansson brummt etwas davon, was das für eine Schaumschlägerei im Netz sei, die diese Teenies da betrieben.

"Ich antwortete meiner Frau, daß es schon eigenartig sei, daß ich ihr als mördernder Mann und als Drogenhändler taugte -- und jetzt, wo ich mich aufgemacht hätte, ein ehrlicher Mensch zu werden, taugte ich ihr nicht mehr. Soweit ich es begriffen habe, hat die Gattin jetzt auch ihre Scheidungsabsicht zurückgezogen."

Johansson hat nun sechs Jahre von seinem Lebenslänglich abgesessen. Eine Begnadigung steht frühestens nach Ablauf weiterer sechs Jahre in Aussicht.

Auf eine lebenslängliche Haftstrafe kann man in Finnland niemanden obendrauf zu einem zweiten Lebenslänglich verurteilen. Johansson kann jetzt drei Morde gleichwie zum Preis von einem absitzen. Den Augenblick des Freikommens dürften seine Geständnisse zwar um einiges noch hinausschieben.

Wen wundert es, daß sich die Ehefrau jetzt einen Schäferhundwelpen zu ihrer Gesellschaft angeschafft hat.

"Wenn man sechs Jahre vorausdenkt, werden wir vierzehn Jahre verheiratet gewesen sein, von denen ich dreizehn im Knast dann verbracht habe."

Hinter dem Glasfenster deutet der Wärter auf sein Handgelenk. Zeit, langsam aufzuhören.

Über die Situation nach der Entlassung hat Johansson noch nicht nachgedacht. Seine neue Weltanschauung macht ihm immer noch etwas zu schaffen.

"Momente des Zweifelns am Glauben kommen fast täglich," sagt er.

Seinen früheren Gangmitgliedern wünscht Johansson das beste. Er sagt, daß er jeden Abend für die Männer bete.

"Ich bin der letzte Mensch, der auf jemanden mit dem Finger zeigt. Aber die Welt wäre erst dann ein richtig guter Ort, wenn alle den Lehren des Jesus Folge leisteten."

22
Apr
2009

Muß der Gärtner wirklich immer der Mörder sein?

Es gibt im stolzen Tamilenvolk, einem der wenigen Völker, das am längsten durch sämtliche geschichtlichen Perioden hindurch ohne viel Untermischung sich seine eigenständige Identität bewahrt hat, eine sehr schön die real-soziokulturellen Grenzen des Rechtswesens eines Staates illustrierende Geschichte. Es geht in ihr darum, daß sich ein in der jüngeren Süßholzraspler-Kultur tamilischer [tamil = süßklingend] Zungen, also zu einer Zeit, als noch nicht alles richtig paragraphisch festgeschrieben war, vor Gericht gestellter Einbrecher sich aus seiner Schuld an der Tat herauswindet, indem seinerseits er denjenigen anklägt, der durch seine Fehlerhaftigkeit im Handeln überhaupt dazu beigetragen hat, den Hauseinbruch technisch zu ermöglichen, woraufhin der nächst Angeklagte aber einen noch originelleren Schuldigen vorführt, welcher dann wieder die Schuld an einen, der erst noch zuvor käme in der langen Kette der Ursächlichkeiten, weiterreicht: der richtige Täter, der der Versuchung nicht widerstehen konnte, einen Ring mitzunehmen, als er unversehens mitten in einer fremden protzigen Wohnung zu stehen kommt, ist ja nur ins Haus geschlüpft, weil plötzlich, als er draußen auf der Straße beim Herumsitzen und Palavern mit seinen Freunden war, genau da ein Loch in die Mauer brach, wo er sich mit dem Rücken dagegen gelehnt hatte - die Stelle, an der bei dessen Errichtung der Mörtelmischer, der die Hausmauer gebaut hatte, mehr Wasser als nötig, zuviel des Guten, in den anzumischenden Mörtel goß, da just in dem Moment eine wunderschöne Dame des Weges kam, die ihn bei der Arbeit ablenkte. Wäre die Dame nie in jenem fatalen Moment dort vorbeigelaufen, hätte auch nie jemals jene besagte Wand nachgegeben, was letztlich späterhin zum Verschwinden des Rings führte. Doch wäre die Dame auch ihrerseits bestimmt an jenem Tag nie persönlich dort vorbeigekommen, um den armen Maurer zur folgenreichen Unachtsamkeit zu verleiten, sondern es wäre, wie sonst auch, nur ihre Hausmagd des Weges gekommen, wenn nicht plötzlich der Gatte am Tag davor an einem Fieber erkrankt gewesen wäre, weshalb gerade zur Zeit im Haus kein Geld vorhanden war, sodaß die Dame des Hauses selbst zum Bäcker gehen mußte, um ihre Brötchen auf Borg zu kaufen, ein welches der Hausmagd womöglich nicht gewährt worden wäre. Allein, warum nur hatte sich der Ehegatte ausgerechnet zu jener Zeit ein Fieber zugezogen, und warum hat man für seine Arznei einen so sündhaft teuren Preis verlangt, daß nicht mal mehr Kleingeld für Brötchen übriggeblieben war? Und wie ist diese Kette der Anschuldigungsdelegierung noch weitergegangen? Und wie hat sich zum Schluß der jungtamilische Richter der Geschichte in dem Fall entschieden?

Auf die letztgenannten Fragen weiß auch ich keine Antworten mehr, indem mir der genaue Ausgang der Geschichte entfallen ist, da mir selbst bei einer Beraubung des häuslichen Besitzstands vor nicht allzu langer Zeit das Büchlein Folk Tales of Tamil Nadu, dem sie entnommen ist, abhanden gekommen ist, - ein Verbrechen, das wiederum seine eigene Ursachenkette aufweist, eine zwar völlig andere wie die in der Geschichte, aber dennoch nicht gänzlich ihr unähnlich, wo nur kein Maurer eine Schuld auf sich geladen hat und von sich weisen kann, sondern eher der Gärtner eines falschen Fuffzigers aus der bessersituierten Nachbarschaft, und wo es deshalb in meinem Fall, zumal in der heutigen Zeit, schon erst zu gar keiner konkreten Anklage gekommen ist.

Die Lektion der Geschichte war und ist natürlich, daß der gesunde Menschenverstand bei der Beurteilung von Geschehnissen nach klaren Schnitten verlangt, wo sich die Grenzen der Schuldhaftigkeit bei fehlerhaftem Verhalten einer Person nicht über Zufälligkeiten im Vorfeld der eigentlichen Handlung, wie fatal auch immer diese sich ausgewirkt haben mögen, sondern über die Eigenverantwortlichkeit über die vorgelegte Handlungsweise definieren. Alles andere wäre auch verrückt und ohne Ende.

Auf der anderen Seite ließe sich aber sehr wohl EIN solch ein zwischenpersönlich interspatieller, verdeckt arbeitender, letztlich aber bei tieferer Betrachtung der Dinge relativ schnell auszumachender Hauptschuldiger finden, der in den meisten Fällen passte, wo immer irgendwo gegen die Stränge geschlagen worden ist und man deshalb vor Gericht zieht: — das Geld. Denn meistens geht's bei allen möglichen zwischenmenschlichen Querelen und Zwistigkeiten ums liebe Geld. All die vielen Familienväter, die gerade in letzter Zeit, wo auch immer, ihre Familien samt Kind und Kegel, und dann sich selbst eiskalt ausgelöscht haben - alles nur wegen des verflixten Geldes, an dem es hinten und vorn immer wieder fehlt. Und auch in der frühgeschichtlichen, oben erzählten Tamilen-Geschichte und bei deren Varianten in der Neuzeit geht es letztlich ebenso um die wie auch immer geartete Raffgier, die sich klar in unserer Welt im Geld am besten kristallisiert.

So gesehen, könnte man, mit einem gehörigen Schuss Wahrheit bei aller dem Thema innewohnender Ironie, sagen, daß das Geld als solches, das hinter all seinen Handlangern des Bösen als deren eigentlicher Auftraggeber steht, der größte, am längsten unerkannt und am längsten unbestraft gebliebene Despot und Schwerverbrecher aller Zeiten ist, der bis heute aufs rücksichtsloseste allenthalben nach wie vor fröhlich sein fürchterliches Unwesen treiben darf, ohne daß man es endlich im Kittchen einer überwundenen, abgelegten Vergangenheit weggesteckt hätte.

Wie können die Menschen nur so versessen an dieser verfahrenen Zweckgemeinschaft mit dem Geld festhalten wollen, wenn dieses sture Festhalten offensichtlich tagtäglich an allen Ecken und Enden auf der Welt so viel Unheil sät und Schaden anrichtet? Sollte man sich angesichts dieser mittlerweile so schwer auflaufenden Lösung des alten Dilemmas des Wie-miteinander-Auskommens nicht endlich einmal vom Einzelnen wie auch von den politischen Kräften ein entschiedenes Maß mehr an Zivilcourage wünschen dürfen, das es schließlich fertigbrächte, zum Wohle der Menschen heute und aller künftigen Menschengeschlechter endlich mit diesem das Gesicht der Menschheit so verunstaltenden Geldwesen ein für alle mal aufzuräumen?!


Ein Arbeiter, der im finnischen Ort Tammela einen Abwassergraben ausschaufelte, wurde erschossen

(ein Bericht aus den Neuesten Heimatnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 21.4.2009, übersetzt aus dem Finnischen )

Tammela, STT
Ein älterer Mann hat in Tammela, im südwestfinnischen Bezirk Kanta-Häme, zum Abschluß einer Streiterei einen Arbeiter erschossen. Laut den Angaben der Polizei ging dem Schießen ein Streit bezüglich den Grabungsarbeiten für einen Abwassergraben voraus.

Der 70-jährige Mann aus Tammela hätte ein paar Mal die drei an der Grenze zu seinem Grundstück ihre Arbeit verrichtenden Männer zunächst aufgefordert, zu verschwinden.

Nach Ansicht des Mannes schädigten die Grabungsarbeiten seinem Hof. Als die Arbeiter aber daraufhin nicht verschwanden, ging er eine Miniaturpistole holen, womit er sodann gegen die Männer einige Schüsse abfeuerte.

Die Arbeiter rannten fluchtartig davon. Einer der Männer starb jedoch an seinen erlittenen Schußwunden. Vor seinem Tod war es dem 60-Jährigen aus Tammela noch gelungen, die Notrufzentrale anzurufen.

Die zwei anderen kamen bei der Schießerei ohne Verletzungen davon.

Die Polizei stellte den Todesschützen in dessen Haus nahe des Neuen Dorfwegs. Er ergab sich gelassen und ruhig, ohne Widerstand zu leisten. Laut Polizei besitzt der Mann mehrere lizenzierte Schußwaffen.

Die Polizei untersucht den Fall als einen Mord sowie als zweifachen versuchten Mord.

Die Polizei war um drei Uhr nachmittag zu der Schießerei alarmiert worden.
against enslaving

Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

mit vielen Überraschungs-Effekten:

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Musikalisches


Amy Martin
Day of Reckoning

Pekka Pohjola von der finnischen Jazz-Rock-Band Wigwam, verst. im Nov. 2008
Pressure

Wird das arme Sparschweinchen schon irgendwo auf der Welt in seine wohlverdiente Freiheit entlassen?

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