7
Aug
2009

Die das Blickfeld einschränkenden Grenzen einer sturen Wissenschaftsgläubigkeit

Mein vornehmlich aus metaphysischen Erfahrungen und Erkenntnissen gespeister, in populärwissenschaftlicher Sprache vorgetragener Beitrag über die Mondo-Monozentriertheit der mit energischer Konsequenz in einköpfigen physischen Wesen sich ausbildenden Virilität des belebten Universums, mit dem Hinweis auf eine darin innewohnende, sich als Gesetzmäßigkeit der kosmischen All-Eins-Harmonie präsentierende Kongruenz zwischen der auf der Erde in der Regel beobachteten Einköpfigkeit der in plumper Materie, wie im traumgleichen kosmischen Urmuttergeist geschauten, so geschöpften Gesichter, und der damit in Zusammenhang gebrachten Einmaligkeit - insofern ebenso eine Art von "Einköpfigkeit" - des Geschehens im gesamten All, hat nicht bei allen Lesern, wie nicht unbedingt von mir erwartet, einen Begeisterungsausbruch des Erhelltseins ausgelöst darüber, daß endlich mal einer kommt und ein sinnmachendes und letztlich für uns Menschen auch sinnstiftendes Erklärungsmodell für die ersten und letzten Dinge des Seins anbietet, für die ebengenau die experimentell erwachsenen Wissenschaften, die für manche das Ein und Alles sind, keine Antworten mehr bereitstellen können.

Es kam im Zusammenhang mit der hinterfragten Beweisbarkeit der Aussagen in genanntem Artikel bei den Debattanten die brennende Frage auf, ob metaphysische Überzeugungen als Beweismaterial auf materieller Ebene dienen könnten, die ich also nun hier aufgreife. Meine klare Antwort auf diese Frage lautet: Aber ganz klar können sie das! Und warum?

Die Wahrheit steckt in uns selber drin. Man muß nur verstehen, sie in seinen Tiefen auszuloten. Je tiefer wir denken, desto tiefer pflügen wir nämlich auch durch die Tiefen des Alls. Die vielen Sterne draussen in den Weiten des Alls sind nämlich in Wahrheit veritable Geistes-Inhalte-Sende-Zentralen. Die Wissenschaft hat davon keinen blassen Schimmer, und doch ist es nach meinem Verständnis der Dinge tatsächlich so. Beweis: je nachdenklicher in einer Sache oder je konzentrierter in einer Handlung wir werden, desto schneller verfliegt uns die Zeit. Woher kommt das Gefühl der Kurzweile? Es kommt nicht von ungefähr. Es ist ein und dasselbe Phänomen, das jeder Astronaut in Erfahrung bringt, wenn er hinaus ins weite All fliegt, und dabei notwendigerweise durch eine im Vergleich zur Zeit auf der Erde geraffte Zeitsphäre rast. Jedesmal, wenn wir also vom Aufkommen von Kurzweile sprechen, durchleben wir genau das gleiche was ein Raumfahrer erlebt, der physisch die Erdatmosphäre durchstößt und durch Einsteinsche Zeit-Taschen rauscht. Wir mögen uns zwar nicht mal vom Sofa erhoben haben, und doch sind wir - mental-technisch - durchs riesige All gefahren. Haben übers Hirn, das sensible Inhalte von Sternen-Satellitensendern abfrägt, sehr weit draußen in den unendlichen Räumen des Kosmos angedockt und sind über dieses Geschäft über die erdgebundene Zeitlichkeit hinausgetragen worden.

Da wir Menschen selber aus dem kosmischen Phallus, der kosmischen Erregung des alleinen Willens, und aus dem Mutterschoß der kosmischen Urgründe nach einer traumgleichen Vorausschau im Urgeist über in irdische Elemente gebrannte Samenbanken hervorgegangen sind, muß man nur verstehen, in sich hineinzuhorchen und die "richtigen" Suchbegriffe zu finden, um diese sodann im großen, die gesamten Weiten des Geists überwölbenden Primär-Internet einzustellen. Und wenn einer hernach die nötige Ruhe und Fähigkeit der intuitiven Auffassungsgabe hat, wird er die gesuchten Antworten aus dem All erhalten.

Allerdings wird er auf wissenschaftlich stichhaltige Erläuterungen verzichten müssen. Auch im vom jüngst künstlich geschaffenen Internet von uns Menschen kann nichts erwartet werden, wo nichts eingegeben wurde.

Und Wissenschaftler haben nun einmal eben nichts zur Frage der inneren Organisiertheit des Universums beigetragen, also kann auch nichts in einer neuzeitlich-wissenschaftlichen Beweisführung Vorgestelltes dabei herauskommen.

Indem es sich aber um einen Internet-Kasten handelt, an dem man nichts sichtbar für andere mit Händen eintippt und nichts auf einem durch einen Screenshot belegbaren Monitor zu lesen ist, sondern sich alles weit draussen in den Weiten des Alls zusammenreimt, empfangen durch die Sensoren des fragenden Hirns, besteht immer auch die Möglichkeit, sich dabei zu verhaspeln oder die zurückgegebene Antwort falsch zu dekodifizieren, besonders dann, wenn man nicht ausreichend gesammelt ist.

Am besten sammeln konnte ich mich für die hier behandelte Basisfrage zum Wesen des Kosmos selbst, indem ich über die grundlegendsten Tatsachen im All reflektiert und darüber meditiert hatte.

Damit jeder, der dies möchte, auch sich selbst damit auseinandersetzen, und vom Kosmos seine eigenen Antworten einholen kann, will ich die zentralen Punkte hier noch einmal kurz wiederholen. Ich bin offen Ohr für alle interessanten, abweichenden Einflüsterungen anderer metaphysisch nach der Wahrheit des Materiellen Suchenden:


Alles ist wesentlich Eins. Im Einen steckt im wesentlichen Alles.

Alle materiell erschaffenen Wesen sind zueinander mehr oder weniger verschieden. Jede Unterschiedlichkeit hat den einen Grund: die Gemeinsamkeit mit dem All-Einen in sich und in einem Anderen neu zu entdecken.

Ein Garten mit vielen verschiedenen Blumen und Gewächsen ist viel schöner anzusehen als ein Ziergarten mit nur einer einzigen Blumenart. Das Universum ist ein selbstverliebtes, verspieltes Wesen. Die Star-Spieler darin sind wir und unsere geliebten (Götter und) Stars. Jeder ist herzlich eingeladen, auf eine erquicklich-erbauliche Weise da mitzumischen.


libidopter
( Erhard Hans Josef Lang )

6
Aug
2009

Warum es im gegenwärtigen Universum nur auf einem einzigen Planeten - auf der Erde - Leben geben kann

Zwei unerläßliche Prämissen sollte man sich zu einer annähernd richtigen Erklärung des Universums von vornherein vergegenwärtigen:
1. Das All mit seinen Millionen und Abermillionen von Gestirnen ist ein einzigartiges System von Himmelskörpern, das, so zerfleddert und ausgefranst es auf den ersten Blick wirken mag, ein in sich geschlossenes, wenn auch Veränderungen und Wandlungen unterworfenes, einheitliches Ganzes darstellt.
2. Jedes in Materie ausgetragene, also nicht nur in Gesichtern geschaute Lebewesen auf dieser einen mit Leben erfüllten Erde ist im kleinen ein in dreidimensionaler Körperlichkeit gewachsenes Abziehbildchen der Funktionalität des ganzen Kosmos als solchen.

Anhand allein dieser zwei Prämissen, die zuletzt im jungzeitlichen Indien direkt erkannt wurden, an uns Heutigen weitergereicht, als die großen Seher und Denker des menschlichen Geists damals noch ein originäres Erinnern an den primären Schöpfungsgrunde hatten, sind folgende Schlußfolgerungen zulässig:

Alle Sterne im All, die unzähligen Myriaden davon, soviele es im ganzen auch immer geben mag, umschreiben einen einzigen funktionellen Körper, den wir kleinen Erdengeschöpfe, so weit unsere Riesenteleskope auch in der Ferne des Alls reichen mögen, genausowenig je erkennen können, wie zum Beispiel, um hier auch mal etwas Humor in die Betrachtung einfließen zu lassen, ein angenommenenfalls menschengleich mit Präzisions-Fernsichtgeräten ausgestatteter intelligenter Bazillenstamm, der irgendwo tief im Inneren von Ihnen oder von mir lebte, erkennen könnte, daß da nicht nur zahllos viele Zigmillionen von pulsierenden Zell-Atomkern-Sternbildchen entlang von statischen und fließend ineinander gewobenen Galaxien auszumachen sind, sondern, daß alle diese Formen und Gebilde nah und fern da drinnen Bestandteil eines einzigen Körpers sind und der Funktionalität eines einzigen organischen Systems zuspielen.

Man kann ja mit seinen eigenen Bazillen, oder den eingeschlüpften Viren leider im guten nicht kommunizieren, genausowenig, wie etwa das kosmische Überwesen, das ich hier mal als Gott bezeichnen will (obwohl man gemeinhin, genau genommen, unter einem Gott den in einen individuellen Geist projizierten Übergeist versteht), direkt in Kontakt tritt mit uns, mit in dessen Ebenbild erschaffenen en-miniature-Auswüchsen der kosmischen Intelligenz.

Wenn wir verstehen, daß dieses Universum im ganzen, so wie es sich in seiner Vielfalt präsentiert, ein einziger gigantischer Organismus ist, können wir sehen, daß sich hier auf der Erde die Kopf-Zentrale des Kosmos befindet, denn hier auf unserem Planeten gibt es eben die mit Leben behauchten Wesen, die mit einem Kopf und einem Gehirn versehen sind, mittels denen in einem Individuum die kosmische Intelligenz leibhaft zunutze gemacht wird.

Und hier an diesem Punkt schließt sich nun der logisch zwingende Beweis an, warum es in einem Universum jeweils nur einen einzigen Planeten geben kann, der mit einem intelligentem Leben beseelt ist, wie wir es von der Erde her kennen:

Da alle Lebewesen auf dieser Erde, mit Ausnahme von einigen, äußert raren Fehlgeburten, die nicht überlebenstüchtig sind, mit nur höchstens einem einzigen Kopf ausgerüstet sind, kann es auch im ganzen Universum nur einen einzigen Planeten wie unsere Erde geben. Würde es nämlich auch nur noch einen anderen, einen zweiten Planeten geben, auf dem es Leben gibt wie hier auf der Erde, dann würden, der obengenannten kosmischen Gesetzmäßigkeit zufolge, sowohl auf der Erde, als auch auf dem anderen bemannten Himmelskörper sämtliche mit Leben erfüllten Geschöpfe nicht nur über einen, sondern genau über zwei Köpfe verfügen.

Da dies jedoch nicht der Fall ist, ist es schierer Unsinn, nach extraterrestriellem Leben zu fanden. Letzteres wird man nämlich vergebens suchen, und nur unnötig Gelder verschleudern, die viel nützlicher zur allgemeinen Verbesserung der Lebensqualität auf dieser einen Erde angelegt wären.

Jeder Planet hat theoretisch die Chance, irgendwann einmal, in der weiteren oder näheren Ferne der unendlichen Äonen der Zeitenläufte, selber das Leben auf sich herabzuladen, sowie das ganze umliegende System sich auf diesen einen, ähnlich wie bei uns auf der Erde, günstig fokusieren sollte.

Denkbar wäre es, daß in einem neuerlichen Schöpfungsversuch, nachdem das derzeitige Universum sich in sich zurückgezogen - sich quasi für eine lange kosmische Nacht schlafen gelegt - haben wird, ein völlig neues Spiel angezettelt wird, bei dem es dann darum ginge, eine in sich gespaltene Entfaltung des Seins durch jeweils zwei Köpfe, die über einem Körper stehen, auf zwei gleichzeitig belebten Planeten experimentell zu inszenieren.

Ich persönlich kann mir aber letztgenanntes eigentlich nicht so richtig vorstellen, da es tief im Bewußtsein des Schöpfer-Seher-Geists verankert sein dürfte, daß ja nicht einmal die Einköpfigen (bestes Beispiel: wir Menschen), selbst nicht auf die Dauer einer langen lehrreichen Geschichte, untereinander richtig auskommen wollen. Außerdem bedarf es ja gar keiner zwei physikalischen Köpfe, um in sich gespalten zu fühlen und zu denken, da reicht schon, mehr als genug, der eine aus. Und dazu muß einer nicht mal schizophren sein. Es handelt sich dabei eher um einen allgemeinmenschlichen Zug.

Dementsprechend läßt sich andererseits ebendaraus schließen, daß "das Universum selber nicht so richtig weiß, was das ganze eigentliche soll," es in sich also leicht gespalten ist. Und irgendwie macht es ja auch den Anschein, es (noch) nicht so recht zu wissen, was da eigentlich gespielt werden soll. Aber läge es deshalb nicht zuletzt gerade an uns Menschen, den kosmischen Auftrag zu erkennen und zur Erfüllung, zur Blüte zu bringen?

Ich finde es sehr schade, daß die Menschheit, so schlau wie sie sonst in ihrer Wissenschaftlichkeit sein mag, immer noch nicht die wahre Einzigartigkeit, das kohärent-organische System unseres so bezaubernden Universums eingesehen hat.

Es bleibt zu hoffen, daß dieser und ähnliche Artikel dazu beitragen können, hier ein bißchen mehr Licht ins Dunkel des Wesens des Alls zu bringen.

Kosmisches-Leben-fur-Einkopfige-Wesen-auf-dem-einemn-Star-Planeten


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Alles ist wesentlich Eins. Im Einen steckt im wesentlichen Alles.

Alle Wesen sind zueinander verschieden. Jede Unterschiedlichkeit hat einen Grund: die Gemeinsamkeit, neu zu entdecken.

Ein Garten mit vielen verschiedenen Blumen und Gewächsen ist viel schöner anzusehen als ein Ziergarten mit nur einzigen Blumenart. Das Universum ist ein selbstverliebtes, verspieltes Wesen. Die Star-Spieler darin sind wir und unsere geliebten (Götter und) Stars. Jeder ist herzlich eingeladen, auf eine erquicklich-erbauliche Weise da mitzumischen.


libidopter
( Erhard Hans Josef Lang )

5
Aug
2009

Menschenrechte auf Chinesisch - im kosmischen Kontext

Eine geruchsintensive Atmung reicht in China bereits aus als Grund, um einer Laufbahn als Taikonaut, bzw. als Astronaut Chinas im Weg zu stehen. Neulich wurde darüber auf den Seiten der staatlichen Internet-Site Sina.com berichtet.

- Ein übler persönlicher Geruch wirkt in den begrenzten Räumlichkeiten einer Weltraumkapsel stark auf die Kollegen ein, brachte der Arzt Shi Binbin des Krankenhauses der Luftstreitkräfte Chinas in Erinnerung.

Die straffen Bedingungen, die an die Gesundheit der Kandidaten gestellt werden, grenzen von einer Karriere im All auch solche aus, die eine chronisch verschnupfte Nase haben, sowie Personen mit Narben. Gleichwenig dürfen sich bei ihnen im Hintergrund der Familie über den Zeitraum der drei letzten Generationen hinweg ernsthafte Erkrankungen finden lassen.

Jemand, der Ambitionen hat, ein Taikonaut zu werden, wird aber ebenso auf der Erdscholle verbleiben müssen, falls dessen Ehegatte dem Aufbruch ins All seines Alter ego nicht zustimmt.

Das Schönreden von bewaffneten Konflikten zieht eine Auseinandersetzung nur in die Länge

Nach Anschauung des finnischen Professors Juhani Suomi ist Finnland derzeit als ein kriegsführendes Land anzusehen, berichtet das politische Online-Magazin Verkkoapila (Netzkleeblatt).

Nach Art des Forschers
Charly Salonius-Pasternak betracht er die Dinge derart, daß in Afghanistan ein Bürgerkrieg herrscht, in dem die Isaf-Truppen einen der daran Teilhabenden unterstützen, wodurch Finnland an dem Krieg beteiligt ist.

- Es werden täglich Gefechte mit schweren Geschützen ausgetragen und täglich gibt es Leichen. Man muß ein ziemlicher Humorist sein, um dies als eine Krisenkontrolle zu charakterisieren, sagt Suomi in seiner Kolumne im Netzkleeblatt.

Nach Ansicht des Professors hat der Führungsstab keine glaubwürdige Erklärung dazu vorgelegt, warum "unser Land in Afghanistan ist, er hat nicht einmal Aussagen gemacht zu Finnlands Zielstellung in dem Land".

Der Kommandeur der finnischen Wehrmacht
Ari Puheloinen sagte gestern, daß er nicht die Erfahrung mache, ein Befehlshaber in Kriegszeiten zu sein. Laut Puheloinen sei die Tatsache, ob man sich in einem Krieg oder in keinem Krieg befinde, eine juristische Frage der internationalen Politik.

"Fliegen wir denn nicht alle im gleichen Raumschiff mit?"

Genau betrachtet sind wir ja alle laufend hier zusammen mit unserem Wirtsplaneten, der Erde, auf Karussellfahrt - selbst wenn wir ganz still und leise zuhause auf der Couch sitzen. Man schließe nur mal die Augen und versetze sich meditativ in diesen tatsächlichen Zustand unseres Seins - in unseren Weltraumflug, auf dem wir uns, wenn man's richtig nimmt, unaufhörlich befinden.

Daß man nie davon etwas merkt, kommt von daher, daß dieser planetare Rundflug ein so göttlich ebenmäßiges Dahingleiten im kosmischen Raum ist, wie es es ansonsten nicht mal im sanftesten, von Menschenhand gebauten Flugschiff gibt. Da ruckelt nichts, da zuckelt nichts, da wird nirgendwo dagegengestoßen. Auf unserem irdischen Flug durchs All geht es nie turbulent zu, auch nicht einen kurzen Augenblick lang.

Und doch kommt es während eines Jahres, während wir ein Mal in leicht elliptisch gezogener Bahn die Sonne umkreisen, was uns kleinen Erdengeschöpfen das Gefühl für Zeit gibt, unser Zeitmaß setzt, immer wieder zu gewaltigen Turbulenzen in unserem Lebensraum, zu "hausgemachten" Störungen.

Gegen das Wetter und dessen gelegentliches Toben über dem Globus können wir nichts ausrichten. Das ist Teil der gewaltigen atmosphärischen Umwälzungen in den Höhen der Lüfte. Doch für die Turbulenzen hienieden unter uns Menschen selbst können wir sehr wohl etwas.

Muß es denn immerzu so hitzig hergehen, daß man sich gegenseitig wegen albernen Nichtigkeiten die Köpfe einschlägt?

Sunnis und Schiiten zum Beispiel sind beide gläubige Moslemgruppen, und doch bombardieren sie sich immer wiederzu gegenseitig die Köpfe weg. Warum wird nicht endlich ein Schlußstrich unter die alten Geschichten gezogen? Was ist im Iran, was nur in Afghanistan los? Der dauernde Krach im Irak? In Afrika, aber auch in China? Während in westlichen Ländern, in den USA, einzelne Leute total durchdrehen und verrückt spielen, ihre eigenen Familien, oder unschuldige, unbekannte Personen und sich selbst auslöschen. Überall scheint der Wahnsinn am Grassieren.

Der neue Nato-Generalsekretär, der Däne Rasmussen hat sich dafür ausgesprochen, wenigstens endlich die Moderateren der Taliban auf ein Gespräch am runden Tisch einzuladen. Wohlan denn! Es müßen sich doch Mittel und Wege finden lassen, um irgendwie miteinander zu Rand zu kommen.

Der anwaltsmäßig professionell geschriebene Brief der sich schuldig fühlenden Kretschmers an die Hinterbliebenen der Opfer des sinnlosen Massakers von Winnenden ist bei letzteren allerdings nicht so gut angekommen. Kann ich mir auch gut vorstellen, daß das Schreiben als ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht empfunden wurde. Man muß nämlich auch Ruhe einkehren lassen können und Stille bewahren, so diese angezeigt ist. Alles andere kommt doch dem Versuch gleich, die Erde in ihrer Umlaufbahn mit Gewalt anhalten zu wollen. Der schiere Wahnsinn!

Und doch: Wenn es nur irgendwie machbar wäre, dieser ganzen Chaise, unserem irdischen Großraumgeleitfahrzeug, für einen langen kurzen Moment in der universellen Kreisfahrt Einhalt zu gebieten, könnte dies vielleicht mal ganz nützlich sein, indem ein solches ins Stocken Kommen des Planeten, im Zuge dessen es querfeldein überallumher tüchtig rumpeln würde — vornehmlich gerade auch in den Köpfen von uns zweispurigen Aufrechtgehenden selbst — die unentwegt verbittertsten Streithähne unter uns mit einem Schlag aufrütteln, zur Besinnung bringen könnte.

Mit Sicherheit wäre das abrupte Anhalten der Erde entgegen den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der kosmischen Harmonie ein die gefühlte Einheit unter allen Menschen auf die brutale Tour einrenkendes Schocktherapieerlebnis mit bestimmt positiven Langzeitfolgen. Es läßt sich dies aber - zum Glück, muss man andererseits wohl sagen - technisch nun mal nicht bewerkstelligen.

Dahingegen hatte sich das Zusammenkrachen des Turms von Babel von vor einigen Jahrtausenden für die Kooperation verschiedener Menschenstämme als sehr nützlich gezeigt.

Beim Einkrachen der Zwillingstürme des Welthandelszentrums auf dem Neuen völkervereinigenden Kontinent am zweiten Alexandertag im dritten Jahrtausend nach der durch den angeblichen gekreuzigten nazarenischen Heilsstifter eingeläuteten Zeitwende hat der altbabylonische "Turmsturz-Trick" indes nicht mehr gezogen. Statt die Gründe für die geballte Wut der verantwortlichen Terroristen zu hinterfragen und darüber eventuell zu einem übergreifenden Konsens zu finden, haben sich die verfeindeten Parteien nur noch weiter entzweit, und noch Jahre später wird in Afghanistan scharf geschossen und auf unschuldige Zivilisten gezielt.

Wann endlich wollten all die unzufriedenen Menschen, die substitutiv für ihre eigenen Sorgen, mit denen sie nicht zurecht kommen, auf andere Individuen, auf andere Gruppen, andere Rassen einen Hass schieben, in ihren eigenen Köpfen die Erde anhalten, um so endlich für von innen her aufglänzende, kostbare, kurze Momente die Ruhe zu finden, die nötig ist, um sich eines allseits vorteilhafteren Umgangs miteinander zu besinnen?

Damit es endlich so ruhig auf unserem Erdenball zuginge, wie wir mittels desselben auf ihm als unserem dankbaren Raumschiff konstant durch die Weiten des Alls schwingen.

Oder wieviel öfters braucht es noch einen aufgebrachten Großwettergott mit kosmischen Kräften, um zwischendurch richtig böse dazwischenzufunken, daß die verblendeten Massen aufwachten und sich wieder miteinander vertrügen?

Wenn selbst die in Sri Lanka vor ein paar Jahren eingeschlagenen todsähenden Tsunami-Sturzwellen nicht ausgereicht hatten, um den kleinlichen Kampfesgeist der sich töricht bekriegenden Stämme auf einer winzigen Insel beilegen zu lassen?

4
Aug
2009

Der Tag, an dem der letzte Tropfen Öl aufgebraucht sein wird

Ich würde ja eigentlich schon ganz gerne den einen Tag noch mit erleben wollen, an dem schlußendlich alle Ölreserven, und somit jeglicher Treibstoff für die dieser Tage gängigen, in Form von den allerlei heute gebräuchlichen Fahrzeugen zu Wasser, zu Land und in der Luft bestehenden Fortbewegungsmittel restlos aufgebraucht sein werden. Es wird mir aber in diesem einen Leben von mir wohl nicht mehr gegönnt sein, einer dieser Zeitzeugen zu werden, dafür daß sämtliche Quellen des schwarzen Golds versiegt und die allerletzten Tropfen davon verabgast sind, da bis dahin vermutlich mindestens noch mal ein wüst und immer wüster vor sich hinprustendes und die Luft auf der Welt verpestendes halbes Jahrhundert anstehen wird, bis es ganz soweit sein wird, und ich persönlich ein solches ja bereits jetzt schon auf dem Buckel habe.

Es wird dies mit Sicherheit ein Katastrophentag sein, wenn nicht bis dann alles Gerät in Gebrauch vom Öl weg auf andere, erneuerbare Energiequellen umgestellt sein wird. Was ich allerdings sehr bezweifle, ob das der Fall sein wird, wenngleich schon länger, und nicht jetzt erst, die Warnrufe in diese Richtung laut und deutlich zu vernehmen sind.

Ich sehne mich wirklich nicht nach einer Katastrophe, ich sehe sie aber kommen.

Ich bin lediglich einer, der die jetzt vielleicht noch im versteckten liegenden, jedoch langsam immer auch für die Halbblinden unverkennbarer an die Oberfläche drängenden Zeichen der Zeit zu lesen vermag, aber auch einer, der ausreichend genug über den wahren Zustand der Welt informiert ist, um sich über die Lage der Dinge ein einigermaßen genaues Bild machen zu können.

Bin ich also etwa irgendein kleiner schadenfroher Sadomasochist mit größenwahnsinnigen Zügen oder sonstwie irgendein böser Menetekel-Mann, da ich mir wünschen wollte, mit dabei sein zu dürfen, wenn passiert, was eigentlich nie passieren dürfte? Denn der Tag, an dem das Rattern der letzten Benzin- und Dieselmaschinen und das düsende Abheben der letzten Flieger ausgeklungen sein wird, so schön ruhig dieser Tag auch sein wird, wird weltweit zu größten Beunruhigungen und Tumulten führen - und er wird kommen, dieser Tag, so sicher wie das Amen in der Kirche, sogar eher früher als später.

Nach brandneuesten Angaben der Welt-Öl-Behörde IEA laufen die Erdölförderer mittlerweile mit doppelter Geschwindigkeit dem zum Schluß übrigbleibenden leeren Grund des Erdinneren unterhalb ihren Bohrlöchern entgegen.

Dann werden die Leute, ob sie's wollen oder nicht, erst mal ihre werten Ärsche da geparkt halten müssen, wo sie sich gerade aufhalten, bei sich zu hause oder wo immer sie gerade weilen, und die Bauern im Umland werden fürs erste die fettesten Geschäfte machen.

Ich bin bestimmt nicht katastrophensüchtig. Es gibt nur einen einzigen Grund, warum ich an diesem schwarzen Tag in der näheren Zukunft der Menschheit, schwärzer denn Pech, mit dabei sein wollte: Denn dann würde ich noch einmal von vorne anfangen und so richtig dabei ausholen, eine neue Serie zu lancieren mit ermahnenden und belehrenden Artikeln zur allfälligen endgültigen Abschaffung des gesamten Geldwesens durch die Ersetzung des kapitalistischen durch ein panvoluntaristisches Denken beim Wirtschaften untereinander. Denn dann - wenn man plötzlich dank des Ausfalls sämtlicher Motorengeräte nicht mehr wie gewohnt vom Fleck kommt, und die Konsequenzen davon einen jeden von uns bis in die Küche und ins Wohnzimmer verfolgen - wird man auch plötzlich den Aufruf zur Revolution gegen das Geld mit ganz anderen Augen betrachten.

Und endlich bereit sein, einzusehen, daß man das Geld nur erfolgreich aus der Welt schaffen kann, wenn man bei der Erziehung der eigenen Kinder im Zuge einer willentlichen Umerziehung seiner selbst damit anfängt, die neuen, für die Abstellung des Geldes unumgänglichen Werte des freiwilligen Gebens ins Leben zu rufen.

Auch der Mensch ist eben nur ein Kind der Natur. Und in der Natur dieser Schöpfung auf der Erde mußte es schon immer erst zu Katastrophen kommen, bevor etwas grundsätzlich Neues auf der Weltenbühne eintreten konnte. Das war schon so zu Zeiten der vierfüßigen oder geflügelten Dinosaurier, und es wird auch bei deren aufrechtgehenden neuzeitlichen Stutzer-Varianten von heute nicht anders ablaufen - bei allem geistreichen Gehabe von uns Menschen, was die niederere Tierwelt - verständlicherweise - nie derart in Staunen zu versetzen vermag, um uns und unserem menschlichen Herumgepolter je durch einen darwinistischen Impuls zur Fortentwicklung nacheifern zu wollen.

Der Verstand setzt meistens erst ein, wenn man vor dem unausweichlichen Dilemma steht.

Oder sollte es diesmal doch einmal unter Menschen anders sein, und sinnige, gutgemeinte Vorwarnungen zu einer kleinen Umbesinnung führen - die zum Schluß Großes bewirkt?

Dann verzichtete auch ich freiwillig gern darauf, den Tag, da der letzte Tropfen Öl aufgebraucht ist, miterleben zu dürfen.

3
Aug
2009

Wachsende Beliebtheit von Ökodörfern als Wegweiser in eine neue, vom Geld sich emanzipierende Zeit?

Auch in Finnland hat die Begeisterung für das Leben in Ökodörfern in den letzten Jahren zugenommen. Dort wird nun geschätzt, daß im Land bereits Dutzende von Ökogemeinschaften bestehen, in denen auf eine naturgemäße Lebensweise, auf Eigenwirtschaftlichkeit und auf eine tragbare Entwicklung abgestellt wird.

Eine mittels ökologischer Prinzipien funktionierende Gemeinschaft kann zum Beispiel eine sich aus Kleinhäusern zusammensetzende dorfmäßige Gruppe von Wohneinheiten sein. Die meisten Dörfer verwaltet eine von den Anwohnern gestellte Kooperative oder eine Aktiengesellschaft.

In Finnland hat jedoch das Gemeinschaftswohnen noch keinen so hohen Beliebtheitsgrad erreicht wie in vielen anderen Ländern Europas.

2
Aug
2009

Bei wem es auch heute schon etwas umsonst gibt

Ich für meine Person rede und schreibe nicht nur gern von einer zukünftigen Gesellschaft in einer Zeit, da die Institution des Geldes, die heute noch so fürchterlich die gesamte Menschheit auf diesem Erdenball beherrscht, überwunden sein wird. Ich bezeige auch, daß ich selbst mich gerne aktiv an der Abstellung des Geldes beteiligen würde, indem ich jetzt schon, obwohl fast alle, die ernsthaft auf das Thema angesprochen werden, davon (noch) nichts wissen wollen und schnell links abwinken, symbolisch gewissen Leuten, auch solchen, die ich persönlich gar nicht mal kenne, regelmäßig Geschenkchen mache.

Ich verschicke fast jeden Sonntag am frühen Morgen zur Dämmerstunde an ein handverlesenes gutes halbes Dutzend von Empfängern quer übers ganze Land verteilt gratis ein Potpourri an literarischen SMS-Nachrichten, bestehend aus einem zu einem Tagesthema ausgesuchten Gedichte-Bouquet, aus Anekdoten und selbstangefertigten NOKIA-Bildnachrichten, gemischt aus Ernsterem und weniger Ernstem, zuweilen auch direkt Witzigem.

In der Regel dauert der Sendevorgang eine geschlagene Stunde und beschenkt zum Beispiel meinen Anwalt in der Stadt, in der ich lebe, daneben einen gealterten Ex-Rebellenführer der Nationalen BefreiungsFront, einen Telekommunikationsmann der ersten Stunde in der Hauptstadt, aber auch einen Taxifahrer der nächstgrößeren Stadt, der mir einmal in den frühen Morgenstunden nach einer durchwachten Nacht auf der blindverliebten Suche nach einem Mädchen aus der Patsche geholfen hatte, als an der Ausfallstraße, wo ich stand, partout kein Bus halten wollte, um mich mit nach hause zu nehmen, weiterhin einen mir nicht näher bekannten Freund eines guten Bekannten, dessen Nummer mir vor Jahren einmal zugespielt wurde, der mir aus Rom einmal eine Grußnachricht per SMS zukommen ließ, sowie einen örtlichen Yoga-Praktikanten, der auf einer abgelegenen Farm mit einem Ring von gigantischen Banyan-Bäumen lebt, im Schatten von welchen ich vor Jahren einmal eine rituelle Gott-Schiwa-Anrufung und -Ehrwürdigung an einem mitgebrachten Lapislazuli-Phallus-Symbol zelebrierte, worauf eine Königskobra sich durch die derart ausgelösten kosmischen Schwingungen an den magischen Ort herangezogen fühlte und erkundend an meiner nackten Ferse leckte, was mir in dem Moment einen Freudenjauchzer entlockte, da ich es spontan als Zeichen verstand, daß der irdische Schatten des kosmischen Geists des übermächtigen Gottes die Ehrwürdigung inmitten der mächtigen, nackten Natur tatsächlich auf- und angenommen hatte.

Zumeist verschicke ich so um die 100 Standard-Handy-Nachrichten pro Person.
So auch heute morgen wieder.

Heute standen neben einem Bildungsbrief der amerikanischen Rosenkreuz-Dichterin Ella Wheeler Wilcox nebst leichterer episodischer und lyrischer Kost zwei Bildnachrichten im Zentrum des Programms: eine zu
Aung San Suu Kyi und eine andere zu Ruth Madoff.

Zuweilen lasse ich aber auch, zumindest an die Empfänger, die mir persönlich nicht bekannt sind, und die ob der erfahrenen Begünstigung sich genieren, mir auch nur ein Dankeschön auszusprechen, eine allgemeine Anfrage ergehen, ob meine Handyman-Botschaften denn auch wirklich angenehm wären. Man soll ja bei allem Eifer darüber, die Welt zu beglücken, niemanden belästigen oder stören. Vor langer Zeit war mir dabei einmal ein Textmate-Mädel von der Schippe gesprungen. Dieses hätte sich zunächst nur nichts sagen getraut, sie könne aber mit den erhaltenen Gedichten, da ihr Englisch offensichtlich nicht so rosig war, nichts anfangen. Woraufhin ich mich natürlich umgehend bei ihr entschuldigte - die Nummer hatte ich noch aus einem Handy-Chatroom der Anfangszeit - und ich entfernte das gute Mädel aus meinen Kontaktlisten.

Alle anderen Rezipienten meiner Sonntagspost, die welche anfänglich über ein ganzes Jahr hinweg sogar eine tagtägliche Einrichtung war, scheinen hingegen über den Erhalt freier Texte mehr als erfreut zu sein. Wer unter normalen Menschen hat schon gleich soviel Glück wie diese? So etwas dürfte es höchstwahrscheinlich doch nur bei mir geben. Wie einmalig meine Bouquets allerdings tatsächlich ausfallen, weiß man ja selber eigentlich nicht. Jemand anderer könnte vielleicht mit noch viel schöner zusammengestellten Gedichtereigen aufwarten, wenn ich mir auch dabei manchmal die größte Mühe gebe.

Leisten kann ich mir das ganze aber nur deshalb - in Wirklichkeit gibt es den schönen Service ja nicht ganz umsonst - da hier das Angebot des lokalen Handy-Service-Anbieters besteht, während einer ganzen Nacht, bis um 8 Uhr früh, für umgerechnet nur 16 Eurocent unbegrenzt viele SMS-Nachrichten zu versenden, wovon ich also derzeit einmal die Woche Gebrauch mache.

Außerdem kostet mich die Vorbereitung am Tag davor einige Stunden der Auswahl und der Bereitstellung der zu verschickenden Texte - ich muß diese ja auch erst einmal aufs Handy kriegen, um sie dann von dort aus weiterreichen zu können.

Früher hatte ich gleich ganze Texte, auch sehr lange sogar, von aufm Handy-Browser empfangenen Internet-Seiten abgeschrieben, also Wort für Wort ins Handy getippt, was natürlich sehr zeitaufwendig war. Was mich aber nicht umgebracht hat. Heute gehe ich da natürlich schon längst viel rationeller vor, und schicke mir selbst per E-Mail zum Herunterladen geradenwegs auf den Handy-Notizblock die Texte zu.

Da ich in einem Land lebe, in dem längst noch nicht jeder über einen eigenen PC verfügt - mein Anwalt zum Beispiel, ein Mann in meinem Alter, ist nach eigenem Bekunden eingeschworener Internet-Ignorant, der es dabei auch bewenden lassen will, obwohl es in seiner Kanzlei zur Arbeitserleichterung durchaus längst Computer gibt - ist das angebotene Gratis-Material für die wenigen Glücklichen hierzulande genau das Richtige.

Würde ich in einem Wohlfahrtstaat leben, z.B. in Deutschland, müsste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um unerwartet als einen symbolischen Fingerzeig die Geldabschaffung vorwegzunehmen, um Mitmenschen mit etwas, was es umsonst gibt, zu beglücken, um ein Zeichen zu setzen, das verkünden soll: Sehet her, ihr lieben Mitmenschen, man kann sehr wohl diese Welt auch auf völlig freiwilliger Basis miteinander umtreiben — ohne Geld, panvoluntaristisch — wenn nur ein jeder dabei mitmachen wollte.

Genau darum nämlich geht es mir im wesentlichen bei diesen meinen verschenkten Gute-Laune-Sonntags-Botschaften eigentlich.

Wer hilft mir, jeder auf seine ureigene Art, die Geld-lose Zeit mit anzuschieben?

1
Aug
2009

Guckloch auf ein traditionell gelungenes osteuropäisches Multikulti-Gequirl

Die breiten Straßen werden immer enger und verschlungener, je weiter man sich aus Budapests Stadtmitte hinwegbegibt. Gleichzeitig lösen sich die Stadtpaläste aus dem Straßenbild. In Budapests achtem Bezirk, zwischen den Palästen der Adeligen, waren seinerzeit große Roma-Zigeunerfamilien angesiedelt worden - derart wichtig muß es gewesen sein, für die Festlichkeiten des Herrenvolkes Zigeunermusikanten jederzeit zur Verfügung zu haben. Bis jetzt ist die Roma-Zigeuner-Seite des Stadtteils auf manche Art ein malerischer und attraktiver Zielpunkt für Spaziergänge geblieben.

Budapest war vormals eine der am unterschiedlichsten bevölkerten Städte Europas. In den Vierteln von dessen Stadtzentrum hatte man zu jeder Zeit sowohl Jiddisch, Türkisch, Deutsch, als auch viele andere Sprachen hören können.

Die Geschichte der Stadt hat jedoch auch seine düsteren Kapitel und wurde mit Blut bekleckert. Unter anderem wegen der am besten organisierten Judentransporte kam sie zu fragwürdiger Ehre. Während der Nazi-Besetzung gerieten viele Minderheitenvölker, die in der Stadt gelebt hatten, zu Zielscheiben des Pogroms.

Andererseits war im 19. Jahrhundert Budapest auch sehr bekannt als eine ohne Unterlass feiernde Stadt. In den Budapester Nächten liefen Musizierende in Palästen mit Festbeleuchtung auf, zur Unterhaltung der Gäste. Von jenen Tagen ist bis in die heutige Zeit eine lebhafte Tradition der Zigeunermusiker weiterhin am Bestehen. Wenn man sich ungarische Volksmusik zu Gemüte führen will, ist es denn auch gut zu wissen, daß im größten Teil der Fälle die Musizierenden eigentlich Ungarns Zigeuner sind.

Auch heutzutage erfreuen sich Zigeunermusikanten sehr großer Beliebtheit, so daß diese gerne sowohl auf Hochzeiten als auch bei staatlichen Festlichkeiten auftreten. Der achte Bezirk, in dem die Adeligen in ihren Palästen in der Nachbarschaft von Musikanten lebten, ist ein besonders gutes Beispiel für die wichtige Position der Zigeuner im Budapester Vergnügungsleben.

Für den Aufbau des Paläste-Stadtteils gab es seinerzeit seine eigenen Gründe, wie auch dafür, daß die Zigeunerfamilien so nah an den reichsten Teil des Volkes herangelassen wurde, um dortselbst zu wohnen. Nach der großen Flut des 19. Jahrhunderts wurde ein Ukas erlassen bezüglich dem Bau neuer Paläste. Laut dem neuen Gesetz sollten 20 Prozent der Baukosten für die Ausschmückung eines Palastes aufgewendet werden. Dies rührte daher, daß die Stadtväter von Budapest Österreich-Ungarns Hauptstadt Wien neidisch waren. Die Budapester beschlossen also, einen ebenso glänzenden Paläste-Stadtteil zu bekommen, wie es ihn in Wien gab.

So entstand denn Zug um Zug auf dem Gebiet des achten Bezirks der Stadt ein betörend schöner Palast nach dem anderen. Zur gleichen Zeit zogen in das dahinterliegende Areal des Stadtteils hunderte von Roma-Zigeuner, Juden und andere ethnische Gruppen ein. Innerhalb von ein paar Jahrzehnten wuchsen die Paläste und die Zigeunerstadt als festes Gefüge ineinander. Des Abends spielten die Zigeunerorchester auf den Festen in den Palästen und zu den Abendbelustigungen in den Kneipen auf. Weitere Gemeinsamkeiten gab es zwischen den Bewohnern des Stadtteils untereinander wohl jedoch nicht.

Seit der goldenen Ära der Paläste von Budapest sind mittlerweile nun bereits über 150 Jahre vergangen.

Im Ungarn von heute leben 10 Millionen Einwohner und von denen stellen die Roma-Zigeuner eine ganze Million. Wenngleich die Roma zehn Prozent der Völkerschaft Ungarns vertreten, wird die Stellung von deren Sprache trotzdem nicht offiziell anerkannt. Ungarns Roma-Bevölkerung pflegt desungeachtet auf bewundernswerte Weise ihre eigene Sprache und Kultur, wenn auch der Schulunterricht und sämtliche öffentlichen Verrichtungen auf ungarisch abgehalten werden.

Ungarns Roma-Zigeuner teilen sich in drei Volksstämme auf, die sich nicht besonders gut miteinander vertragen. "Lieber verheiratet man sich mit den Ungarn, als mit einem Roma aus einer anderen Sippe," wie Éva Kálmánné die Situation zusammenfasst.

Éva Kálmánné ist der matriarchalische Kopf einer großen Zigeunerfamilie. Sie lebt bereits über etliche Generationen hinweg in Budapest und immer im demselben achten Bezirk.

"Ich habe mir Paris angeschaut und bin an der Seine spazierengegangen und es ist sehr schön dort, aber an der Donau gibt es das gewisse Etwas," antwortet Éva, wenn man sie danach frägt, was sie am meisten an ihrer Stadt schätzt. "Es ist das Herz unserer Stadt."

Aus ihrer Familie sind einige Musiker hervorgegangen und ihr Mann ist selbst Geigenspieler, dem genausogut die Perlen der klassischen Musik wie auch ungarische Volksmelodien von der Hand gehen.

Die Stellung der Roma-Zigeuner ist in Ungarn immer eine bessere als in anderen Ländern Ost-Europas gewesen. Angefangen von den Tagen Österreich-Ungarns wurden jene sehr als Musikanten gepriesen. So durften in der Sowjet-Ära die Roma auch ihre Privilegien beibehalten, und überall in der kommunistischen Welt traten Budapester Roma-Orchester auf.

In der heutigen Zeit fällt die Lebenserwartung eines Kindes, das am westlichen Ende des achten Bezirks, im alten Paläste-Stadtteil, geboren wird, um 15 Jahre höher aus als auf der Seite der Roma. Das Areal ist jedoch im Begriff, sich zu wandeln: während die Paläste am westlichen Ende des Stadtteils renoviert werden, klettern die Preise für die Wohnungen am östlichen Ende in die Höhe. Vorläufig wohnen die Zigeuner noch in ihrem eigenen historischen Teil, aber innerhalb von ein paar Jahrzehnten könnte es dazu kommen, daß der Preisdruck einen Einfluß ausübt auf die Situation.

Die Geschichte des achten Bezirks ist nach Ansicht der Budapester dieselbe wie die Geschichte der Zigeuner der Stadt.

"Heutzutage weiß kaum noch ein Budapester, daß der achte Bezirk ursprünglich als Paläste-Stadtteil bezeichnet wurde," berichtet Baglyas Gyuri. "An statt dessen kennen alle die Zigeunerstadt."

Baglyas veranstaltet verschiedene Wandertouren zu den Gassen seiner geliebten Heimatstadt. Seine neueste Idee ist es, Wandertouren zu organisieren, auf denen man sich mit der Geschichte des achten Stadtbezirks und mit der Neuzeit vertraut machen kann. Sowohl Touristen als auch Einheimische haben auf den Nebengassen Budapests eine neue Stadt entdeckt. Ein großer Dank dafür gebührt gerade der städtischen Kulturarbeit an der Graswurzel, die Baglyas und seine Kameraden verrichten.

31
Jul
2009

Ein mystisch verdrahteter Interpret kann Tarotkarten Lebensregeln für Neugierige ablesen

Das Auge sucht nach einer Kristallkugel und nach einem schwarzen Raben. Vergebens. Die in schwarz gekleidete Tarot-Interpretin Tuula Huhtala im finnischen Turku ist kein altes Hellseherweibchen aus dem Märchenbuch, sondern eine unter ihrem eigenen Namen auftretende Mutter von drei Kindern aus dem Ort Paimio. Und als allererstes macht sie sich daran, die falsche Wortwahl zu korregieren.

- Zwischen einer Vorhersage und einer Interpretation besteht ein Unterschied wie zwischen einem Schwedenschiff und einem Wikingerkanoe zum Rudern. Zu meiner Aufgabe gehört es, Menschen darin anzuleiten und zu führen, wie man im Meer des Lebens an den Klippen vorbeilavieren kann, erklärt sie in ihrer am Aurajoki-Flußufer errichteten Bude.

Die Insulanerherkunft der Tochter eines schwedischen Vaters und einer Mutter aus Karelien hört man dem Wortschatz an. Die Geschichte des von Huhtala verwendeten Kartenspiels reicht seinerseits weiter als das heimische Meer zurück.

Die ersten Hinweise zum Tarot finden sich an den Höfen Norditaliens des 14. Jahrhunderts, an denen der Landadel sich über einem Gesellschaftsspiel, bei dem große, goldverzierte Karten auf die Tische geklopft wurden, die Zeit vertrieb.

Seither hat der Tarot einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt; auch auf eine unangenehme Art und Weise. Huhtala verwünscht die Kartenleserdamen, die sich hinter Telefonnummern verstecken, die mit 0700 beginnen.

- Ich selber mache eine Kartenauslegung immer nur von Angesicht zu Angesicht, da die persönliche Wechselwirkung hier etwas Wesentliches darstellt.

Gemäß Huhtala läßt sich aus den Karten alles mögliche ersehen. So braucht man zunächst denn auch Fragen.

- Es bringt nichts, mit dem Essen anzufangen, wenn man keinen Hunger hat. Der Tarot liefert Antworten für die, die nach solchen suchen.

Drei Dinge sind als Motiv fürs Neugierigsein einsame Spitze: Arbeit, Gesundheit und Liebe. Oft will jemand auch "etwas Doofes und Oberflächliches" wissen, zum Beispiel wie die kommende Teneriffa-Reise abläuft.

- Am liebsten wollte man antworten, ganz wie Sie es wünschen. Ich sporne die Menschen an, selber nachzudenken, und nicht auf fertige Ratschläge zu warten, prustet sie.

Die Interpretationen von Huhtala sind im Schnitt nicht länger als ein Jahr in die Zukunft gerichtet. Ein Spekulieren auf zukünftige Dinge, das weiterreichte, ist ihrer Ansicht nach unangebracht.

Verliebte Damen sorgen für Ärgernis

Aber lassen wir Huhtala selbst zur Sache kommen. Aiju Wuolio setzt sich auf die gegenüberliegende Seite des Tisches und legt ihre Hand auf den Packen Karten, damit die Energie ins Fließen kommt.

Die Frau aus Helsinki hat nichts Spezielleres im Sinn, sodaß Huhtala die Möglichkeit anbietet, den Tisch des Lebens zu betrachten, bzw. eine allgemeine Betrachtung zur gegenwärtigen Position zu erstellen.

- Dies ist ein weihnachtlicher Fruchtcocktail, Pflaumen und Rosinen in ein und demselben Salat.

Den Tod liest die Kartendeuterin nicht aus den Karten heraus: die Anzahl der Tage wird in den Händen eines Höheren vermessen. Andere unliebsame Angelegenheiten müssen manchmal weichgezeichnet werden.

- Ich vertröste meine Kunden damit, daß es gerade vor dem Sonnenaufgang am dunkelsten ist.

Die Lebenslage von Frau Wuolio erscheint selten hell. Reihum dreht Huhtala die aus dem Bündel aufsteigenden Karten um, fixiert unter veilchenblauen Lidern den Blick auf die Frau und artikuliert klar und deutlich:

- Sie stehen auf dem Gipfel eines Feuerbergs. Lava und Asche sind nur so am Herumfliegen, es findet sich jedoch in Ihnen die Kunstfertigkeit und die Kraft ein, da hindurch einen Pfad zu schlagen.

In dem Vortrag blitzen die Kinder, die Arbeit, die Beziehungen zu Menschen auf.

Zum Schluß darf Wuolio nochmals abheben. Aus den 78 Karten wird auf dem Tischtuch die zweite des Packens, die Bessere, aufgedeckt, die Liebeskarte.

Diese Kundin hat eindeutig Glück im Leben. Für ein regelmäßiges Ärgernis sorgen nämlich beim Schaffen Huhtalas diese Damen, die da Hals über Kopf verliebt sind, die immer wieder zurückkommen, um aufs neue Worte in den Mund der Kartendeuterin zu legen, in der Hoffnung, daß diese ihnen eine gemeinsame Zukunft an der Seite des Auserkorenen versprechen würde.

Ein Zehn-Euro-Schein wechselt den Besitzer. Freunde, die weiter hinten gewartet hatten, umarmen die besänftigt dreinblickende Frau Wuolio.

- Wenn jemand nach einer Sitzung sehr bewegt ist, weiß ich, daß die Voraussage zutreffend war.

Vielleicht wird Frau Wuolio wiederkommen, wie so viele andere auch.
against enslaving

Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

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