24
Jun
2009

Über das Sprechen in Rätseln in alten und jungen Kulturvölkern

Eben ist mir ein sehr schönes Beispiel dafür eingefallen, um anhand dessen die bewundernswerte Eigenartigkeit der Sprache der Tamilen, des ältesten Hochkulturvolks der Welt aufzuzeigen, das als einziges ehemaliges großes Volk der Welt, das nicht gleich den alten Römern und Griechen in den Wirren der Geschichte untergegangen ist, bis auf den heutigen Tag seine Eigenständigkeit und nebenher neben dem Aufgreifen von praktischen Elementen zum Leben in der technologisierten Neuzeit sich seine alten Gebräuche und Sitten nahezu unverändert durch die Jahrtausende hindurch bewahrt hat.

Der Tamile liebt es, in sprichwörtlich etablierten Rätseln zu sprechen, oft unter Zuhilfenahme von aneinandergereihten Zeitwörtern, wobei er es sich dadurch ersparen kann, ausdrücklich das gemeinte Objekt näher zu bezeichnen, bei der Übersetzung von welchen Konstruktionen man dann eines der Verben hervorzuheben, und das zweite oder eventuell weitere durch ein objektiviertes Substantiv logisch zu ergänzen hat, dessen Bild im Kopf des tamilischen Sprechers nur schemenhaft impliziert, jedoch explizit von jedem Kommunikationspartner des gleichen Schlags verstanden wird:

"Ich steh' mal schnell auf und setz' mich gleich wieder ab" - wenn das ein Tamile während eines gemeinsamen Beisammenseins zu einem anderen sagt, will er damit sagen, daß er zwischendrin schnell mal 'auf den Topf geht' und daraufhin gleich wieder zurück sein wird.

Wobei man im vorliegenden Beispielsatz mit dem Setzen des 'sich auf den Topf Setzens' für den im Original fehlenden ausdrücklichen Hinweis auf die notwendig gewordene Verrichtung der euphemistischen Ausdrucksweise des Tamilen gerecht wird, und die Übersetzung mit einer solchen sinngemäß komplementären Auflösung mehr als passend wird. Nicht immer jedoch tut man sich dabei ganz so leicht wie in dem Fall.

Bleibt die Frage, welches Denken als das komplizierte, und welches als das natürlichere anzusehen ist - das Denken von uns Neuzeitlichen oder das Denken der jungzeitlich gebliebenen Gründerväter unserer heutigen Hochkulturen?


Tamilische-Kultur

17
Jun
2009

Die rechte Streitkultur oder warum ein gewitzter deutscher Vogt für sein Bild auf ZEIT sich eine "Judenschleife" antun muß

Auf einem Forum, wo um die heißesten Themen, die aparte, mutige und begabte Kommentatoren, wie man sie auf ZEIT zuhauf vorfindet, und die Welt bewegen, diskutiert werden soll, erhitzen sich erwartungsgemäß über den umstrittensten Ansichten anderer gelegentlich die Gemüter derartig, daß die ganze Diskussion aus der Hand gleiten kann und zu persönlich beleidigenden Angriffen gegen gewisse Teilnehmer ausartet, wobei mitunter so arg die Fetzen fliegen können, daß einzelne Betroffene gar das Handtuch hinwerfen oder zumindest sich für länger von der Bühne verabschieden.

Ich will einmal hier, um an einem Fallbeispiel einer Serie von Leserkommentaren einer guten finnischen Zeitung, in dem es seinerseits um ein sehr kontroverses Thema geht, bei dem auch hier die verschiedenen Leser unterschiedlichster Meinung sind, und dies auch unumwunden und mit teilweise sehr heftigen Worten zum Ausdruck bringen, aufzeigen, daß aus einem einmal angezettelten "Krach in der Judenschule" nicht gleich unbedingt ein Skandal mit für die Debattierenden beschämenden Konsequenzen werden muß. Es kann durchaus auch gesittet zugehen, selbst wenn einzelne Köpfe sich gegenseitig vom Inhaltlichen her extrem in die Zange nehmen, ohne jedoch dazu überzugehen, aufeinander einzuhacken, und einen guten deutschen Vogt dazu zu bewegen, sich sein individuell angefertigtes, zackiges Junkerntracht-Emblem mit einem fetten, weithin sichtbaren, braunen Strich auszuradieren. Man könnte ja nach dem Vorgefallenen (?) ein falsches Zeichen darin lesen.

Um vorab kurz zusammenzufassen, worum es bei dieser Geschichte aus Finnland geht, zu welcher ich hier im nachstehenden, von mir übersetzt, als ein Beispiel für die rechte Gesinnung einer Streitkultur eine Reihe von völlig konträr zueinander ausfallende, jedoch in ganz und gar nicht ausfallendem Ton vorgetragene Kommentare finnischer Zeitungsleserbriefschreiber vorstelle, zunächst folgendes:

Letzte Woche war es am Montag in der Stadt Turku im Südwesten Finnlands zu einer Hausbesetzung gekommen, die bereits einen Tag später durch eine Polizeiaktion, im Zuge derer zehn Personen angehört wurden, beendet wurde.

Es handelt sich bei dem besetzten Haus um ein längere Zeit leergestandenes, in Privatbesitz befindliches Gebäude, bekannt in der Stadt unter dem Namen 'Päiväkoti' = 'Tagesstätte', da vormals dort zur Kinderbetreuung einmal eine solche und dann späterhin unter gleichem Namen eine Bierkneipe, in der Musiker auftraten, sich befunden hatte.

Trotzdem sich die Hausbesetzer, die erst in der Woche davor bereits aus einem anderen Objekt in Turku vertrieben worden waren, sich für ihr Vorgehen eine neue Linie ausgedacht hatten, konnte sich die Stadt Turku wiederum einmal nicht dafür erwärmen, den Besetzern in irgendeiner Form entgegenzukommen, und mit dem Besitzer der Immobilie, der noch am Tag der Besetzung bei der Polizei Anzeige erstattete, zu verhandeln.

Die Sprecherin der Gruppe, die sich im Internet auf dem Facebook-Portal zusammengefunden hatte, hatte folgendermaßen die Vorstellungen der Aktivisten umrissen: "Wir waren davon ausgegangen, daß sich der Besitzer nicht mehr um das Gebäude kümmerte. In Helsinki zum Beispiel ist es mehrmals schon so abgelaufen, daß die Stadt vom Privatbesitzer besetzte Häuser anmietete und diese dann den Besetzern zu deren eigener Verwendung überstellte."

Die Besetzer der Tagesstätte hatten bereits Bücher mit sich gebracht, um in den Räumlichkeiten u.a. eine kleine Leihbücherei einzurichten. Auch hatten sie geplant, alte, auf der Straße liegengebliebene Fahrräder aufzulesen, um sie für eine kostenfreie Verleihung zu City-Rädern aufzumotzen.

Unglücklicherweise hatte es sich im Zuge der Vertreibung der Okkupanten durch die Staatsgewalt obendrein noch herausgestellt, daß in einem Schuppen hinter dem Haus eingebrochen worden war, wobei nun nicht klar ist, ob zwischen dem Einbruch und der Hausbesetzung ein Zusammenhang besteht.

"TT" SCHRIEB AM 9.6.2009 UM 10:14

Ihr werdet den Platz aber schön brav in Ordnung halten!
Hallo, ihr Besetzer da, ich und viele andere haben prächtige Erinnerungen zur Tagesstätte. An dem Ort hatte es hervorragende Auftritte von Musikern gegeben, und die Atmosphäre war fantastisch gewesen. Außerdem knüpfen sich die ersten Erinnerungen aus der Kindheit von vielen gerade an die eigentliche Tagesstätte. Der Ort besitzt also einen ungeheuerlichen sentimentalen Wert, hoffentlich werdet ihr euch da eurer Verantwortung bewußt.
Leider zweifeln viele Menschen, die wissen, was Kultur heißt, an der Echtheit eurer Absichten. Auch ich habe begonnen, nachdem ich eure Vorgehensweise in jenen vormals besetzten Häusern kennengelernt hatte, eurem Vorgehen ungläubig gegenüberzustehen.
Die Örtlichkeiten sind nach euch im allgemeinen in einem schrecklichen Zustand. Auf den Fußböden und auf den Sofas liegen Betrunkene und sonstwie apathische Leute herum. Keiner weiß über nichts Bescheid. Es gibt kein Programm und keine Zielvorstellung. Wenn ihr richtige Künstler seid, so versteht ihr sicherlich, wie wichtig es vom Standpunkt eines glaubwürdigen Vorgehens es ist, daß ihr eure Räumlichkeiten und eure Sachen in Ordnung habt.
Weicht ab von eurer vorhergehenden Vorgehensweise. Haltet den Ort in einem Zustand, der die Note Eins verdient, und sorgt euch darum, daß alles anständig zugeht. Jetzt, wenn überhaupt, könnt ihr zeigen, daß ihr etwas fertigbringt.


nicht schon wieder, bitteschön!
"OLMIO" ANTWORT AUF DEN KOMMENTAR VON "TT" UM 14:41:

Hallo ihr Besetzer da, ist es euch überhaupt aufgegangen, daß es unverantwortlich ist, ohne Erlaubnis eines ändern Eigentum zu benutzen, und noch dazu in einer Weise, daß es gleich 6 Einsatzwagen der Polizeikräfte von Turku bedarf, um euch weiterzuschicken.
Daß ihr nicht begreifen wollt, daß die Polizei auch eine richtige Arbeit zu tun hat. Ihr Hallodris habt ein ganz gutes Zuhause, feiert und bastelt dort herum. Kultur kann man überall verrichten, aber nicht in den Erkern anderer Leute. Ihr habt nicht das Recht, in einer Stube, die euch nicht gehört, als Hausherr aufzutreten. In die Umkleidekabinen unseres Theaters war am Wochenende eingebrochen worden und es wurde dort "ein abendliches Beisammensein abgehalten". Mobiliar war z.B. mitgegangen, die Fenster kaputt... Das ist das gleiche wie eine Hausbesetzung. Und ratet mal, wieviel der Sache von uns aus an Empathie zufließt.


"AUNE" SCHREIBT UM 14:48
Gestern abend machte es den Eindruck, als ob die Leute hauptsächlich die Bierkultur im Sinn hätten. Diese Schlürfer sollten ihr eigenes Leben etwas weiter entwickeln.


Hähähähä
"EIN NACHBAR" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "AUNE" UM 16:16

Als ich heute beim Jogging vorbeikam sah ich nur hippiemäßige Bengels mit Rastaköpfen und junge Punker. Trugen tatsächlich große Tüten mit leeren Flaschen in ein Geschäft. Wenigstens haut das Recycling hin.
Verstehen denn diese "Hausbesetzer" nicht, wie lächerlich ihr Vorgehen eigentlich aussieht. Ich würde ihnen empfehlen, sich um eine Arbeit zu kümmern oder zurück in die Schule zu gehen.
Zu eurer Information, ihr seid nicht besonders radikal, von Kultur ist das ganze weit entfernt. Und, das kann doch nicht euer Ernst sein: eine Bücherei? Eine Fahrradverleihstelle?
Würde man nicht lieber gleich auf die andere Seite des Flusses gehen wollen - dort gibt es bereits eine Bibliothek mit einer mäßig extensiven Auswahl. Und mir ist es ernst, ich bin selber jung und wohne fast in der Nachbarschaft des Hauses. Ist ja richtig erquicklich, mit anzusehen, wohin das eigene Steuergeld fließt.


"EINER AUS TURKU" SCHREIBT UM 17:43

Ist die Verweisung des Orts eine hinlängliche Bestrafung für Hausbesetzer? Was wäre denn eine hinlängliche Bestrafung für diese Zeitung hier, für ihre Provokation? Die entsprechenden Infragestellungen sprechen zumindest von einer besonders niederen Kenntnislage bei kulturpolitischen Dingen von seiten des Blattes. Nichts als gegenstandslose Vorhaltungen, die ansonsten keinen Sinn machen. Wenn diese Zeitung mehr Aufmerksamkeit durch das Anfachen von Hass bekommt, dann nur weiter so!


Ein richtiger Platz
"EIN SEPP MIT 'NEM LEBERFLECK" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "AUNE" UM 18:24

Endlich haben die Stadtstreicher mal einen richtigen Platz für sich gefunden, leider aber schon wieder geschlossen. In eine Tagesstätte gehören die Tagdiebe auch.


Opa gefällt's
"NUR EIN 74-JÄHRIGER SEVERIN" SCHREIBT UM 18:31

Ich bin eigentlich sehr gut auf diesen prächtigen und kreativen zivilen Ungehorsam anzusprechen. Irgendjemand weiter oben lästerte, daß man doch das neue Bibliothekengebäude benutzen könnte, wenn's einen in eine Bücherei zieht. Ihm ist offensichtlich nicht in den Sinn gekommen, daß manche Menschen einen weiten Weg bis in die Bibliothek haben und daß deren gesundheitlicher Zustand ihnen ein langes Gehen erschwert. Deshalb ist es auch sehr betrüblich, sehen zu müssen, wie alle kleineren Büchereien heruntergefahren werden.
Und die Jungen bringen keine Zeit mehr dafür auf, mit ihrem eigenen Hirn nachzudenken, da die Arbeit und das "Freizeitvergnügen" (TV, Einkaufengehen, usw.) ihre ganze Zeit in Anspruch nimmt. Meines Erachtens ist es ein wahres Heldentum, auf diese Weise gegen die Mißstände unseres Landes vorzugehen. Dies scheint in unserer vom Geld diktierten Welt die einzige Methode zu sein, mit der man die "Entscheidungsträger" dahin bringt, wenigstens für einen Augenblick über die Angelegenheiten nachzudenken. Solche Angelegenheiten, die vom Standpunkt unseres Glücklichseins und unseres Wohlergehens her äußerst wichtiger sind wie Geld, ein Fernseher, ein Sofa, eine Urlaubsreise und der ganze Humbug.


"SAMUEL DER STATTLICHE" SCHREIBT UM 18.33

Was das Biertrinken angeht...
Das Biertrinken nun war nur eine Art, die Besetzung zu feiern. Da kann man nicht dazu kommen, viel Kultur zu schaffen, wenn bereits änderntags die Polizei an der Tür klopft. Zum Organisieren von kulturellen Ereignissen braucht es Zeit, und das Festival der Freien Kultur wäre genau ein solches Ereignis gewesen, wenn die Stadt Turku nicht auch diesem Ereignis einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Die Provokation von dieser Gallup-Untersuchung dieser Zeitung hier und von anderen Medien ist insbesondere lachhaft. Sind 16 Stunden Knastaufenthalt und ein unbegreifliches Bußgeld aus unbegreiflichen Motiven genug der Bestrafung für den Versuch, Kultur zu schaffen, in Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2011?


Hähähää?
"STEUERPARADIES" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "EINEM NACHBARN" UM 18.36

Ich für meinen Fall kaufe mir für dein Steuergeld ganz gern was zum Bechern. Da ich noch dazu den größten Teil meines Essens aus dem [von Wohlstandsbürgern] Weggeworfenen herausfische und den Rest mir stibitze, verdiene ich mir mit Deinen Steuergeldern jedes Jahr eine Urlaubsfahrt von ein paar Monaten. Keep up the good work, pay your taxes!


Ausgezeichnet!
"THOMAS" SCHREIBT UM 18:39

Ausgezeichnet, daß man an der Graswurzel dermaßen die Kultur verteidigt!


Welche Sch Kunst?
"VAN DER MEER" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "THOMAS" UM 19:52

In diesen elendigen Sorgefall-Zöglingen der Gesellschaft, die das mit Putzen verdiente Geld ihrer Mütter verkiffen, steckt kein Furz von Kunst.
Wenn die in einem Käfig zu beschauen wären, so könnte man ihnen ja durch den Zaunschlitz Nüsse zuwerfen. So kämen sie dann zu ihrer Verpflegung. Eine kindische Clique, die nichts nennenswertes zu sagen hat und durch deren Herumgealbere man sich nicht derart provoziert zu fühlen bräuchte.


Eine Alternative für den Machtkampf
"FÜR DEN FRIEDEN" SCHREIBT UM 19:59

Warum geizt die Stadt Turku mit leerstehenden Häusern? Der zweite Stadtratsvorsitzende Jarkko Virtanen sagt, daß die Stadt nicht über "solche Räumlichkeiten verfüge, die sie für einen derartigen Gebrauch zur Verfügung stellen könnte". Von was für Räumlichkeiten ist die Rede? Den Besetzern sind alte, heruntergekommene Immobilien, in denen es manchmal nicht mal eine Heizung oder fließendes Wasser gibt, gut genug. Sie selber werden die Räumlichkeiten putzen und sie wieder herrichten und sie wären sicherlich auch bereit, für so eine Räumlichkeit eine Miete zu bezahlen, so wie im Fall des Hafens, einer sozialen Anlaufstelle in Helsinki. Sie würden sich in den Räumlichkeiten auf eigene Verantwortung aufhalten, welches Versprechen sie sicherlich bereit wären, auch schriftlich abzugeben, falls erforderlich. Damit dürfte man die Erklärungen der Stadt, daß sie die Verantwortung zu tragen hätte für eventuelle Unfälle in einer Baulichkeit, vergessen können. Wie man anhand der Ereignisse der vergangenen Tage sicher bemerkt hat, ist es den Besetzern der volle Ernst und sie versammeln immer mehr Sympathisanten um sich herum.
Das Vorgehen der Staatsgewalt zum Beispiel während des Festivals der Freien Kunst löste offenen Groll und Erstaunen aus.
Man muß sich wundern, wie der Stadt die Resourcen zur Aufrechterhaltung von Bibliotheken, der Krankenversorgung und des sozialen Schutzes ausgehen können, wenn sie für die Verweisung vom Platz bei verhältnismäßig harmlosen Hausbesetzungen Kraftreserven in Hülle und Fülle hat. Turku ist die künftige Kulturhauptstadt. Wäre es nicht Zeit für die Stadt, um auch mit den Vertretern der alternativen Kultur Frieden zu schließen und ihnen wenigstens etwas entgegenzukommen? Würde man dann nicht auch die Kunst auf der Graswurzelebene zum Blühen kommen lassen, anstatt davon, daß unser Kulturhauptstadt-Jahr von Demonstrationen und Meinungsauseinandersetzungen geprägt sein würde.

Denn, falls die Stadt und die Underground-Kultur-Leute im Jahr 2011 immer noch ein schlechtes Verhältnis zueinander haben sollten, ist ganz klar, daß die Gruppe der letztgenannten alles ihnen möglich tun wird, um es an die Öffentlichkeit zu tragen, wie die Stadt ihre Kulturschaffenden behandelt.
Und eine öffentliche Blamage in den Augen Europas ist für niemanden ein Vorteil.


"Das Trinken von Bier"...
"DIE GANZE ZEIT ÜBER VOR ORT GEWESEN" SCHREIBT UM 20:45

Verschiedene Personen haben hier erwähnt, daß an den betreffenden Orten nur "Bier getrunken" würde. Ihr seid offensichtlich gerade entweder während der Grillfeier oder beim abendlichen Beisammensitzen an dem Platz vorbeigekommen, welches, nachdem die Pläne für die Happenings ausgearbeit waren, organisiert worden war. Die Aktionen waren geplant und standen von der Idee her, deren Realisation hätte jedoch jedoch mehr Zeit als nur ein paar Stunden oder einen Tag gefordert. Wohl kaum jemand kann z.B. eine Ausstellung oder eine Tournee in so kurzer Zeit auf die Beine stellen (wonach die Verweisung gekommen).
Natürlich lockt die Tatsache, daß man an einem derart im Rampenlicht stehenden Ort wie in der Tagesstätte ist, auch Leute zu sich her, die eigentlich an der Sache selbst gar nicht interessiert sind; das dürfte sich nur schwer vermeiden lassen... Falls ihr euch aber ein richtiges Bild zu den Aktionen machen wolltet, dann kommt doch einfach das nächste mal bei uns vorbei, um die Stimmung vor Ort in der Planungsphase zu bewundern.


Gut geplant...
"RAMI" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "DIE GANZE ZEIT ÜBER VOR ORT GEWESEN" UM 21:54

...ist bereits halb ausgeführt. Klar doch, daß es sich dann hinterher anschickt, ein paar Bier zu zischen. Besonders dann, wenn man am nächsten Morgen nicht zur Arbeit muß.


Ein Turku der Jugend
"SEIN EIGEN WESEN" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "FÜR DEN FRIEDEN" AM 10.9.2009 UM 09:08

"Sind 16 Stunden Knastaufenthalt und ein unbegreifliches Bußgeld aus unbegreiflichen Motiven genug der Bestrafung für den Versuch, Kultur zu schaffen, in Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2011?"
Die Bewerbung für die Projekte des Jahres 2011 ist bereits abgelaufen. Doch lohnt es sich, es noch einmal auf der offiziellen Schiene zu versuchen, ob es vielleicht doch noch klappen könnte. Falls eure Projekte aber nur, Bier zu trinken, und die Bücherei neu zu erfinden, sind, warum überhaupt sich dann bemühen? Falls ihr aber daran interessiert sein solltet, ungebrauchte Immobilien für eure Zwecke in Gebrauch zu nehmen, dann lohnte es sich, dies in Zusammenarbeit mit den Besitzern einer Immobilie zu tun. Da die Gruppe das Gesetz brach und vielleicht auch noch den häuslichen Frieden der Anwohner der Umgebung störte, so traf die Bestrafung genau den Nagel auf den Kopf.
"Warum geizt die Stadt Turku mit leerstehenden Häusern?"
Zunächst: nicht alle leerstehenden Häuser in Turku gehören "Turku". Der Privatbesitz ist die ziemlich am weitesten verbreitete Form des Besitztums im Lande Suomi.
Der Besitzer einer Immobilie könnte sehr wohl in London leben, woher sollte man das wissen. Zum zweiten: die Tatsache, daß etwas leersteht, ist keine Grundlage dafür, es durch das Recht der eigenen Hand in Besitz zu nehmen. Wie würdest du reagieren, falls sich bei dir zuhause eine Gruppe von Vertretern der "Underground-Kultur" eingenistet hätte, wenn du nach einer zweiwöchigen Camping-Fahrt aus Lappland zurückkommst? Der (schlechte) Zustand einer Immobilie nimmt keine entscheidende Stellung ein bei der Frage, ob man ohne Genehmigung da hingehen darf oder nicht. Gut/schlecht ist lediglich ein die physische Qualität näher bestimmendes Eigenschaftswort, kein die Tat begründenes Argument.


dummes Zeug
"POLYFONE" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "SEIN EIGEN WESEN" UM 11:15

Der Besitzer der Immobilie hat sich bereits wer weiß wieviele Jahre darum bemüht, das in Frage stehende Gebäude ABREIßEN zu lassen. Die Abrißgenehmigung war nur nicht auf die Bahn zu bringen, so bessert der Besitzer, so ganz nach Art der Leute von Turku, das Gebäude auch nicht aus, sondern wartet ab, bis es aufgrund des Vernachlässigtwerdens in einen so schlechten Zustand geraten ist, daß er es zum Schluß abreißen lassen darf. Und dann, daß man ein wenig gerne Bier trinkt, macht aus einem Menschen keinen schlechteren. Auch Flußdampfer sind voll mit Biertrinkenden...
Gehören die etwa auch zum Gesindel?


Turku - eine Stadt der Verbitterten
"EIN ERLÖSCHENDER AKTIVIST" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "POLYFONE" UM 12:47

Diese hier ist sicher eine eigenartige Stadt. Hierher ziehen jedes Jahr viele junge Studenten und dgl., die allerhand neue Ideen in Empfang nehmen, eine wirklich inspirierende Stadt. Ein paar Jahre lang bringen sie es dann hin, mit allerlei Aktivitäten auf den Plan zu treten, und etliche Phänomene und Trends der Welt kommen in Turku noch vor Helsinki an Land. Aber dann treten einem gebürtige Turkuaner und die Administration entgegen, und die feinen Gedanken und europäischen Luftzüge werden genau so schnell wieder erstickt wie sie aufgekommen waren. Nahezu alle kreativen, erfolgsorientierten und die anderen eigenwilligen oder ambitionierten Bekannten von mir sind anderswohin verzogen, im allgemeinen eben nach Helsinki, oder ins Ausland. Die Zurückgebliebenen bemerken, daß sie zusammen mit einer kleinen Gruppe von allen übriggeblieben sind, um sich der Zeiten von vor 10, 20, 30 Jahren zu erinnern, als alles, was passierte, noch spannend war, was man aber heute alles nicht mehr so richtig hinbringt, da alles Schöne und Gute hier mit einer Intensität zerschlagen wird. Zur Hausbesetzung nur soviel: eine solche wird erst dann ungesetzlich, wenn der Besitzer bei der Polizei eine Anzeige aufgibt. Das Hineingehen in ein leeres Haus und das Lagern dort ist also kein Vergehen an sich. Die Haltung des Besitzers ist entscheidend.


Die Gegner der Besetzung haben reichlich Zulauf
"JAN KUOKKANEN ALIAS DOKTOR PUPPU" SCHREIBT AM 11.6.2009 UM 04:14

Der Gegner der Besetzung ist wahrscheinlich eine scheinheilige, der ev. luth. Kirche angehörende, von Gottes Wort abhängige Kleinkrämerseele und ein international unbedarfter Stadtmensch mit einem Röhrenblick, nach dessen Anschauung alle Geräusche, die sich mit dem Lärm der ansonsten autoverstopften Stadt nicht verträgen, überschüssig als schlechte Sache einzustufen wären. Klar doch verstehe ich, daß, falls die Besetzer in dunkelblaue Anzüge und Hosenanzüge gekleidet wären, sowie natürlich auch in ein Hemd mit Kragen und eine Krawatte anhätten, sie glaubwürdiger in ihren Handlungen wären, besonders dann, wenn man in den Räumlichkeiten gleich damit anfinge, einen Bibelzirkel aufzuziehen. Diese Missbilligung macht einen nachdenklich, aber so dürfen denn die Gegner der Besetzung wieder einmal einen Anlaß zur Freude haben, weil einige Leute wieder einmal Initiative aufgebracht hatten und verantwortungslos waren, was es wiederum ermöglicht hat, daß die Gegner der Besetzung auf gesetzlichem Wege und mit gutem Gewissen meinen, glauben zu dürfen, irgendwie die besseren Menschen zu sein. Die Köpfe der Gegner der Besetzung sollte man besetzen und in Gebrauch nehmen, da es töricht ist, den leeren Raum eines Tors leerzuhalten.

Auf beiden Seiten Vernunft annehmen!
"FOSSA" SCHREIBT UM 09:23

Ich verstehe in der Besetzungsangelegenheit beide Parteien, und andererseits auch wiederum nicht.
Die von den Besetzern vorgetragene Agenda ist m.E. ganz akzeptabel. Was könnte man sich denn besseres wünschen, als daß jemand dazu bereit wäre, ein altes, verfallendes Haus umsonst sauber zu halten.
Andererseits, kommt man einmal zufällig an dem Ort vorbei, und man sieht irgendwelche aufmüpfigen Punker dort herumhängen, die dabei sind, sich zuzutrinken und die dann irgendwas von Kultur röcheln, dann rutschen einem deren Sympathiepunkte recht schnell in den Keller. Die Besitzer einer Immobilie verstehe ich selbstverständlich ebenso, denn man darf eben ohne Erlaubnis kein fremdes Eigentum benutzen. Andererseits aber wiederum wundere ich mich des weiteren, ob der Besitzer überhaupt je Absichten gehegt hatte, das Haus als ganzes zu bewahren, geschweige denn es zu vermieten, wenn jemand ein zwei Jahre lang leer vor sich hin rottendes, einst beliebtes Klubhaus zurückerobert und es MINDESTENS in besserem Schuß hält wie der Besitzer selbst, und sich dann dabei in den Dreck gesetzt hat.

Yeah.
"BUSFAHRER" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "FOSSA" UM 14:39

Sicherlich gab es da keine "aufmüpfigen" Punker, die sich zugetrunken hätten. Alles war in guter Ordnung gewesen und keiner hat an dem Ort auch irgendwas kaputt gemacht. Natürlich gibt es auf der Welt Idioten, und die gibt es auf beiden Seiten: sowohl bei den Besetzern, wie auch bei den Gegnern der Besetzung. Da kann man nichts machen.


Kaskenkatu-Straße 3 (Adresse des besetzten Objekts) sollte geschützt werden
"HZ" ANTWORTET AUF EINEN KOMMENTAR VON "POLYFONE" AM 10.6.2009 UM 18:38

Einmal muß ich mich doch wegen einer Hausbesetzung nun freuen. Ein wichtiges Objekt erhielt Aufmerksamkeit.
Die Besitzer hatten Jahrzehnte lang die Immobilie verkommen lassen.
Ein bemerkenswertes Gebäude im Vorhof ist abgerissen. Sicherlich wollte man dorthin ein mehrgeschössiges Haus bauen. Das Anwesen auf Kaskenkatu-Straße 3 stellt jedoch eine ins Auge fallende Einheit zusammen mit den geschützten und hervorragend renovierten Gebäuden der Gasse der Schwarzen Brüder dar. Auch wegen dieser hatte es seinerzeit ein heftiges Händeringen gegeben.
Oft, wenn über die Schutzwürdigkeit von einzelnen Holzhäusern diskutiert wird, wird darauf abgestellt, daß einzelne Gebäude in sich keinen nennenswerten geschichtlichen Wert besaßen. In diesem Fall ist es aber so.
Das Objekt Kaskenkatu-Straße 3 gehört zu einer ganzheitlichen Einheit.
Ihr Beschlußfassenden, die Seuche von Turku [Anspielung auf die Unbill alter Zeiten] darf dieses noble Objekt nicht hinwegraffen.
Handelt, bevor es zu spät ist.

Herrgott nochmal
"LERNE DIE BEGRIFFE" ANTWORT AUF DEN KOMMENTAR VON "OLMIO" UM 16:29

Es dürfte wohl ein Hauseinbruch eine ganz andere Geschichte sein. Hausbesetzer sind auf der Suche nach Räumlichkeiten, die lange Zeit ungenutzt in der Gegend gestanden haben, und sie wollen einfach einen Platz haben, wo alle herumhängen können. Das schließt keine solchen Örter mit ein, die aktiv genutzt werden, wo alles mögliche Mobiliar steht.

Hmm...
"MUPPA" SCHREIBT UM 18:09

Gruß an alle aus Turku! Ich bin ein Student aus Oulu, und ich habe versucht, in diese Materie näher einzudringen und die guten und schlechten Seiten der Hausbesetzungskultur zu erforschen - indem ich mich mit einigen größeren Städten Europas vertraut machte. Und zu meiner eigenen Überraschung führte meine Untersuchung wenigstens zeitenweise auch zu ihrem Ziel. Ich habe mich nun schon bald einen Monat lang darum bemüht, vom Kulturausschuß der Stadt Turku eine Stellungnahme zu erhalten zu den aktiv arbeitenden Kunstschaffenden der Untergrundszene - einige Interview-Fragen zu dem Thema - und habe einige jener Einblicke, die ich im Zuge meiner Studie zusammen bekommen hatte, dem Ausschuß vorgestellt. Der Kulturausschuß der Stadt Turku hat nicht in geringster Weise auf meine Kontaktaufnahme hin reagiert, obwohl ich im nachhinein nochmals in Verbindung mit den Leuten war und darum bat, doch wenigstens eine Replik in irgendeiner Form zu erhalten.
Es hat mich schwer verblüfft, wie ein öffentliches Amt auf eine eine solche Art überhaupt handeln kann. Heute hatte ich Kontakt direkt zum Stadtratsvorsitzenden der Stadt, mit der Bitte um eine Erklärung zur Handlungsweise des Kulturausschusses von Turku.
Hoffentlich läßt sich damit nun zu einer diplomatischen Lösung kommen. Eine erstickte, geknebelte Jugend, die keine Möglichkeit hat, sich zu entladen, ist nicht gut fürs Straßenbild der Stadt und auch nicht für die Stadt.
Besonders eine zukünftige Kulturhauptstadt sollte vorrangig Verantwortung auch über die Erscheinungen der Untergrundkultur übernehmen.

Wem ist es weggenommen?
"KAI J." SCHREIBT AM 12.6.2009 UM 01:56

Wem ist es weggenommen, wenn ein gewisser Kreis ein vom Besitzer aufgegebenes, verlassenes Haus besetzt? Ein Haus, um das sich der Besitzer nicht mehr kümmert, und der es herunterkommen läßt.
Die Besetzer würden das Haus umsonst instandsetzen und dort allgemeinnützliche, nicht auf kommerziellen Gewinn abzielende Kunst verrichten.
Selbst wenn der Besitzer eines solchen Hauses etwas mit seinem Haus vorhaben sollte, so liegen die Pläne meist in weiter Ferne, und werden erst nach vielen Jahren angegangen. Wäre es ihm abgenommen,wenn während dieser "Zwischenphasen-Zeit" des Hauses dort eine nicht-kommerzielle Kunstorganisation fungierte? Und nicht einmal der Hausbesitzer hatte geplant, dort irgendeine kommerzielle Tätigkeit abzuziehen. (wartet zunächst auf seine Abrißgenehmigung). Es stimmt, daß das ungenehmigte Eindringen in Häuser gesetzeswidrig ist, aber in vielen Ländern ist es gegen das Gesetz, ein Haus leerstehen zu lassen.
In Großbritannien ist es völlig legal, ein Haus zu besetzen, das nicht genutzt wird. In Holland wiederum wird eine Ingebrauchnahme eines Hauses toleriert, wenn das Gebäude über ein Jahr leergestanden war und auch in Deutschland haben Hausbesetzer gute Verhandlungschancen, wenn auch diese in keinem Gesetz festgeschrieben sind. Wenn jemanden der Anblick von "flegelhaften Hippies" und "Punker" stört, dann liegt der Fehler beim Betrachter, und dagegen hilft als Heilmittel nur die Unvoreingenommheit.
Vorläufig darf man sich in Finnland anziehen, wie es einem beliebt, und wegen der Kleidung darf man niemanden als dumm oder als faul beschimpfen. So wurde mir es zumindest in der Unterstufe beigebracht. Zur Zeit bin ich Hochschulstudent und verkehre in besetzten Häusern zunächst, um den Besetzern meine Unterstützung zu bezeigen. Deren Aktivismus erfordert sicherlich größere Kraftreserven als wie, diese vom Sofa herab zu kritisieren. Auch ich würde den Mut zu selbigem durchaus aufbringen können.

Raus mit den Besetzern!
"JESSE" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "KAI J." UM 19:06

Es [ein besetztes Haus] wird dessen Besitzer weggenommen, indem sie [die Besetzung] ihm Mühen kostet und seine Zeit verbraucht. Es wird auch der Gesellschaft weggenommen, indem es der Gesellschaft einen Aufwand kostet und ihre Zeit in Anspruch nimmt.
Wenn ein Haus leer ist, heißt das noch lange nicht, daß es verlassen und aufgegeben ist. Die Besetzer wissen nicht, was dahinter steckt, wenn ein Haus leersteht. Hausbesetzer sind kaum in der Lage, ein Haus so herzurichten, daß es bewohnbar wäre, zumal letztendlich kein einziges Haus, das von Hausbesetzern besetzt war, gängige Bewohnbarkeitskriterien erfüllte. Genausowenig wird eine richtige Kunstorganisation je Häuser besetzen, nur Kreise, die vor den Gesetzen keinen Respekt haben, tun so etwas. Bei uns [im Land] wird kein Gesetz gebraucht, das erlauben würde, ein Haus zu besetzen, wenn es nicht genutzt wird. Es gibt bei uns noch genügend Platz und Möglichkeiten, um jedem ein Dach über den Kopf zu geben, anders als im verstopften Teil Europas. Ein illegales Handeln erfordert keinen Mut. Mut erfordert es, gesellschaftlich tauglich seine Angelegenheiten zu erledigen.

Jetzt geht aber hier etwas verloren, und zwar mächtig
"ÄTZEND" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "JESSE" AM 13.6.2009 UM 10:03

Richtige Kunstorganisationen? Was um Himmels willen soll das bedeuten? Sind also dementsprechend z.B. der Futurismus, die Ideen-Kunst als eine Ausrichtung keine richtige Kunst, weil auch mit denen anfangs viele illegale Handlungen verknüpft waren?
Muß jeder, der sich selber Künstler nennen will, irgendwelchen Kreisen ein reines Unbescholtenheitszeugnis vorlegen? Und was, wenn einer als Kind mal im Laden geklaut hatte, kann man dann kein Künstler mehr sein? Sind alle Kunstschulen nur voller Leute, die nirgendwo einen Eintrag haben? Bist du ganz hasenrein?

Reinheit ist die halbe Nahrung
"OLMIO" ANTWORTET AUF DEN KOMMENTAR VON "ÄTZEND" UM 16:52

Die Hausbesetzer könnten aber nichtsdestotrotz vorab in ihrer Angelegenheit mit den Leuten verhandeln. So wie es jetzt abgelaufen ist, sehen sich die Behörden natürlich veranlasst, einzugreifen und das Lumpenpack mit Gewalt aus dem Haus hinauszuschmeißen. Wenn das Endergebnis doch immer das gleiche sein wird, warum dann überhaupt ein Haus besetzen? Einfach unverantwortlich, irgendwo hineinzugehen, und sich dort wie ein Schwein aufzuführen, wenn man doch schon im vorhinein das Resultat von der Geschichte kennt. Die Polizeikräfte haben anderes zu tun, als junge Künstler zu "hüten".
PS: Lächerlich, wie jeder x-Beliebige sich einen Künstler nennen kann. In früheren Zeiten waren das Genies und Polyhistoren, die jahrzehntelang ihre eigenen Fachausrichtungen studiert hatten, bevor sie sich aus dem Kabinett überhaupt heraustrauten. Heutzutage reicht es schon aus, daß ihnen einmal zugerufen wurde.

16
Jun
2009

Nachhilfe beim künstlichen Schöpfen aus dem Innern

Aldous Huxley geht für seine psychedelischen Essais auf Trip, er arbeitet in ihnen aber auch allgemeingültige Aussagen heraus, und taucht ab in die Tiefe des Bewußtseins... und hatte nebenher den "Doors" den Namen geliefert. Die Texte des Forschungsreisenden des menschlichen Geists von vor einem halben Jahrhundert haben der Zeit überraschend gut standgehalten.

Der Populärhistoriker Gary Valentine Lachman beschreibt in seinem Buch "Die Alchemisten des Bewußtseins" (2001) die in den 1960-er Jahren in den Vereinigten Staaten ihren Anfang genommene Revolution im Denken der Menschen und das sich Öffnen für psychedelische Erfahrungen. In der auch Zeitalter des Wassermanns bezeichneten Zeit des Umbruchs strampelte die Jugend westlicher Länder mittels der Religionen des Orients, mittels Gurus für alternatives Leben und mittels Rockmusik und Halluzinogenen sich frei vom Weltbild ihrer Eltern.

Einer der von Lachman in seinem Werk erwähnten "Alchemisten des Bewußtseins" ist der englische Schriftsteller, Essayist und unerbittlich nach der Wahrheit Suchende
Aldous Huxley (1894 - 1963), der überzeugt war von einer im menschlichen Geist versteckten höheren Wirklichkeit. Um seine Theorien zu beweisen, willigte dieser darauf ein, sich einem Forscher als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen, der die Auswirkungen von Meskalin auf die menschliche Erlebniswelt ins Visier nehmen wollte.

Huxley selbst schrieb 1954 zu dem Vorfall den Essai
"Die Türen des Bewußtseins". Von der Bedeutung des Texts spricht unter anderem die Tatsache, daß eine vergleichsweise bekannte Kultgruppe wie The Doors, die mit der Mystik geliebäugelt hatte, seinerzeit daraus ihren Namen bezog.

In seinem
sprunghaft geschriebenen, dafür aber in die Tiefe gehenden Essai erstattet Huxley mit dem Ehrgeiz und der Sorgfalt eines Forschungsreisenden Bericht über die Auswirkungen von Rauschmitteln auf seinen Geist und auf seine Sinne. Als erstes sieht er helle Farbfiguren, dann die in einer Vase steckenden Blumen wie platonisch aufglühende abstrakte Gebilde und zum Schluß die ganze Wirklichkeit als eine einzige fließende und atmende Einheit.

Unter dem Einfluß von Meskalin fühlt Huxley, wie er von der alltäglichen, von den Begriffen eingeschränkten
Erfahrung der Wirklichkeit abrückt, und die Welt sieht, wie sie an und für sich ist. Ebenso stellt er u.a. ein grenzenloses Gefühl der Euphorie heraus, das sich daraus ergab, wie die Falten einer Kunstfaserhose ihn anstierten.

Ein skeptischerer Mensch könnte behaupten, der Schriftsteller wäre aufgrund der Peyote-Derivate einfach nur durchgedreht. Huxley selbst hingegen war der hochheiligen Überzeugung, daß es ihm dank seines psychochemischen Trips gelungen sei, auf die geheimen Kontinente des menschlichen Bewußtseins einen Blick zu werfen, von woher ursprünglich sämtliche Religionen, Mythologien und augenfällig die Kunst ins Sprießen kamen.

Dieses versucht er in der in Jungschem Stil geschriebenen Fortsetzung seines Essais, in "
Himmel und Hölle", zu beweisen, worin er sein Meskalin-Erlebnis mit der Ikonographie der Weltreligionen und mit klassischen Kunstwerken vergleicht. Huxleys Wissensstand betreffs der Religionen und der Kunstgeschichte in allen Ehren, aber sein Denken hat bei aller metaphysischen Umgarnung auch seine Grenzen.

Vom Gesichtspunkt der Neuzeit her betrachtet gründet sich ein Teil seiner Analysen auf fantasierende Verallgemeinerungen und auf schwankende Analogien. Huxley sieht zum Beispiel einen heimlichen Hinweis auf die unbewußte Welt als die ursprüngliche Bedeutung eines Feuerwerks. Seiner Anschauung nach kommt der Reiz der in den Himmel abgeschossenen Raketen von daher, daß diese ihren Betrachtern eine Botschaft vermittelten von präkognitiv erkannten Echos aus dem Jenseits.

Es dürfte nicht übertrieben sein, zu sagen, daß fragliche Nebeneinanderstellung sich ziemlich weit hergeholt anhört.

Wenngleich Huxleys Argumentieren teilweise in seine eigene Zeit eingebunden ist, verbleiben seine Essais nicht nur als verkrustete Reliquien des Vorläufertums für die Hippies. 'Türen des Bewußtseins' ist ein lebhaft geschriebener und mutiger literarisch-psychedelischer Sprung noch vorne, dessen im Zentrum stehende Thematik auch in der heutigen Zeit nicht aufgehört hat, Interesse zu erwecken. Obwohl die Naturwissenschaft in den letzten Jahrzehnten in die Geheimnisse der Quarks eingedrungen ist und ganze Galaxien kartographiert hat, sind die Tiefen des menschlichen Bewußtseins weiterhin ein Mysterium geblieben.

15
Jun
2009

Wohin des Weges, Menschheit?

Zwischendurch kann es ganz lustig sein, sich mal vorzustellen, wie die Welt wohl ausschaute, wenn man nach vielen, vielen Jahren aus einem langen Schlaf erwachte. Ein Engländer mit Namen Graham, der lange Zeit an fortgesetzter Schlaflosigkeit gelitten hatte, darf denn auch einmal richtig anständig durchschlafen. Und erwacht nach einer gleich zwei Jahrhunderte andauernden Trance in eine Welt hinein, die nicht mehr das ist, was sie vormals war.

Die in der Zwischenzeit sich von Grund auf erneuerte Gesellschaft kommt durch eine aufgrund ihrer Kälte erschaudern machende Dystopie einer Verzerrung der Realität gleich, in eine welche zumindest ich selber nicht erwachen wollte.

Die Bildung der Menschen wird da unter Zuhilfenahme von Hypnose vorgenommen, für über ihrer Arbeit Erschöpfte ist da die Euthanasie im Gebrauch.

Das im Jahre 1899 erschienene Buch
'Wenn der Schlafende erwacht' von H.G. Wells, in welchem jener Graham und eine derartig veränderte Welt vorgestellt werden, wird als der erste antiutopistische Roman angesehen, aus dem späterhin sowohl George Orwell als auch Aldous Huxley geschöpft hatten. Es ist dies ein wichtiges Buch auch in unseren Tagen der Unsicherheit.

Zu Anfang des Buchs kommen die Ereignisse im England des victorianischen Zeitalters in Gang. Während seines Spaziergangs an der schönen Strandeinbuchtung bei Pentargen trifft ein Herr Isbister auf einen unter einem Felsenvorsprung sitzenden traurig dreinblickenden Mann, der über ständige Schlaflosigkeit klagt und sich mit Selbstmordgedanken trägt. Nachdem er den Mann für eine Weile zu sich nach Hause eingeladen hat, schläft jener dann auch prompt im Hause Isbisters ein, mit Folgen, die wir erst, nachdem zwei Jahrhunderte zwischendrin abgelaufen sind, sich entfalten sehen.

Die ersten zwei Kapitel des Buchs dienen dem Prolog, im Verlaufe von welchem Wells die Ereignisse aus der 'Gegenwart' des 19. Jahrhunderts herausholt und ins Jahr 2100 verlegt. Im dritten Kapitel wacht dann Graham, der Schlafende, endlich auf, und der Sog der Erzählung trägt den Lesenden mit sich fort.

Wie dürfte man sich wohl fühlen, wenn man zwei Jahrhunderte lang abseits von allem, ohne Bewußtsein war? Außer, daß die die Person umgebende Welt eine völlig andersartige ist, muß auch die Gefühlswelt und selbst das physische Sein des aus seinem Stupor erwachenden Menschen etwas völlig Chaotisches sein. Als ein Außenstehender brennt der Leser natürlich darauf, den Fortgang der Geschehnisse zu erfahren, und genau diese Phase porträtiert Graham auch auf eine hinreißende, geradezu Freudsche Art und Weise. "Wie betörend kompliziert es doch sein kann! Diese als so bekannt erscheinende Einheit - das Ich!"

Während der Zeit, da Graham träumte, hat die Gesellschaft sich total gewandelt. Die Macht liegt mittlerweile in den Händen eines aus zwölf Männern bestehenden Rats, der die Geldreserven der Welt unter Kontrolle hat. Aus den Reihen des einfachen Volks ist aber bereits die Unzufriedenheit ins Erscheinungsbild getreten. Man munkelt sogar vom Möglichwerden einer Revolution. Vom Standpunkt der Machthaber aus trifft Grahams plötzliches Erwachen in eine schlechte Zeit. Aus dem Langschläfer wird mit der Zeit ein gewisser Mythos geformt, ein Verbindungsglied zur Vergangenheit, und gleichzeitig ein Symbol von bestimmter Art, durch welches der Staatsrat es schaffen will, seine eigene Herrschaft zu legitimieren.

Der Siebenschläfer hat für die Menschen seiner Zeit ein wenig die Bedeutung einer Reliquie, gleich der des einbalsamierten Leichnams Lenins für die Machthaber der Räterepublik der einstig sowjetisch-russischen Konföderation. Nur betrachten hat man diesen dürfen, berühren nicht. Sicher wäre auch aus dem Erwachen Lenins eine Katastrophe erwachsen.

Als die Nachricht über das Erwachen des Langschläfers sich ausbreitet, löst sie einen Machtumsturz aus. Der Rat beschließt, Graham zu töten, zumindest behaupten dies die, die ihn entführen, ihn mit sich nehmen, hinein in das Getùmmel der Straßen von London, wo ein völliges Durcheinander herrscht.

Inmitten des Chaos verliert sich Graham und irrt umher auf dunklen Straßen, bis er sich schließlich im Amt für die Windmotoren wiederfindet, wo ihn die wichtigste Figur im Zentrum der Revolution, Ostrog, unter seine Fittiche nimmt.

Während dieser Phase ist Graham bereits längst klargeworden, daß der ins Kippen geratene Rat seinen Machtanspruch auf sein während seines zweihundertjährigen Schlafs mächtig angewachsenes Vermächtnis gegründet hat. Er, Graham, ist also der wahre Herrscher über die Welt!

Aber für Wells, einen Sozialisten und Pazifisten, war Macht nie etwas klar Eindeutiges gewesen.

Schon kurz davor hat Ostrogs Bruder gegenüber Graham an einer Stelle festgestellt: "Er (Ostrog) ist einer, der für uns plant. Einer, der den Entwurf für den Umsturz ausarbeitet. Unser Führer - in Ihrem Namen.'

Graham ist nicht damit zufrieden, nur eine Marionettenfigur spielen zu dürfen, er will wissen, was tatsächlich in dieser Welt los ist. Verkleidet begibt er sich auf die Straßen Londons. Ein gebürtiger Japaner, Asano, zeigt Graham dabei den Weg. Er führt ihn von Ort zu Ort, stellt ihm die neue Welt vor, wie sie ist, wie Vergil Dante die Hölle vorstellte. Je länger Wells das London der Zukunft beschreibt, desto gothisch-unheimlicher zeigt sich die Landschaft in dieser Metropole mit seinen dreißig Millionen Bewohnern. Wells nimmt viel Zeit in Anspruch, um sehr detailliert die unter einer großen Glocke funktionierende Stadt zu beschreiben, in der das arbeitsmüde Volk, in blaue Anzüge gekleidet, auf sich vorwärtsbewegenden Bürgersteigen umhergehen. Die Reichen und Privilegierten gehen ihren Vergnügungen nach, während gleichzeitig die für die Arbeiterklasse zuständigen Polizisten nach dem rechten schauen. Über allem drehen sich unablässig imposante Windmotoren, um die Energie herzuwirbeln für diesen Ameisenhaufen von Menschen.

Dieses London der Zukunft kommt einem jedoch irgendwie bekannt vor. Ähnliche Szenarios kommen einem in vielen wichtigen Werken und deren Verfilmungen der Scifi-Literatur entgegen. Der Film
Bladerunner von Ridley Scott schuldet dem Werk von Wells zumindest dessen dunkel-düstere Milieubeschreibungen, aber auch manch anderer hat daraus Entlehnungen vorgenommen.

Graham wird sich dessen bewußt, daß die eben sich vollzogene Revolution nichts verändert hat, nur der Name des Diktators ist ein anderer geworden. Zuletzt geht ihm auf, was die Menschheit von ihrem Herrcher eigentlich erwartete: nichts weniger als die Aufreibung des auf die Ausbeutung der Menschen basierenden Unterdrückungsmachtsystems.

Würde er aber dafür tauglich sein? Hätte er das Zeug zu einem neuen Messias?

Wenngleich Wells Stärke nicht gerade im Hervorzaubern von tiefschürfenden Persönlichkeitsbildern ist, gelingt es ihm gekonnt, zu veranschaulichen, welch eine entscheidende Bedeutung in der in die innere Krise abgleitenden Gesellschaft dem Individuum zufällt, und die finale Schlacht mit Mitteln zu beschreiben, wie man sie nur von den herausragendsten Artvertretern der Gattung Science Fiction her kennt. 'Wenn der Schlafende erwacht' gehört als Klassiker an die Seite von 'Zeitmaschine' (1895) und dem 'Krieg der Welten' gestellt.

H.G. Wells ist von manchen Kreisen her das Mäntelchen eines Shakespeare der Scifi-Literatur angepaßt worden. Warum auch nicht?! Selbstverständlich paßt er darunter, wiewohl ihm meines Erachtens dabei zumindest
Ray Bradbury und Philip K. Dick Gesellschaft leisten dürften.

Als Zukunftsvisionär ist Wells ganz eigener Klasse. Dort, wo Jules Vernes Fähigkeiten als Seher zu ihren Rechten kommen, indem er technische Innovationen gestaltkünstlerisch skizziert, versteht sich Wells darauf, tiefer zu gehen und seinen Lesern eine glaubwürdige Analyse zu diesen Gesellschaften zu liefern, in denen derartige Gerätschaften mit dazugehören, jedoch nur in der Nebenrolle vorkommen. In der Hauptrolle in Wells' Büchern steht immer die Menschengemeinschaft als solche.

14
Jun
2009

Eine Fahrt auf dem Amazonas - ein Reisebericht

Gegen ein Trinkgeld befestigt der Mann vom Dienst auf dem mittleren Deck mit erfahrenen Händen eine Hängematte am stützenden Aufbau des Schiffes.

Der dreistöckige Flußdampfer geht erst am späten Nachmittag auf Fahrt, aber das bei allen beliebteste mittlere Deck füllt sich bereits jetzt am Vormittag mit bunten Hängematten an.

Auf dem oberen Deck eröffnet sich einem das zurückbleibende Gewimmel der Hafenanlegestelle von Manaus, einer zwei-Millionen-Einwohner-Stadt. Mit dem Megaphon rufen Fahrkartenhändler ihre letzten Angebote aus. Ein Frachtspediteur mit ernstem Gesichtsausdruck ruft seinen Leuten Anweisungen zu, während ein picobello glänzendes Motorrad über den Plankensteg aufs Schiff geschoben wird. Im Hintergrund spielt der Calypso, Nord-Brasiliens gutgelaunte Schlagermusik, der alles in einen eigenwilligen Rhythmus versetzt.

Zum Schluß legt das Schiff ab. Der Hafen von Manaus zeigt sich einen Augenblick lang in seiner Ganzheit und rückt hernach in die Ferne des Horizonts.

Der Reisende Bruno Elivandro betrachtet sich die Regenwälder, die langsam am Ufer herannahen.

"Das Schiff ist natürlich die billigste Art, zu reisen. Hier gibt es auch keinen Stress, sondern man hat Zeit zum Nachdenken," beschreibt er die Stimmung.

Elivandro ist unterwegs zur Fischzucht-Farm seines Vaters an einem Seitenarm des Amazonas. Er steigt später vom Flußdampfer herunter und geschwind hinüber in ein kleines Boot mit Heckmotor. Dieses bringt ihn zu einer anderen Schiffslinie.

An aufgeräumt großzügig durch die Wälder gerodeten Staatsstraßen gibt es in Brasilien drei. Von jenen taugt die unabgedeckte Transamazonica in der Regenzeit zwischen Dezember und Mai nur für verwegenste Landrover-Fahrer.

Venezuelas Hauptstadt Caracas und Manaus verbindet eine von Regenwäldern flankierte, asphaltierte Autostraße von tausend Kilometern. Sie führt durch ein großes Indianerreservat, deren Häuptlinge die Durchfahrt nur bei hellem Tageslicht dulden.

Die Flugrouten sind auf Südamerikas gewaltigem Waldterritorium von ihrer Länge und von ihrem Preis her oft großer als in Europa. Der Flußdampfer ist die bevorzugteste Form der Fortbewegung am Amazonas, wo 25 Millionen Brasilianer leben.

Monica Rodrigues rekelt sich in einer rot-weißen Hängematte auf dem Mitteldeck. Zusammen mit Corsy, ihrer Schwester, fährt sie in Urlaub ins Heimatdorf. Sie hat, soweit sie sich erinnern kann, dem kremig braunen Amazonasfluß nachgeschaut und hält die kristallklaren Nebenflüsse vom Wasser her für schöner.

Monica empfiehlt die Anlagen am sandigen Ufer des Flusses Arapiuns. Von jenen sei insbesondere Alter do Chão als ein Zielort für Alternativurlauber bekannt geworden, vom Format einer karibischen Insel. Der Ort gehört zu den am hellsten aufscheinenden Perlen des Regenwaldgebiets am Amazonas.

"Die Farbe des Hauptflusses des Amazonas ist eine Folge von dessen Reichhaltigkeit an organischen Nährstoffen. Dieser ist auch der fischreichste der Flüsse der Welt," sagt Kapitän Elder Silva, von hinter dem Steuerrad.

Er steuert inmitten des mächtigen Flusses, indem er sich dessen auf den Atlantik sich hinzubewegende Abwärtsströmung zunutze macht. Die Schiffsreise von Manaus nach Santarem und ebenso auch in das Urlauberdorf von Alter do Chão dauert 36 Stunden.

In die entgegengesetzte Richtung dauert die gleiche Fahrt 55 Stunden. Die Natur mit ihren Regenwäldern und die Lebensweise der Flußuferbewohner zeigen sich jedoch dann besser, da im Gegenstrom in der Nähe des Ufers gefahren wird, um der vollen Kraft des Flusses auszuweichen.

Von Santarem dauert es mit dem Schiff bis nach Belem an der atlantischen Küste nocheinmal gute zwei Tage.

"Von Santarem aus fliegen wir weiter," bemerkt Arthur Araujo, der zusammen mit seiner Freundin hergekommen ist, um die Flußreise und den Amazonas zu erleben.

Kapitän Silva versucht, die Unfälle auf dem Flußverkehr des Amazonas zu bagatellisieren. Sie seien geringfügig, denkt man an die Zehntausende von geglückten Schiffsfahrten im Jahr. Auf Brasiliens Amazonas ereigneten sich laut der Zeitung Estado do São Paulo im letzten Jahr sieben Schiffsunglücksfälle.

Das Schiff umfährt Bäume, die vom Regenwald in den Fluß geraten sind, nachts im Lichtstrahl eines Scheinwerfers.

"Bei wolkenlosem Himmel im Mondlicht des Amazonas braucht man keinen Scheinwerfer," erzählt Silva.

Die Gaben der buntscheckigen Natur des Amazonas, garantiert so die eigenartigen Fische und Früchte, gehören zu den Spezialitäten der Restaurants des Gebiets. Alle die, die an den Amazonas von anderswoher herkamen, stufen wir jedoch die Küche des Flußdampfers als völlig unzureichend ein.

Alle Abenteuerlustigen können auch in ihren kreuz und quer und dicht nebeneinander hängenden Hängematten nicht einschlafen. Dem Schlaflosen, sollte er Glück haben, können die Flußdelphine im nächtlichen Mondeslicht ein Schauspiel darbieten.

"Die tauchen immer zwischendurch auf, um den Weg anzuzeigen," berichtet Kapitän Silva.
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13
Jun
2009

"Überleben kann ein jeder" — verstehen wir es aber auch, so zu leben, wie wir leben könnten?

Ist es der Stupor und die Selbstverträumtheit des deutschen Michel, die dessen fehlender Entwicklungsfreudigkeit und Abenteuerlust hemmend gegenüberstehen?

Wie viel länger wollen denn wir Deutschen bei unserer allseits gepriesenen schaffigen Umtriebigkeit einfach fürs Leben gern in dieser Mittelmäßigkeit, in diesem braven Gesellenstück von Leben uns selbst unterm Schein der eigenen Ausstrahlung verkaufend, weiterhin immerzu nur herummachen und wie eine Horde selbstverträumter Affen, die nie über den eigenen Waldrand hinausgeblickt haben, bis ans Ende unsrer Tage uns fläzen und rekeln, bevor wir uns ans Wesentliche im Leben machen und auf der eigenen Scholle uns ein neues Paradies einrichten, wie immer dies auch auszusehen hätte, und die unnützen Pfründe des schwammigen Systems von heute und deren vom schnellen, auf gebeugten Sklavenrücken hart erarbeiten Geld dirigierten Geigen in diesem kleptokratischen Orchester ins rechte Lot setzen, um uns endlich zu wahren teutschen Großmeistern des Lebens aufzuschwingen??

Überleben kann ein jeder, sollte er nicht ganz von allen guten Geistern verlassen oder vom Pech verfolgt sein. Doch ein richtig schönes Leben zu leben, ist eine Kunst, die manche hypermodernen Überlebenskünstler in dieser postethnischen Zeit erst/wieder zu erlernen haben.

Zum Glück gibt es nach wie vor noch etliche begnadetere Visionäre unter den Zeitgenossen, die eine echt zauberhafte Entwicklung der Gesellschaft im Sinne hätten, — die allerdings mit der Lupe zu suchen sind -, die zumindest für sich alleine ein solches - ein "schönes Leben" - trotz den mißlichen Umständen im gegenwärtigen System selbst in Lebenssituationen hinkriegen, wo es bei den weniger Glücklichen mit dem Schmalspurblick heißt,
"denen geht es aber dreckig."

11
Jun
2009

LEAP - eine amerikanische Polizeikampagne, die sich dem Krieg gegen die Drogen widersetzt

"Was würde passieren, wenn man heute die psychotropen Drogen legalisierte? In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr 69 Milliarden Dollar für den Krieg gegen die Drogen aufgewendet. Wir verhaften jährlich 1,9 Millionen Bürger, versuchen mit allen Mitteln deren Leben zu erschweren oder es sogar zu ruinieren."

"Was wäre, wenn wir anstelle von Gefängnisurteilen dieses Geld in Schulungen, in die Krankenversorgung, in anständige Behausungen und in die Schaffung von Arbeitsplätzen steckten?"

Solches hört man Jack Cole sprechen, einen Polizeioffizier im Ruhestand. Dieser hat 26 Jahre als Rauschgiftpolizist in New Jersey gearbeitet. Vor sechs Jahren war er dabei gewesen, als die der Prohibition von Drogen gegenüber eine ablehnende Haltung einnehmende Organisation der Polizei
Law Enforcement Against Prohibition (LEAP) gegründet worden ist. Gegenwärtig ist er deren Handlungskoordinator.

"Ich begann meine Laufbahn bei der Rauschgiftpolizei, gerade als der Krieg gegen die Rauschmittel so richtig losging. Drei Jahre fungierte ich als Polizist in Zivil, während welcher Zeit ich mich in Drogencliquen einschleuste und mich unter denen als verdeckter Agent bewegte. Im Zuge meiner Arbeit konnte ich feststellen, daß die Freundeskreise derer, bei denen Drogen im Gebrauch sind, aus ganz gewöhnlichen Menschen bestehen, von denen ein jeder seine eigenen Freuden und Sorgen hat. Der einzige Unterschied ist eben der, daß sie Drogen benutzen. Ich selbst trank Alkohol und rauchte 15 Jahre lang drei Schachteln Zigaretten am Tag," sagt Cole und lacht dabei.

Die LEAP-Organisation umfaßt 8'000 Mitglieder aus über 70 Ländern. Der Organisation gehören Polizisten, Rechtsanwälte, Staatsanwälte und andere fürs Rechtswesen tätige Personen an, die alle die schädlichen Auswirkungen des Drogenkriegs zu sehen bekamen und deshalb Rauschmittel legalisiert haben wollen.

"Richard Nixon hatte den Krieg gegen die Drogen im Jahre 1970 begonnen. Auf seiner Wahlkampagne bemerkte er wohl, daß das den Leuten Angst Machen ein brauchbares Mittel sei, um Stimmen einzufangen. Er sprach viel von der Gefährlichkeit der Verbrechen und von Drogen."

"Nixons Motive waren jedoch rassistisch. Sein Kanzleichef H.R. Holdeman schrieb in seinen Memoiren, wie Nixon während einer Unterredung gesagt hatte, daß die Schwarzen Amerikas eigentliches Problem darstellten, und daß man mit ihnen so umgehen müßte, daß niemand es bemerkt."

"Leider ist ihnen dies besonders gut geglückt. Wir haben mit unserer Drogenpolitik die Lebensgemeinschaften der Schwarzen ruiniert," stöhnt Cole.

"In den Vereinigten Staaten kommen auf 100'000 Einwohner 717 weiße und 4'914 schwarze Häftlinge. In Süd-Afrika gab es zur Zeit der Apartheid in der entsprechenden Proportion 830 Schwarze in Haft. Wenn das nicht Rassismus ist, was ist es dann?"

Laut dem Unternehmen zur Erforschung der Haushalte "National Household Survey" sind 72 Prozent von Drogengebrauchern Weiße, die Schwarzen stellen 13 Prozent. Der Großteil wegen Rauschmitteln einsitzender Gefangener sind hingegen Schwarze. Vor dem Jahr 1970, als Nixon seinen Drogenkrieg lancierte, gab es nur etliche zehntausend Verhaftungen im Jahr. Im Jahr 2005 wurden über 1,9 Millionen festgenommen. 88 Prozent der Festnahmen erfolgten aufgrund von Besitz von Marihuana.

Reagan und Bush setzten Nixons harte Linie fort: die Rauschmittelverurteilungen wurden verschärft, wer zum dritten Mal erwischt wurde, wurde zu lebenslänglich verknackt, und solche, die sich ein Drogenvergehen zuschulden kommen lassen haben, erhalten auch weiterhin kein Studiendarlehen. Die Polizei sollte sich auf die Verringerung der Nachfrage, also auf die Jagd auf die Benutzer konzentrieren.

"Zu Anfang des 20. Jahrhunderts konnte man Heroin noch im Gemischtwarenladen kaufen. Im Jahr 1914 wurden Heroin und Kokain als ungesetzlich erklärt, da 1,3 Prozent der Bevölkerung drogenabhänig waren. Im Jahr 1970 gab es prozentual die gleichen 1,3 Prozent an Abhängigen, deretwegen der Krieg gegen die Drogen gestartet wurde. Der Krieg hat jetzt 39 Jahre angedauert. In dem Zeitraum gab es über 40 Millionen Verhaftungen und es wurden weit mehr als 500 Milliarden Dollar dafür ausgegeben. Und wozu das ganze? In den USA sind nach wie vor 1,3 Prozent der Bevölkerung Drogenabhängige!"

"Während der im Jahre 1933 zu Ende gegangenen, 13 Jahre vorgedauerten Prohibition von Alkohol wurde eine bis dahin nie erlebte Anzahl von Personen umgebracht, die Korruption blühte auf und die Krankenhäuser füllten sich aufgrund von Alkoholvergiftungen. Als eine Konsequenz der Prohibition trat das organisierte Verbrechertum in Erscheinung und breitete sich immer weiter aus. Jetzt geben wir im Zuge der gegen die Drogen ausgerichteten Prohibition den Verbrechern die Chance, über die Drogenmärkte zu bestimmen: welche Stoffe verkauft werden, wie stark diese sind und wo sie verkauft werden."

Jack Cole war 2007 auf einer Vortragsrundreise in Europa gewesen. Er trat auf einer Konferenz in Warschau auf, deren Thema die Minimierung der Schäden des Drogengebrauchs war. Dann setzte sich seine Reise nach Budapest fort.

"Anfänglich sollte ich auf einer zweitägigen Konferenz in der Polizeiakademie von Budapest teilnehmen, wo Polizisten aus den Nachbarstaaten hätten auch mit dabei sein sollen, doch dann wurde der Termin auf später verschoben."

Und hier zeigt sich nun der kulturelle Unterschied zwischen Amerika und Europa: "Man stelle sich vor! Die hatten bei der EU um die Finanzierung dafür nachgesucht, damit sie den Termin organisieren könnten - und bekamen das Geld! Die Veranstaltung wurde dann also später noch kompakter abgehalten. Ich hatte die Flugtickets aber schon gebucht gehabt, sodaß eine Menschenrechtsgruppe vor Ort für mich eine Vorlesung an der Universität und einen Fernsehauftritt organisierte," kommt Cole ins Schwärmen.

Cole kennt also die Situation in Europa. Welche Grüße schickt er nach Europa?

"Ich möchte euch davor warnen, der Politik der USA Folge zu leisten. Ich warne vor all den unabsehbaren Konsequenzen, die die Prohibition mit sich bringt. Die Gesetzeshüter hätten mit ihrer Vorgehensweise per Auftrag die Anzahl der Todesfälle, der Krankheitsfalle, der Kriminalität und der Abhängigen schmälern sollen. Leider hat das gesetzliche Verbot die Anzahl von all dem nur erhöht."


Warum-koennen-die-Menschen-nicht-zivilisiert-mit-psychotropen-Mitteln-umgehen

10
Jun
2009

Eine absolut fühlbare "Reinwaschung von der Schuld des Deutschen am Juden"

Als ich - es ist noch kein ganzes Jahr her - aus heiterem Himmel von einem jüdischen Dichter namens Shimon Weinroth über eine interne Nachricht angeschrieben wurde, um mir, ohne ihn darum gebeten zu haben - ich hatte bis dahin keinerlei Kontakt zu dem Mann gehabt - ein paar wirklich sehr gut gemeinte Tipps eines (kabbalistischen?) Schriftgelehrten bezüglich einer kleinen, aber doch sehr hilfreichen Verbesserung einiger meiner englischsprachigen Gedichte - noch dazu zum Thema "Abschaffung des Geldes" - durch das Vermeiden von überflüssigen, den Gesamteindruck eines Werks störenden Füll- und Verknüpfungswörtern an einzelnen in seiner Nachricht gesondert ausgewiesenen Stellen bestimmter Gedichte, wie von Wörtern wie 'and', 'thus' und dergleichen, zuwachsen zu lassen, war mir mit einem Schlag klar geworden, daß mit dieser freiwilligen, freundschaftlichen Geste eines augenfällig wohlwollend einem Deutschen gegenüber eingestellten Juden endgültig "die Schuld des Deutschen an den Nazi-Verbrechen am jüdischen Volk" vergeben sein muß.

Mit diesem zwischenmenschlichen Akt der gelehrten wie auch gelehrsamen Verständigung über alle geschichtlichen Vorbelastungen und deren psychologischen Hürden und Hemmschwellen hinweg, dürfte meines Erachtens das sehr traurige Kapitel des Größten Anzunehmenden Ausgleitens der Menschen in deren langen Geschichte endgültig besiegelt und darunter ein Schlußstrich gezogen sein.

Ein jedweder offizieller Abschluß von einem in der Vergangenheit geschehenen Schrecken und Unrecht hat sich, wenn nicht vom obrigkeitlichen Willen her a posteriori zu Wege zu bringen, was angesichts der betörenden Schwere des vorliegend Abgehandelten menschlich nicht zu schaffen ist, über große kleine Gesten der Versöhnung zu vollziehen, die sich zum Schluß in ihrer Gesamtheit ab einem gewissen Grad der Verinnerlichung in der Bewußtwerdung im Volke zu einem Gesamtbild der Stimmungslage verdichten, das, versehen mit dem politisch abgesegneten Stempel des Offiziellen, von höchster Stelle aus auf der vormaligen Gegnerseite, die von da ab zur Partnerseite wird, erwartungsgemäß zur allgemeinen Gemüterberuhigung aufruft.

Shimon Weinroth lebt in Israel und spricht trotz seines deutsch klingenden Familiennamens kein Deutsch. Mehr weiß ich von ihm nicht, außer eben, daß er ebenso wie ich Gedichte schreibt. — Weswegen ich aber meinen Hut vor ihm abziehe, ist weniger wegen seiner Gedichte, sondern deswegen, daß er zu der genannten so großartigen Versöhnlichkeitsgeste sich aufraffte.

Ich bin nur ein kleiner, bescheidener Dichter mit ein paar wuchtigen Stücken, wie ich meine. Ich habe mit den einzigartigsten Erfahrungen von mir, in offen lyrischer Form vorgetragen, aufgelockert durch ein paar schöne Übersetzerraritäten nebst leichterem, von welchem allem ich glaube, es der Nachwelt schuldig zu sein, ihr dasselbige zu überlassen, in diesem enzyklopädischen, Minute um Minute erweiterten Netzwerk-Buch der Lyrik von heute auf PoemHunter.com mich unter meinem eigenen Namen mit eigenen Seiten zu verewigen gesucht, ja.

Ob diese Seiten allerdings auch alle - um beiläufig jetzt noch eine andere Geschichte in diesem Zusammenhang anzusprechen - bei dem unglaublichen Volumen an Neu-Postings in astronomischer Höhe, das bereits in nur kürzester Zeit alle bisher gekannten Maße sprengte, und dieses noch dazu pausenlos rund um die Uhr vonstatten geht, in ein paar Jahrhunderten noch existieren werden, kann man sich heute kaum ausmalen. Bereits im vorletzten Jahr hatte Vint Cerf, einer der Gründungsväter des Internet, warnend dazu aufgerufen, bis zum Jahre 2011 das ganze Netz auf eine neue 128-bit IP version 6 umzustellen, oder ansonsten könnte das Netz bis dahin randvoll zugestellt und am eigenen Übergewicht erstickt sein und, blankgeputzt, alle dessen Inhalte wie ein schwerer, plumper Riesenklumpen auf dem Meeresgrund der Silikonblättchen-Vermittlerwelt für alle Zeiten versinken.

Mir geht es mit meinem Schreiben und Veröffentlichen nicht um meinen Namen, oder daß nach meinem Ableben über mich gesprochen würde — es geht mir einzig und allein darum, daß die wichtigeren meiner kognitiven Inhalte, gebettet in Anekdoten, Gedichte und kleinere Abhandlungen, nicht der Nachwelt verloren gehen.

Ich bin kein so ein Copyright-Freak, wenngleich ich gelernt habe, mit den Urheberrechten anderer umzugehen, um wie die meisten anderen Schriftsteller und Eskribenten wie ein mittelalterlicher Raubritter auf Beutefang auszugehen und auf dem Copyright reitend durch die digitalen Lande zu ziehen.

Ebensowenig war damals Anlaß bestanden, das hier in der Hauptsache Dargestellte Shimon Weinroth gegenüber zu thematisieren, oder auch nur mit einem leisen Hinweis darauf anzuspielen. Nichts dergleichen ist geschehen, wobei ich mir aber andererseits bewußt bin, daß sich Herr Weinroth sehr wohl ähnliche Gedanken zu diesem Thema gemacht haben muß. Schließlich war er es ja gewesen, der den Kontakt zu mir suchte. Der dann über die vordergründige Hilfestellung von Dichter zu Dichter aber auch nicht hinauszugehen hatte, um
diese hohe völkerverbindende Brücke über die gewaltig danieder klaffenden Holocaust-Abgründe hinweg aufgestellt gesehen zu haben.

Die große Brücke für den allgemeinen Verkehr steht indes noch aus, gebaut zu werden. Deren ersten Stränge wären gelegt. Mehr kein ein einzelner Deutscher und ein einzelner Jude nicht dazu tun.
against enslaving

Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

mit vielen Überraschungs-Effekten:

interessante Links an Stellen, wo keiner sie vermutet

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Musikalisches


Amy Martin
Day of Reckoning

Pekka Pohjola von der finnischen Jazz-Rock-Band Wigwam, verst. im Nov. 2008
Pressure

Wird das arme Sparschweinchen schon irgendwo auf der Welt in seine wohlverdiente Freiheit entlassen?

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