4
Okt
2009

Nach längerer Odyssee im rauhen Abendland geht's für eine Gruppe geprellter Thailänder heute wieder gen Heimat

Thailänder, die in Finnland in den Wäldern der umliegenden Gemeinden von Turku gut einen Monat lang Beeren gepflückt haben, machen sich am heutigen Sonntag auf die Rückreise in ihr Heimatland. Die Gruppe, die ursprünglich in Sodankylä im Hohen Norden eingetroffen war, mußte die Erfahrung machen, daß sie in Finnland schwer hereingelegt und ausgenutzt worden ist. In Thailand war den Leuten versprochen worden, daß sie für Beerenpflücken einen Tageslohn von bis zu 100 Euro einstreichen würden. Es war jedoch alles etwas anders gekommen.

- Als wir in Lappland eintrudelten, stellte es sich heraus, daß ein jeder von uns für Verpflegung, Übernachtung und den Gebrauch eines [für uns zur Verfügung stehenden] Autos pro Tag 15 Euro zu zahlen hätte. Welch eine Überraschung! Hatten wir doch in Thailand dem Vermittler bereits mehr als 1'700 Euro für Flugticket, Visum und alle anderen Auslagen blechen müssen. Da wir nun selber auch noch für Benzin aufkommen mußten, hatten wir gleich an jeweils mehreren Tagen überhaupt kein Einkommen, sondern lediglich ein Minus fürs Kontobuch unseres thailandischen Vormanns zu verzeichnen, erzählt die im südlichen Rusko angetroffene sechsköpfige Gruppe.

Für Heidelbeeren wurde den Thailändern in Lappland pro Kilo 1 - 1,40 Euro gezahlt. Im Südwesten des Landes bekamen sie dafür im günstigsten Fall gar vier Euro.

Die Zustände in Sodankylä waren nach Ansicht der Gruppe auch ansonsten miserabel gewesen.

Sie mußten bereits um 3 Uhr morgens hinaus in den Wald, und in ihre Unterkunft, das Schulgebäude im Dorf Riippi, durften sie erst nach 8 Uhr abends zurückkehren. Als ihren Tagesproviant wurde ihnen Reis mit Hühnerfleisch zubereitet, was ihnen als Morgenmahl, Mittagessen und Abendbrot zugleich zu dienen hatte.

In den Wäldern gab es dann eigentlich gar nicht so viele Heidelbeeren, Schnaken und Bremsen dafür aber umso mehr. An manchen Tagen mußten sie eine Fahrtstrecke von insgesamt bis zu 400 Kilometern zurücklegen.

Die Gruppe war am 26. Juli über Istanbul nach Finnland geflogen. Das Rückflugticket war für den 4. Oktober gebucht.

- Wir fragten an, ob wir bereits eher heimreisen dürften. Es hätte geklappt, wenn wir nochmals 120 Euro für die Zugkarte und für die Änderung des Reisetages berappt hätten. Wir hatten das nötige Geld jedoch nicht, erzählen sie.


Der Helfer in der Not fand sich in Rusko

Die einer sprachlichen Verständigung unfähigen Leute, darunter Kittisak Som-on, 43, Sakon Tichairum, 26, Surat Yodhan. 28, Thanyawat Kamtan, 34, Anong Buratsakan, 25, sowie Weerachai Laemkaw, 30, wußten nicht mehr, was sie tun sollten. Überraschend lernten sie Frau Supaporn Andersson kennen, die sich zusammen mit ihrer Familie in Lappland auf einer Urlaubsreise befand , der sie von ihren Nöten erzählten.

- Mir fiel auf, daß an einer Tankstelle Asiaten waren, so daß ich auf diese zuging und sie begrüßte, und sie erwiderten meinen Gruß in meiner eigenen Sprache, berichtet Familienmutter Andersson, die seit neun Jahren in Rusko zuhause ist.

Frau Andersson erstattete ihrem Mann Tapio Andersson Bericht über das Schicksal der Beerenbrocker, der sich darüber so entsetzte, daß ihn die Angelegenheit nicht mehr in Ruhe ließ. Zuhause in Rusko nahm das Ehepaar Kontakt auf mit einer bekannten, im Städtchen Nousiainen lebenden thailändisch-finnischen Familie, und die Ehepaare beschlossen, gemeinsam den in Bedrängnis Geratenen aus der Patsche zu helfen.

- Meine Bekannte rief unter anderem in der Ausländerbehörde an, und machte sich auf den Weg nach Sodankylä, um die Thailänder hierher zu schaffen. Sie beherbergte in ihrem Haus 16 Leute, von denen zwei das Land bereits verlassen haben, und ich brachte diese sechs hier unter, erzählt Andersson.

Ganz so einfach war den Thailändern die Abreise aus Sodankylä nicht von der Hand gegangen.

- Die thailändische Verbindungsperson wollte zunächst nicht mit den Pässen herausrücken und machte sich samt denen und dem Kontobuch aus dem Staub. Die Pässe sind allerdings übergeben worden, da meine Freundin die Polizei auf den Plan rief, wie Andersson weiter berichtet.


"Irgendeiner, der dazwischensteht, hat da abgesahnt, und zwar tüchtig"

Im Hause der Anderssons in Rusko hat die Gruppe seit dem 13. August mitgewohnt. Den Leuten ist mit Hilfe der Landsleute und der Küche des Badehauses der Stadt Naantali beim Essen über die Runden geholfen worden.

- Bei uns ist in einer Woche, allein an Reis, ein 20-Kilo-Sack draufgegangen, lacht Andersson auf.

Supaporn Andersson treibt das Schicksal der Beerenbrocker zur Weißglut. Viele von denen waren mittels geborgtem Geld von zuhause aufgebrochen, wofür sie sogar zehn Prozent Zinsen zu zahlen haben.

- Es schaut danach aus, daß ein Thailänder hier Thailänder verkauft hat. Irgendeiner, der dazwischensteht, hat da abgesahnt, und zwar tüchtig.

Ein Rundreiseflugticket von Bangkok nach Helsinki bekommt man für 800 Euro.

- Den Beerenpflückern wurde der zweifache Preis dafür abgenommen, und sie sind noch nicht einmal direkt hierher geflogen, sondern mit einem Billigflug über die Türkei.

Die Arbeit hatte ein thailändisches Arbeitsvermittlungsinstitut im Angebot. Andersson hegt den Verdacht, daß für Finnland speziell solche Hilfsarbeiter angeworben werden, die am allerwenigsten Sprachenkenntnisse haben.

- Die können kein Englisch, so daß sie keine Möglichkeit hatten, aus eigenen Stücken heraus um Hilfe zu suchen.
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