28
Aug
2009

Oben herum groß aufgeblasen und von unten her plattgeredet

Wie man dem ZEIT-Forum dank des häufig sich wiederholenden Themas, um das sich derzeit fast alles zu kreisen scheint, entnehmen kann, wird in deutschen Landen bald wieder einmal durch eine demokratische Wahl des Volkes ein neuer Bundestag beschickt. Was durchwegs auffällt, wenn man die einschlägigen Artikel liest, ist eine offenbar weithin im Souverän grassierende Unzufriedenheit mit den für ihn zur Auswahl stehenden KandidatInnen und einer daraus sich ergebenden allgemeinen Unlust gegenüber dieser rahmenzeitlich vorgegebenen, nun bevorstehenden, oftmals als Bürgerpflicht hochstilisierten einzigartigen Gelegenheit, eine direkte Beteiligung an den politischen Geschicken des Landes, in dem man lebt, wahrnehmen zu dürfen.

Da die periodischen Wahlen für die meisten, die nicht selber den Sprung aufs Feld des politischen Geschachere schaffen und dies nicht wünschen, die einzigen Male vorstellen, da sie als vollmundig zum Mitredenkönnen Aufgewachsene für sich das mündige Gefühl haben können, mal ein eigener kleiner Mit-Strippenzieher auf der abgehobenen Puppenspieler-Ebene der hohen Politik hoch über den szenischen Bühnen des eigenen gesellschaftlichen täglichen Lebens zu sein, außer es schöbe mal einer eine Bürgerinitiative an und leitete diese auch regelrecht in die Wege, was im flächen, plattgefahrenen Land des deutschen Michels mit seiner Micheline ja nicht so toll hinhauen will, als wenn von der hohen Alm aus mit dem Alphorn durch den Senner mit dem gebirgigen Blick der rechten Gesinnung über die Lande posaunt, könnte man sich vorstellen, daß der souveräne Mitspieler, der sich einmal untertänigst durch seine Zeichensetzung politisch aufspielen darf, alles daransetzte und seinerseits alles, was er oder sie für deren Gelingen aufbringen kann, dafür aufböte, daß aus dem Akt der Regierungsämterbestallung auch ja etwas Anständiges würde. Schließlich bietet sich die Gelegenheit, eine ungeliebte Regierung abzuwählen und an deren Stelle eine bessere einzusetzen, nur alle heiligen Zeiten.

Doch was springt dem Auge
beim Lesen diesbezüglicher Leserartikel entgegen: anstatt von, angesichts der schwer verfahrenen Weltwirtschaftslage von heute vielleicht leicht bangen, Vorfreude auf die Chance, daß bald (je nach Wahlausgang) alles noch besser oder ab jetzt besser werden wird, nichts wie Mißmut und Mißmut in allen Zeilen schon jetzt im Vorfeld.... zumindest, wie gesagt, in vielen Darstellungen hier auf diesen Seiten auf ZEIT. Ich gehe mal davon aus, daß, was man hier zu lesen kriegt, schlechthin repräsentiv ist fürs deutsche Volk.

Ich frage mich nun, wie aus einem so wichtigen politischen Akt wie dem einer Bundestagswahl je etwas Gescheites werden kann, wenn vorneweg alle darüber nur am Lästern sind. Kann daraus ein einem möglichst unverblümten Durchdringen des mehrheitlichen Volkswillens zuträgliches Klima geschaffen werden? Das ganze Gestichel macht mir eher den Eindruck nach einer Verunsicherungskampagne und üblen Stimmungsmache nachgerade afghanischen Ausmaßes. Viele Unschlüßige dürften in solch einem Klima noch unsicherer werden, und zum Schluß prompt das Kreuzerl an der falschen Stelle machen, und hinterher sich dann groß wundern und sich beklagen, wenn alles anders gekommen ist, als man's sich vorgestellt hatte. Wenn es einem hinterher dann noch dreckiger geht als vor der Wahl.

Die Unzufriedenheit bezüglich der Wahl muß wohl oder übel mit den zur Verfügung stehenden Kandidaten zusammenhängen. Dem Vernehmen nach soll aber der Gatte der amtierenden Bundeskanzlerin, ein gütiger und kluger Wissenschaftler, vom menschlichen und auch vom führungstechnischen her doch sehr stolz auf seine Frau sein. Wer den Gegenkandidaten bei der Bundeskanzlerwahl stellt, ist mir nicht bekannt, und ich will es auch nicht wissen, da es mich persönlich hier, wo ich lebe, nicht betrifft, wer im vordersten Boot der Regatte Deutschland an den Rudern sitzt. Der deutsche Kanzler wird wohl schwerlich beeinflussen können, wie hoch der Transfer-Euro im Kurs liegt, und die Transfere werden laufen, ganz gleich, wer dorten da oben nun zu sitzen kommt. Andererseits dürften die gewohnten Leistungen und Transfere bei den meisten anderen im Inland Lebenden ebenso so oder so nicht viel anders ausfallen oder ablaufen, egal was die Wahl nun bringt.

Und wenn die Wahlkandidaten tatsächlich derart miese sein sollten, wie nahezu einstimmig getan wird, was für eine Demokratie ist das denn dann, die nicht in der Lage ist, die richtigen Leute auf die Bahn zu bringen? Wer von Grund auf mit allem Aufgebot an Kandidaten in der Politik unzufrieden ist, sollte doch bitte schön selbst den Versuch unternehmen, aufzubocken und hinzustehen und sich und seine eigenen Ideen zu promulgieren! Auf diesem Wege müßte es eigentlich sodann immer auch irgendwelche Bewerber mit den persönlich passenden Programmen geben, bei denen man nicht aufmucken müßte.

Oder ist es tatsächlich so, daß die Zeiten und mit ihnen die Menschen über dem stets zunehmenden alltäglichen Stress derart abgeflacht und schaler geworden sind, daß selbst auf der hohen Ebene der staatspolitischen Umtriebe nichts mehr Vernünftiges herausspringen will?

Irgendwie bin ich in diesem Zusammenhang an die Geschichte einer Mutter zweier Kinder erinnert, die dereinst ein Mädchen als ihr Patenkind angenommen hatte, der ich hier, um die Anregung zum Nachdenklichwerden abzurunden, das abschließende Wort einräumen möchte:

"Ich nahm mein Patenkind oft mit, wenn wir in Urlaub fuhren, und lud es des öfteren auch an den Wochenenden zu uns aufs Dorf ein. Wir standen uns sehr nahe. Das tun wir uns heute immer noch. Mittlerweile ist sie eine Erwachsene geworden. Ich bin für sie jedoch nach wie vor wie eine zweite Mutter, und auch mir ist sie als Mensch sehr wichtig.

So etwas hätte ich auch meinen eigenen Kindern gewünscht, als ich damals für sie Paten aussuchte. Es kam jedoch bei denen ganz anders. Die Paten sind unterschiedlichen Alters, und alle haben es zu allen Zeiten immer so furchtbar eilig. Die Arbeit, die Hobbys und die Zeiten unterwegs nehmen deren ganze Zeit in Anspruch, so daß für deren Patenkinder keine mehr übrigbleibt. Es werden wohl Geschenke verschickt, es ist aber eine irgendwie durchgeknallte Situation. Keinem gingen doch diese Geschenke ab, man verlangte aber nach mehr gemeinsam verbrachter Zeit, und danach, sich mal richtig kennenzulernen.

Dieser Zustand macht mich sehr betrübt."
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