"Fliegen wir denn nicht alle im gleichen Raumschiff mit?"
Genau betrachtet sind wir ja alle laufend hier zusammen mit unserem Wirtsplaneten, der Erde, auf Karussellfahrt - selbst wenn wir ganz still und leise zuhause auf der Couch sitzen. Man schließe nur mal die Augen und versetze sich meditativ in diesen tatsächlichen Zustand unseres Seins - in unseren Weltraumflug, auf dem wir uns, wenn man's richtig nimmt, unaufhörlich befinden.
Daß man nie davon etwas merkt, kommt von daher, daß dieser planetare Rundflug ein so göttlich ebenmäßiges Dahingleiten im kosmischen Raum ist, wie es es ansonsten nicht mal im sanftesten, von Menschenhand gebauten Flugschiff gibt. Da ruckelt nichts, da zuckelt nichts, da wird nirgendwo dagegengestoßen. Auf unserem irdischen Flug durchs All geht es nie turbulent zu, auch nicht einen kurzen Augenblick lang.
Und doch kommt es während eines Jahres, während wir ein Mal in leicht elliptisch gezogener Bahn die Sonne umkreisen, was uns kleinen Erdengeschöpfen das Gefühl für Zeit gibt, unser Zeitmaß setzt, immer wieder zu gewaltigen Turbulenzen in unserem Lebensraum, zu "hausgemachten" Störungen.
Gegen das Wetter und dessen gelegentliches Toben über dem Globus können wir nichts ausrichten. Das ist Teil der gewaltigen atmosphärischen Umwälzungen in den Höhen der Lüfte. Doch für die Turbulenzen hienieden unter uns Menschen selbst können wir sehr wohl etwas.
Muß es denn immerzu so hitzig hergehen, daß man sich gegenseitig wegen albernen Nichtigkeiten die Köpfe einschlägt?
Sunnis und Schiiten zum Beispiel sind beide gläubige Moslemgruppen, und doch bombardieren sie sich immer wiederzu gegenseitig die Köpfe weg. Warum wird nicht endlich ein Schlußstrich unter die alten Geschichten gezogen? Was ist im Iran, was nur in Afghanistan los? Der dauernde Krach im Irak? In Afrika, aber auch in China? Während in westlichen Ländern, in den USA, einzelne Leute total durchdrehen und verrückt spielen, ihre eigenen Familien, oder unschuldige, unbekannte Personen und sich selbst auslöschen. Überall scheint der Wahnsinn am Grassieren.
Der neue Nato-Generalsekretär, der Däne Rasmussen hat sich dafür ausgesprochen, wenigstens endlich die Moderateren der Taliban auf ein Gespräch am runden Tisch einzuladen. Wohlan denn! Es müßen sich doch Mittel und Wege finden lassen, um irgendwie miteinander zu Rand zu kommen.
Der anwaltsmäßig professionell geschriebene Brief der sich schuldig fühlenden Kretschmers an die Hinterbliebenen der Opfer des sinnlosen Massakers von Winnenden ist bei letzteren allerdings nicht so gut angekommen. Kann ich mir auch gut vorstellen, daß das Schreiben als ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht empfunden wurde. Man muß nämlich auch Ruhe einkehren lassen können und Stille bewahren, so diese angezeigt ist. Alles andere kommt doch dem Versuch gleich, die Erde in ihrer Umlaufbahn mit Gewalt anhalten zu wollen. Der schiere Wahnsinn!
Und doch: Wenn es nur irgendwie machbar wäre, dieser ganzen Chaise, unserem irdischen Großraumgeleitfahrzeug, für einen langen kurzen Moment in der universellen Kreisfahrt Einhalt zu gebieten, könnte dies vielleicht mal ganz nützlich sein, indem ein solches ins Stocken Kommen des Planeten, im Zuge dessen es querfeldein überallumher tüchtig rumpeln würde — vornehmlich gerade auch in den Köpfen von uns zweispurigen Aufrechtgehenden selbst — die unentwegt verbittertsten Streithähne unter uns mit einem Schlag aufrütteln, zur Besinnung bringen könnte.
Mit Sicherheit wäre das abrupte Anhalten der Erde entgegen den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der kosmischen Harmonie ein die gefühlte Einheit unter allen Menschen auf die brutale Tour einrenkendes Schocktherapieerlebnis mit bestimmt positiven Langzeitfolgen. Es läßt sich dies aber - zum Glück, muss man andererseits wohl sagen - technisch nun mal nicht bewerkstelligen.
Dahingegen hatte sich das Zusammenkrachen des Turms von Babel von vor einigen Jahrtausenden für die Kooperation verschiedener Menschenstämme als sehr nützlich gezeigt.
Beim Einkrachen der Zwillingstürme des Welthandelszentrums auf dem Neuen völkervereinigenden Kontinent am zweiten Alexandertag im dritten Jahrtausend nach der durch den angeblichen gekreuzigten nazarenischen Heilsstifter eingeläuteten Zeitwende hat der altbabylonische "Turmsturz-Trick" indes nicht mehr gezogen. Statt die Gründe für die geballte Wut der verantwortlichen Terroristen zu hinterfragen und darüber eventuell zu einem übergreifenden Konsens zu finden, haben sich die verfeindeten Parteien nur noch weiter entzweit, und noch Jahre später wird in Afghanistan scharf geschossen und auf unschuldige Zivilisten gezielt.
Wann endlich wollten all die unzufriedenen Menschen, die substitutiv für ihre eigenen Sorgen, mit denen sie nicht zurecht kommen, auf andere Individuen, auf andere Gruppen, andere Rassen einen Hass schieben, in ihren eigenen Köpfen die Erde anhalten, um so endlich für von innen her aufglänzende, kostbare, kurze Momente die Ruhe zu finden, die nötig ist, um sich eines allseits vorteilhafteren Umgangs miteinander zu besinnen?
Damit es endlich so ruhig auf unserem Erdenball zuginge, wie wir mittels desselben auf ihm als unserem dankbaren Raumschiff konstant durch die Weiten des Alls schwingen.
Oder wieviel öfters braucht es noch einen aufgebrachten Großwettergott mit kosmischen Kräften, um zwischendurch richtig böse dazwischenzufunken, daß die verblendeten Massen aufwachten und sich wieder miteinander vertrügen?
Wenn selbst die in Sri Lanka vor ein paar Jahren eingeschlagenen todsähenden Tsunami-Sturzwellen nicht ausgereicht hatten, um den kleinlichen Kampfesgeist der sich töricht bekriegenden Stämme auf einer winzigen Insel beilegen zu lassen?
Daß man nie davon etwas merkt, kommt von daher, daß dieser planetare Rundflug ein so göttlich ebenmäßiges Dahingleiten im kosmischen Raum ist, wie es es ansonsten nicht mal im sanftesten, von Menschenhand gebauten Flugschiff gibt. Da ruckelt nichts, da zuckelt nichts, da wird nirgendwo dagegengestoßen. Auf unserem irdischen Flug durchs All geht es nie turbulent zu, auch nicht einen kurzen Augenblick lang.
Und doch kommt es während eines Jahres, während wir ein Mal in leicht elliptisch gezogener Bahn die Sonne umkreisen, was uns kleinen Erdengeschöpfen das Gefühl für Zeit gibt, unser Zeitmaß setzt, immer wieder zu gewaltigen Turbulenzen in unserem Lebensraum, zu "hausgemachten" Störungen.
Gegen das Wetter und dessen gelegentliches Toben über dem Globus können wir nichts ausrichten. Das ist Teil der gewaltigen atmosphärischen Umwälzungen in den Höhen der Lüfte. Doch für die Turbulenzen hienieden unter uns Menschen selbst können wir sehr wohl etwas.
Muß es denn immerzu so hitzig hergehen, daß man sich gegenseitig wegen albernen Nichtigkeiten die Köpfe einschlägt?
Sunnis und Schiiten zum Beispiel sind beide gläubige Moslemgruppen, und doch bombardieren sie sich immer wiederzu gegenseitig die Köpfe weg. Warum wird nicht endlich ein Schlußstrich unter die alten Geschichten gezogen? Was ist im Iran, was nur in Afghanistan los? Der dauernde Krach im Irak? In Afrika, aber auch in China? Während in westlichen Ländern, in den USA, einzelne Leute total durchdrehen und verrückt spielen, ihre eigenen Familien, oder unschuldige, unbekannte Personen und sich selbst auslöschen. Überall scheint der Wahnsinn am Grassieren.
Der neue Nato-Generalsekretär, der Däne Rasmussen hat sich dafür ausgesprochen, wenigstens endlich die Moderateren der Taliban auf ein Gespräch am runden Tisch einzuladen. Wohlan denn! Es müßen sich doch Mittel und Wege finden lassen, um irgendwie miteinander zu Rand zu kommen.
Der anwaltsmäßig professionell geschriebene Brief der sich schuldig fühlenden Kretschmers an die Hinterbliebenen der Opfer des sinnlosen Massakers von Winnenden ist bei letzteren allerdings nicht so gut angekommen. Kann ich mir auch gut vorstellen, daß das Schreiben als ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht empfunden wurde. Man muß nämlich auch Ruhe einkehren lassen können und Stille bewahren, so diese angezeigt ist. Alles andere kommt doch dem Versuch gleich, die Erde in ihrer Umlaufbahn mit Gewalt anhalten zu wollen. Der schiere Wahnsinn!
Und doch: Wenn es nur irgendwie machbar wäre, dieser ganzen Chaise, unserem irdischen Großraumgeleitfahrzeug, für einen langen kurzen Moment in der universellen Kreisfahrt Einhalt zu gebieten, könnte dies vielleicht mal ganz nützlich sein, indem ein solches ins Stocken Kommen des Planeten, im Zuge dessen es querfeldein überallumher tüchtig rumpeln würde — vornehmlich gerade auch in den Köpfen von uns zweispurigen Aufrechtgehenden selbst — die unentwegt verbittertsten Streithähne unter uns mit einem Schlag aufrütteln, zur Besinnung bringen könnte.
Mit Sicherheit wäre das abrupte Anhalten der Erde entgegen den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der kosmischen Harmonie ein die gefühlte Einheit unter allen Menschen auf die brutale Tour einrenkendes Schocktherapieerlebnis mit bestimmt positiven Langzeitfolgen. Es läßt sich dies aber - zum Glück, muss man andererseits wohl sagen - technisch nun mal nicht bewerkstelligen.
Dahingegen hatte sich das Zusammenkrachen des Turms von Babel von vor einigen Jahrtausenden für die Kooperation verschiedener Menschenstämme als sehr nützlich gezeigt.
Beim Einkrachen der Zwillingstürme des Welthandelszentrums auf dem Neuen völkervereinigenden Kontinent am zweiten Alexandertag im dritten Jahrtausend nach der durch den angeblichen gekreuzigten nazarenischen Heilsstifter eingeläuteten Zeitwende hat der altbabylonische "Turmsturz-Trick" indes nicht mehr gezogen. Statt die Gründe für die geballte Wut der verantwortlichen Terroristen zu hinterfragen und darüber eventuell zu einem übergreifenden Konsens zu finden, haben sich die verfeindeten Parteien nur noch weiter entzweit, und noch Jahre später wird in Afghanistan scharf geschossen und auf unschuldige Zivilisten gezielt.
Wann endlich wollten all die unzufriedenen Menschen, die substitutiv für ihre eigenen Sorgen, mit denen sie nicht zurecht kommen, auf andere Individuen, auf andere Gruppen, andere Rassen einen Hass schieben, in ihren eigenen Köpfen die Erde anhalten, um so endlich für von innen her aufglänzende, kostbare, kurze Momente die Ruhe zu finden, die nötig ist, um sich eines allseits vorteilhafteren Umgangs miteinander zu besinnen?
Damit es endlich so ruhig auf unserem Erdenball zuginge, wie wir mittels desselben auf ihm als unserem dankbaren Raumschiff konstant durch die Weiten des Alls schwingen.
Oder wieviel öfters braucht es noch einen aufgebrachten Großwettergott mit kosmischen Kräften, um zwischendurch richtig böse dazwischenzufunken, daß die verblendeten Massen aufwachten und sich wieder miteinander vertrügen?
Wenn selbst die in Sri Lanka vor ein paar Jahren eingeschlagenen todsähenden Tsunami-Sturzwellen nicht ausgereicht hatten, um den kleinlichen Kampfesgeist der sich töricht bekriegenden Stämme auf einer winzigen Insel beilegen zu lassen?
libidopter - 5. Aug, 11:12