Nachhilfe beim künstlichen Schöpfen aus dem Innern
Aldous Huxley geht für seine psychedelischen Essais auf Trip, er arbeitet in ihnen aber auch allgemeingültige Aussagen heraus, und taucht ab in die Tiefe des Bewußtseins... und hatte nebenher den "Doors" den Namen geliefert. Die Texte des Forschungsreisenden des menschlichen Geists von vor einem halben Jahrhundert haben der Zeit überraschend gut standgehalten.
Der Populärhistoriker Gary Valentine Lachman beschreibt in seinem Buch "Die Alchemisten des Bewußtseins" (2001) die in den 1960-er Jahren in den Vereinigten Staaten ihren Anfang genommene Revolution im Denken der Menschen und das sich Öffnen für psychedelische Erfahrungen. In der auch Zeitalter des Wassermanns bezeichneten Zeit des Umbruchs strampelte die Jugend westlicher Länder mittels der Religionen des Orients, mittels Gurus für alternatives Leben und mittels Rockmusik und Halluzinogenen sich frei vom Weltbild ihrer Eltern.
Einer der von Lachman in seinem Werk erwähnten "Alchemisten des Bewußtseins" ist der englische Schriftsteller, Essayist und unerbittlich nach der Wahrheit Suchende Aldous Huxley (1894 - 1963), der überzeugt war von einer im menschlichen Geist versteckten höheren Wirklichkeit. Um seine Theorien zu beweisen, willigte dieser darauf ein, sich einem Forscher als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen, der die Auswirkungen von Meskalin auf die menschliche Erlebniswelt ins Visier nehmen wollte.
Huxley selbst schrieb 1954 zu dem Vorfall den Essai "Die Türen des Bewußtseins". Von der Bedeutung des Texts spricht unter anderem die Tatsache, daß eine vergleichsweise bekannte Kultgruppe wie The Doors, die mit der Mystik geliebäugelt hatte, seinerzeit daraus ihren Namen bezog.
In seinem sprunghaft geschriebenen, dafür aber in die Tiefe gehenden Essai erstattet Huxley mit dem Ehrgeiz und der Sorgfalt eines Forschungsreisenden Bericht über die Auswirkungen von Rauschmitteln auf seinen Geist und auf seine Sinne. Als erstes sieht er helle Farbfiguren, dann die in einer Vase steckenden Blumen wie platonisch aufglühende abstrakte Gebilde und zum Schluß die ganze Wirklichkeit als eine einzige fließende und atmende Einheit.
Unter dem Einfluß von Meskalin fühlt Huxley, wie er von der alltäglichen, von den Begriffen eingeschränkten Erfahrung der Wirklichkeit abrückt, und die Welt sieht, wie sie an und für sich ist. Ebenso stellt er u.a. ein grenzenloses Gefühl der Euphorie heraus, das sich daraus ergab, wie die Falten einer Kunstfaserhose ihn anstierten.
Ein skeptischerer Mensch könnte behaupten, der Schriftsteller wäre aufgrund der Peyote-Derivate einfach nur durchgedreht. Huxley selbst hingegen war der hochheiligen Überzeugung, daß es ihm dank seines psychochemischen Trips gelungen sei, auf die geheimen Kontinente des menschlichen Bewußtseins einen Blick zu werfen, von woher ursprünglich sämtliche Religionen, Mythologien und augenfällig die Kunst ins Sprießen kamen.
Dieses versucht er in der in Jungschem Stil geschriebenen Fortsetzung seines Essais, in "Himmel und Hölle", zu beweisen, worin er sein Meskalin-Erlebnis mit der Ikonographie der Weltreligionen und mit klassischen Kunstwerken vergleicht. Huxleys Wissensstand betreffs der Religionen und der Kunstgeschichte in allen Ehren, aber sein Denken hat bei aller metaphysischen Umgarnung auch seine Grenzen.
Vom Gesichtspunkt der Neuzeit her betrachtet gründet sich ein Teil seiner Analysen auf fantasierende Verallgemeinerungen und auf schwankende Analogien. Huxley sieht zum Beispiel einen heimlichen Hinweis auf die unbewußte Welt als die ursprüngliche Bedeutung eines Feuerwerks. Seiner Anschauung nach kommt der Reiz der in den Himmel abgeschossenen Raketen von daher, daß diese ihren Betrachtern eine Botschaft vermittelten von präkognitiv erkannten Echos aus dem Jenseits.
Es dürfte nicht übertrieben sein, zu sagen, daß fragliche Nebeneinanderstellung sich ziemlich weit hergeholt anhört.
Wenngleich Huxleys Argumentieren teilweise in seine eigene Zeit eingebunden ist, verbleiben seine Essais nicht nur als verkrustete Reliquien des Vorläufertums für die Hippies. 'Türen des Bewußtseins' ist ein lebhaft geschriebener und mutiger literarisch-psychedelischer Sprung noch vorne, dessen im Zentrum stehende Thematik auch in der heutigen Zeit nicht aufgehört hat, Interesse zu erwecken. Obwohl die Naturwissenschaft in den letzten Jahrzehnten in die Geheimnisse der Quarks eingedrungen ist und ganze Galaxien kartographiert hat, sind die Tiefen des menschlichen Bewußtseins weiterhin ein Mysterium geblieben.
Der Populärhistoriker Gary Valentine Lachman beschreibt in seinem Buch "Die Alchemisten des Bewußtseins" (2001) die in den 1960-er Jahren in den Vereinigten Staaten ihren Anfang genommene Revolution im Denken der Menschen und das sich Öffnen für psychedelische Erfahrungen. In der auch Zeitalter des Wassermanns bezeichneten Zeit des Umbruchs strampelte die Jugend westlicher Länder mittels der Religionen des Orients, mittels Gurus für alternatives Leben und mittels Rockmusik und Halluzinogenen sich frei vom Weltbild ihrer Eltern.
Einer der von Lachman in seinem Werk erwähnten "Alchemisten des Bewußtseins" ist der englische Schriftsteller, Essayist und unerbittlich nach der Wahrheit Suchende Aldous Huxley (1894 - 1963), der überzeugt war von einer im menschlichen Geist versteckten höheren Wirklichkeit. Um seine Theorien zu beweisen, willigte dieser darauf ein, sich einem Forscher als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen, der die Auswirkungen von Meskalin auf die menschliche Erlebniswelt ins Visier nehmen wollte.
Huxley selbst schrieb 1954 zu dem Vorfall den Essai "Die Türen des Bewußtseins". Von der Bedeutung des Texts spricht unter anderem die Tatsache, daß eine vergleichsweise bekannte Kultgruppe wie The Doors, die mit der Mystik geliebäugelt hatte, seinerzeit daraus ihren Namen bezog.
In seinem sprunghaft geschriebenen, dafür aber in die Tiefe gehenden Essai erstattet Huxley mit dem Ehrgeiz und der Sorgfalt eines Forschungsreisenden Bericht über die Auswirkungen von Rauschmitteln auf seinen Geist und auf seine Sinne. Als erstes sieht er helle Farbfiguren, dann die in einer Vase steckenden Blumen wie platonisch aufglühende abstrakte Gebilde und zum Schluß die ganze Wirklichkeit als eine einzige fließende und atmende Einheit.
Unter dem Einfluß von Meskalin fühlt Huxley, wie er von der alltäglichen, von den Begriffen eingeschränkten Erfahrung der Wirklichkeit abrückt, und die Welt sieht, wie sie an und für sich ist. Ebenso stellt er u.a. ein grenzenloses Gefühl der Euphorie heraus, das sich daraus ergab, wie die Falten einer Kunstfaserhose ihn anstierten.
Ein skeptischerer Mensch könnte behaupten, der Schriftsteller wäre aufgrund der Peyote-Derivate einfach nur durchgedreht. Huxley selbst hingegen war der hochheiligen Überzeugung, daß es ihm dank seines psychochemischen Trips gelungen sei, auf die geheimen Kontinente des menschlichen Bewußtseins einen Blick zu werfen, von woher ursprünglich sämtliche Religionen, Mythologien und augenfällig die Kunst ins Sprießen kamen.
Dieses versucht er in der in Jungschem Stil geschriebenen Fortsetzung seines Essais, in "Himmel und Hölle", zu beweisen, worin er sein Meskalin-Erlebnis mit der Ikonographie der Weltreligionen und mit klassischen Kunstwerken vergleicht. Huxleys Wissensstand betreffs der Religionen und der Kunstgeschichte in allen Ehren, aber sein Denken hat bei aller metaphysischen Umgarnung auch seine Grenzen.
Vom Gesichtspunkt der Neuzeit her betrachtet gründet sich ein Teil seiner Analysen auf fantasierende Verallgemeinerungen und auf schwankende Analogien. Huxley sieht zum Beispiel einen heimlichen Hinweis auf die unbewußte Welt als die ursprüngliche Bedeutung eines Feuerwerks. Seiner Anschauung nach kommt der Reiz der in den Himmel abgeschossenen Raketen von daher, daß diese ihren Betrachtern eine Botschaft vermittelten von präkognitiv erkannten Echos aus dem Jenseits.
Es dürfte nicht übertrieben sein, zu sagen, daß fragliche Nebeneinanderstellung sich ziemlich weit hergeholt anhört.
Wenngleich Huxleys Argumentieren teilweise in seine eigene Zeit eingebunden ist, verbleiben seine Essais nicht nur als verkrustete Reliquien des Vorläufertums für die Hippies. 'Türen des Bewußtseins' ist ein lebhaft geschriebener und mutiger literarisch-psychedelischer Sprung noch vorne, dessen im Zentrum stehende Thematik auch in der heutigen Zeit nicht aufgehört hat, Interesse zu erwecken. Obwohl die Naturwissenschaft in den letzten Jahrzehnten in die Geheimnisse der Quarks eingedrungen ist und ganze Galaxien kartographiert hat, sind die Tiefen des menschlichen Bewußtseins weiterhin ein Mysterium geblieben.
libidopter - 16. Jun, 12:57