Glückselig wie die Hunde — aber ganz und gar kein Bähschaf
Die berühmteste Schule der asketischen Philosophen des antiken Griechenlands hatten die Zyniker gestellt. Das Wort 'zynisch' kommt vom griechischen Wort für Hund, was treffend die Lebensart der letzteren beschreibt. Einer der bekanntesten Zyniker war der im Jahre 412 v.Chr. geborene Diogenes aus Sinope, der mit seinem recht aus der Reihe tanzenden Lebensstil weithin sichtbar kundtat, daß er sich des Verlangens nach den Annehmlichkeiten der Zivilisation und deren Normen entledigt hatte.
Diogenes' Lehrer war der Asketenphilosoph Antithenes, bekannt geworden als Sokrates' eifrigster Schüler. Antithenes ging in der Verachtung von Besitz sogar noch weiter als sein Lehrmeister und machte die Armut zu einem eigenständigen, ethischen Prinzip.
Ein anderer philosophischer Lehrer Diogenes' war eine Athener Maus. Einer Geschichte zufolge war er nämlich an einem gewissen Tag, während er genüßlich über das Leben nachdachte, am Umherziehen, als er sah, wie eine Maus sorglos vor ihm dahin trippelte. Mit einem Schlag sei es Diogenes bewußt geworden, daß die Maus nicht das Dunkel fürchtet, und auch nach keinem sicheren Platz sich sehnt, um sich auszuruhen, auch nach keinem weichen Bett zum sich-drauf-Ablegen, daß sie keine der Bequemlichkeiten vermisst, hinter welchen die Leute sonst hinterherrennen und dabei einen so großen Teil ihrer täglichen Energiereserven verbrauchen.
Diogenes ließ die durch die Maus vorgestellte konkrete Aufgabe zum Sockel seiner persönlichen Philosophie werden. Er begann, mit einem Stab in der Hand herumzuziehen und sein irdisches Hab und Gut in einem Beutel mit sich herumzutragen, einen dicken Umhang über sich geworfen, in den er sich zum Schlafen einwickeln konnte. Stab, Tragebeutel und Umhang wurde denn auch zum Erkennungsmerkmal der Zyniker.
Diogenes trieb den Sokrates'schen Geist des gegen den Strom schwimmenden Asketen radikal auf die Spitze. Anstelle von ironischen, den Unwissenden oft vorgebenden Redensarten äußerte er seine Meinungen zu den Dingen unumwunden und ohne das Bestreben, dem Zuhörer durch gefälliges Reden entgegenzukommen.
Anstatt seine Sinnesbegierden zu zügeln, verstand er sich darauf, sie nach Bedarf einzuschläfern. Er kümmerte sich nicht um die öffentliche Meinung, was er dadurch zur Schau stellte, daß er vor Leuten masturbierte. Von Platon wird berichtet, daß er Diogenes als einen "verrückt gewordenen Sokrates" bezeichnet.
Diogenes' größter Ehrgeiz war es gewesen, aufzuzeigen, wie seine Unabhängigkeit und sein sich Absondern vom Rest der Gesellschaft aus ihm einen Menschen machte, der größer wirkt als selbst ein mächtigster Potentat. Er lebte am Rande des Athener Stadtmarkts in einer Tonne, und die Sonne seiner wahren Größe war an jenem Tage aufgegangen, als Alexander der Große einmal höchstpersönlich bei ihm auf einen kurzen Besuch vorbeischaute. Es heißt, Alexander hätte dem Philosophen versprochen, irgendeinen seiner Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.
"Sehr schön," soll Diogenes, ganz treu sich selbst und seiner Art, erwidert haben, "wie wär's denn dann, wenn du mir jetzt aus der Sonne gingest, so daß ich sehen könnte, wie der heutige Tag am Aufstrahlen ist."
Diogenes' Lehrer war der Asketenphilosoph Antithenes, bekannt geworden als Sokrates' eifrigster Schüler. Antithenes ging in der Verachtung von Besitz sogar noch weiter als sein Lehrmeister und machte die Armut zu einem eigenständigen, ethischen Prinzip.
Ein anderer philosophischer Lehrer Diogenes' war eine Athener Maus. Einer Geschichte zufolge war er nämlich an einem gewissen Tag, während er genüßlich über das Leben nachdachte, am Umherziehen, als er sah, wie eine Maus sorglos vor ihm dahin trippelte. Mit einem Schlag sei es Diogenes bewußt geworden, daß die Maus nicht das Dunkel fürchtet, und auch nach keinem sicheren Platz sich sehnt, um sich auszuruhen, auch nach keinem weichen Bett zum sich-drauf-Ablegen, daß sie keine der Bequemlichkeiten vermisst, hinter welchen die Leute sonst hinterherrennen und dabei einen so großen Teil ihrer täglichen Energiereserven verbrauchen.
Diogenes ließ die durch die Maus vorgestellte konkrete Aufgabe zum Sockel seiner persönlichen Philosophie werden. Er begann, mit einem Stab in der Hand herumzuziehen und sein irdisches Hab und Gut in einem Beutel mit sich herumzutragen, einen dicken Umhang über sich geworfen, in den er sich zum Schlafen einwickeln konnte. Stab, Tragebeutel und Umhang wurde denn auch zum Erkennungsmerkmal der Zyniker.
Diogenes trieb den Sokrates'schen Geist des gegen den Strom schwimmenden Asketen radikal auf die Spitze. Anstelle von ironischen, den Unwissenden oft vorgebenden Redensarten äußerte er seine Meinungen zu den Dingen unumwunden und ohne das Bestreben, dem Zuhörer durch gefälliges Reden entgegenzukommen.
Anstatt seine Sinnesbegierden zu zügeln, verstand er sich darauf, sie nach Bedarf einzuschläfern. Er kümmerte sich nicht um die öffentliche Meinung, was er dadurch zur Schau stellte, daß er vor Leuten masturbierte. Von Platon wird berichtet, daß er Diogenes als einen "verrückt gewordenen Sokrates" bezeichnet.
Diogenes' größter Ehrgeiz war es gewesen, aufzuzeigen, wie seine Unabhängigkeit und sein sich Absondern vom Rest der Gesellschaft aus ihm einen Menschen machte, der größer wirkt als selbst ein mächtigster Potentat. Er lebte am Rande des Athener Stadtmarkts in einer Tonne, und die Sonne seiner wahren Größe war an jenem Tage aufgegangen, als Alexander der Große einmal höchstpersönlich bei ihm auf einen kurzen Besuch vorbeischaute. Es heißt, Alexander hätte dem Philosophen versprochen, irgendeinen seiner Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.
"Sehr schön," soll Diogenes, ganz treu sich selbst und seiner Art, erwidert haben, "wie wär's denn dann, wenn du mir jetzt aus der Sonne gingest, so daß ich sehen könnte, wie der heutige Tag am Aufstrahlen ist."
libidopter - 6. Jun, 20:20
Wenig Geld bedeutet nicht Askese