Zukunftsweisende Reminiszenzen aus einem Paradiesgarten
Einen meiner wohl nicht aufregendsten, dafür aber anderweitig schönsten Tage dürfte ich erlebt haben, als ich 's Jahr drauf nach meinem Abgang aus Deutschland - zeitgleich mit der Kölner Ulknudel Trude Herr selig damals - bislang das letzte Mal für kurz in deutschen Landen weilte - beim Besuch auf der Traumhochzeits-Blumeninsel Mainau zum 80. Geburtstag des mittlerweile verschiedenen Grafen und einstigen Inselinhabers Lennart Bernadotte zum 8. Mai 1989, an dem auch die mit ihm verschwägerte deutschstämmige kokette schwedische Königin Silvia auf dem Schloß, dem barocken Sitz der gräflichen Familie, zugegen war:
Damals herrschte zum frühsommerlich sonnigen Wetter unter den vielen, vielen Besuchern, ganzen Scharen von Kindern und Erwachsenen mit durchwegs fröhlichen Gesichtern, Familien und Einzelnen, wie unter den Arm in Arm gehenden Verliebten, auf dem Parkrasen dort vor dem stattlichen Schloß schlichtweg ein paradiesisch anmutendes Bild der Eintracht und des sozialen Friedens, aber gerade auch des bedingungslosen Teilens mit dem Nächsten aus wahrer Nächstenliebe heraus, wie aus einem Märchenbilderbuch gegriffen, das allein auch schon von daher seinesgleichen sucht, daß es einen frühen, ersten Einblick in den traumhaften gesamtgesellschaftlichen Zustand gewährt haben dürfte, wie alles auf der Welt in einer Welt so ganz ohne Geld aussehen könnte, wenn das letztlich unter einen immer unglücklicheren Stern geratende Geldsystem endlich für immer aus der Welt gebannt wäre.
Daß man auch an jenem fürstlichen Tage für den Zugang auf die Insel Mainau sein Eintrittsgeld berappen mußte, spricht, nebst den hohen Wartungs- und Blumenumbekleidungskosten der touristisch vermarkteten Insel, für die heutige Allgegenwart des Geldes. Die großzügig spendable aristokratische Bewirtung sämtlicher Gäste aus dem Volk zum hohen Seniorenfest des verblichenen Insulanergrafen mit dem geblümten Weitblick darf aber wiederum in erster Linie - quasi als ein aus dem Unterbewußtsein des Zeitgeists heraus geborener, präkognitiver Vorreiter-Akt der gesellschaftlichen Apokatastase - als ein gewollt zukunftsweisendes Ritual des freien Gebens und Nehmens aller Menschen untereinander verstanden werden — für eine Welt, in der das Geld nicht mehr das Sagen haben wird, die erst noch gebaut werden muß.
Obgleichen unaufhörlich in Massen zu Würsteln und Semmeln auf der grünen Geburtstagswiese das Bier floß - nicht in Maßen, sondern vernünftig in Halbe-Krügen rationiert -, und jedem auch ein zweites, ein drittes Glas, so gewünscht ein viertes, am weißen Zapftankwagen gespendet wurde, kam es zu keinerlei Zwischenfällen etwaig Betrunkener, wie man das von Festen herkennt, wo auch reichlich Bier fließt, aber dafür bezahlt wird. Nein, so etwas gab es damals da nicht!
Keiner trank da über den Durst. Ein völlig geglücktes Freudenfest war diese Party, auf welches der achtzigjährige Jubilar noch stolz sein konnte.
Genauso gesittet und diszipliniert - da bin ich überzeugt - würde es, nachdem sich alles nach dem Abebben der ersten großen Schockwellen des Umbruchs auf ein Mittelmaß der Dinge eingependelt hätte, auch in einem panvoluntaristischen Wirtschaftssystem zugehen können, wenn man alles nur politisch geschickt einfädelte.
✪ Was Graf Lennart Bernadotte fertigbrachte — aus einer riesengroßen Wildnis einen einzigen Blumengarten zu machen — das wird die Welt im ganzen auch hinkriegen, solange nur die richtigen Auftraggeber und die kompetenten Gärtner am Machen sind.
Sollten wir nicht schön langsam im kleinen damit anfangen, schon jetzt bald die Rückkehr ins realexistentielle Paradies vorzubereiten?
Damals herrschte zum frühsommerlich sonnigen Wetter unter den vielen, vielen Besuchern, ganzen Scharen von Kindern und Erwachsenen mit durchwegs fröhlichen Gesichtern, Familien und Einzelnen, wie unter den Arm in Arm gehenden Verliebten, auf dem Parkrasen dort vor dem stattlichen Schloß schlichtweg ein paradiesisch anmutendes Bild der Eintracht und des sozialen Friedens, aber gerade auch des bedingungslosen Teilens mit dem Nächsten aus wahrer Nächstenliebe heraus, wie aus einem Märchenbilderbuch gegriffen, das allein auch schon von daher seinesgleichen sucht, daß es einen frühen, ersten Einblick in den traumhaften gesamtgesellschaftlichen Zustand gewährt haben dürfte, wie alles auf der Welt in einer Welt so ganz ohne Geld aussehen könnte, wenn das letztlich unter einen immer unglücklicheren Stern geratende Geldsystem endlich für immer aus der Welt gebannt wäre.
Daß man auch an jenem fürstlichen Tage für den Zugang auf die Insel Mainau sein Eintrittsgeld berappen mußte, spricht, nebst den hohen Wartungs- und Blumenumbekleidungskosten der touristisch vermarkteten Insel, für die heutige Allgegenwart des Geldes. Die großzügig spendable aristokratische Bewirtung sämtlicher Gäste aus dem Volk zum hohen Seniorenfest des verblichenen Insulanergrafen mit dem geblümten Weitblick darf aber wiederum in erster Linie - quasi als ein aus dem Unterbewußtsein des Zeitgeists heraus geborener, präkognitiver Vorreiter-Akt der gesellschaftlichen Apokatastase - als ein gewollt zukunftsweisendes Ritual des freien Gebens und Nehmens aller Menschen untereinander verstanden werden — für eine Welt, in der das Geld nicht mehr das Sagen haben wird, die erst noch gebaut werden muß.
Obgleichen unaufhörlich in Massen zu Würsteln und Semmeln auf der grünen Geburtstagswiese das Bier floß - nicht in Maßen, sondern vernünftig in Halbe-Krügen rationiert -, und jedem auch ein zweites, ein drittes Glas, so gewünscht ein viertes, am weißen Zapftankwagen gespendet wurde, kam es zu keinerlei Zwischenfällen etwaig Betrunkener, wie man das von Festen herkennt, wo auch reichlich Bier fließt, aber dafür bezahlt wird. Nein, so etwas gab es damals da nicht!
Keiner trank da über den Durst. Ein völlig geglücktes Freudenfest war diese Party, auf welches der achtzigjährige Jubilar noch stolz sein konnte.
Genauso gesittet und diszipliniert - da bin ich überzeugt - würde es, nachdem sich alles nach dem Abebben der ersten großen Schockwellen des Umbruchs auf ein Mittelmaß der Dinge eingependelt hätte, auch in einem panvoluntaristischen Wirtschaftssystem zugehen können, wenn man alles nur politisch geschickt einfädelte.
✪ Was Graf Lennart Bernadotte fertigbrachte — aus einer riesengroßen Wildnis einen einzigen Blumengarten zu machen — das wird die Welt im ganzen auch hinkriegen, solange nur die richtigen Auftraggeber und die kompetenten Gärtner am Machen sind.
Sollten wir nicht schön langsam im kleinen damit anfangen, schon jetzt bald die Rückkehr ins realexistentielle Paradies vorzubereiten?
libidopter - 27. Mai, 14:45