Muß der Gärtner wirklich immer der Mörder sein?
Es gibt im stolzen Tamilenvolk, einem der wenigen Völker, das am längsten durch sämtliche geschichtlichen Perioden hindurch ohne viel Untermischung sich seine eigenständige Identität bewahrt hat, eine sehr schön die real-soziokulturellen Grenzen des Rechtswesens eines Staates illustrierende Geschichte. Es geht in ihr darum, daß sich ein in der jüngeren Süßholzraspler-Kultur tamilischer [tamil = süßklingend] Zungen, also zu einer Zeit, als noch nicht alles richtig paragraphisch festgeschrieben war, vor Gericht gestellter Einbrecher sich aus seiner Schuld an der Tat herauswindet, indem seinerseits er denjenigen anklägt, der durch seine Fehlerhaftigkeit im Handeln überhaupt dazu beigetragen hat, den Hauseinbruch technisch zu ermöglichen, woraufhin der nächst Angeklagte aber einen noch originelleren Schuldigen vorführt, welcher dann wieder die Schuld an einen, der erst noch zuvor käme in der langen Kette der Ursächlichkeiten, weiterreicht: der richtige Täter, der der Versuchung nicht widerstehen konnte, einen Ring mitzunehmen, als er unversehens mitten in einer fremden protzigen Wohnung zu stehen kommt, ist ja nur ins Haus geschlüpft, weil plötzlich, als er draußen auf der Straße beim Herumsitzen und Palavern mit seinen Freunden war, genau da ein Loch in die Mauer brach, wo er sich mit dem Rücken dagegen gelehnt hatte - die Stelle, an der bei dessen Errichtung der Mörtelmischer, der die Hausmauer gebaut hatte, mehr Wasser als nötig, zuviel des Guten, in den anzumischenden Mörtel goß, da just in dem Moment eine wunderschöne Dame des Weges kam, die ihn bei der Arbeit ablenkte. Wäre die Dame nie in jenem fatalen Moment dort vorbeigelaufen, hätte auch nie jemals jene besagte Wand nachgegeben, was letztlich späterhin zum Verschwinden des Rings führte. Doch wäre die Dame auch ihrerseits bestimmt an jenem Tag nie persönlich dort vorbeigekommen, um den armen Maurer zur folgenreichen Unachtsamkeit zu verleiten, sondern es wäre, wie sonst auch, nur ihre Hausmagd des Weges gekommen, wenn nicht plötzlich der Gatte am Tag davor an einem Fieber erkrankt gewesen wäre, weshalb gerade zur Zeit im Haus kein Geld vorhanden war, sodaß die Dame des Hauses selbst zum Bäcker gehen mußte, um ihre Brötchen auf Borg zu kaufen, ein welches der Hausmagd womöglich nicht gewährt worden wäre. Allein, warum nur hatte sich der Ehegatte ausgerechnet zu jener Zeit ein Fieber zugezogen, und warum hat man für seine Arznei einen so sündhaft teuren Preis verlangt, daß nicht mal mehr Kleingeld für Brötchen übriggeblieben war? Und wie ist diese Kette der Anschuldigungsdelegierung noch weitergegangen? Und wie hat sich zum Schluß der jungtamilische Richter der Geschichte in dem Fall entschieden?
Auf die letztgenannten Fragen weiß auch ich keine Antworten mehr, indem mir der genaue Ausgang der Geschichte entfallen ist, da mir selbst bei einer Beraubung des häuslichen Besitzstands vor nicht allzu langer Zeit das Büchlein Folk Tales of Tamil Nadu, dem sie entnommen ist, abhanden gekommen ist, - ein Verbrechen, das wiederum seine eigene Ursachenkette aufweist, eine zwar völlig andere wie die in der Geschichte, aber dennoch nicht gänzlich ihr unähnlich, wo nur kein Maurer eine Schuld auf sich geladen hat und von sich weisen kann, sondern eher der Gärtner eines falschen Fuffzigers aus der bessersituierten Nachbarschaft, und wo es deshalb in meinem Fall, zumal in der heutigen Zeit, schon erst zu gar keiner konkreten Anklage gekommen ist.
Die Lektion der Geschichte war und ist natürlich, daß der gesunde Menschenverstand bei der Beurteilung von Geschehnissen nach klaren Schnitten verlangt, wo sich die Grenzen der Schuldhaftigkeit bei fehlerhaftem Verhalten einer Person nicht über Zufälligkeiten im Vorfeld der eigentlichen Handlung, wie fatal auch immer diese sich ausgewirkt haben mögen, sondern über die Eigenverantwortlichkeit über die vorgelegte Handlungsweise definieren. Alles andere wäre auch verrückt und ohne Ende.
Auf der anderen Seite ließe sich aber sehr wohl EIN solch ein zwischenpersönlich interspatieller, verdeckt arbeitender, letztlich aber bei tieferer Betrachtung der Dinge relativ schnell auszumachender Hauptschuldiger finden, der in den meisten Fällen passte, wo immer irgendwo gegen die Stränge geschlagen worden ist und man deshalb vor Gericht zieht: — das Geld. Denn meistens geht's bei allen möglichen zwischenmenschlichen Querelen und Zwistigkeiten ums liebe Geld. All die vielen Familienväter, die gerade in letzter Zeit, wo auch immer, ihre Familien samt Kind und Kegel, und dann sich selbst eiskalt ausgelöscht haben - alles nur wegen des verflixten Geldes, an dem es hinten und vorn immer wieder fehlt. Und auch in der frühgeschichtlichen, oben erzählten Tamilen-Geschichte und bei deren Varianten in der Neuzeit geht es letztlich ebenso um die wie auch immer geartete Raffgier, die sich klar in unserer Welt im Geld am besten kristallisiert.
So gesehen, könnte man, mit einem gehörigen Schuss Wahrheit bei aller dem Thema innewohnender Ironie, sagen, daß das Geld als solches, das hinter all seinen Handlangern des Bösen als deren eigentlicher Auftraggeber steht, der größte, am längsten unerkannt und am längsten unbestraft gebliebene Despot und Schwerverbrecher aller Zeiten ist, der bis heute aufs rücksichtsloseste allenthalben nach wie vor fröhlich sein fürchterliches Unwesen treiben darf, ohne daß man es endlich im Kittchen einer überwundenen, abgelegten Vergangenheit weggesteckt hätte.
Wie können die Menschen nur so versessen an dieser verfahrenen Zweckgemeinschaft mit dem Geld festhalten wollen, wenn dieses sture Festhalten offensichtlich tagtäglich an allen Ecken und Enden auf der Welt so viel Unheil sät und Schaden anrichtet? Sollte man sich angesichts dieser mittlerweile so schwer auflaufenden Lösung des alten Dilemmas des Wie-miteinander-Auskommens nicht endlich einmal vom Einzelnen wie auch von den politischen Kräften ein entschiedenes Maß mehr an Zivilcourage wünschen dürfen, das es schließlich fertigbrächte, zum Wohle der Menschen heute und aller künftigen Menschengeschlechter endlich mit diesem das Gesicht der Menschheit so verunstaltenden Geldwesen ein für alle mal aufzuräumen?!
Ein Arbeiter, der im finnischen Ort Tammela einen Abwassergraben ausschaufelte, wurde erschossen
(ein Bericht aus den Neuesten Heimatnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 21.4.2009, übersetzt aus dem Finnischen )
Tammela, STT
Ein älterer Mann hat in Tammela, im südwestfinnischen Bezirk Kanta-Häme, zum Abschluß einer Streiterei einen Arbeiter erschossen. Laut den Angaben der Polizei ging dem Schießen ein Streit bezüglich den Grabungsarbeiten für einen Abwassergraben voraus.
Der 70-jährige Mann aus Tammela hätte ein paar Mal die drei an der Grenze zu seinem Grundstück ihre Arbeit verrichtenden Männer zunächst aufgefordert, zu verschwinden.
Nach Ansicht des Mannes schädigten die Grabungsarbeiten seinem Hof. Als die Arbeiter aber daraufhin nicht verschwanden, ging er eine Miniaturpistole holen, womit er sodann gegen die Männer einige Schüsse abfeuerte.
Die Arbeiter rannten fluchtartig davon. Einer der Männer starb jedoch an seinen erlittenen Schußwunden. Vor seinem Tod war es dem 60-Jährigen aus Tammela noch gelungen, die Notrufzentrale anzurufen.
Die zwei anderen kamen bei der Schießerei ohne Verletzungen davon.
Die Polizei stellte den Todesschützen in dessen Haus nahe des Neuen Dorfwegs. Er ergab sich gelassen und ruhig, ohne Widerstand zu leisten. Laut Polizei besitzt der Mann mehrere lizenzierte Schußwaffen.
Die Polizei untersucht den Fall als einen Mord sowie als zweifachen versuchten Mord.
Die Polizei war um drei Uhr nachmittag zu der Schießerei alarmiert worden.
Auf die letztgenannten Fragen weiß auch ich keine Antworten mehr, indem mir der genaue Ausgang der Geschichte entfallen ist, da mir selbst bei einer Beraubung des häuslichen Besitzstands vor nicht allzu langer Zeit das Büchlein Folk Tales of Tamil Nadu, dem sie entnommen ist, abhanden gekommen ist, - ein Verbrechen, das wiederum seine eigene Ursachenkette aufweist, eine zwar völlig andere wie die in der Geschichte, aber dennoch nicht gänzlich ihr unähnlich, wo nur kein Maurer eine Schuld auf sich geladen hat und von sich weisen kann, sondern eher der Gärtner eines falschen Fuffzigers aus der bessersituierten Nachbarschaft, und wo es deshalb in meinem Fall, zumal in der heutigen Zeit, schon erst zu gar keiner konkreten Anklage gekommen ist.
Die Lektion der Geschichte war und ist natürlich, daß der gesunde Menschenverstand bei der Beurteilung von Geschehnissen nach klaren Schnitten verlangt, wo sich die Grenzen der Schuldhaftigkeit bei fehlerhaftem Verhalten einer Person nicht über Zufälligkeiten im Vorfeld der eigentlichen Handlung, wie fatal auch immer diese sich ausgewirkt haben mögen, sondern über die Eigenverantwortlichkeit über die vorgelegte Handlungsweise definieren. Alles andere wäre auch verrückt und ohne Ende.
Auf der anderen Seite ließe sich aber sehr wohl EIN solch ein zwischenpersönlich interspatieller, verdeckt arbeitender, letztlich aber bei tieferer Betrachtung der Dinge relativ schnell auszumachender Hauptschuldiger finden, der in den meisten Fällen passte, wo immer irgendwo gegen die Stränge geschlagen worden ist und man deshalb vor Gericht zieht: — das Geld. Denn meistens geht's bei allen möglichen zwischenmenschlichen Querelen und Zwistigkeiten ums liebe Geld. All die vielen Familienväter, die gerade in letzter Zeit, wo auch immer, ihre Familien samt Kind und Kegel, und dann sich selbst eiskalt ausgelöscht haben - alles nur wegen des verflixten Geldes, an dem es hinten und vorn immer wieder fehlt. Und auch in der frühgeschichtlichen, oben erzählten Tamilen-Geschichte und bei deren Varianten in der Neuzeit geht es letztlich ebenso um die wie auch immer geartete Raffgier, die sich klar in unserer Welt im Geld am besten kristallisiert.
So gesehen, könnte man, mit einem gehörigen Schuss Wahrheit bei aller dem Thema innewohnender Ironie, sagen, daß das Geld als solches, das hinter all seinen Handlangern des Bösen als deren eigentlicher Auftraggeber steht, der größte, am längsten unerkannt und am längsten unbestraft gebliebene Despot und Schwerverbrecher aller Zeiten ist, der bis heute aufs rücksichtsloseste allenthalben nach wie vor fröhlich sein fürchterliches Unwesen treiben darf, ohne daß man es endlich im Kittchen einer überwundenen, abgelegten Vergangenheit weggesteckt hätte.
Wie können die Menschen nur so versessen an dieser verfahrenen Zweckgemeinschaft mit dem Geld festhalten wollen, wenn dieses sture Festhalten offensichtlich tagtäglich an allen Ecken und Enden auf der Welt so viel Unheil sät und Schaden anrichtet? Sollte man sich angesichts dieser mittlerweile so schwer auflaufenden Lösung des alten Dilemmas des Wie-miteinander-Auskommens nicht endlich einmal vom Einzelnen wie auch von den politischen Kräften ein entschiedenes Maß mehr an Zivilcourage wünschen dürfen, das es schließlich fertigbrächte, zum Wohle der Menschen heute und aller künftigen Menschengeschlechter endlich mit diesem das Gesicht der Menschheit so verunstaltenden Geldwesen ein für alle mal aufzuräumen?!
Ein Arbeiter, der im finnischen Ort Tammela einen Abwassergraben ausschaufelte, wurde erschossen
(ein Bericht aus den Neuesten Heimatnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 21.4.2009, übersetzt aus dem Finnischen )
Tammela, STT
Ein älterer Mann hat in Tammela, im südwestfinnischen Bezirk Kanta-Häme, zum Abschluß einer Streiterei einen Arbeiter erschossen. Laut den Angaben der Polizei ging dem Schießen ein Streit bezüglich den Grabungsarbeiten für einen Abwassergraben voraus.
Der 70-jährige Mann aus Tammela hätte ein paar Mal die drei an der Grenze zu seinem Grundstück ihre Arbeit verrichtenden Männer zunächst aufgefordert, zu verschwinden.
Nach Ansicht des Mannes schädigten die Grabungsarbeiten seinem Hof. Als die Arbeiter aber daraufhin nicht verschwanden, ging er eine Miniaturpistole holen, womit er sodann gegen die Männer einige Schüsse abfeuerte.
Die Arbeiter rannten fluchtartig davon. Einer der Männer starb jedoch an seinen erlittenen Schußwunden. Vor seinem Tod war es dem 60-Jährigen aus Tammela noch gelungen, die Notrufzentrale anzurufen.
Die zwei anderen kamen bei der Schießerei ohne Verletzungen davon.
Die Polizei stellte den Todesschützen in dessen Haus nahe des Neuen Dorfwegs. Er ergab sich gelassen und ruhig, ohne Widerstand zu leisten. Laut Polizei besitzt der Mann mehrere lizenzierte Schußwaffen.
Die Polizei untersucht den Fall als einen Mord sowie als zweifachen versuchten Mord.
Die Polizei war um drei Uhr nachmittag zu der Schießerei alarmiert worden.
libidopter - 22. Apr, 13:33