Sich gegenseitig wie durch ein Mantra die Schikanierereien austreiben
Vor einiger Zeit ist in finnischen Landen an Grundschulen ein Projekt in Gang gekommen, das es sich zum Ziel gemacht hat, durch gesonderte Unterweisung der Schüler mit Hilfe von eingänglichem Anschauungsmaterial davon abzubringen, schwächlichere Mitschüler wie oft bisher an der Nase herumzuführen, zu hänseln und tratzen, zu traktieren und schikanieren. Erste Resultate des Programms seien sehr erfolgversprechend: die Plagegeist-Gewohnheit unter den Plagen hätte an den einschlägigen Schulen um die ganze Hälfte abgenommen. Bedenkt man, daß das Aufkommen von tödlich gefährlichen Amokläufer-Situationen an Schulen, wie in den beiden Fällen der finnischen Schulrächer-Suizidalmassakristen und auch in dem des deutschen, auf Geschichten von über lange Jahre hinweg fortgesetzt von von Mitschülern ausgeübten Schikanierereien zurückzuführen sind, scheint damit bereits sehr viel gewonnen.
Der Name des Projekts ist sehr geschickt, da für die Kinder äußerst einprägsam, gewählt, und ließe sich, mehr durch Glück und eine sprachliche Zufälligkeit als sonstwie, vortrefflich auch als solches ins Deutsche übertragen; allein dieser Titel dürfte auf die Kinder schon die Wirkung eines Zauberworts oder die eines Mantra machen: KiVa Koulu.
Kiva koulu, normal geschrieben, bedeutete auf Deutsch so viel wie "prima, schicke Schule", wobei sich die erste Silbe des Projektkürzels Ki bei KiVa offensichtlich von kiusaaminen = schikanieren ableitet, so daß sich also fürs Deutsche wunderbar die Formel SchicKe Schule anböte, und damit genau das gleiche ausgedrückt wäre wie im Original. Da ließe sich zum Beispiel fürs Englische nichts entsprechendes finden. Fürs englische bullying oder mobbing läßt sich kein ähnlichlautendes Wort, auch kein Slang-Wort, finden mit der Bedeutung von top-class oder prime-time, so daß man sich dort wohl einen weniger ziehenden Namen fürs Projekt einfallen lassen müßte.
Genau das wird wohl der Grund dafür sein, warum es von finnischer Seite hieß, daß bislang nicht geplant sei, das Material für KiVa Koulu in andere Sprachen zu übersetzen. Manche Projekte stehen und fallen eben bereits mit ihrer trefflichen Betitelung.
Das richtige Wort bewirkt Wunder.
Hunderte von Schulen weiden in Finnland im Verein die Mitschülerschikanierereien aus
(ein Bericht aus den Neuesten Heimatnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 8.4.2009, übersetzt aus dem Finnischen)
Das Projekt SchicKe Schule, das in die Schikanierereien unter Schulkameraden eingreifen will, hat an den Schulen [Finnlands] gewaltiges Interesse aufkommen lassen. Die Professorin Christina Salmivalli von der Universität Turku berichtet, daß sich für kommenden Herbst ungefähr 1'800 Schulen dafür beworben haben. Von den Bewerberschulen werden 1'400 mitmachen können.
SchicKe Schule ist ein vom [finnischen] Kultusministerium finanziertes und an der Universität Türku entwickeltes Programm, das es zum Ziel hat, durch Präventivarbeit die Zahl der Schikanierereien an Grundschulen zu verringern.
Zu dem Programm gehören unter anderen Dingen Lehrstunden und Internetmaterial dazu.
Im Herbst des vorvergangenen Jahres nahm das Projekt als Experiment seinen Anfang, und es sind knapp 120 Versuchsschulen anfangs mit dabei gewesen. Für kommenden Herbst soll das Projekt nun landesweit ausgeweitet werden. Dann besteht die nächste Möglichkeit, sich zum Mitmachen zu bewerben, und dann werden auch die Schulen mit von der Partie sein können, die in der letzten Bewerbungsphase am Ufer zurückbleiben müßten.
Die ersten Resultate des Projekts sind erfolgversprechend gewesen. Das Gequältwerden durch andere und das Quälen von anderen nahmen an den Versuchsschulen um die Hälfte ab.
Bezüglich des Programms hat es etliche Anfragen auch aus dem Ausland gegeben. Laut der Koordinatorin des Projekts Tuija Tuomisto steht das Übersetzen des Materials in Fremdsprachen noch nicht in Planung.
[im original Finnischen lautet der Name des Projekts KiVa Koulu, was so viel heißt wie SchicKe Schule, wobei sich die Anfangsbuchstaben im Finnischen von Kiusaaminen = Schikanieren ableitet]
Der Name des Projekts ist sehr geschickt, da für die Kinder äußerst einprägsam, gewählt, und ließe sich, mehr durch Glück und eine sprachliche Zufälligkeit als sonstwie, vortrefflich auch als solches ins Deutsche übertragen; allein dieser Titel dürfte auf die Kinder schon die Wirkung eines Zauberworts oder die eines Mantra machen: KiVa Koulu.
Kiva koulu, normal geschrieben, bedeutete auf Deutsch so viel wie "prima, schicke Schule", wobei sich die erste Silbe des Projektkürzels Ki bei KiVa offensichtlich von kiusaaminen = schikanieren ableitet, so daß sich also fürs Deutsche wunderbar die Formel SchicKe Schule anböte, und damit genau das gleiche ausgedrückt wäre wie im Original. Da ließe sich zum Beispiel fürs Englische nichts entsprechendes finden. Fürs englische bullying oder mobbing läßt sich kein ähnlichlautendes Wort, auch kein Slang-Wort, finden mit der Bedeutung von top-class oder prime-time, so daß man sich dort wohl einen weniger ziehenden Namen fürs Projekt einfallen lassen müßte.
Genau das wird wohl der Grund dafür sein, warum es von finnischer Seite hieß, daß bislang nicht geplant sei, das Material für KiVa Koulu in andere Sprachen zu übersetzen. Manche Projekte stehen und fallen eben bereits mit ihrer trefflichen Betitelung.
Das richtige Wort bewirkt Wunder.
Hunderte von Schulen weiden in Finnland im Verein die Mitschülerschikanierereien aus
(ein Bericht aus den Neuesten Heimatnachrichten der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 8.4.2009, übersetzt aus dem Finnischen)
Das Projekt SchicKe Schule, das in die Schikanierereien unter Schulkameraden eingreifen will, hat an den Schulen [Finnlands] gewaltiges Interesse aufkommen lassen. Die Professorin Christina Salmivalli von der Universität Turku berichtet, daß sich für kommenden Herbst ungefähr 1'800 Schulen dafür beworben haben. Von den Bewerberschulen werden 1'400 mitmachen können.
SchicKe Schule ist ein vom [finnischen] Kultusministerium finanziertes und an der Universität Türku entwickeltes Programm, das es zum Ziel hat, durch Präventivarbeit die Zahl der Schikanierereien an Grundschulen zu verringern.
Zu dem Programm gehören unter anderen Dingen Lehrstunden und Internetmaterial dazu.
Im Herbst des vorvergangenen Jahres nahm das Projekt als Experiment seinen Anfang, und es sind knapp 120 Versuchsschulen anfangs mit dabei gewesen. Für kommenden Herbst soll das Projekt nun landesweit ausgeweitet werden. Dann besteht die nächste Möglichkeit, sich zum Mitmachen zu bewerben, und dann werden auch die Schulen mit von der Partie sein können, die in der letzten Bewerbungsphase am Ufer zurückbleiben müßten.
Die ersten Resultate des Projekts sind erfolgversprechend gewesen. Das Gequältwerden durch andere und das Quälen von anderen nahmen an den Versuchsschulen um die Hälfte ab.
Bezüglich des Programms hat es etliche Anfragen auch aus dem Ausland gegeben. Laut der Koordinatorin des Projekts Tuija Tuomisto steht das Übersetzen des Materials in Fremdsprachen noch nicht in Planung.
[im original Finnischen lautet der Name des Projekts KiVa Koulu, was so viel heißt wie SchicKe Schule, wobei sich die Anfangsbuchstaben im Finnischen von Kiusaaminen = Schikanieren ableitet]
libidopter - 10. Apr, 09:31