24
Jul
2007

Der Mut zum Aufmucken gegen das Schlechte

Albert Speer - Hitlers einziger echter Freund

Albert Speer (1905 - 1981) war Hitlers Lieblingsarchitekt und ein
unglaublich effizienter Rüstungsminister. Er wird als Hitlers einziger
Freund beschrieben. Im Nürnberger Gerichtsprozeß verteidigte sich der
elegante und sympathische Speer mit Erfolg. Anstelle davon, erhängt zu
werden, wurde er wegen des Einsatzes von Arbeitskräften in der
Rüstungsindustrie, die unter Sklavenbedingungen gestellt waren, zu zwanzig Jahre Gefängnis verurteilt. Nachdem er freigekommen war, nach Abbüßung der vollen
Strafe, lebte Speer noch weitere fünfzehn Jahre. Speer schrieb um die
2000 Seiten aus seinem Leben und wurde für die Nachwelt als der Nazi
bekannt, welcher um Verzeihung gebeten hatte, und welcher sagte, daß er
Reue verspüre.


(ein Beitrag von Jani Sievola für das nordfinnische Kulturmagazin
Kaltio aus Heft Nr. 4 von 1998,
übersetzt aus dem Finnischen)

Albert Speer wurde im Jahre 1905 in der berühmten Universitätsstadt
Heidelberg geboren. Seine Eltern stellten eine wohlhabende Familie aus dem
gepflegten Bürgerstand vor: der Vater ein erfolgreicher Architekt, die
Mutter eine elegante Bürgersfrau. Albert verbrachte eine in jeder
Beziehung gut abgesicherte Kindheit, da die Familie so wohlhabend war, daß
selbst die Jahre der Rezension nichts in deren Leben veränderte. Albert
war gut in der Schule, in Mathematik der Klassenbeste. Zur großen
Freude seines Vaters hatte er sich entschieden, Architektur zu studieren.
Im Jahre 1927 beschloß er das Studium und er bekam eine Stelle als
Assistent an der Hochschule. Nach seinem Studienabschluß ehelichte er eine
Kommilitonin, und hatte während dieser Ehe, die bis zu Speers Tode
hielt, sechs Kinder.

Deutschland steckte in den 1930ern in einer tiefen Rezension, begleitet
von Massenarbeitslosigkeit. Die Zukunft schaute völlig hoffnungslos
aus. Inmitten des Elends verkündete ein Mann namens Hitler, daß
Deutschland wieder zum Blühen gebracht werden kann. Speer schloß sich der
Nazi-Partei an (zwei Jahre vor Hitlers Machtübernahme), da er, wie viele
andere Deutsche, daran glaubte, daß Hitler das Land für eine bessere
Zukunft vorbereite. Fast zufällig waren einige von Speers Bauplänen bis zu
Hitler vorgeraten, der sehr stark von Speers Plänen angetan war. Auf
diese Weise ergab es sich, daß Speer in einem Alter von nicht einmal
dreißig Jahren (also im ungestümen jugendlichen Alter) zum Leiter auf dem
Sektor des staatlichen Bauwesens avancierte. Darüber hinaus entstand
zwischen Hitler und Speer eine enge, freundschaftliche Beziehung. Beide
teilten die Leidenschaft für die Architektur. Ihre gegenseitige
Freundschaft hatte einen sehr alltäglichen Charakter. Hitler hätte gerne das sein
wollen, was Speer gewesen war: ein begabter Architekt ohne irgendeinen
Komplex und ohne Trauma. Speer wiederum hatte als ein arbeitsloser
Architekt eine derartige Chance geboten bekommen, seine Architektur zur
Verwirklichung zu bringen, wie sie nicht einmal ein Michelangelo
seinerzeit gehabt hatte. Speer entwarf u. a. die Tribüne für die Parteikonferenz
von Nürnberg und die monumentale Reichskanzlei. Speer war ein guter
Organisator und verstand sich gut aufs Improvisieren. Dieses hatte auch
Hitler mit einer Genugtuung zur Kenntnis genommen. Durch den Krieg wurde
ein Großteil von Speers architektonischem Schaffen zerstört, es sind
aber noch davon die Straßenlampen von Berlin und das
Parteikonferenzgebäude in Nürnberg übriggeblieben.

Effizienter Rüstungsminister

Im Jahre 1942, als der zweite Weltkrieg im dritten Jahr am Toben war,
ernannte Hitler Speer zum Rüstungsminister. Hinmit war er eine der
mächtigsten Persönlichkeiten im Reich. Die Ernennung kam für Speer und alle
anderen als eine vollständige Überraschung: es bestand bei ihm nicht
der geringste Hintergrund für einen Rüstungsminister. Dieses gereichte
Speer nur zum Vorteil. Er wußte nicht, was in der Rüstung möglich zu
machen wäre. So kam es, daß Zielvorhaben aufgestellt wurden, die Experten
als irreal ansahen, die aber mit Hilfe von Speers unglaublichem
Pragmatikertum und seiner Improvisationsgabe realisiert wurden. Unter der
Führung dieses glänzenden Technokraten vervierfachte sich die Produktion der
Waffenindustrie Deutschlands innerhalb von zweieinhalb Jahren, obwohl
die Alliierten die Produktionsanlagen ständig bombardierten. Daß Speer
die Verantwortung über die Produktion den leitenden Chefs des
industriellen Sektors übertragen hatte, und keinem Bürokraten, gilt als einer
der Schlüssel zu seinem Erfolg. Aufgrund von Mangel an Arbeitskräften
standen die Maschinen der Fabriken nachts über still (anders wie die
Fabriken der Alliierten), und Speer schlug deshalb vor, daß die Frauen in
die Waffenproduktion mit hinzugenommen würden, wie es in anderen Ländern
gehandhabt wurde. Darauf wollte Hitler sich nicht einlassen, als Folge
wovon sich Speer gezwungen sah, versklavte Arbeitskräfte einzusetzen,
um die Fabriken in Gang zu halten. Nach dem Krieg ist spekuliert worden,
daß die Vorgehensweise von Speer in seiner Funktion als
Rüstungsminister den Krieg sich um mindestens zwei Jahre länger hat hinziehen lassen. Eine schier unglaubliche Leistung an und für sich. Wie viele andere
Deutsche bemerkte es Speer zu spät, daß Hitler das ganze Volk dem
Niedergang zuführte. Als zu Ende des Krieges die Alliierten in deutschen
Gebieten vorstießen, erließ Hitler den Befehl, alles, was augenfällig ist,
auf dem ganzen Gebiet des Reichs zu vernichten, sodaß dem Feind nur eine
gebrannte Erde zufiele. Speer fuhr in den letzten Monaten des Kriegs
landauf landab, den Vernichtungsauftrag rückgängig zu machen, und schuf
somit den Boden für den neuerlichen Aufstieg Deutschlands nach dem
Kriege.

Berechtigung für ein Weltgericht

Nach dem Krieg wurde er im Nürnberger Gerichtsprozeß u.a. beschuldigt,
Arbeitskräfte zu Sklavenbedingungen in der Waffenindustrie eingesetzt
zu haben, und daß er rein nach Art eines Technokraten gehandelt habe,
ohne einen geringsten menschlich-moralischen Gesichtspunkt in seinem
Handeln berücksichtigt zu haben. Speer stellte sich im Gerichtsprozeß ganz
anders wie die anderen Nazi-Größen. Er gab an, daß er zu einem Teil in
der Verantwortung für das Geschehene stehe, und sagte, daß die
Handlungen des Nazi-Regimes, im nachhinein betrachtet, schlichtweg
verbrecherisch waren. Die anderen Angeklagten waren entsetzt. Der elegante und
zungenfertige Speer machte auf Richter und Öffentlichkeit einen ehrlichen
und offenen Eindruck. Anstelle davon, erhängt zu werden, wurde er zu
zwanzig Jahre Haft für den Einsatz von sklavenhaften Arbeitern in der
Rüstungsindustrie verurteilt. Speer sah sein Urteil als gerechtfertigt an
und legte auch kein Gnadengesuch ein. Speer hatte mit gewaltigen
Gewissensbissen wegen der Massenabschlachtung der Juden zu kämpfen, an der er
zwar nicht direkt teilgehabt hatte, vor der er aber im Rausch seiner
glänzenden Karriere die Augen verschlossen hatte. Als ein französischer
Gefängnispriester Speer zu sehen bekam, gab jener an, eine Person
gesehen zu haben, die in ihrem Inneren sehr drangsaliert sei. Zum Ende seiner
Haftzeit hin wurde Speer etwas erbittert darüber, was sein Urteil
betraf. Nach seiner Anschauung wäre seine Bestrafung etwas zielgerichtetes
gewesen, falls sich ihr Maß bei vergleichbaren Verletzungen von
internationalem Recht zur gängigen Gerichtspraxis verfestigte. Jedoch war es
soweit gar nicht gekommen. In der Zeit nach dem Weltkrieg zogen die
Großmächte der Alliierten sich vom gesetzmäßigen und moralischen Standpunkt
her wegen genau den gleichen Verbrechen eine Schuld zu, wie die,
deretwegen sie die Anführer von Nazi-Deutschland verurteilt hatten. Als
Beispiele seien nur der Krieg in Korea und der Vietnam-Krieg genannt, in
welchen die Zivilbevölkerung ohne Skrupel abgeschlachtet wurde. Nach
Schuldigen wurde erst gar nicht gesucht, diese wurden auch nie bestraft.
Wie allgemeinhin im zeitlichen Leben, war das Recht wieder einmal dem
Schwert des Siegers gefolgt.

Der berühmte Reumütige

Im Gefängnis schrieb Speer seine Memoiren, welche nach seiner
Entlassung aus der Haft im Jahre 1966 veröffentlicht wurden. In seinen
Erinnerungen zeichnet er den leuchtenden Technokraten Hitlers nach, der sich
nicht im geringsten um Antisemitismus oder um eine Ideologie kümmerte.
Speer gab zu, daß er zu ehrgeizig war, und, daß er Hitler bewundert habe.
Laut Speer war es jedoch nach dem Krieg sehr bedenklich, eine
kollektive Verantwortung im Hinblick auf die Verbrechen der Diktatur realisieren
zu wollen, da man in der Lage gewesen war, viele der Operationen im in
Frage stehenden System geheim zu halten. Nichtsdestotrotz streitet
Speer seine Schuldhaftigkeit nicht ab. Er betrachtete sich als
teilschuldig auch an solchen Verbrechen, derer er sich nicht bewußt war, da er
selbst ethische Gesichtspunkte in seinem Handeln außer acht gelassen
hatte. Was für die Gesellschaft am besten wäre, hatte er daran gemessen, was
für die Architektur bestens war. Neben Reue hörte man jedoch aus den
Memoiren auch einen Stolz über die glänzenden Errungenschaften heraus,
zu denen er es als hervorragender Organisator gebracht hatte. Das
Memoirenwerk war ein wuchtiger Verkaufserfolg, da der von Speer eingeführte
Begriff einer mittelbaren Schuld den Deutschen sehr gelegen kam: ich bin
nicht direkt schuldig daran, trage aber zu einem Teil die
Verantwortung am ganzen mit, da auch ich stillschweigend, ohne aufzumucken, mit dem Wahnsinn der Nazi einverstanden war. Für Speer waren seine Erweckung
der Talente in der Jugend und sein guter Ruf Hitler zu verdanken, aber
auch das Schaudern hinterher und die Schuldgefühle. Speer brauchte nicht
mehr in seinen Architektenberuf zurückzukehren, da er für seine
Memoiren und die Interviews, die er gab, gut bezahlt war. Aus ihm wurde der
erste Reumütige des Dritten Reichs, der, ohne mit der Wimper zu zucken,
den Schreckenstaten der hingegangenen Jahre ins Auge blicken konnte.
Speer war sogar noch an seinem Todestag interviewt worden. Er verstarb im
Alter von 76 Jahren 1981. Für die Historiker besteht weiterhin an
Speers Person das Rätsel, daß man mit Bestimmtheit nicht wissen kann, ob er
wirklich diese moralischen Skrupel empfand oder gar ein hervorragender
Schwindler war, der in Wirklichkeit nichts bereute. Doch trat er aktiv
bis zu seinem Tode, also über einen Zeitraum von fünfunddreißig
Jahren, für sein Bereuen der Aktionen der Nazi öffentlich ein...

Laut Yrsa Stenius, die die Rätsel um Albert Speer erforschte, hätte man
allen Anlaß, folgende Frage zu stellen: Wo sind die Albert Speer
unserer Zeit zu finden? Stenius geht davon aus, daß unsere Kultur, die
technologische, den technokratischen Menschentyp bevorzugt, der im Rausch
einer steilen Karriere nicht mehr in Begriffen von Moral denkt, und in
seinem Handeln sich über die Vorstellung der Konsequenzen hinwegsetzt.
Auf dem Gipfel schirmt man sich so sehr gegen die Realität ab, daß nur
noch das eigene liebe Ich zu sehen ist.

Der Verfasser des Artikels Jani Sievola war 1998 Habilitant der
Philosophie und Student der Geschichte an der Universität von Oulu
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Amy Martin
Day of Reckoning

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Zuletzt aktualisiert: 21. Okt, 16:19

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