Wenn man ohne Konzept jemand vor den Kopf gestoßen hat, kann man hinterher nur schwerlich eine gar verherrlichende Erklärung nachreichen wollen
Und doch war es nur ein verkaterter Beschiss!
Eine Stellungnahme aus dem Jahre 2002 von Ahti Ahonen, dem damaligen Intendanten des Stadttheaters und heutigen Leiter des Theaters von Rovaniemi, zur Erklärung von Jari Halonen zum skandalösen Theatercoup von dessen Schauspielergruppe 'Gottes Theater' 1987 in Oulu (übersetzt aus dem Finnischen):
Wenn ein Schiff auf einen Felsen aufläuft, wird ein Meeresbericht
abgegeben, und darin werden alle möglichen Aufprallstöße mit
Naturgewalten erklärt, gegen die heldenhaft angekämpft worden wäre. Ein ähnliches
Streben nach einer Erhöhung findet sich in dem traurigen Versuch von
Jari Halonen einer Erklärung für die Provokation von Oulu im Januar 1987.
Damals waren im Stadttheater von Oulu die Theater-Profis aus dem
nördlichen Finnland zusammen mit am Theater interessierten Menschen aus der
Stadt Oulu versammelt, deren Theaterrealität und kultureller
Bezugsrahmen diesen kleinen Messiasen aus Helsinki völlig unbekannt gewesen sein
mußte, aber eben ein ah so passendes Umfeld für ihr Schmierfinken-Spiel
der Analstufe bot, mit welchem man zu gleicher Anerkennung gelangen
wollte wie ebenjene Berühmtheiten, die Halonen als Kind damals im
Straßenbahnwagen zusammen mit seiner Mutter auf Werbebildern sah. Nur, daß die
Ehrung hier keine Rolle spielte: es sollte schon genug sein, wenn man
nur berühmt würde, und um dieses Ziel zu erreichen, wurde ernsterdings
eine Handlung ersonnen. Aufgabenstellung war es gewesen, uns armen
Tölpeln der Peripherie die Methodologie der Theaterhochschule nahezubringen.
Aber da die Hausaufgaben nur schlecht gemacht waren, schuf das
drittklassige Bier des Speisewagens einen Boden für eine Betriebssamkeit, in
deren Schatten die Konzentrat-Feuerlöscher des Schlafwagens abgezapft
wurden und man dann in aller Herrgottsfrüh auf nüchternen Magen verkatert
sich ausscheißen ging und das so erzeugte Produkt in der Duschkabine
des Hotels in Sicherheit brachte. Als der Blödsinn der Gruppe dann
anfing, sich in einem Handlungsfieber zu verdichten, und sie ein Arsenal von
allerlei Sachen, mit denen geworfen werden konnte, beisammen hatte, war
man denn auch schon bereit für die "Performance".
Insofern irgend ein zu erreichendes Ziel mit der Sache verfolgt hätte werden sollen, mal ganz zu schweigen von einer wohlausgedachten und festgeschriebenen
Zielbestimmtheit, hätte die Truppe sicherlich trotz der Steifheit des
Programmrahmens genügend Zeit gefunden, um ein solches der anwesenden Gruppe
von Augenzeugen mitzuteilen. Hingegen war die Aufführung aufgemacht durch
ein "Bis auf die Unterwäsche aus der Schale Schlüpfen", das Werfen von
Scheißdreck auf das Publikum hin, ergänzt durch einen Hagelregen von
Jogurtbechern und platzenden Geschossen, und durch ein fluchtartiges
Verlassen des Ortes inmitten von Nebelschwaden aus Löschgeräten. Nachdem
sie sich vom Ort des Geschehens fortgestohlen hatte, kam die Gruppe dann
in einer örtlichen Kaffeestube zu einem Klubtreffen der gegenseitigen
Belobigung zusammen, wo man sich damit brüstete, daß man echt stark
gewesen wäre und es nun ihnen aber tüchtig gezeigt hätte.
So war es gewesen, und nichts anderes!
Von wegen "im Geiste eines Aleksis Kivi gehandelt"!
Einen Scheißdreck war so gehandelt worden.
Eine Stellungnahme aus dem Jahre 2002 von Ahti Ahonen, dem damaligen Intendanten des Stadttheaters und heutigen Leiter des Theaters von Rovaniemi, zur Erklärung von Jari Halonen zum skandalösen Theatercoup von dessen Schauspielergruppe 'Gottes Theater' 1987 in Oulu (übersetzt aus dem Finnischen):
Wenn ein Schiff auf einen Felsen aufläuft, wird ein Meeresbericht
abgegeben, und darin werden alle möglichen Aufprallstöße mit
Naturgewalten erklärt, gegen die heldenhaft angekämpft worden wäre. Ein ähnliches
Streben nach einer Erhöhung findet sich in dem traurigen Versuch von
Jari Halonen einer Erklärung für die Provokation von Oulu im Januar 1987.
Damals waren im Stadttheater von Oulu die Theater-Profis aus dem
nördlichen Finnland zusammen mit am Theater interessierten Menschen aus der
Stadt Oulu versammelt, deren Theaterrealität und kultureller
Bezugsrahmen diesen kleinen Messiasen aus Helsinki völlig unbekannt gewesen sein
mußte, aber eben ein ah so passendes Umfeld für ihr Schmierfinken-Spiel
der Analstufe bot, mit welchem man zu gleicher Anerkennung gelangen
wollte wie ebenjene Berühmtheiten, die Halonen als Kind damals im
Straßenbahnwagen zusammen mit seiner Mutter auf Werbebildern sah. Nur, daß die
Ehrung hier keine Rolle spielte: es sollte schon genug sein, wenn man
nur berühmt würde, und um dieses Ziel zu erreichen, wurde ernsterdings
eine Handlung ersonnen. Aufgabenstellung war es gewesen, uns armen
Tölpeln der Peripherie die Methodologie der Theaterhochschule nahezubringen.
Aber da die Hausaufgaben nur schlecht gemacht waren, schuf das
drittklassige Bier des Speisewagens einen Boden für eine Betriebssamkeit, in
deren Schatten die Konzentrat-Feuerlöscher des Schlafwagens abgezapft
wurden und man dann in aller Herrgottsfrüh auf nüchternen Magen verkatert
sich ausscheißen ging und das so erzeugte Produkt in der Duschkabine
des Hotels in Sicherheit brachte. Als der Blödsinn der Gruppe dann
anfing, sich in einem Handlungsfieber zu verdichten, und sie ein Arsenal von
allerlei Sachen, mit denen geworfen werden konnte, beisammen hatte, war
man denn auch schon bereit für die "Performance".
Insofern irgend ein zu erreichendes Ziel mit der Sache verfolgt hätte werden sollen, mal ganz zu schweigen von einer wohlausgedachten und festgeschriebenen
Zielbestimmtheit, hätte die Truppe sicherlich trotz der Steifheit des
Programmrahmens genügend Zeit gefunden, um ein solches der anwesenden Gruppe
von Augenzeugen mitzuteilen. Hingegen war die Aufführung aufgemacht durch
ein "Bis auf die Unterwäsche aus der Schale Schlüpfen", das Werfen von
Scheißdreck auf das Publikum hin, ergänzt durch einen Hagelregen von
Jogurtbechern und platzenden Geschossen, und durch ein fluchtartiges
Verlassen des Ortes inmitten von Nebelschwaden aus Löschgeräten. Nachdem
sie sich vom Ort des Geschehens fortgestohlen hatte, kam die Gruppe dann
in einer örtlichen Kaffeestube zu einem Klubtreffen der gegenseitigen
Belobigung zusammen, wo man sich damit brüstete, daß man echt stark
gewesen wäre und es nun ihnen aber tüchtig gezeigt hätte.
So war es gewesen, und nichts anderes!
Von wegen "im Geiste eines Aleksis Kivi gehandelt"!
Einen Scheißdreck war so gehandelt worden.
libidopter - 6. Jun, 09:16