Mit etwas mehr Herzen liesse sich mit ein bißchen Schlauheit leicht über das Geld hinwegkommen
Das Herzen und die Affen des Toten Meeres
Irgendwo an den Gestaden eines Toten Meeres
- ist doch die Welt voll mit Toten Meeren -
lebte irgendwann im Laufe der Zeit ein Stamm,
welcher sein Herzen irgendwo eingebüßt hatte.
Und siehe, diese Menschen gediehen sehr wohl
und wurden recht fett.
Ihr Weizen reifte und ihre Trauben schwollen dick auf.
Sie trieben einen gewieften Handel und führten schreckliche Kriege
und die Kamele trugen als Raubbeute nach hause
Gold und edle Steine von hinter den Bergen her.
Sie waren glücklich.
Und der fetteste von allen Priestern sprach:
- Gelobet sei Allah!
Jetzt erst hat sich dessen Gunst reichlicher denn je davor über uns
ergossen.
Wisset, all ihr Gläubigen,
daß diese großzügige Geste von Allah daher rührt,
daß jener zudringliche Störenfried des Friedens, das Herzen,
das allzeit unzufriedene, allzeit aufbegehrende Herzen,
endlich aus unserer Mitte verbannt ist.
Raubte es nicht uns den Schlaf der Nächte
und stellte es nicht am Tage auf all unsern Wegen Fallen auf.
Schnappte es nicht immer entgegen unsern lieblichen Gesetzen zu.
Verdrehte es nicht immer,
das Herz, dieser Aufmucker,
die hehre Vorherrschaft und die noblen Richter,
auf daß diese nur ja Hinrichtungsvollstrecker wären.
Wenn wir uns in den Krieg aufmachten,
oder wir dabei waren, Frieden zu stiften,
klagte es nicht immer an, daß wir falsch handelten.
Uns allzeit in Schmach und Schande stürzend.
Es ist nun fort.
Allah, er, der im Toten Meer schläft,
betrachtete das Herzen mit keinen wohlgefälligen Augen:
hatte doch dieses immerzu auch seinen Schlaf gestört.
Freuet Euch, all ihre Gläubigen,
Allah hat es hinausgejagt, mitten ins Wüstland hinein,
auf daß es durch Hunger und Durst eingehe,
auf daß wir allzeit glücklich wären!
Gelobet sei Allah!
Allah, er, der im Toten Meer schläft, wachte eines Nachts auf:
er hatte jemanden seinen Namen rufen gehört.
Und siehe, auf dem Toten Meer brannte eine lebende Flamme.
Sie näherte sich wie ein gleitender Stern
und ging an der Wurzel von Gottes Füssen nieder.
Es war das entflammte Herzen. Es sprach:
- Mein Vater, ich fand bei den Menschen keine Heimstätt'.
Und Allah betrachtete es
und hörte ihm zu
und weinte.
Und Allah erhob seinen Kopf aus dem Toten Meer.
Da hörte er das,
was der fetteste von allen Priestern sprach.
Und Allah erzürnte sehr.
Und Allah erhob seine Hände.
Und siehe, die Menschen waren am Morgen wie die Affen.
Das Herzen aber blieb bei Allah.
Und der zärtliche Gott nahm es an seine Hand,
führte es an seine Lippen
und küsste es.
Ein Gedicht von Uuno Kailas (1901 - 1933), Dichter der finnischen Feuerträger-Bewegung (erstmals übersetzt ins Deutsche)
Irgendwo an den Gestaden eines Toten Meeres
- ist doch die Welt voll mit Toten Meeren -
lebte irgendwann im Laufe der Zeit ein Stamm,
welcher sein Herzen irgendwo eingebüßt hatte.
Und siehe, diese Menschen gediehen sehr wohl
und wurden recht fett.
Ihr Weizen reifte und ihre Trauben schwollen dick auf.
Sie trieben einen gewieften Handel und führten schreckliche Kriege
und die Kamele trugen als Raubbeute nach hause
Gold und edle Steine von hinter den Bergen her.
Sie waren glücklich.
Und der fetteste von allen Priestern sprach:
- Gelobet sei Allah!
Jetzt erst hat sich dessen Gunst reichlicher denn je davor über uns
ergossen.
Wisset, all ihr Gläubigen,
daß diese großzügige Geste von Allah daher rührt,
daß jener zudringliche Störenfried des Friedens, das Herzen,
das allzeit unzufriedene, allzeit aufbegehrende Herzen,
endlich aus unserer Mitte verbannt ist.
Raubte es nicht uns den Schlaf der Nächte
und stellte es nicht am Tage auf all unsern Wegen Fallen auf.
Schnappte es nicht immer entgegen unsern lieblichen Gesetzen zu.
Verdrehte es nicht immer,
das Herz, dieser Aufmucker,
die hehre Vorherrschaft und die noblen Richter,
auf daß diese nur ja Hinrichtungsvollstrecker wären.
Wenn wir uns in den Krieg aufmachten,
oder wir dabei waren, Frieden zu stiften,
klagte es nicht immer an, daß wir falsch handelten.
Uns allzeit in Schmach und Schande stürzend.
Es ist nun fort.
Allah, er, der im Toten Meer schläft,
betrachtete das Herzen mit keinen wohlgefälligen Augen:
hatte doch dieses immerzu auch seinen Schlaf gestört.
Freuet Euch, all ihre Gläubigen,
Allah hat es hinausgejagt, mitten ins Wüstland hinein,
auf daß es durch Hunger und Durst eingehe,
auf daß wir allzeit glücklich wären!
Gelobet sei Allah!
Allah, er, der im Toten Meer schläft, wachte eines Nachts auf:
er hatte jemanden seinen Namen rufen gehört.
Und siehe, auf dem Toten Meer brannte eine lebende Flamme.
Sie näherte sich wie ein gleitender Stern
und ging an der Wurzel von Gottes Füssen nieder.
Es war das entflammte Herzen. Es sprach:
- Mein Vater, ich fand bei den Menschen keine Heimstätt'.
Und Allah betrachtete es
und hörte ihm zu
und weinte.
Und Allah erhob seinen Kopf aus dem Toten Meer.
Da hörte er das,
was der fetteste von allen Priestern sprach.
Und Allah erzürnte sehr.
Und Allah erhob seine Hände.
Und siehe, die Menschen waren am Morgen wie die Affen.
Das Herzen aber blieb bei Allah.
Und der zärtliche Gott nahm es an seine Hand,
führte es an seine Lippen
und küsste es.
Ein Gedicht von Uuno Kailas (1901 - 1933), Dichter der finnischen Feuerträger-Bewegung (erstmals übersetzt ins Deutsche)
libidopter - 3. Mai, 14:54