Wenn die Tiere so ganz ohne Geld über die Runden kommen können, warum könnten wir Menschen das als Menschen nicht erst recht?!
Was ließ die Birkenzeisige verenden?
(aus einer Frage- und Antwort-Spalte einer finnischen
Zeitung vom 14.3.2007, übersetzt aus dem Finnischen)
Frage:
Als ich meine Vogelhäuschen aussäuberte, um sie für das Frühjahr in Schuß zu bringen, kamen in einem der Verschläge fünf verendete Birkenzeisige (helle Brust und roter Stirntupfer) zum Vorschein. Weshalb waren sie in das Häuschen gegangen, und was hat sie umgebracht? An Nahrung wäre kein Mangel gewesen, denn im Hof waren seit Herbst Fettbällchen und Sonnenblumensamen.
Antwort:
Das Vogelhäuschen des Fragestellers hat als Beutelager der Sperlingseule gedient. Wenn die Wühlmaus-Bestände bescheiden ausfallen, geht die Sperlingseule dazu über, Kleinvögel zu erbeuten, und Birkenzeisige stellen eine Beute dar gerade groß genug für deren Art. Zur Winterszeit schafft sich die Sperlingseule für schlechtere Tage einen Vorrat an Beute an, wann immer sich dazu eine Gelegenheit ergibt.
Die im Häuschen des Fragestellers vorgefundenen Birkenzeisige hat wahrscheinlich eine Sperlingseule irgendwo in der Umgebung auf einem Vogelfütterungsplatz erbeutet.
Die zahmen Birkenzeisige sind für die Kleineule eine leichte Beute, denn dort wo die Birkenzeisige am häufigsten verbreitet sind, treten Sperlingseulen nur sporadisch auf und die Vogelart weiß sich nicht unbedingt vor der Sperlingseule in Acht zu nehmen, so wie die anderen Wintervögel des Tannennadel-Waldgebiets.
Die Wintervorratsanschaffung der Sperlingseule kommt schon im Oktober in Schwung, und ist mitte November am allergeschäftigsten. Sowie das Land eine Schneedecke erhält, flaut mit den geringeren Möglichkeiten die Speicherung von Vorräten ab. Es wird dann im allgemeinen die Beute verzehrt. Wenn die Verhältnisse, um auf Beutejagd zu gehen, günstig sind, kann die Sperlingseule das Sammeln von Wintervorräten aber auch noch im Januar fortsetzen.
Die am üblichsten eingelagerte Beute ist irgend ein Klein-Nagetier oder eine Spitzmaus. Dem extensiven Material zufolge sind die Waldspitzmaus, die Waldwühlmaus und die Feldwühlmaus die gewöhnlichsten, auf Vorrat angelegten Beutetiere. Wenn die Wühlmaus-Bestände niedrig sind, können sich in den Beutelagern auch Vögel finden, von denen der
größte Teil Wintergoldhähnchen oder Meisen sind. In bewohnter Umgebung sind die Talg- und Blaumeise an der Spitze der Beuteliste der Sperlingseule.
Die Vorratslager der Sperlingseule können ungewöhnlich groß sein. Ein bekanntlicherweise größter Wintervorrat der Sperlingseule hat 324 Beute-Stücke beinhaltet, von welchen 70% Waldspitzmäuse waren. Die Erklärung für große Vorräte liegt in der Tatsache, daß mehrere Sperlingseulen den gleichen Verschlag benützen, um Beute einzulagern.
Offensichtlich verteidigen die Sperlingseulen ihre Winterreviere nicht, sondern leben in den Wäldern nebeneinander in friedlicher Eintracht bis hindurch zur Brütezeit.
Die Sperlingseulen machen von ihren Beutelagern Gebrauch, auch wenn die Speicherung noch im Gange ist. Wenn die Witterungslage die Beutejagd erschwert oder gar unmöglich macht, holen sich die Vögel aus ihren Beutevorräten eine Beute, die sie allerdings woanders verzehren. Leider vereist der Beutevorrat leicht bei Frost zu einem großen Haufen, aus dem das Entfernen eines Beutetiers nicht ganz einfach ist. Die Sperlingseule, die sich den nördlichen Verhältnissen glänzend angepasst hat, hat auch für dieses Problem eine Lösung parat. Die Sperlingseule taut mit der eigenen Körperwärme das oberste Beutetier weg, und ist so in der Lage, auch gefrorene Nahrung für sich zu gebrauchen.
Anders als im allgemeinen angenommen, verbraucht die Sperlingseule ihre Vorräte auf, und geht nicht umsonst auf Beutefang. Der größte Teil der kleinen und mittelgroßen Vorräte werden schon zur Mitte des Winters aufgebraucht, und Beutetiere, die sich im Frühjahr in Vogelhäuschen finden, sind Ausnahmefälle.
Im Raum (der südfinnischen Großstadt) Turku sind in diesem Winter weniger Sperlingseulen als gewöhnlich gesichtet worden. Obwohl die Art weniger abhängig ist
von den Wühlmaus-Beständen als die anderen Eulen, hat der Abgang an Kleinnagern sicherlich auch die Sperlingseulen ausgelichtet.
In einem guten Wühlmaus-Jahr startet das Nestbrüten der Sperlingseulen bereits Ende März, zu welcher Zeit in den Nesten die ersten weißen Eier erscheinen. Die Wintersterblichkeit gleicht den großen Auswurf an Eulen-Männchen aus; ein Sperlingseulenpärchen bringt im Durchschnitt sechs Männchen hervor, die flügge
werden.
(aus einer Frage- und Antwort-Spalte einer finnischen
Zeitung vom 14.3.2007, übersetzt aus dem Finnischen)
Frage:
Als ich meine Vogelhäuschen aussäuberte, um sie für das Frühjahr in Schuß zu bringen, kamen in einem der Verschläge fünf verendete Birkenzeisige (helle Brust und roter Stirntupfer) zum Vorschein. Weshalb waren sie in das Häuschen gegangen, und was hat sie umgebracht? An Nahrung wäre kein Mangel gewesen, denn im Hof waren seit Herbst Fettbällchen und Sonnenblumensamen.
Antwort:
Das Vogelhäuschen des Fragestellers hat als Beutelager der Sperlingseule gedient. Wenn die Wühlmaus-Bestände bescheiden ausfallen, geht die Sperlingseule dazu über, Kleinvögel zu erbeuten, und Birkenzeisige stellen eine Beute dar gerade groß genug für deren Art. Zur Winterszeit schafft sich die Sperlingseule für schlechtere Tage einen Vorrat an Beute an, wann immer sich dazu eine Gelegenheit ergibt.
Die im Häuschen des Fragestellers vorgefundenen Birkenzeisige hat wahrscheinlich eine Sperlingseule irgendwo in der Umgebung auf einem Vogelfütterungsplatz erbeutet.
Die zahmen Birkenzeisige sind für die Kleineule eine leichte Beute, denn dort wo die Birkenzeisige am häufigsten verbreitet sind, treten Sperlingseulen nur sporadisch auf und die Vogelart weiß sich nicht unbedingt vor der Sperlingseule in Acht zu nehmen, so wie die anderen Wintervögel des Tannennadel-Waldgebiets.
Die Wintervorratsanschaffung der Sperlingseule kommt schon im Oktober in Schwung, und ist mitte November am allergeschäftigsten. Sowie das Land eine Schneedecke erhält, flaut mit den geringeren Möglichkeiten die Speicherung von Vorräten ab. Es wird dann im allgemeinen die Beute verzehrt. Wenn die Verhältnisse, um auf Beutejagd zu gehen, günstig sind, kann die Sperlingseule das Sammeln von Wintervorräten aber auch noch im Januar fortsetzen.
Die am üblichsten eingelagerte Beute ist irgend ein Klein-Nagetier oder eine Spitzmaus. Dem extensiven Material zufolge sind die Waldspitzmaus, die Waldwühlmaus und die Feldwühlmaus die gewöhnlichsten, auf Vorrat angelegten Beutetiere. Wenn die Wühlmaus-Bestände niedrig sind, können sich in den Beutelagern auch Vögel finden, von denen der
größte Teil Wintergoldhähnchen oder Meisen sind. In bewohnter Umgebung sind die Talg- und Blaumeise an der Spitze der Beuteliste der Sperlingseule.
Die Vorratslager der Sperlingseule können ungewöhnlich groß sein. Ein bekanntlicherweise größter Wintervorrat der Sperlingseule hat 324 Beute-Stücke beinhaltet, von welchen 70% Waldspitzmäuse waren. Die Erklärung für große Vorräte liegt in der Tatsache, daß mehrere Sperlingseulen den gleichen Verschlag benützen, um Beute einzulagern.
Offensichtlich verteidigen die Sperlingseulen ihre Winterreviere nicht, sondern leben in den Wäldern nebeneinander in friedlicher Eintracht bis hindurch zur Brütezeit.
Die Sperlingseulen machen von ihren Beutelagern Gebrauch, auch wenn die Speicherung noch im Gange ist. Wenn die Witterungslage die Beutejagd erschwert oder gar unmöglich macht, holen sich die Vögel aus ihren Beutevorräten eine Beute, die sie allerdings woanders verzehren. Leider vereist der Beutevorrat leicht bei Frost zu einem großen Haufen, aus dem das Entfernen eines Beutetiers nicht ganz einfach ist. Die Sperlingseule, die sich den nördlichen Verhältnissen glänzend angepasst hat, hat auch für dieses Problem eine Lösung parat. Die Sperlingseule taut mit der eigenen Körperwärme das oberste Beutetier weg, und ist so in der Lage, auch gefrorene Nahrung für sich zu gebrauchen.
Anders als im allgemeinen angenommen, verbraucht die Sperlingseule ihre Vorräte auf, und geht nicht umsonst auf Beutefang. Der größte Teil der kleinen und mittelgroßen Vorräte werden schon zur Mitte des Winters aufgebraucht, und Beutetiere, die sich im Frühjahr in Vogelhäuschen finden, sind Ausnahmefälle.
Im Raum (der südfinnischen Großstadt) Turku sind in diesem Winter weniger Sperlingseulen als gewöhnlich gesichtet worden. Obwohl die Art weniger abhängig ist
von den Wühlmaus-Beständen als die anderen Eulen, hat der Abgang an Kleinnagern sicherlich auch die Sperlingseulen ausgelichtet.
In einem guten Wühlmaus-Jahr startet das Nestbrüten der Sperlingseulen bereits Ende März, zu welcher Zeit in den Nesten die ersten weißen Eier erscheinen. Die Wintersterblichkeit gleicht den großen Auswurf an Eulen-Männchen aus; ein Sperlingseulenpärchen bringt im Durchschnitt sechs Männchen hervor, die flügge
werden.
libidopter - 14. Mär, 19:36
Menschen ohne Geld