21
Mai
2007

Wie weit noch muß es kommen, daß endlich aufgehorcht und dem Geld der Garaus gemacht wird?

Ein Japan ohne Tränen

Yakuzas und Spitzenmanager rasen vorbei im Mercedes, mit verdunkelten Scheiben ausgerüstet. Joseba oder Obdachlose und Tagelöhner wohnen in Parkanlagen in
blauen Zelten. Die blauen Abdeckungen haben sie auf Baustellen geklaut.
Die Obdachlosigkeit wurde in Japan zu einem großen Problem zu Ende der 1980er Jahre, als die aufgeblasene Wirtschaft zusammensackte. Man war des Glaubens, daß der Kapitalismus seine Krisenanfälligkeit überkommen hätte. Im öffentlichen und privaten Sektor wurden maßlos Schulden aufgenommen. Mit dem Kommen der Rezension geriet man in große Schwierigkeiten.

China hatte sich in der Zwischenzeit dem ausländischen Kapital geöffnet. Von Japan sind es gerade 48 Stunden Schiffsfahrt bis nach China, es war ein leichtes, außer Kapital auch ganze Fabriken dorthin zu verfrachten.

Japans Arbeitsleben ist gnadenlos. Als Beispiel hierfür möge genannt sein, daß sogenannte Kapselzellen-Hotels deswegen entstanden sind, daß Geschäftsangestellte es nicht abends nach hause schaffen, aber sie irgendwo unterzubringen sind. Viele verenden an Übermäßiger Angestrengtheit. Das Wort Karoshi der japanischen Sprache bedeutet frühzeitiger Tod durch Übermaß an Stress, Abgefackelt-Sein.
Wenn die Männer nach einer unbarmherzigen Arbeitskarriere nach hause zurückkehren, drehen die Ehegattinnen oft durch. Japaner bezeichnen dies Phänomen als Syndrom einer Ehefrau mittleren Alters. Jenes kommt daher, daß in der japanischen Familie einer Frau gerade soviel Macht zukommt wie einem Lehnstuhl.

Oder der Hikikomori bzw. Parasit. Der stets freundliche und höfliche Japaner nennt so junge Menschen, die sich in ihr Zimmer abkapseln. Japan hält die höchste Selbstmordräte der Welt unter Schülern. Im Fernsehen kommt allabendlich eine nicht-kommerzielle Bekanntmachung, dessen Botschaft eine für Schüler ist: Tötet euch nicht selbst, dies kommt dem Familien-Clan teuer zu stehen.

Als ich im Jahre 2004 zu Besuch war in Nagoya, verbrachte ich viel Zeit im Shirakawa-Park. Die Japaner nennen diesen Ort Beverly Hills. Viele Obdachlose lebten seinerzeit in dem Park. Mittlerweile sind diese anderswohin verbracht worden. Viele Obdachlose hatten sich dort recht bequem eingerichtet gehabt. Wasser und elektrischer Strom waren an die Zelte herangeleitet worden, offensichtlich ohne Befugnis.

Eines Morgens beklagte ich mich bei meinem Freund, daß man auch unter eine Dusche kommen sollte. Er führte mich in ein japanisches Badehaus, das mit Leichtigkeit durchaus jederzeit einer finnischen Sauna den Rang abläuft.

Als wir in der Nacht draußen herumsaßen, demonstrierte mir ein Obdachloser mit seinem Handrücken, daß er sich die Gurgel durchschneiden will. Sein Maß war voll von dieser Lebensart. Am nächsten Morgen hatte er sich die Pulsadern aufgeschnitten.

Im Jahre 2000 starb in Osaka ein Obdachloser pro Tag. Tuberkolose ist zum Beispiel unter Obdachlosen zwanzig mal so hoch wie bei der sonstigen Bevölkerung. Viele Obdachlose scheinen beschlossen zu haben, sich zu Tode zu trinken. Jedoch nicht alle. Einige studieren etwas die ganze Zeit über.

Von Osaka wird behauptet, daß es das Zentrum des japanischen Radikalismus sei. Dieses wird auch klar, wenn man sich die Tatsache vor Augen hält, daß es in Osaka bis zu 140000 Obdachlose gibt. Diese Ziffer gab ein ausländischer Wirtschaftsexperte an, der nahezu 40
Jahre in Japan lebt. Die Zahl scheint hoch, aber es gibt in Osaka etliche Zeltstädte der Obdachlosen. Die Regierung versucht das Problem zu verheimlichen, und es kümmert sich auch kein Teufel darum, die genaue Anzahl herauszufinden.

Die Obdachlosen haben begonnen, sich zu organisieren. Deren Genossenschaft kauft gemeinschaftlich Reis und Gas ein. Die Obdachlosen verfügen auch schon über eine
gemeinnützige Landwirtschaft. Die Vereinigungen der Obdachlosen verteilen nahe des Bahnhofs in Osaka jeden Montag und Donnerstag gratis Reis, eine Miso-Suppe,
Kleider und Hygiene-Artikel. Auch einige christliche Kirchengemeinschaften helfen, indem sie etwas verteilen.

Ein lange Zeit in Japan lebender Missionarsprediger der Pfingstgemeinde, Reijo Blommendahl, sagte, daß Buddhisten nichts hergäben, um zu helfen, denn nach
ihrer Auffassung trage der Mensch Verantwortung über sein eigenes Schicksal. Schlechtes Karma wäre zurückzuführen auf schlechte Taten in früheren Leben.

Das Furchterregende an der japanischen Gesellschaft ist, daß sie die Entwicklung der europäischen Gesellschaft antizipiert. Diejenigen, die im Zuge der Automatisation und Globalisation von der Produktion ausgelagert werden, bilden die ersten Outcastes der Geschichte. Die politische, berufsgebundene, wirtschaftliche Arbeiterbewegung entstand als eine Reaktion auf die Probleme, die durch den Kapitalismus verursacht sind.
Der Kapitalismus scheint dem Bevölkerungsteil derer, die aus der Produktionskette herausgefallen sind, gleichviel Bedeutung beizumessen wie dem Verbrauchermüll.

Ein Bericht von Esa Ronkanen
(übersetzt aus dem Finnischen)


Der Schreiber ist Aktivist einer internationalen Bewegung von Obdachlosen
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