Wird die Industrie je vernünftig werden, solange mit Geld gemessen wird?
Sklaven von Informations-Arbeit
Im Griechenland der Antike war Arbeit hauptsächlich
Arbeit für den Benutzer eines Produkts. Der Verrichter
einer Arbeit hat sich nicht selbst gemeldet, sondern
unterstellte sich dem Benutzer. Dieser kannte den
Produzenten besser, was gut oder schlecht ist. Arbeit
wies auf Dienstbarkeit oder Sklaventüm hin. Auf dem
Gebiet freier Betätigung wurden nur die Erzeugnisse
der Arbeit konsumiert.
Ein Flugblatt 'Wartestand' der finnischen Philosophen
Jussi Vähämäki und Jakke Holvas beginnt mit einer
Analyse über die Bedeutung von Arbeit in der Antike,
aber dessen eigentliches Thema ist der Übergang vom
industriellen zum Informations-Kapitalismus. Der
antike Begriff von Arbeit ist alles andere als
veraltet.
Im Informations-Kapitalismus ist Information die
wichtigste Resource der Wirtschaft. Information ist
jedoch eine ungemütliche Resource, denn, will man jene
vermehren, muß man neue Information produzieren. Im
radikalen Sinn kann neue Information nur eine Antwort
sein auf vorab gestellte Fragen und Probleme. Deshalb
sollte die Erstellung von Information von den
Produzenten selbst kontrolliert werden. Solch eine
Produktion würde jedoch dem Kapitalismus als eine
Resource oder als ein Mittel zu gegebenen Zwecken
nicht dienen.
Dieser grundlegende Widerspruch kristallisiert sich im
Flugblatt in der Universitätspolitik. In ihr wird der
Information eine Dienstleistungsaufgabe zugewiesen und
die Sektoren der freien Produktion werden in genau
ausgesuchten Spitzeneinheiten isoliert.
Im Universitätsgesetz und in den Strategien der
Universitäten werden die Universitäten dazu
verpflichtet, Handlungsweisen anzuwenden, die denen
der Unternehmertätigkeit ähnlich sind, und im
Verwaltungsrat der Universität eine Vertretung von
außerhalb der Universität sicherzustellen.
Die Universität beginnt sich zu benehmen wie irgend
ein beliebiger Tagelöhner, dessen Arbeitsbeschäftigung
eingebunden ist in die Interessen von außenstehenden
Kreisen.
Die Universität lebt in einem Wartestand, in welchem
Arbeit nicht getan, sondern darauf gewartet wird. Es
wird darauf gewartet, daß von irgendwoher ein Auftrag
kommt, den man verwirklichen kann. Zugleich wird
Arbeit mit erhobenem Nacken verrichtet, daß man frei
würde - gerade so wie in einem Arbeitslager.
Die gegenwärtige Wissenschaftspolitik erinnert einen
vielfach an eine weniger begeisternde Dimension der
Antike - an jene, die die - freien Menschen - sich
zugute machten.
Artikel von Jukka Peltokoski vom Januar 2007, in einer
Übersetzung von mir selbst
___________________________________________________________
Telefonate ohne weitere Kosten vom PC zum PC: http://messenger.yahoo.de
Im Griechenland der Antike war Arbeit hauptsächlich
Arbeit für den Benutzer eines Produkts. Der Verrichter
einer Arbeit hat sich nicht selbst gemeldet, sondern
unterstellte sich dem Benutzer. Dieser kannte den
Produzenten besser, was gut oder schlecht ist. Arbeit
wies auf Dienstbarkeit oder Sklaventüm hin. Auf dem
Gebiet freier Betätigung wurden nur die Erzeugnisse
der Arbeit konsumiert.
Ein Flugblatt 'Wartestand' der finnischen Philosophen
Jussi Vähämäki und Jakke Holvas beginnt mit einer
Analyse über die Bedeutung von Arbeit in der Antike,
aber dessen eigentliches Thema ist der Übergang vom
industriellen zum Informations-Kapitalismus. Der
antike Begriff von Arbeit ist alles andere als
veraltet.
Im Informations-Kapitalismus ist Information die
wichtigste Resource der Wirtschaft. Information ist
jedoch eine ungemütliche Resource, denn, will man jene
vermehren, muß man neue Information produzieren. Im
radikalen Sinn kann neue Information nur eine Antwort
sein auf vorab gestellte Fragen und Probleme. Deshalb
sollte die Erstellung von Information von den
Produzenten selbst kontrolliert werden. Solch eine
Produktion würde jedoch dem Kapitalismus als eine
Resource oder als ein Mittel zu gegebenen Zwecken
nicht dienen.
Dieser grundlegende Widerspruch kristallisiert sich im
Flugblatt in der Universitätspolitik. In ihr wird der
Information eine Dienstleistungsaufgabe zugewiesen und
die Sektoren der freien Produktion werden in genau
ausgesuchten Spitzeneinheiten isoliert.
Im Universitätsgesetz und in den Strategien der
Universitäten werden die Universitäten dazu
verpflichtet, Handlungsweisen anzuwenden, die denen
der Unternehmertätigkeit ähnlich sind, und im
Verwaltungsrat der Universität eine Vertretung von
außerhalb der Universität sicherzustellen.
Die Universität beginnt sich zu benehmen wie irgend
ein beliebiger Tagelöhner, dessen Arbeitsbeschäftigung
eingebunden ist in die Interessen von außenstehenden
Kreisen.
Die Universität lebt in einem Wartestand, in welchem
Arbeit nicht getan, sondern darauf gewartet wird. Es
wird darauf gewartet, daß von irgendwoher ein Auftrag
kommt, den man verwirklichen kann. Zugleich wird
Arbeit mit erhobenem Nacken verrichtet, daß man frei
würde - gerade so wie in einem Arbeitslager.
Die gegenwärtige Wissenschaftspolitik erinnert einen
vielfach an eine weniger begeisternde Dimension der
Antike - an jene, die die - freien Menschen - sich
zugute machten.
Artikel von Jukka Peltokoski vom Januar 2007, in einer
Übersetzung von mir selbst
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libidopter - 8. Feb, 10:13