15
Jan
2011

Das traurige Schicksal einer koptischen Ägypterin in Finnland führt die in sturer Paragraphenreiterei erstarrte europäische (Einwanderungs-)Politik vor, die den Menschen als solchen ganz aus dem Gesichtspunkt verloren zu haben scheint

Die Ägypterin Eveline Isa Fadayel verschied zuhause am 11. Januar im finnischen Vantaa. Sie war 65 Jahre alt, geboren im Jahre 1945 in Port Said im Königtum von Ägypten. Fadayels Mutter war eine Ägypterin und der Vater ein Palästinenser. Eveline war das einzige Kind der Familie. Fadayels Vater - Isa Fadayel - kämpfte im israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948-49 als Soldat der britischen Armee. Nach einem Gefecht im Jahre 1948 war der Vater spurlos verschwunden. Nach erfolglosen Suchaktionen wurde er für tot erklärt. Tochter Eveline war damals drei Jahre alt.

Als Eveline Fadayel sechs Jahre alt war, ging ihre Mutter eine neue Ehe ein und zog mit ihrem Mann nach Libanon. Eveline blieb zurück, um von ihrer Großmutter aufgezogen zu werden. Nach dem Abschluß der Schule studierte Fadayel in Port Said und wurde Mathematiklehrerin. Dort lernte sie auch ihren angehenden Ehemann kennen, den Hafenpolizisten Soliman Wanees Gerges. Der Ehebund wurde im Jahre 1964 geschlossen. Aus der Ehe gingen drei Knaben hervor, Nader 1965, Maher 1966 und Ramzy 1971.

Während des Sechs-Tage-Krieges im Jahre 1967 zog die Familie nach Alexandria um, wo der Vater der Familie als Zollinspektor arbeitete. Eveline setzte ihr Studium an der Universität von Alexandria fort, und erhielt, nachdem sie es abgeschlossen hatte, einen Posten als Rektorin.

In ihren späteren Jahren fungierte Eveline Fadayel als Leiterin von drei Schulen, aus welcher Betätigung sie im Jahre 2005 schied und Pensionärin wurde. Sie unterrichtete auch Französisch.

Als Fadayels Ehegatte überraschend im Alter von 63 starb, kam die Witwe im Jahre 2007 nach Finnland. Die Söhne waren bereits zuvor nach Finnland ausgewandert.

In Finnland wurde Eveline Fadayel bekannt wegen ihres Kampfes um den Erhalt einer Aufenthaltsgenehmigung. Zu allererst suchte Fadayel im Jahre 2009 um eine Aufenthaltsgenehmigung nach. Die Einwanderungsbehörde bewilligte sie nicht.

Der Fall durchlief etliche Phasen. Er wurde in breitem Rahmen in der Öffentlichkeit diskutiert und es wurde vielfach darüber in den Nachrichten berichtet. Zu Fadayels Schicksal nahmen unter anderen zwei Erzbischöfe Stellung, zwei Präsidenten, ein Premierminister, ein Außenminister, der höchste leitende Kopf der Polizei sowie der Präsident des Obersten Verwaltungsgerichts.

Als die Polizei schließlich den Befehl empfing, Fadayel des Landes zu verweisen, suchte diese Zuflucht in Heinävesi im [christlich-orthodoxen] Kloster von Lintula.

Fadayel litt unter verschiedenen Krankheiten. Schicksalshaft wurde eine bei einer Nachuntersuchung letzten November im Zusammenhang mit einer By-Pass-Operation zutage getretene Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, die sich schnell ausbreitete.

Am 21. Dezember letzten Jahres wurde Fadayel eine Aufenthaltsgenehmigung von einem Jahr gewährt. Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, daß sie nicht mehr lange leben würde.

Eveline Fadayel war eine koptisch Orthodoxe. Als sie einmal in Helsinki einem arabischsprachigen Gottesdienst beiwohnt, geht der Pfarrer, der aus Palästina kommt, auf sie zu und spricht sie an: "Ich kenne deinen Vater", die umwerfende Nachricht des Pfarrers.

Eveline Fadayel fand heraus, daß, ganz anders als sie sechzig Jahre lang geglaubt hatte, ihr Vater gar nicht verstorben gewesen war. Isa Fadayel war, nachdem der Krieg zu Ende war, noch einmal nach Port Said zurückgekehrt, um nach seiner Familie zu suchen. Es wurde ihm jedoch berichtet, daß sein Heimathaus durch eine Bombe zerstört wurde und Frau und Kind umgekommen waren. Inmitten den vielen Zerreißproben des Lebens war er obendrein für neun Jahre ins Gefängnis weggesteckt worden, der Spionage zugunsten der Briten bezichtigt.

Nachdem er freigekommen und im Glauben war, seine Familie verloren zu haben, verehelichte sich Eveline Fadayels Vater aufs neue, bekam vier Kinder und setzte sich nach San Francisco in den Vereinigten Staaten ab. Als Eveline Fadayel von ihrem Vater schließlich hört, ist dieser bereits verstorben. Immerhin kommt es noch dazu, daß sie Kontakt aufnimmt zu ihren drei Halbschwestern und ihrem Halbbruder in den Vereinigten Staaten, bevor sie endlich das Zeitliche segnet.

Die, die ihr nahegestanden waren, charakterisieren Fadayel als einen humorvollen, herzlichen, weitblickenden und toleranten Menschen. Eveline Fadayel betete viel, und sprach gemäß ihren Nächsten über Gott, als wäre der ihr nächster Freund gewesen. "Gott trägt Sorge, Gott hat den richtigen Blick, Gott weiß, was rechtens und am besten ist", konnte man oft aus Fadayels Mund hören.

Eveline Fadayel hinterließ in Finnland drei Söhne und sechs Enkelkinder.

Sie wird in Helsinki eingesegnet.
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