26
Dez
2010

Die tragische Totalverkennung der dem Wort innewohnenden Zauberkraft — ein fataler Fehler westlicher Denkweise

Dem Wort wohnt Zauberkraft inne. Ein altes Wahrwort, das jeder schon einmal gehört haben sollte, dessen grundsätzliche Bedeutung jedoch kaum jemand im Volke für sich richtig verinnerlicht zu haben scheint.

Allzuviele dumme Sprüche werden von allzuvielen Leuten, durchaus auch von solchen, die den gebildeten Schichten zuzurechnen sind, von denen man eigentlich Besseres erwarten dürfte, immer wieder dümmlicherweise zur Unzeit vom Stapel gelassen, und immer wieder wird dabei irgendwo unbewußt einem Mitmenschen böse ins Spiel gepfuscht - dies oft mit unerwartet verheerenden physikalischen Folgen. Folgen, die, anscheinend rein zufällig mit einem unbedacht abgegebenen, danebenliegenden Kommentar zum schließlich unglücklich verlaufenden Vorhaben zusammenfallend, oberflächlich betrachtet aus unabsehbaren Gründen verquer zum Ablauf der wie gut auch immer geplanten oder eingeübten Tat sich einstellenden Umständen entspringen, welche allerdings genaugenommen - wenn psychologisch von der Magnetik des menschlichen Geistes her analysiert - letztlich erst durch das flapsig dahingesprochene Wort des dabeistehenden Beobachters - mal abgesehen davon, in welchem persönlichen Verhältnis die eine zur anderen Person steht, was seinerseits noch weitgehendere Schicksalsverwerfungen bewirken kann - ausgelöst werden. Doch wird sogleich, ist ein Unglück einmal nahezu zeitgleich mit einem kurz vorher ausgesprochenen unpassenden Wort, das in vielen Fällen - und gerade dies stellt das Dümmliche in der westlichen Denkweise vor, das ich mich hier zu bekritteln anschicke - "nur" als ironische Bemerkung oder als Witz gemeint war, passiert, über dem mit Händen ungreifbaren Unverhältnis zwischen der Flüchtigkeit einer einzelnen Wortblase, die längst im Raum verhallt ist, und der Immanenz eines körperlich sich materialisierten Schadens geflissentlich schnell über diesen ätherisch-geistigen Zusammenhang stillschweigend hinweggegangen. Jene Komponente des verantworungsbewußten zwischenmenschlichen Verkehrens - das begleitende Wort - scheint eben allgemein keine bekannte Größe zu sein - weder im gemeinen Volk noch auf Seiten der gesetzlichen Ebene.

Wobei ich hier also gar nicht mal von der auch oft verdutzenden Wirkkraft eines ausgesprochen böse gemeinten Fluches spreche, mit dem jemand einen Anderen leicht derart verunsichern kann, daß der böse Wunsch tatsächlich unmittelbar wahr wird. Das wäre ein eigenes Kapitel für sich - dessen reales Entfaltungspotential sich aber auf gleiche Weise wiederum mit der Magie des gesprochenen Wortes erklären ließe.

In der orientalischen Mentalität, zum Beispiel im Land der vielen Götter Indiens, wo die Menschen sich allgemein des verbindlichen kosmischen Überbaus des menschlichen Geistes bewußt sind - und das ist der grundlegende Unterschied zu der unseren - ist denn die Zauberkraft des Wortes sehr wohl bekannt — und es wird nach meinen Erfahrungen im Vergleich zum Westen im allgemeinen entsprechend umsichtiger damit umgegangen.

Man stelle sich mal ein Fußballspiel vor zwischen zwei Mannschaften, beide vom Technisch-Strategischen her ungefähr auf gleichem Stand, das in einem Stadion ausgetragen wird, wo lediglich Fans von der einen Mannschaft säßen, von der anderen aber kein einziger unter den Zuschauern wäre. Die Einen hätten in dem Spiel also sicher alle Klatscher und Brüller auf ihrer Seite, und die Anderen auf der ihren nichts als Buhrufer. Ich glaube, es dürfte selbstredend sein, wie das Spiel in diesem Fall aller Voraussicht nach ausgehen würde, selbst wenn die von ihren Fans im Stich gelassene Partei an jenem Tag noch so sehr in Hochform sein sollte. Alle physische Hochform muß, um von längerem Bestand zu sein, auch auf einem standhaften mentalen Podest abgestellt sein, und dieses dürfte bei solchen, die in einem Stadion nichts als niedergebrüllt werden, schnell ins Taumeln kommen und in sich zusammenkrachen. Darüber geht einer ganzen Spielertruppe nur allzu schnell sämtliche Liebesmühe verloren. Als Massenphänomen - zumal unter Rabauken - scheint der Zauber des Wortes, vor allem wenn es einem Mantra gleich immer wieder laut gerufen wird, insoweit also durchaus auch im in erster Linie materiell gesinnten Westen kogniziert und bewußt angewandt.

Doch wie steht es mit der Sensibilität dem gesprochenen Wort gegenüber im allgemeinen?

Von der Zauberkraft des Wortes wird im Religions-, Ethik- oder Philosophieunterricht an den Schulen offensichtlich nicht viel gesprochen.

Wetten, daß ansonsten kein Showmaster genau unmittelbar vor der Darbietung der halsbrecherischsten Wettnummer des Abends im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf einer Sendung wie Wetten-Dass das bevorstehende Spektakel - sinngemäß - mit den Worten kommentieren würde, "wie wohl der Vater sich fühlen möge, auf dessen von ihm gesteuertes Auto der eigene Sohn draufläuft". Ein verhängnisvoller Stolpersatz, der eigentlich nur dazu angetan sein kann, wie ich meine, den angetretenen Spielkandidaten beim Stelzenfeder-Salto übers Auto, wenngleich der diesen zuvor hundertmal erfolgreich bestanden hat, auf fatale Weise aus dem Konzept zu bringen, so daß er brutal zu Sturz kommt. Man kann natürlich dem aus dem tragischen Erlebnis schwer melancholisiert hervorgegangen, ansonsten aber sehr liebevoll fürsorglichen, spontan aber oft etwas zu tolpatschig daherfaselnden TV-Entertainer deshalb rechtlich keinen Strick daraus drehen, keine Schuldzuweisung in dem Fall hier machen.

Auch bei einer Massenpanik kommt meistens ein ganz ähnlicher Mechanismus auf. Irgendeiner brüllt irgendein Marschkommando hinaus, das allen Umstehenden im unübersichtlichen Gedränge der Massenveranstaltung augenblicklich höchste Angst einflößt, und das diese deshalb unweigerlich in einen marche fatale mit hineinreißt, vor dem plötzlich nichts und niemand, vor allem kein Schwächerer der Gemeinschaft mehr sicher ist - das aber oft genug aus einer objektiv falschen Einschätzung der Lage herrührt. So auch jüngst wieder bei dem tragischen Todesmarsch während des diesjährigen Wasserfests zu Pnom Penh, wo auf der langen Verbindungsbrücke zur Festinsel irrtümlicherweise einer des Glaubens gewesen war, die Brücke wäre kurz vor dem Zusammenbruch, da sie bereits hin- und herschwanke, und der deshalb die Losung an die Menge ausgab: "Rette, wer sich noch retten kann, nichts als so schnell wie möglich auf die andere Seite hinübergewetzt!" Dabei war den Leuten in Kambodscha schlicht und einfach entgangen, daß die Stadtverwaltung von Pnom Penh heuer bewußt eine seitlich schwankende Festbrücke installiert hatte, um von Anfang an für eine landesgemäß volkstümliche Atmosphäre zu sorgen.

Wieder einmal mehr hatte EIN falsches Wort - schlagartig zu einem gefährlichen Schlagwort geworden - erschreckende Folgen nach sich gezogen.

Auch bei den Untersuchungen des Ursachekomplexes des Desasters auf der Düsseldorfer Loveparade wäre eine Auswertung des lauten Stimmenhintergrundes während des Aufkommens des Gefahrenherdes, falls vorhanden, unbedingt hilfreich gewesen.

Man kann einzig hoffen, daß zumindest der derart verunglückte blondgeschopfte Showmaster und alle Anderen, die diese Zeilen hier mit meinen Gedanken gelesen haben, bei der nächsten Gelegenheit, wo immer es angezeigt sei, mehr Fingerspitzengefühl und Bedachtsamkeit im Umgang mit den Wörtern an den Tag legen werden. Denn, fürwahr: dem Wort wohnt - buchstäblich - Zauberkraft inne.
against enslaving

Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

mit vielen Überraschungs-Effekten:

interessante Links an Stellen, wo keiner sie vermutet

Bayern3 Radio hören

Melden auch Sie sich zum Thema zu Wort, lieber Leser!

Du bist nicht angemeldet.

Abbild von natürlicher Unbeschwertheit?

Hohepriesterin der Musik Kylie Minogue Frankfurt Mai 2008

Gern gelesene Beiträge dieses elektronischen Magazins

Kisah Sex Nyata | Cerita...
Cerita Dewasa, Cerita Sex, Cerita Mesum, Cerita Bokep,...
Cerita Dewasa (Gast) - 21. Okt, 16:19
Very nice blog, it contains...
Very nice blog, it contains lot of informations. Articles...
Cerita Sex (Gast) - 14. Okt, 15:17
Prediksi Togel | Bocoran...
Prediksi Togel Hari Ini | Keluaran Angka Jitu | Ramalan...
Togel Hari Ini (Gast) - 14. Okt, 15:13
Seine Pappenheimer kennenlernen,...
Hier der Link zur Geschichte von Pentti Haanpää http://libidopter.twoday.n et/stories/5533136/ Geste rn...
libidopter - 3. Okt, 13:26
Sternschnuppen verwirrter...
Vorgeschichte zum Artikel: Im Frühsommer 1975 war...
libidopter - 3. Okt, 13:07
Anneli Auer IS FREE FINALLY...
In the Finnish murder case of Anneli Auer who is suspected...
libidopter - 1. Sep, 22:30
Founder and abbot of...
Dr Choje Akong Rinpoche, the founder and abbot of the...
libidopter - 9. Okt, 17:26
Most tragically misinterpteted...
"This is a story that recently unfolded: While meeting...
libidopter - 17. Sep, 17:28

Musikalisches


Amy Martin
Day of Reckoning

Pekka Pohjola von der finnischen Jazz-Rock-Band Wigwam, verst. im Nov. 2008
Pressure

Wird das arme Sparschweinchen schon irgendwo auf der Welt in seine wohlverdiente Freiheit entlassen?

Suche

 

* * *

"Nachrichten allein bedeuten gar nichts. Man braucht Autoren, die sie deuten können." — Helmut Schmidt

Wie lange sind wir schon mit dabei?

Online seit 6691 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 21. Okt, 16:19

Immer mehr sind fürs Geldabschaffen!

Ein Paradies auf Erden kann es geben

aber nur wenn es das Geld nicht mehr gibt. Packen wir's an, es wegzupacken!