7
Apr
2010

"Hier jedenfalls wäre der grüne Daumen inmitten des städtischen Bebauungsplans hochgehalten" — Über Guerilla Gardening

In einer Londoner Nacht passiert so allerhand.

Bei Einbruch der Dunkelheit macht sich eine Truppe sinistrer Gestalten in Gummistiefeln und mit Spaten bewehrt über eine von Unkraut in Beschlag genommene Landparzelle her, und siehe da: als der Morgen dämmert, findet sich, ein wahrer Augenschmaus, an Stelle eines häßlichen Fleckens Erde eine angepflanzte Reihe von Blumen.

Was sind das nur für welche, diese urbanen Hortonomen?

Diese Schaufelhelden sind Teil der wachsenden Bewegung
Guerilla Gardening, und diese Guerilleros finden sich in nahezu jedem Winkel der Erde, von den Vereinigten Staaten bis nach Neuseeland. Die Bewegung hat in Großbritannien sowohl Schüler und Studenten als auch Rentner und Pensionäre dazu gebracht, brachliegendes Land zu beharken.

In dem Inselstaat gibt es zuhauf vermüllte Bahndämme, weniger einladende Parkplätze und verstruppte Hinterhöfe. Diese unästhetischen Erdflecken wollen die draufgängerischen Umweltaktivisten verschönern. Ohne dafür Genehmigungen einzuholen.

Grundsätzlich gesehen stellt in Großbritannien ein derartiges Herumgegrabe ein Vergehen vor. Man kann im Prinzip nicht einfach hergehen und in Öffentlichem Grund und Boden herumstochern. Aus diesem Grunde schlagen die Partisanen von der Samen-Truppe auch nachts zu, die wagemutigsten pflanzen aber auch bei Tageslicht, weil man dann das Vorgehen der Bewegung besser ins Blickfeld rücken kann. Ein Vorteil bei Pflanzungen am Tage sind auch die von willfährigen Leuten zugesteckten Samen, Setzlinge und Teebecherchen!

Im allgemeinen verhält sich die Staatsgewalt im Umgang mit den Tulpenguerilleros verständnisvoll. Es gibt wohl auf der Welt schwerer wiegende Verbrechen als das Auflesen von Müll und das Anpflanzen von Blumen. Auch die Gemeindeväter geben sich zufrieden, da das Stadtbild, ohne Kosten zu verursachen, sich in ein rosigeres verwandelt.

Die Rezension beutelt Großbritannien schwer, und der Gürtel mußte wieder um ein Loch enger geschnallt werden. Spartipps werden nun in Ehren gehalten, sodaß die Beliebtheit auch von kleinen Schrebergärten enorm angestiegen ist. Für die begehrtesten Plätze können die Wartelisten geschlagene Jahre lang sein.

Auch in dieser Angelegenheit kommen die Kämpfer aus dem Untergrund zu Hilfe. In den Zentren der Städte konzentriert man sich zwar im allgemeinen auf das Pflanzen von Blumen, auf größeren, unbelasteteren Arealen werden zur Freude aller hingegen unter anderem auch Beerensträucher, Kartoffeln, Salat, Gelbe Rübchen, Kohlarten und Zwiebeln angebaut.

Gemeinhin wird angenommen, daß das Guerilla Gardening im New York der 1970er Jahre seinen Anfang genommen hat, geht man jedoch den tiefergelegenen Wurzeln der Geschichte auf die Spur, so gab es bereits im 17. Jahrhundert in Britannien idealistisch ausgerichtete Landwirte, nach deren Anschauung das Land allen gehörte, und nicht einzig den Reichen. Diese sogenannten Diggers waren Agraranarchisten, als deren Ziel des Handelns es galt, die Landeigentümer der herrschenden Klasse plattzuwälzen und gleichberechtigte landwirtschaftliche Genossenschaften zu formieren. Die Blaublütigen sahen allerdings rot, und es wurden derartige Gegner der etablierten Klassengesellschaft ausgemerzt.

Im Großbritannien von heute zählt der einstige Werbemann und Bauernsohn Richard Reynolds zur Führungsspitze der Guerillero-Bewegung. Er hat auch ein Buch 'On Guerilla Gardening' geschrieben.

"Unsere hauptsächlichen Feinde sind das Verwahrlosenlassen von Land und die Gleichgültigkeit der Leute", gibt Reynolds zum Besten. "Die Großstädte sind voller brachliegender Areale. Es ist der helle Wahnsinn, sich dieses Land nicht nutzbar zu machen. Gleichwohl bietet es den Anreiz, direktenwegs drauf loszumachen. Wir holen uns keine Erlaubnisse ein. Gelegentlich verjagt uns die Polente, wir kommen aber schnell wieder zurück!"

"Als ich das Stockwerkhaus bezog in London, gab es dort nicht mal in der Nähe einen Garten, freiliegendes, unbebautes Land dahingegen in Hülle und Fülle, sodaß ich beschloß, eine eigene Cityplantage aufzubauen, aus der dann tatsächlich eine feine Sache wurde. Darüber ist sogar in verschiedenen Zeitungen berichtet worden", ereifert er sich.

"Die Taktik von uns Untergrundkämpfern ist eine anarchistische und die Einstellung eine revolutionäre, unsere Zielvorgabe ist jedoch, aus etwas Häßlichem etwas Schönes zu machen und Freude zu schaffen. Und zu überraschen! Es ist doch spannend, dort Pflanzenbewuchs auszumachen, wo man einen solchen normal nicht sieht", lacht Reynolds auf.

"Wir verunzieren keine Wände mit Graffiti, sondern wir schmücken den Asphaltdschungel auf andere Art und Weise aus. Das Abwerfen einer sogenannten Samenbombe aus dem Auto- oder aus dem Zugfenster funktioniert vortrefflich."

Ein Vandalismus, wie man ihn sich schöner nicht vorzustellen vermag.
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