10
Aug
2009

Die bürokratischen Mühlen im geeinten Europa mahlen immer noch sehr langsam und keineswegs synchron

Hatte Deutschland wirklich gemeint, es sich leisten zu können, das nördliche Nachbarland Finnland einzig wegen einer Geistesgestörten zu verprellen? Oder war das die späte Rache für die Schließung des Nokia-Werks in Bochum?

War es in Deutschland überhaupt bekannt geworden, daß Nokia auch bei sich zuhause in Finnland zig Stellen abgebaut hat, nicht nur in Deutschland?

Ich finde es schlimm, daß über dem Schicksal einer offensichtlich geistig umnachteten Frau aus Finnland, die nahezu acht Monate auf den Berliner Flugplätzen Tegel und Schönefeld kampierte, zwischenzeitlich gar spurlos verschwunden war, die halbwegs guten Beziehungen, die bisher zwischen Finnland und Deutschland herrschten, vollends in die Brüche zu gehen drohten, wiewohl die Präsidentin Finnlands ihren guten Willen gezeigt und nach der Tragödie des Todesschützen von Winnenden sogleich offiziell ihre Anteilnahme bekundet hatte.

Es wäre wohl ein leichtes gewesen, wenn man nur ein bißchen diplomatischer vorgegangen wäre, Mittel und Wege zu finden, ein derartig kleinliches Problem anders in den Griff zu bekommen als durch die von seiten Deutschlands an den Tag gelegte Sturheit.

So liegen denn zwischen zwei Berichten in finnischen Zeitungen, aus denen ich im nachstehenden hier zitiere, sage und schreibe ganze fünf Monate dazwischen.

Als erstes die Zusammenfassung von zwei Artikeln der finnischen Presse vom 10/11.3.2009, von denen der Titel des einen "Finnland und Deutschland am Händeringen um eine Frau im Flughafen" lautete:

Über dem Schicksal einer Finnin, die lange Zeit im Flughafen von Berlin kampierte, ist ein Streit zwischen den deutschen und den finnischen Behörden entbrannt.

Deutschland hat der Frau einen Platz in einer nächtlichen Herberge für Obdachlose zugewiesen, während sie laut finnischen Sachverständigen unmittelbar einer Therapie bedürfte.

Die Behörden wägen nun ab, ob man der Frau einen Interessenvertreter zuweisen könne und ob es sinnvoll wäre, an die deutschen Behörden ein Auslieferungsbegehren heranzutragen.

Der mehr als dreimonatige Aufenthalt der Frau in Deutschland könnte auch für illegal erklärt werden, das könnten jedoch nur die Deutschen machen.

Die Frau, die in ambulanter psychiatrischer Behandlung gewesen war, flog Anfang Dezember von Helsinki nach Berlin und verblieb, nachdem sie die Maschine verlassen hatte, in den öffentlichen Räumen des Flughafens von Tegel, wo sie seither hauste.

Nach nahezu drei Monaten ihres Aufenthalts dort begann die Flughafenpolizei, die Frau als einen Störenfried anzusehen.

Dem Pfarrer der finnischen Gemeinde von Berlin gelang es, für die Frau einen Platz in einer psychiatrischen Abteilung zu organisieren, wo sie darauf warten würde, zur Behandlung nach Finnland zurückgebracht zu werden.

Der mehr als dreimonatige Aufenthalt der Frau in Deutschland könnte auch für illegal erklärt werden, das könnten jedoch nur die Deutschen machen.

Mittlerweile ist die Frau aber nun seit dem gestrigen Tag spurlos verschwunden.

Im [finnischen] Ministerium fürs Rechtswesen ist man der Ansicht, daß Finnland keine Möglichkeit hätte, auf die Beschlüsse der deutschen Behörden einzuwirken.

Auch im [finnischen] Außenministerium ist man der Ansicht, daß sich derlei Dinge eigentlich nicht gehörten.

- Von der Valvira-Stelle, bzw. dem ehemaligen Zentrum für den rechtlichen Schutz der Gesundheitsbetreuung aus ist bereits Kontakt aufgenommen worden mit dem Gesundheitsministerium von Deutschland, eine Antwort ist jedoch bislang nicht erteilt worden. Weitere Mittel auf der Sozial- und Gesundheitsfürsorgeseite gebe es nicht, sagt Oberarzt Markus Henrikson.

Laut Henrikson weisen die Informationen darauf hin, daß die Frau eine sofortige Therapie bräuchte.

Der leitende Arzt des Gesundheitszentrums der Stadt Kauniainen, der zusammen mit zwei Pflegern angeflogen kam, um die Patientin abzuholen, bekam in der Berliner Klinik eine kalte Dusche verabreicht.

Die deutschen Arztkollegen wollten die Zwangsüberweisung in finnische Behandlung nicht akzeptieren, sondern erklärten, daß die Gesetze Finnlands in Deutschland keine Gültigkeit hätten.

Ebensowenig kam der Frau die geringste medizinische Behandlung noch irgendeine Form einer Pflege zu. Nach deutschem Gesetz würde nichts derlei verabreicht, falls sich der Patient dagegen sträubt.


Als nächstes nun zu dem Fall der Abschlußbericht vom 3.8.2009, also fast fünf Monate später. Überschrift: "Die in Berlin umhergeirrte Finnin flog nach hause"

Die auf den Flughäfen von Berlin monatelang herumgeirrte Frau aus Finnland ist ins Heimatland zurückgekehrt...

Die ernsthaft psychisch kranke Frau flog am Freitag nachmittag nach Helsinki. Laut Informationen des Nachrichtenbüros wurde die Frau unterwegs von einer Rechtsanwältin begleitet.

- Im Zusammenhang mit der Heimkehr ist nichts Dramatisches passiert, berichtet die Juristin Ann-Sofie Högström aus der Abteilung für Konsularangelegenheiten des [finnischen] Außenministeriums.

Das zuständige Berliner Gericht begründete seinen Beschluß, die Frau nach Finnland zurückgeleiten zu lassen, mit der Sorge um das Wohlergehen der Frau.

Das Schicksal der Finnin hat in Deutschland Aufsehen erregt.

Die Frau in ihren Vierzigern, die sich in einer offenen Therapie befunden hatte, reiste im Dezember von Helsinki nach Berlin und verblieb in den öffentlichen Räumlichkeiten des Flugplatzes Tegel, wo sie es sich häuslich einrichtete. Nachdem sie kurz in einer psychiatrischen Klinik und in einer Übernachtungsstätte für Obdachlose gewesen war, irrte die Frau weiterhin abwechslungsweise auf dem Flugplatz von Tegel und auf dem von Schönefeld umher.

Das Außenministerium Finnlands hatte im März die deutschen Behörden darum gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Frau einer ärztlichen Behandlung zugeführt würde. Gleichermaßen hatte sich der in Berlin lebende Pfarrer aus Finnland Kai Henttonen dafür eingesetzt, daß der Frau geholfen würde.


Nicht gerade eine exemplarische Vorgehensweise von seiten Deutschlands. Ein bißchen mehr Flexibilität sollte man denn doch von einem geeinten Europa erwarten dürfen!
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