2
Aug
2009

Bei wem es auch heute schon etwas umsonst gibt

Ich für meine Person rede und schreibe nicht nur gern von einer zukünftigen Gesellschaft in einer Zeit, da die Institution des Geldes, die heute noch so fürchterlich die gesamte Menschheit auf diesem Erdenball beherrscht, überwunden sein wird. Ich bezeige auch, daß ich selbst mich gerne aktiv an der Abstellung des Geldes beteiligen würde, indem ich jetzt schon, obwohl fast alle, die ernsthaft auf das Thema angesprochen werden, davon (noch) nichts wissen wollen und schnell links abwinken, symbolisch gewissen Leuten, auch solchen, die ich persönlich gar nicht mal kenne, regelmäßig Geschenkchen mache.

Ich verschicke fast jeden Sonntag am frühen Morgen zur Dämmerstunde an ein handverlesenes gutes halbes Dutzend von Empfängern quer übers ganze Land verteilt gratis ein Potpourri an literarischen SMS-Nachrichten, bestehend aus einem zu einem Tagesthema ausgesuchten Gedichte-Bouquet, aus Anekdoten und selbstangefertigten NOKIA-Bildnachrichten, gemischt aus Ernsterem und weniger Ernstem, zuweilen auch direkt Witzigem.

In der Regel dauert der Sendevorgang eine geschlagene Stunde und beschenkt zum Beispiel meinen Anwalt in der Stadt, in der ich lebe, daneben einen gealterten Ex-Rebellenführer der Nationalen BefreiungsFront, einen Telekommunikationsmann der ersten Stunde in der Hauptstadt, aber auch einen Taxifahrer der nächstgrößeren Stadt, der mir einmal in den frühen Morgenstunden nach einer durchwachten Nacht auf der blindverliebten Suche nach einem Mädchen aus der Patsche geholfen hatte, als an der Ausfallstraße, wo ich stand, partout kein Bus halten wollte, um mich mit nach hause zu nehmen, weiterhin einen mir nicht näher bekannten Freund eines guten Bekannten, dessen Nummer mir vor Jahren einmal zugespielt wurde, der mir aus Rom einmal eine Grußnachricht per SMS zukommen ließ, sowie einen örtlichen Yoga-Praktikanten, der auf einer abgelegenen Farm mit einem Ring von gigantischen Banyan-Bäumen lebt, im Schatten von welchen ich vor Jahren einmal eine rituelle Gott-Schiwa-Anrufung und -Ehrwürdigung an einem mitgebrachten Lapislazuli-Phallus-Symbol zelebrierte, worauf eine Königskobra sich durch die derart ausgelösten kosmischen Schwingungen an den magischen Ort herangezogen fühlte und erkundend an meiner nackten Ferse leckte, was mir in dem Moment einen Freudenjauchzer entlockte, da ich es spontan als Zeichen verstand, daß der irdische Schatten des kosmischen Geists des übermächtigen Gottes die Ehrwürdigung inmitten der mächtigen, nackten Natur tatsächlich auf- und angenommen hatte.

Zumeist verschicke ich so um die 100 Standard-Handy-Nachrichten pro Person.
So auch heute morgen wieder.

Heute standen neben einem Bildungsbrief der amerikanischen Rosenkreuz-Dichterin Ella Wheeler Wilcox nebst leichterer episodischer und lyrischer Kost zwei Bildnachrichten im Zentrum des Programms: eine zu
Aung San Suu Kyi und eine andere zu Ruth Madoff.

Zuweilen lasse ich aber auch, zumindest an die Empfänger, die mir persönlich nicht bekannt sind, und die ob der erfahrenen Begünstigung sich genieren, mir auch nur ein Dankeschön auszusprechen, eine allgemeine Anfrage ergehen, ob meine Handyman-Botschaften denn auch wirklich angenehm wären. Man soll ja bei allem Eifer darüber, die Welt zu beglücken, niemanden belästigen oder stören. Vor langer Zeit war mir dabei einmal ein Textmate-Mädel von der Schippe gesprungen. Dieses hätte sich zunächst nur nichts sagen getraut, sie könne aber mit den erhaltenen Gedichten, da ihr Englisch offensichtlich nicht so rosig war, nichts anfangen. Woraufhin ich mich natürlich umgehend bei ihr entschuldigte - die Nummer hatte ich noch aus einem Handy-Chatroom der Anfangszeit - und ich entfernte das gute Mädel aus meinen Kontaktlisten.

Alle anderen Rezipienten meiner Sonntagspost, die welche anfänglich über ein ganzes Jahr hinweg sogar eine tagtägliche Einrichtung war, scheinen hingegen über den Erhalt freier Texte mehr als erfreut zu sein. Wer unter normalen Menschen hat schon gleich soviel Glück wie diese? So etwas dürfte es höchstwahrscheinlich doch nur bei mir geben. Wie einmalig meine Bouquets allerdings tatsächlich ausfallen, weiß man ja selber eigentlich nicht. Jemand anderer könnte vielleicht mit noch viel schöner zusammengestellten Gedichtereigen aufwarten, wenn ich mir auch dabei manchmal die größte Mühe gebe.

Leisten kann ich mir das ganze aber nur deshalb - in Wirklichkeit gibt es den schönen Service ja nicht ganz umsonst - da hier das Angebot des lokalen Handy-Service-Anbieters besteht, während einer ganzen Nacht, bis um 8 Uhr früh, für umgerechnet nur 16 Eurocent unbegrenzt viele SMS-Nachrichten zu versenden, wovon ich also derzeit einmal die Woche Gebrauch mache.

Außerdem kostet mich die Vorbereitung am Tag davor einige Stunden der Auswahl und der Bereitstellung der zu verschickenden Texte - ich muß diese ja auch erst einmal aufs Handy kriegen, um sie dann von dort aus weiterreichen zu können.

Früher hatte ich gleich ganze Texte, auch sehr lange sogar, von aufm Handy-Browser empfangenen Internet-Seiten abgeschrieben, also Wort für Wort ins Handy getippt, was natürlich sehr zeitaufwendig war. Was mich aber nicht umgebracht hat. Heute gehe ich da natürlich schon längst viel rationeller vor, und schicke mir selbst per E-Mail zum Herunterladen geradenwegs auf den Handy-Notizblock die Texte zu.

Da ich in einem Land lebe, in dem längst noch nicht jeder über einen eigenen PC verfügt - mein Anwalt zum Beispiel, ein Mann in meinem Alter, ist nach eigenem Bekunden eingeschworener Internet-Ignorant, der es dabei auch bewenden lassen will, obwohl es in seiner Kanzlei zur Arbeitserleichterung durchaus längst Computer gibt - ist das angebotene Gratis-Material für die wenigen Glücklichen hierzulande genau das Richtige.

Würde ich in einem Wohlfahrtstaat leben, z.B. in Deutschland, müsste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um unerwartet als einen symbolischen Fingerzeig die Geldabschaffung vorwegzunehmen, um Mitmenschen mit etwas, was es umsonst gibt, zu beglücken, um ein Zeichen zu setzen, das verkünden soll: Sehet her, ihr lieben Mitmenschen, man kann sehr wohl diese Welt auch auf völlig freiwilliger Basis miteinander umtreiben — ohne Geld, panvoluntaristisch — wenn nur ein jeder dabei mitmachen wollte.

Genau darum nämlich geht es mir im wesentlichen bei diesen meinen verschenkten Gute-Laune-Sonntags-Botschaften eigentlich.

Wer hilft mir, jeder auf seine ureigene Art, die Geld-lose Zeit mit anzuschieben?
against enslaving

Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

mit vielen Überraschungs-Effekten:

interessante Links an Stellen, wo keiner sie vermutet

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