Eine Fahrt auf dem Amazonas - ein Reisebericht
Gegen ein Trinkgeld befestigt der Mann vom Dienst auf dem mittleren Deck mit erfahrenen Händen eine Hängematte am stützenden Aufbau des Schiffes.
Der dreistöckige Flußdampfer geht erst am späten Nachmittag auf Fahrt, aber das bei allen beliebteste mittlere Deck füllt sich bereits jetzt am Vormittag mit bunten Hängematten an.
Auf dem oberen Deck eröffnet sich einem das zurückbleibende Gewimmel der Hafenanlegestelle von Manaus, einer zwei-Millionen-Einwohner-Stadt. Mit dem Megaphon rufen Fahrkartenhändler ihre letzten Angebote aus. Ein Frachtspediteur mit ernstem Gesichtsausdruck ruft seinen Leuten Anweisungen zu, während ein picobello glänzendes Motorrad über den Plankensteg aufs Schiff geschoben wird. Im Hintergrund spielt der Calypso, Nord-Brasiliens gutgelaunte Schlagermusik, der alles in einen eigenwilligen Rhythmus versetzt.
Zum Schluß legt das Schiff ab. Der Hafen von Manaus zeigt sich einen Augenblick lang in seiner Ganzheit und rückt hernach in die Ferne des Horizonts.
Der Reisende Bruno Elivandro betrachtet sich die Regenwälder, die langsam am Ufer herannahen.
"Das Schiff ist natürlich die billigste Art, zu reisen. Hier gibt es auch keinen Stress, sondern man hat Zeit zum Nachdenken," beschreibt er die Stimmung.
Elivandro ist unterwegs zur Fischzucht-Farm seines Vaters an einem Seitenarm des Amazonas. Er steigt später vom Flußdampfer herunter und geschwind hinüber in ein kleines Boot mit Heckmotor. Dieses bringt ihn zu einer anderen Schiffslinie.
An aufgeräumt großzügig durch die Wälder gerodeten Staatsstraßen gibt es in Brasilien drei. Von jenen taugt die unabgedeckte Transamazonica in der Regenzeit zwischen Dezember und Mai nur für verwegenste Landrover-Fahrer.
Venezuelas Hauptstadt Caracas und Manaus verbindet eine von Regenwäldern flankierte, asphaltierte Autostraße von tausend Kilometern. Sie führt durch ein großes Indianerreservat, deren Häuptlinge die Durchfahrt nur bei hellem Tageslicht dulden.
Die Flugrouten sind auf Südamerikas gewaltigem Waldterritorium von ihrer Länge und von ihrem Preis her oft großer als in Europa. Der Flußdampfer ist die bevorzugteste Form der Fortbewegung am Amazonas, wo 25 Millionen Brasilianer leben.
Monica Rodrigues rekelt sich in einer rot-weißen Hängematte auf dem Mitteldeck. Zusammen mit Corsy, ihrer Schwester, fährt sie in Urlaub ins Heimatdorf. Sie hat, soweit sie sich erinnern kann, dem kremig braunen Amazonasfluß nachgeschaut und hält die kristallklaren Nebenflüsse vom Wasser her für schöner.
Monica empfiehlt die Anlagen am sandigen Ufer des Flusses Arapiuns. Von jenen sei insbesondere Alter do Chão als ein Zielort für Alternativurlauber bekannt geworden, vom Format einer karibischen Insel. Der Ort gehört zu den am hellsten aufscheinenden Perlen des Regenwaldgebiets am Amazonas.
"Die Farbe des Hauptflusses des Amazonas ist eine Folge von dessen Reichhaltigkeit an organischen Nährstoffen. Dieser ist auch der fischreichste der Flüsse der Welt," sagt Kapitän Elder Silva, von hinter dem Steuerrad.
Er steuert inmitten des mächtigen Flusses, indem er sich dessen auf den Atlantik sich hinzubewegende Abwärtsströmung zunutze macht. Die Schiffsreise von Manaus nach Santarem und ebenso auch in das Urlauberdorf von Alter do Chão dauert 36 Stunden.
In die entgegengesetzte Richtung dauert die gleiche Fahrt 55 Stunden. Die Natur mit ihren Regenwäldern und die Lebensweise der Flußuferbewohner zeigen sich jedoch dann besser, da im Gegenstrom in der Nähe des Ufers gefahren wird, um der vollen Kraft des Flusses auszuweichen.
Von Santarem dauert es mit dem Schiff bis nach Belem an der atlantischen Küste nocheinmal gute zwei Tage.
"Von Santarem aus fliegen wir weiter," bemerkt Arthur Araujo, der zusammen mit seiner Freundin hergekommen ist, um die Flußreise und den Amazonas zu erleben.
Kapitän Silva versucht, die Unfälle auf dem Flußverkehr des Amazonas zu bagatellisieren. Sie seien geringfügig, denkt man an die Zehntausende von geglückten Schiffsfahrten im Jahr. Auf Brasiliens Amazonas ereigneten sich laut der Zeitung Estado do São Paulo im letzten Jahr sieben Schiffsunglücksfälle.
Das Schiff umfährt Bäume, die vom Regenwald in den Fluß geraten sind, nachts im Lichtstrahl eines Scheinwerfers.
"Bei wolkenlosem Himmel im Mondlicht des Amazonas braucht man keinen Scheinwerfer," erzählt Silva.
Die Gaben der buntscheckigen Natur des Amazonas, garantiert so die eigenartigen Fische und Früchte, gehören zu den Spezialitäten der Restaurants des Gebiets. Alle die, die an den Amazonas von anderswoher herkamen, stufen wir jedoch die Küche des Flußdampfers als völlig unzureichend ein.
Alle Abenteuerlustigen können auch in ihren kreuz und quer und dicht nebeneinander hängenden Hängematten nicht einschlafen. Dem Schlaflosen, sollte er Glück haben, können die Flußdelphine im nächtlichen Mondeslicht ein Schauspiel darbieten.
"Die tauchen immer zwischendurch auf, um den Weg anzuzeigen," berichtet Kapitän Silva.%>
Der dreistöckige Flußdampfer geht erst am späten Nachmittag auf Fahrt, aber das bei allen beliebteste mittlere Deck füllt sich bereits jetzt am Vormittag mit bunten Hängematten an.
Auf dem oberen Deck eröffnet sich einem das zurückbleibende Gewimmel der Hafenanlegestelle von Manaus, einer zwei-Millionen-Einwohner-Stadt. Mit dem Megaphon rufen Fahrkartenhändler ihre letzten Angebote aus. Ein Frachtspediteur mit ernstem Gesichtsausdruck ruft seinen Leuten Anweisungen zu, während ein picobello glänzendes Motorrad über den Plankensteg aufs Schiff geschoben wird. Im Hintergrund spielt der Calypso, Nord-Brasiliens gutgelaunte Schlagermusik, der alles in einen eigenwilligen Rhythmus versetzt.
Zum Schluß legt das Schiff ab. Der Hafen von Manaus zeigt sich einen Augenblick lang in seiner Ganzheit und rückt hernach in die Ferne des Horizonts.
Der Reisende Bruno Elivandro betrachtet sich die Regenwälder, die langsam am Ufer herannahen.
"Das Schiff ist natürlich die billigste Art, zu reisen. Hier gibt es auch keinen Stress, sondern man hat Zeit zum Nachdenken," beschreibt er die Stimmung.
Elivandro ist unterwegs zur Fischzucht-Farm seines Vaters an einem Seitenarm des Amazonas. Er steigt später vom Flußdampfer herunter und geschwind hinüber in ein kleines Boot mit Heckmotor. Dieses bringt ihn zu einer anderen Schiffslinie.
An aufgeräumt großzügig durch die Wälder gerodeten Staatsstraßen gibt es in Brasilien drei. Von jenen taugt die unabgedeckte Transamazonica in der Regenzeit zwischen Dezember und Mai nur für verwegenste Landrover-Fahrer.
Venezuelas Hauptstadt Caracas und Manaus verbindet eine von Regenwäldern flankierte, asphaltierte Autostraße von tausend Kilometern. Sie führt durch ein großes Indianerreservat, deren Häuptlinge die Durchfahrt nur bei hellem Tageslicht dulden.
Die Flugrouten sind auf Südamerikas gewaltigem Waldterritorium von ihrer Länge und von ihrem Preis her oft großer als in Europa. Der Flußdampfer ist die bevorzugteste Form der Fortbewegung am Amazonas, wo 25 Millionen Brasilianer leben.
Monica Rodrigues rekelt sich in einer rot-weißen Hängematte auf dem Mitteldeck. Zusammen mit Corsy, ihrer Schwester, fährt sie in Urlaub ins Heimatdorf. Sie hat, soweit sie sich erinnern kann, dem kremig braunen Amazonasfluß nachgeschaut und hält die kristallklaren Nebenflüsse vom Wasser her für schöner.
Monica empfiehlt die Anlagen am sandigen Ufer des Flusses Arapiuns. Von jenen sei insbesondere Alter do Chão als ein Zielort für Alternativurlauber bekannt geworden, vom Format einer karibischen Insel. Der Ort gehört zu den am hellsten aufscheinenden Perlen des Regenwaldgebiets am Amazonas.
"Die Farbe des Hauptflusses des Amazonas ist eine Folge von dessen Reichhaltigkeit an organischen Nährstoffen. Dieser ist auch der fischreichste der Flüsse der Welt," sagt Kapitän Elder Silva, von hinter dem Steuerrad.
Er steuert inmitten des mächtigen Flusses, indem er sich dessen auf den Atlantik sich hinzubewegende Abwärtsströmung zunutze macht. Die Schiffsreise von Manaus nach Santarem und ebenso auch in das Urlauberdorf von Alter do Chão dauert 36 Stunden.
In die entgegengesetzte Richtung dauert die gleiche Fahrt 55 Stunden. Die Natur mit ihren Regenwäldern und die Lebensweise der Flußuferbewohner zeigen sich jedoch dann besser, da im Gegenstrom in der Nähe des Ufers gefahren wird, um der vollen Kraft des Flusses auszuweichen.
Von Santarem dauert es mit dem Schiff bis nach Belem an der atlantischen Küste nocheinmal gute zwei Tage.
"Von Santarem aus fliegen wir weiter," bemerkt Arthur Araujo, der zusammen mit seiner Freundin hergekommen ist, um die Flußreise und den Amazonas zu erleben.
Kapitän Silva versucht, die Unfälle auf dem Flußverkehr des Amazonas zu bagatellisieren. Sie seien geringfügig, denkt man an die Zehntausende von geglückten Schiffsfahrten im Jahr. Auf Brasiliens Amazonas ereigneten sich laut der Zeitung Estado do São Paulo im letzten Jahr sieben Schiffsunglücksfälle.
Das Schiff umfährt Bäume, die vom Regenwald in den Fluß geraten sind, nachts im Lichtstrahl eines Scheinwerfers.
"Bei wolkenlosem Himmel im Mondlicht des Amazonas braucht man keinen Scheinwerfer," erzählt Silva.
Die Gaben der buntscheckigen Natur des Amazonas, garantiert so die eigenartigen Fische und Früchte, gehören zu den Spezialitäten der Restaurants des Gebiets. Alle die, die an den Amazonas von anderswoher herkamen, stufen wir jedoch die Küche des Flußdampfers als völlig unzureichend ein.
Alle Abenteuerlustigen können auch in ihren kreuz und quer und dicht nebeneinander hängenden Hängematten nicht einschlafen. Dem Schlaflosen, sollte er Glück haben, können die Flußdelphine im nächtlichen Mondeslicht ein Schauspiel darbieten.
"Die tauchen immer zwischendurch auf, um den Weg anzuzeigen," berichtet Kapitän Silva.%>
libidopter - 14. Jun, 16:19