Aufgeblähte Mißverständnisse wegräumen
Die meisten Mißverständnisse auf der Welt sind sprachliche Probleme,
aufgebläht durch Wunschdenken, die wegzuräumen wären durch
die einfache Ausschaltung ihres Verursacherfaktors
In einer Anekdote aus den Begebenheiten meines eigenen Lebens war ich
einst als 18-jähriger einmal als Tramper in Finnland unterwegs.
Angekommen in der kleineren, im mittleren Norden Finnlands befindlichen
Heimatgemeinde einer zufälligen Reisebekanntschaft eines finnischen
Jungens meines Alters, der mich zu meiner zum Zeitpunkt unseres Treffens
umgehenden Finnlandreise zu sich nach Hause einlud, sich aber vorerst
mit seiner Truppe dreier Reisekollegen von mir am Ort unseres Treffens,
Amsterdam, verabschiedete, um erst mal seinerseits gen Süden, nach
Norditalien einen Abstecher zu machen, während ich meinerseits
schnurstraks von dort nach Finnland aufbrach, war ich nach einer guten
Woche Finnland an der Eingangstür zum Haus meines neuen finnischen
Freundes gestanden. Nur war der noch nicht von seiner Reise gen Süden
bei sich zuhause eingetroffen, noch seine Angehörigen von meiner
Einladung benachrichtigt worden. Nichtsdestotrotz wurde ich sehr
freundlich von den leicht verblüfften Eltern als Gast im Hause
aufgenommen. Ein paar Tage wurde ich sodann vom Vater der Familie aufs
beste bewirtet und mir auf Spritztouren im Auto die Gegend gezeigt.
Da meine Reisekasse auf meiner damaligen Fahrt alles andere als üppig
war, um nicht zu sagen, äusserst bescheiden, und der mir bekannte Sohn
des Hauses sich offensichtlich noch eine Zeitlang nicht zuhause blicken
lassen wollte, suchte der Vater, was mir nur verständlich sein konnte,
mich vorerst loszuwerden. Mein Freund hatte eine ältere Schwester, die
im 100 km entfernten Oulu damals an der Uni studierte. Es wurde dann so
disponiert, daß ich mit Sirkka (wörtl. der Grille), der Schwester meines
Freundes Pekka, nach Oulu in die Stadt im Bus mitkam, wo ich mich dann
auf dem dortigen internationalen Campingplatz solange herumtrieb, bis
der Schwester die Nachricht vom Eintreffen der Jungs zugestellt wurde,
und ich mich dann ein zweites mal in den Ort meiner Einladung
aufmachte...
Bevor ich aber mit Sirkka mit nach Oulu gekommen war, hatte sich
folgendes Ereignis noch zugetragen:
Eines Morgens, nach dem leckeren Frühstück zuhause, wurde ich vom Vater
meiner Reisebekanntschaft mit einer etwas ernsteren Miene als sonst
angesprochen (meine Finnischkenntnisse waren damals eher noch
rudimentär). Ich hatte etwas von 'Bank' und von 'Geld' verstanden. Da
ich ein paar Tage zuvor, was der Familie bekannt war, einen Brief nach
Deutschland zu meinen Eltern nachhause mit der Bitte um etwas Geld
geschickt hatte, nahm ich an, daß die Familie nun von der örtlichen Bank
benachrichtigt worden sei, daß für mich Geld eingetroffen sei. Der Vater
hatte mich sodann zur örtlichen Bank begleitet, bis ich dort vor dem
Schalter stand, und ich dann, plötzlich ganz auf mich selber angewiesen,
nachdem entgegen meiner Annahme ich offensichtlich doch nicht in der
Bank erwartet wurde, gerade irgendwie es hinkriegte, radebrechend
stammelnd die Frage verständlich zu machen, ob irgend ein Geld auf
meinen Namen eingegangen sei. Was leider kopfschüttelnd verneint wurde,
und ich dann zusammen mit meinem zufälligen Gastgeber-Väterchen, beide
von uns sehr verlegen ob des Mißverständnisses, unverrichteterdinge von
dannen ziehen mußte.
Ein sprachliches Problem also, aufgebläht durchs Wunschdenken, wie so
viele der gröbsten Mißverständnisse der Welt es sind.
Organisationen klagen die EU an, Hilfszusagen nicht einzuhalten
(ein Bericht aus den Neuesten Auslandsnachrichten der finnischen Zeitung
vom 22.5.2008, übersetzt aus dem Finnischen)
Brüssel, STT
Etliche führende nationale Organisationen klagen die EU an, ihren
Entwicklungshilfeversprechen nicht nachzukommen. Die Mitgliederländer
hätten die von ihnen geleistete Hilfe stark aufgebläht, wird in dem
Rapport der Organisationen kritisiert.
In dem Kommunique wird vorhergesagt, daß die EU in den nächsten Jahren
bis zu 75 Milliarden Euro weniger an Entwicklungshilfe zahlen wird, als
worauf sich festgelegt hatte.
Letztes Jahr nahm die geleistete Entwicklungshilfe sogar ab, wenngleich
die Mitgliederländer sich dazu verschrieben hatten, diese klar
anzuheben.
Auch die von Finnland geleistete Hilfe komme nur schleppend voran.
Laut dem Kommunique sei es etwas beschämendes, daß einige EU-Länder auch
solche Aktionen als Entwicklungshilfe anrechneten, die eher
buchhalterische Tricks vorstellen. Hierzu gehörten zum Beispiel zu einem
großen Teil die Steuererleichterungen.
Den am Donnerstag, den 22. Mai, vorgelegten Rapport hatten unter anderen
Oxfam und die "Rettet die Kinder"-Organisation zusammengestellt.
aufgebläht durch Wunschdenken, die wegzuräumen wären durch
die einfache Ausschaltung ihres Verursacherfaktors
In einer Anekdote aus den Begebenheiten meines eigenen Lebens war ich
einst als 18-jähriger einmal als Tramper in Finnland unterwegs.
Angekommen in der kleineren, im mittleren Norden Finnlands befindlichen
Heimatgemeinde einer zufälligen Reisebekanntschaft eines finnischen
Jungens meines Alters, der mich zu meiner zum Zeitpunkt unseres Treffens
umgehenden Finnlandreise zu sich nach Hause einlud, sich aber vorerst
mit seiner Truppe dreier Reisekollegen von mir am Ort unseres Treffens,
Amsterdam, verabschiedete, um erst mal seinerseits gen Süden, nach
Norditalien einen Abstecher zu machen, während ich meinerseits
schnurstraks von dort nach Finnland aufbrach, war ich nach einer guten
Woche Finnland an der Eingangstür zum Haus meines neuen finnischen
Freundes gestanden. Nur war der noch nicht von seiner Reise gen Süden
bei sich zuhause eingetroffen, noch seine Angehörigen von meiner
Einladung benachrichtigt worden. Nichtsdestotrotz wurde ich sehr
freundlich von den leicht verblüfften Eltern als Gast im Hause
aufgenommen. Ein paar Tage wurde ich sodann vom Vater der Familie aufs
beste bewirtet und mir auf Spritztouren im Auto die Gegend gezeigt.
Da meine Reisekasse auf meiner damaligen Fahrt alles andere als üppig
war, um nicht zu sagen, äusserst bescheiden, und der mir bekannte Sohn
des Hauses sich offensichtlich noch eine Zeitlang nicht zuhause blicken
lassen wollte, suchte der Vater, was mir nur verständlich sein konnte,
mich vorerst loszuwerden. Mein Freund hatte eine ältere Schwester, die
im 100 km entfernten Oulu damals an der Uni studierte. Es wurde dann so
disponiert, daß ich mit Sirkka (wörtl. der Grille), der Schwester meines
Freundes Pekka, nach Oulu in die Stadt im Bus mitkam, wo ich mich dann
auf dem dortigen internationalen Campingplatz solange herumtrieb, bis
der Schwester die Nachricht vom Eintreffen der Jungs zugestellt wurde,
und ich mich dann ein zweites mal in den Ort meiner Einladung
aufmachte...
Bevor ich aber mit Sirkka mit nach Oulu gekommen war, hatte sich
folgendes Ereignis noch zugetragen:
Eines Morgens, nach dem leckeren Frühstück zuhause, wurde ich vom Vater
meiner Reisebekanntschaft mit einer etwas ernsteren Miene als sonst
angesprochen (meine Finnischkenntnisse waren damals eher noch
rudimentär). Ich hatte etwas von 'Bank' und von 'Geld' verstanden. Da
ich ein paar Tage zuvor, was der Familie bekannt war, einen Brief nach
Deutschland zu meinen Eltern nachhause mit der Bitte um etwas Geld
geschickt hatte, nahm ich an, daß die Familie nun von der örtlichen Bank
benachrichtigt worden sei, daß für mich Geld eingetroffen sei. Der Vater
hatte mich sodann zur örtlichen Bank begleitet, bis ich dort vor dem
Schalter stand, und ich dann, plötzlich ganz auf mich selber angewiesen,
nachdem entgegen meiner Annahme ich offensichtlich doch nicht in der
Bank erwartet wurde, gerade irgendwie es hinkriegte, radebrechend
stammelnd die Frage verständlich zu machen, ob irgend ein Geld auf
meinen Namen eingegangen sei. Was leider kopfschüttelnd verneint wurde,
und ich dann zusammen mit meinem zufälligen Gastgeber-Väterchen, beide
von uns sehr verlegen ob des Mißverständnisses, unverrichteterdinge von
dannen ziehen mußte.
Ein sprachliches Problem also, aufgebläht durchs Wunschdenken, wie so
viele der gröbsten Mißverständnisse der Welt es sind.
Organisationen klagen die EU an, Hilfszusagen nicht einzuhalten
(ein Bericht aus den Neuesten Auslandsnachrichten der finnischen Zeitung
vom 22.5.2008, übersetzt aus dem Finnischen)
Brüssel, STT
Etliche führende nationale Organisationen klagen die EU an, ihren
Entwicklungshilfeversprechen nicht nachzukommen. Die Mitgliederländer
hätten die von ihnen geleistete Hilfe stark aufgebläht, wird in dem
Rapport der Organisationen kritisiert.
In dem Kommunique wird vorhergesagt, daß die EU in den nächsten Jahren
bis zu 75 Milliarden Euro weniger an Entwicklungshilfe zahlen wird, als
worauf sich festgelegt hatte.
Letztes Jahr nahm die geleistete Entwicklungshilfe sogar ab, wenngleich
die Mitgliederländer sich dazu verschrieben hatten, diese klar
anzuheben.
Auch die von Finnland geleistete Hilfe komme nur schleppend voran.
Laut dem Kommunique sei es etwas beschämendes, daß einige EU-Länder auch
solche Aktionen als Entwicklungshilfe anrechneten, die eher
buchhalterische Tricks vorstellen. Hierzu gehörten zum Beispiel zu einem
großen Teil die Steuererleichterungen.
Den am Donnerstag, den 22. Mai, vorgelegten Rapport hatten unter anderen
Oxfam und die "Rettet die Kinder"-Organisation zusammengestellt.
libidopter - 26. Mai, 12:19