Und wieder wird versucht, die Krise schönzureden, da noch keiner sich an das letztlich Unumgängliche heranwagen will - an die Ablösung des mit Zahlungsmitteln operierenden Wirtschaftssystems durch ein auf allseitige Freiwilligkeit basierendes menschliches Handeln
Finnland wird sicherlich einen Rückschritt überstehen, solange nur ein kühler Kopf bewahrt wird
(ein Kommentar der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 24.1.2008, übersetzt aus dem Finnischen)
Unsicherheit, Nervosität, Furcht, Flucht, Panik. Dies die Ausdrücke, mittels derer die Bewegungen an den Börsen und Geldmärkten in den letzten Tagen in verschiedenen Teilen der Welt beschrieben worden sind. Die im Sommer in den Vereinigten Staaten bekannt gewordenen problematischen Kredite für die Finanzierung von Wohnungen sind nach dem Schneeballeffekt zu einer globalen Krise angeschwollen, über deren tatsächliche, geschweige denn verstandesmäßig zu begreifende Gründe es immer schwieriger wird, sich Klarheit zu verschaffen.
Der Großinvestor George Soros mutmaßte in der Financial Times, daß die über 60 Jahre angehaltene aufwärtsstrebende Konjunktur der Weltwirtschaft an ihrem Ende ist. Gemäß seinen Darstellungen ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten, die Fed, nicht mehr in der Lage, die Situation zu retten, da die anderen Länder nicht gewillt sind, ihre Dollarreserven aufzustocken.
Gemäß der Wirtschaftstheorie des Mannes auf der Straße nehmen, mit einem Vorsprung von einem halben Jahr, Börsenkurse die Veränderungen der Realwirtschaft vorweg. Pessimistischste Stimmen sagen einen Rückschritt voraus, der im schlimmsten Fall zu einem Kollaps führt, der der Rezession der 1990er Jahre in Finnland gleichkäme.
Zum Glück sind die Fundamente unserer Volkswirtschaft jetzt auf ein anderes Gleis gestellt als vor knapp zwei Jahrzehnten. Die Arbeitslosigkeit nahm ab und der Beschäftigungsgrad stieg weiterhin im Dezember an.. In den Branchen, die unter einem Arbeitskräftemangel leiden, wäre ein Konjunktureinbruch sogar willkommen, insofern als daß er auf die übermäßige Aufheizung eine beruhigende Wirkung hätte.
Sowohl die Staatswirtschaft als auch die Unternehmen sind dank des lange angehaltenen Aufschwungs im Besitz einer starken Schlagkraft. Der Staat hätte mittels seiner Einkommensüberschüsse seine Schulden verringert und verfügte, sollte es notwendig werden, über ausreichend Mittel, um durch Steuererleichterungen die Wirtschaft wieder in Schwung bringen zu können, wie Premierminister Matti Vanhanen in unserer Zeitung verlautbarte.
Börsengesellschaften haben, mit Ausnahme der Holzindustrie, ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Für das Dividendenaufkommen des Frühjahrs wird vorhergesagt, daß es einen neuen Rekord aufstellen wird. Auch von ihren Bilanzen her befinden sich die Unternehmen in einer stabilen Lage, sodaß sie, sofern sie nach Maß und Ziel ihr Handeln ausrichten, eine sogar beträchtliche Straffung des Gürtels gut überstehen.
Das Zusammenbrechen der Exporte für die Sowjetunion stellte einen der Auslöser für die Rezension anfang der 1990er Jahre dar. Für den bilateralen Handel und den Status als bevorzugtester Handelspartner wurde letztlich ein teurer Preis bezahlt.
Mittlerweile ist die exportierende Industrie entschieden vielschichtiger geworden, wenn auch etwas peinlich abhängig vom Erfolg des einzigen Großunternehmens, von Nokia. Aber was entscheidend ist, die gemeinsame Eurowährung bietet einer kleinen Volkswirtschaft Schutz vor Zins- und Valutaschocks mit ganz anderer Stärke als seinerzeit die finnische Mark.
Wenn Soros für die Krise der Weltwirtschaft aus Richtung Indien und China einen Trost ausmachen kann, so liegt die Zugkraft Finnlands, wenn auch paradoxerweise, beim östlichen Nachbarn. Im mit seinen Rohstoffvorkommen reichen Rußland setzt sich Wachstum von Wirtschaft und Nachfrage des Verbrauchs im großen und ganzen ungestört fort, trotz den Subprime-Verhaspelungen der Amerikaner.
Wie Staatsschatzminister Jyrki Katainen auf dem Treffen der Ecofin in Brüssel bekundete, besteht für Finnland kein Grund zur Panik. Wenn auch die Wachstumsprognosen für dieses Jahr leicht nach unten berichtigt werden müssen, sind unsere Kapazitäten, mit einem Rückschritt fertig zu werden im europäischen Vergleich Spitzenklasse.
(ein Kommentar der finnischen Zeitung Turun Sanomat vom 24.1.2008, übersetzt aus dem Finnischen)
Unsicherheit, Nervosität, Furcht, Flucht, Panik. Dies die Ausdrücke, mittels derer die Bewegungen an den Börsen und Geldmärkten in den letzten Tagen in verschiedenen Teilen der Welt beschrieben worden sind. Die im Sommer in den Vereinigten Staaten bekannt gewordenen problematischen Kredite für die Finanzierung von Wohnungen sind nach dem Schneeballeffekt zu einer globalen Krise angeschwollen, über deren tatsächliche, geschweige denn verstandesmäßig zu begreifende Gründe es immer schwieriger wird, sich Klarheit zu verschaffen.
Der Großinvestor George Soros mutmaßte in der Financial Times, daß die über 60 Jahre angehaltene aufwärtsstrebende Konjunktur der Weltwirtschaft an ihrem Ende ist. Gemäß seinen Darstellungen ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten, die Fed, nicht mehr in der Lage, die Situation zu retten, da die anderen Länder nicht gewillt sind, ihre Dollarreserven aufzustocken.
Gemäß der Wirtschaftstheorie des Mannes auf der Straße nehmen, mit einem Vorsprung von einem halben Jahr, Börsenkurse die Veränderungen der Realwirtschaft vorweg. Pessimistischste Stimmen sagen einen Rückschritt voraus, der im schlimmsten Fall zu einem Kollaps führt, der der Rezession der 1990er Jahre in Finnland gleichkäme.
Zum Glück sind die Fundamente unserer Volkswirtschaft jetzt auf ein anderes Gleis gestellt als vor knapp zwei Jahrzehnten. Die Arbeitslosigkeit nahm ab und der Beschäftigungsgrad stieg weiterhin im Dezember an.. In den Branchen, die unter einem Arbeitskräftemangel leiden, wäre ein Konjunktureinbruch sogar willkommen, insofern als daß er auf die übermäßige Aufheizung eine beruhigende Wirkung hätte.
Sowohl die Staatswirtschaft als auch die Unternehmen sind dank des lange angehaltenen Aufschwungs im Besitz einer starken Schlagkraft. Der Staat hätte mittels seiner Einkommensüberschüsse seine Schulden verringert und verfügte, sollte es notwendig werden, über ausreichend Mittel, um durch Steuererleichterungen die Wirtschaft wieder in Schwung bringen zu können, wie Premierminister Matti Vanhanen in unserer Zeitung verlautbarte.
Börsengesellschaften haben, mit Ausnahme der Holzindustrie, ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Für das Dividendenaufkommen des Frühjahrs wird vorhergesagt, daß es einen neuen Rekord aufstellen wird. Auch von ihren Bilanzen her befinden sich die Unternehmen in einer stabilen Lage, sodaß sie, sofern sie nach Maß und Ziel ihr Handeln ausrichten, eine sogar beträchtliche Straffung des Gürtels gut überstehen.
Das Zusammenbrechen der Exporte für die Sowjetunion stellte einen der Auslöser für die Rezension anfang der 1990er Jahre dar. Für den bilateralen Handel und den Status als bevorzugtester Handelspartner wurde letztlich ein teurer Preis bezahlt.
Mittlerweile ist die exportierende Industrie entschieden vielschichtiger geworden, wenn auch etwas peinlich abhängig vom Erfolg des einzigen Großunternehmens, von Nokia. Aber was entscheidend ist, die gemeinsame Eurowährung bietet einer kleinen Volkswirtschaft Schutz vor Zins- und Valutaschocks mit ganz anderer Stärke als seinerzeit die finnische Mark.
Wenn Soros für die Krise der Weltwirtschaft aus Richtung Indien und China einen Trost ausmachen kann, so liegt die Zugkraft Finnlands, wenn auch paradoxerweise, beim östlichen Nachbarn. Im mit seinen Rohstoffvorkommen reichen Rußland setzt sich Wachstum von Wirtschaft und Nachfrage des Verbrauchs im großen und ganzen ungestört fort, trotz den Subprime-Verhaspelungen der Amerikaner.
Wie Staatsschatzminister Jyrki Katainen auf dem Treffen der Ecofin in Brüssel bekundete, besteht für Finnland kein Grund zur Panik. Wenn auch die Wachstumsprognosen für dieses Jahr leicht nach unten berichtigt werden müssen, sind unsere Kapazitäten, mit einem Rückschritt fertig zu werden im europäischen Vergleich Spitzenklasse.
libidopter - 25. Jan, 09:49