Ein panvoluntaristisches, sozial verantwortliches Engagement des Individuums in einer dereinst geldbefreiten Welt wird den pflichtengestressten Menschen von heute wieder aufblühen und zu einem neuen Lebenssinn finden lassen, den wir in diesen geplagten Zeiten allzuoft vermissen und ohne den allzu viele von uns deshalb unter einer frustrierenden Langeweile oft leiden
Was der Medienkritiker Hans Weingartner im Spiegel-Interview zu seinem jüngsten Film "Free Rainer" über das kapitalistische Wirtschaftssystem sagt, ist wirklich nicht ganz "ohne" - bedenkt man den Zustand unserer Dinge mal ehrlich
Weingartner: Ich hoffe, daß der Film eine Diskussion auslöst, die dazu führt, daß die Gesellschaft endlich Druck auf die Politik ausübt und die Politiker wiederum Druck auf die TV-Verantwortlichen. Im Film steht das Fernsehen nur exemplarisch für die Massenmedien im Allgemeinen. Auch Zeitungen stehen heutzutage unter Quotendruck und müssen eine bestimmte Auflage erreichen. Sie können doch keine Qualitätszeitschrift mehr aufschlagen, ohne einen Artikel über Paris Hilton gedruckt zu sehen. Man kann ihr einfach nicht mehr entkommen! Um das zu ändern, brauchen wir vielleicht eine allgemeine Besinnung auf menschliche Werte.
Der Spiegel: Etwas konkreter bitte.
Weingartner: Das Grundproblem ist doch, daß der Kapitalismus in alle Bereiche unserer Gesellschaft Einzug gehalten hat. Darum ging es schon in meinem Film "Die fetten Jahre sind vorbei". Nur noch das hat einen Wert, was Geld bringt. Wenn wir uns alle dem Trash hingeben, wird er uns irgendwann besetzt haben. Es ist illusorisch zu glauben, daß du dir jeden Tag vier Stunden Trash-TV reinziehen kannst, ohne daß es dich verändert.
Der Spiegel: Sie wünschen sich also ein anderes Gesellschaftsmodell.
Weingartner: Wir sollten darüber nachdenken, ob das Diktat der freien Marktwirtschaft die einzige Alternative ist. Was hat es gebracht, die Welt in ein großes Warenhaus zu verwandeln? Die Menschen hatten nach 1945 die Hoffnung, daß der freie Handel Frieden bringt und die Menschen glücklich macht. Doch haben sich unsere Träume erfüllt? Und leben wir in einer gerechten Welt? Es ist doch vielmehr so, daß zwei Drittel der Menschheit von zwei Dollar am Tag lebt. Diese arbeitsteilige Gesellschaft, die die Entfremdung des Einzelnen zur Folge hat, ist vielleicht nur durch die Droge Fernsehen erträglich...
Weingartner: Ich hoffe, daß der Film eine Diskussion auslöst, die dazu führt, daß die Gesellschaft endlich Druck auf die Politik ausübt und die Politiker wiederum Druck auf die TV-Verantwortlichen. Im Film steht das Fernsehen nur exemplarisch für die Massenmedien im Allgemeinen. Auch Zeitungen stehen heutzutage unter Quotendruck und müssen eine bestimmte Auflage erreichen. Sie können doch keine Qualitätszeitschrift mehr aufschlagen, ohne einen Artikel über Paris Hilton gedruckt zu sehen. Man kann ihr einfach nicht mehr entkommen! Um das zu ändern, brauchen wir vielleicht eine allgemeine Besinnung auf menschliche Werte.
Der Spiegel: Etwas konkreter bitte.
Weingartner: Das Grundproblem ist doch, daß der Kapitalismus in alle Bereiche unserer Gesellschaft Einzug gehalten hat. Darum ging es schon in meinem Film "Die fetten Jahre sind vorbei". Nur noch das hat einen Wert, was Geld bringt. Wenn wir uns alle dem Trash hingeben, wird er uns irgendwann besetzt haben. Es ist illusorisch zu glauben, daß du dir jeden Tag vier Stunden Trash-TV reinziehen kannst, ohne daß es dich verändert.
Der Spiegel: Sie wünschen sich also ein anderes Gesellschaftsmodell.
Weingartner: Wir sollten darüber nachdenken, ob das Diktat der freien Marktwirtschaft die einzige Alternative ist. Was hat es gebracht, die Welt in ein großes Warenhaus zu verwandeln? Die Menschen hatten nach 1945 die Hoffnung, daß der freie Handel Frieden bringt und die Menschen glücklich macht. Doch haben sich unsere Träume erfüllt? Und leben wir in einer gerechten Welt? Es ist doch vielmehr so, daß zwei Drittel der Menschheit von zwei Dollar am Tag lebt. Diese arbeitsteilige Gesellschaft, die die Entfremdung des Einzelnen zur Folge hat, ist vielleicht nur durch die Droge Fernsehen erträglich...
libidopter - 17. Nov, 14:21