12
Jul
2007

"Einfach toll, gratis an etwas zu kommen"

Jäger, die Jagd machen auf die Schätze der Abfallhaufen

(ein Bericht aus der Sparte Extreme der finnischen Zeitung Turun
Sanomat vom 30.6.2007,
übersetzt aus dem Finnischen)

Nach Anschauung von Ilkka (ein Junge) und Suvi (ein Mädchen) werden in
den Einkaufsläden unsinnige Mengen von Waren auf den Müll geworfen, die
nur auf jemanden warten, der sie wiederverwertet. Sie behaupten, daß
Essen, das man im Abfall findet, nicht unreiner wäre als ein paar
Stunden zuvor, als es noch auf einem Regal im Laden stand.

Ilkka, 18, betreibt das Schnüffeln in Abfällen ungefähr ein halbes
Jahr. Er geht demselben aus einem allgemeinen Interesse heraus nach.

- Ich könnte es mir leisten, Nahrungsmittel auch im Laden zu kaufen.
Makellose Sachen, die kostenlos sind, sind jedoch immer tauglich.

Ilkka berichtet, daß man unter der Modeerscheinung des Absuchens von
Abfällen die Betätigung versteht, bei der man aus Müllbehältnissen für
seine eigenen Zwecke verschiedenartige Waren, die für andere nutzlos
sind, zusammensammelt.

- Einmal, als ich dabei war, nach Essen im Abfall zu suchen, kam eine
ältere Frau her, die mir Geld anbot, und ein Stück von dem Gebäck, das
sie gekauft hatte. Ihr war es unbegreiflich, daß eine normalverdienende
Person Abfälle abklappert, sagt Ilkka mit einem Lächeln.

Nach Anschauung von Ilkka ist das Suchen in Abfällen heutzutage weit
verbreitet und nicht nur eine Beschäftigung von Leuten mit geringem
Einkommen.

- Meiner Meinung nach ist das Stöbern im Müll nichts, wovor man sich zu
schämen bräuchte. Es ist einfach angenehm, an etwas gratis
heranzukommen, sagt er nachsinnend.

Einen Müllstöberer kann man nicht erkennen

Suvi, 23, fing ihr Wühlen in Müllhäufen zur gleichen Zeit an, als ihr
Studium an der Kunstakademie begann.

- Von der Studienunterstützung blieben monatlich nur vierzig Euro auf
der Hand liegen, erzählt sie.

Anfänglich ging Suvi aus schierer Not heraus zum Suchen nach Essen im
Müll, doch schnell gesellte sich eine Ideologie hinzu. Sie sagt, es wäre
unethisch, etwas wegzuwerfen, was noch gebraucht werden könnte.

Ilkka und Suvi sind der gleichen Meinung, daß man einen Müllstöberer
nicht am Aussehen erkennen kann.

- Ich sah einmal, wie welche im offenen Sportswagen an einen Müllplatz
herangefahren kamen, um darin zu stöbern, erzählt Suvi lächelnd.

Nach ihrer Auffassung kann man nach allem möglichen suchen gehen: nach
Essen, nach alten Zeitungen, Kleidern, Sachen und Flaschen.

- Ich selbst bin auf Lebensmittel aus. Ich bin auch sonst bestrebt, so
wenig wie nur irgend möglich einzukaufen.

Suvi pickt sich aus biologischen Abfällen auch unabgepackte
Nahrungsmittel heraus.

- Brot ist im allgemeinen nur aus der Tüte herausgenommen worden. Obst
und Gemüse sind auch im Laden unverpackt. Das Essen wird innerhalb von
einigen Stunden nicht gleich zu Abfall, erklärt sie.

"Ich würde kein Hähnchen essen, wenn es grün ist"

Suvi sagt, daß die bevorzugtesten Jahreszeiten zum Auswerten von Müll
das Frühjahr und der Herbst sind. In der Zeit verderben die Produkte
nicht so schnell, und gefrieren auch nicht. Nach Auffassung von Suvi
sollte man, wenn man im Sommer den Müll durchkämmt, besonders vorsichtig mit
Fleisch- und Milchprodukten sein. Nach dem, was sie sagt, wäre
verdorbenes Essen leicht zu erkennen. Die Farbe des Fleisches verändert sich,
und Obst wird weich. Bei Milchprodukten ist es angezeigt, dem
angegebenen Datum zu folgen. Laut Suvi helfen Eingefrieren und Kochen in fast
allen Fällen.

- Ich konsumiere die meisten der Artikel erst, nachdem ich sie vorerst
durchs Gefriergerät hindurchgejagt habe. Die Hygienebestimmungen sind
jedoch in Finnland so streng, daß man nicht gerade verdorbene Essensware
in den Abfällen eines Einkaufsladens antrifft.

Suvi ist es noch nie wegen irgendeinem Essen aus dem Müll schlecht
geworden [Anm. des Übersetzers: während mir's fast vom Schreiben darüber
schon schlecht wird; ich hoffe, daß letzteres nicht auf den Leser
zutrifft]. Wenn sie aus dem Müll geklaubte Milchprodukte oder Fleisch daraus
genossen hat, so nimmt sie zur Beförderung der Verdauung
Milchsäurebakterien zu sich, die auf den Magen eine beruhigende Wirkung haben.

Es gibt viele Suchplätze

Das Strieren im Müll ist im Prinzip ungesetzlich, da ein weggeworfenes
Produkt ein Besitz des Eigentümers des Abfalls ist. Wurde es auf den
Müll geworfen, dann geht es in den Besitz dessen über, der den Müll
einsammelt.

Suvi schätzt das Auflesen von Weggeworfenem als kein großes Verbrechen
ein. Sie geht ja nirgendwo auf Abfallsuche, wo man einbrechen müsste.

- Es besteht keine Veranlassung, Plätze auseinanderzunehmen oder in sie
einzubrechen, denn es gibt wirklich genügend Orte, wo es sich gut nach
etwas suchen läßt.

Sie läßt wissen, daß ein Teil der Läden Abfallkompressen benutzt,
welche die Produkte so zerpressen, daß sie unverwendbar werden.

Es macht keinen Sinn, zu hamstern

Suvi erzählt, daß das Wachpersonal sich eigentlich nicht um
Mühlstöberer kümmert, es kann höchstens vorkommen, daß einer mal weitergeschickt
wird. Geschäftsbesitzer andererseits gehen individuell verschieden auf
solche ein, die ihre Abfälle durchforsten.

- Einige bitten einen sogar, mit ins Hinterzimmer zu kommen, um das
Angebot von abgelaufenen Produkten anzuschauen.

Suvi erinnert daran, daß stets auf sie anständig zugegangen worden ist,
und daß es für die Händler als keine Überraschung komme, einen
Müllinspizierer bei sich auszumachen. Wenn ein Wachmann oder der Ladenbesitzer
zufällig dazukommt, so lächelt Suvi und grüßt.

Sie rät, nur soviel mitzunehmen, wie man braucht.

- Hamstern von Essenswaren ist unvernünftig. Die Traumausbeute eines
Mülljägers ist eine kleine Menge von etlichen und verschiedenen
Produkten, gibt sie an.

Suvi sagt, daß man die Tricks, wie man am besten im Müll wühlt, schnell
herausbekomme, zum Beispiel bei einem größeren Müllberg lohne es sich,
mittenhinein zu steigen. Sie warnt jedoch, daß man schwer zugängliche
Orte vermeiden sollte.

- Beim Arbeiten im Müll ist es immer gut, einen gesunden
Menschenverstand walten zu lassen.

Ein Fregan ist jemand, der kein Fleisch kauft

Suvi macht sich schon vier Jahre lang über Müll her und sieht keinen
Grund dafür, damit aufzuhören.

- Die Situation wäre eine andere, wenn ich viel überzähliges Geld hätte
und ich in der Lage wäre, mir nur Naturprodukte zu kaufen. Fleisch
würde ich aber trotzdem keines kaufen, erklärt Suvi.

Sie ist ein Fregan, bzw. jemand, die nur Fleisch aus Abfallbeständen
verzehrt.

- Zuerst mästet die Fleischindustrie die Tiere, bringt sie dann um, und
hernach landet das Fleisch im Müll. Meines Erachtens wird das Leben
eines Tiers nicht wertgeschätzt, wenn man es unten drin in einem
Abfallhaufen liegen läßt.

Kirsi Luoma
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Eine Welt so ganz ohne Geld

"Benefits Supervisor Awakening" für Menschen, die durch und durch Mensch sind und nicht mehr länger ums Goldene Kalb herumtanzen wollen

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