26
Jun
2007

Welche Geldbonzen stehen an den Hebeln der Europäischen Union - oder sind die Brüssel-Europäer wirklich derart dem Wahn verfallen?

Leben von Männern im Gebirge einer existentiellen Bedrohung ausgesetzt

Schäfer auf den Anhöhen Siebenbürgens werden mit EU-Regelungen konfrontiert, die sie ihrer herkömmlichen Arbeit berauben können

(ein Bericht der britischen Zeitung Observer aus Piatra Craiului in Romanien vom 24.6.2007, übersetzt aus dem Englischen)

Große weiße Hunde werden gebraucht, um Wölfe, Bären und Luchse abzuwehren, sie wetzen aber auch los, wenn sich ein Fremder dem Lager der Schäfer hoch oben im Gebirge von Siebenbürgen nähert.

Mit Rufen und Pfiffen kommandieren die Männer diese ab und machen sich weiter ans Melken ihrer Schar, bleiben aber weiterhin wachsam wegen eines bestimmten gefürchteten Besuchers - dem eines Regierungsinspektors, der ihre altertümliche Lebensweise mit einem Schlag beenden könnte. Die siebenbürgischen Schäfer stellen Käse, Milch und Butter auf die gleiche Art und Weise her genauso wie ihre Vorfahren, aber seitdem Romanien sich im Januar der Europäischen Union angeschlossen hat, hat diesen Gebräuchen, die seit langen Zeiten im Gebrauch sind, das letzte Stündchen geschlagen.

Die Europäische Union möchte den Verkauf von Molkereiprodukten unterbinden, der ohne moderne Hygiene, und ohne moderne Kühl- und Verladesysteme abgewickelt wird - Dinge, deren Beschaffung für arme Männer unmöglich ist, die sich auf ein Leben in einer wilden und naturschönen Umgebung eingerichtet haben, für die fließendes Wasser ein Fluß im Gebirge heißt und elektrischer Strom nur in den Blitzen existiert, die über ihren Weidegründen krachen.

"Ich habe dies seit 43 Jahren getan und alles war immer so gewesen," sagte Aurel Cotinghi in der schwülen, kleinen Hütte, in der er Käse zubereitet, während seine Söhne draußen am Melken sind. "Jetzt muß ich davon ausgehen, daß alles sich ändern kann, aber niemand hat uns genaueres erklärt. Irgendwann wird irgendwer uns wohl sagen, was wir tun sollen, oder sie schalten uns einfach aus."

Bauernvereinigungen behaupten, die rumänische Regierung hätte überhaupt nichts unternommen, um sie für den Schock vorzubereiten, den der Anschluß an die EU mit sich bringe, oder um sich dafür stark zu machen, eine Ächtung des lebenswichtigen Handels mit Waren aus ihren Molkereien auf heimischen oder einträglichen ausländischen Märkten abzuwenden.

"Viele unserer Jugendlichen haben sich nach Italien und nach Spanien davongemacht und 14 Schäfer aus dieser Gegend sind gerade losgegangen, um in Deutschland Gurken zu pflücken," sagt Eugen Gontea, Anführer der Vereinigung örtlicher Bauern.

"Die Maßnahmen, die unsere Behörden akzeptiert haben, haben die Schäfer mit einem lähmenden Schlag getroffen. Sie sind verschreckt und laufen in Panik herum. Man hat Maßnahmen ergriffen, um das jahreszeitliche Herumziehen mit Nutztieren zu untersagen, was 80% unserer Schafhaltungen betrifft, und 40% unserer Schäfer melken ihre Schafe schon nicht mehr, da sie befürchten, sie könnten ihren Käse nicht mehr absetzen."

Viele rumänische Bauern befürchten, die Regierung möchte die kleinen Höfe ausradiert und eine Reihe von Super-Betrieben dafür hingestellt haben, die alle die EU-Normen erfüllen; und sie haben Brüssel im Verdacht, daß alle Produzenten von Molkereierzeugnissen, die im kleinen Maßstab arbeiten, abgeschafft werden sollen, um den rumänischen Markt für Importe zu öffnen.

Ein ultimatives Datum, von dem ab die Bauern den Sicherheitsstandards der EU nachkommen müssen - Ende diesen Monats - wurde auf Ende Dezember verschoben. Aber das dürfte im Endeffekt wenig andern, es sei denn, Rumänien ließe ein massives Umerziehungs- und Investmentprogramm vom Stapel.

"Wir brauchen Investments, um unsere naturgegebenen Behinderungen zu überwinden: keine Zugangsstrassen oder Infrastruktur, kein elektrischer Strom, zerklüftetes Terrain, in dem Transporte nur mit dem Esel oder einem Pferd bewältigt werden können," sagte Gontea.

"Wölfe und Bären holen sich die Schafe und greifen Schäfer an. Vier wurden im letzten Jahr angegriffen und einer kam dabei um," sagte er. "Nur wenige Männer wollen so eine Arbeit tun, und die Mädchen keinen heiraten, der eine solche hat. Wer schon ist so verrückt, unter diesen Umständen in die Berge zu gehen?"

Das mühselige Leben der Schäfer ist gekennzeichnet durch eine natürliche Umgebung, durch die Elemente, durch Traditionen und Aberglauben und sie folgen einem Zyklus, den ihre entfernten Vorfahren leicht als den ihren erkennen würden. Ende April oder Anfang Mai sammeln sie von kleinen Dorfhöfen und Hinterhofställen Schafe und Kühe zusammen und führen sie durch Wälder und durch mit Orchideen gesprenkelte Wiesen hinauf zu den satten Weidegründen unterhalb den Gipfeln der Berge. Dort bauen sie für die Schafe eine Einfriedung aus Hölzern und nutzen deren Milch, um aus ihr in der kleinen Hütte, die ihnen einzig und allein Schutz gegen Sonne, Wind und tobende Sommerstürme gewährt, mehrere Arten von Käse herzustellen.

Daraufhin wickeln sie den salzigen Käse in aufgeweichte Kiefernrinde ein, um Abpackungen davon für die Tierbesitzer und für die Dorfmärkte zu fertigen, auf denen die Schäfer auf Wägen ankommen, die von Pferden und Eseln gezogen sind, welche auf ihren Köpfen Büschel aus rotem Zierat tragen, um 'böse Blicke' abzuwenden.

Im frühen Herbst werden die Tiere auf niedriger gelegene Weiden geleitet und, wenn der erste Schnee fällt, treiben die Schäfer sie wieder durch die Dörfer, und bringen sie ihren Besitzern zurück, wobei Plaketten oder Farbmarkierungen am Rumpf gebraucht werden, um sicherzustellen, wo die Tiere im Frühjahr aufgelesen wurden.

Einigen Schäfern und Schafen steht jedoch die Reise erst bevor: Tierhalter, die nicht genügend Heu haben, um ihre Tiere den Winter über durchzufüttern, lassen diese mit Schäfern weitergehen, die übers Land ziehen und riesige Herden zusammenkommen lassen, welche sie südwärts zu wärmeren Gefilden hin treiben, wobei sie des öfteren auf den größeren Straßen, wenn sie diese überqueren, stundenlang den Verkehr aufhalten.

Während er ungefähr über 280 Schafe und 40 Kühe auf den Weiden unterhalb den 2000 Meter hohen Bergen von Piatra Craiului wacht, erzählt Cotinghi, daß er umgerechnet um die 3'000 britische Pfund von den Tierbesitzern dafür erhält, daß er sechs Monate lang diese im Auge hat. Ein magerer Lohn, der unter vier Schäfern aufgeteilt werden muß; besonders schlimm wird es, wenn einem Halter ein Tier, das einem Raubtier zum Opfer fiel, auch noch daraus ersetzt werden muß. "Wenn wir die Schafe auf den Bergen verloren haben, werden uns die Berge verlorengehen: Das ganze Ökosystem wird zerstört sein und wilde Tiere werden auf der Suche nach Nahrung in die Dörfer kommen," sagte Gontea. Für Cotinghis 19-jährigen Sohn Bogda gibt es nur wenige Dinge, deretwegen er dieses rauhe Dasein jemandem empfiehle. "Vielleicht mache ich einen auf Schreiner," sagte er, während sein Vater ein Mahl aus Brot, Käse und Frühlingszwiebeln zubereiten ging. "Auf keinen Fall werde ich dies mein ganzes Leben lang machen."

Daniel McLaughlin
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