29
Mai
2007

"Sag' deinen Kindern, liebste Erdmutter, wie es um uns steht!"

Weltmilchtag 2007 als ein Zeichen der Zeit?

Auf Freitag, den 1. Juni 2007, ist der Welt-Milch-Tag angesetzt, heuer nun schon zum siebten Mal. Der Tag, der in etlichen Teilen der Welt beachtet wird, wurde von der Nahrungsmittel- und Landwirtschaftsorganisation FAO der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. In gut situierten Ländern gehört Milch auf dem täglichen Essenstisch mit hin dazu, aber in vielen anderen Ländern ist dies aufgrund des mangelhaften Zustands der Transporte und nichtvorhandener Möglichkeiten der Lagerung keine unbedingte Selbstverständlichkeit. Jedoch wird überall auf der Welt Milch als eine gute Quelle von sehr wichtigen Nährstoffen geschätzt. Grund genug, einen Tag im Jahr dem Zeichen der Milch anheimzustellen.

"Was aber ist es nur für ein Zeichen der Zeit, das Du uns hier zeigst, liebste Erdmutter, daß ausgerechnet in der selben Woche des Milch-Tages Japans Landwirtschaftsminister, also der Mann, der in Japan landesweit für das Molkerei-Wesen zuständig sein sollte, sich in einer schweren Finanzierungskrise durch einen sündhaft-unmännlichen Suizid verabschiedet hat?"
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Zwischen zwei Sphären im Schraubstock

Ein ungarisches Künstlerpaar, die Malerin Vera Varga (*1979) und der
Dichter Roland Acsai (*1975),
zu Besuch in Finnland im Winter '06/'07

Water-Dancer

Welche Eingebungen einem ungarischen Dichter während eines
Winteraufenthalts im nördlichen Finnland gegeben sein können



Das Ätherische des Geistes mit Händen zu greifen

(aus einem Beitrag des finnischen Malers Henri Hagman, übersetzt aus
dem Finnischen
)

...Der Dichter Ronald Acsai besitzt kein Notizbuch, sondern kritzelt
auf seinem Spaziergang die wichtigsten der Wörter eines Gedichtes, das im
in den Sinn kommt, in den Schnee. Dann geht er die gleiche Route zurück
und stellt diese sicher. Acsais Verhältnis zum Schreiben veränderte
sich, als er Varga kennenlernte. Beeindruckt durch die sinnliche physische
Präsenz der Arbeiten und Materialien der Malerin, begann er sein
Schreibpapier als die Leinwand eines Malers zu betrachten. Die Komposition
formt sich jedoch nach wie vor für einen Dichter aus dem Sinn, und nicht
aus der visuellen oder musikalischen Form eines Texts.
Das Schreiben in den Schnee fängt auch an, mehr Sinn zu machen, wenn
Acsais Arbeitsweise klar wird. Nie kehrt er zu alten Gedichten zurück,
läßt aber auch nie eines unfertig stehen. Ein Gedicht wird innerhalb von
einem, höchstens von fünf Tagen, fertig, denn in der Zeit vergeht das
Geschehen, das vorlag, die Situation geht vorüber, und es ist Acsais
Art, mitten aus der Erfahrung heraus zu schreiben.

Sein künstlerisches Tun und das seines Lebenspartners verbindet gerade
dies, daß beider Ausgangspunkt in der Inspiration liegt, und nicht in
Begrifflichkeiten.

"T. S. Elliot betonte das Schaffen eines konkreten Bildes für eine
abstrakte Idee. Bei mir ist es umgekehrt herum: erst die Beobachtung, und
dann wird nach deren Bedeutung gesucht."

"Die drei von mir veröffentlichten Sammlungen an Gedichten stellen
einen Zyklus in meinem Schreiben dar. Es ist jedoch etwas anderes, im
urbanen Pulsschlag von Budapest zu leben, den verschiedenartigen Impulsen
ausgesetzt zu sein, und unter anhaltendem wechselseitigen Einfluß von
vielen Dingen zu schreiben. Deshalb ist die von mir in Finnland
geschriebene Dichtkunst etwas anderes geworden und ließ ganz klar einen neuen
Zyklus beginnen."

" Früher entstanden meine Gedichte meistens in einem Raum, Finnland aber
bot mir eine Fülle an den Orten, eine Weite. Diese Elemente, wie die
Seen und die Wälder, erfordern klare Gedanken und Reinheit des Geistes -
um von ihnen schreiben zu können. Man muß eins mit der Umwelt werden,
so daß man sie einatmen kann. Zu diesem Zweck muß man sich von anderen
Dingen reine machen. Die Ruhe und das Ätherische des Geistes sind hier
mit Händen zu greifen. Ich verstehe nicht, weshalb man von hier
irgendwohin nach Indien gehen sollte, um so etwas zu suchen
."

"Die beste Methode, sich innerlich zu läutern, ist doch
selbstverständlich die Freude, das Glücklich-Sein. Ich denke also anders als die
Katholiken, welche sagen, daß Leiden läuternd sind."

Dies kommt als eine unerwartete Anrede von Acsai, der in Ungarn als der
ernstzunehmendste betroffene Dichter der neuen Welle ist. Sein letzter
Sammelband Tunnel Day, der sich mit der Depression auseinandersetzt, erfreut sich sowohl bei Kritikern wie bei der Allgemeinheit großer
Beliebtheit. Ich frage, ob nicht eigentlich das Bedrücktsein die Quelle der
Poesie sei, ob nicht das Herzen wächst, wenn es unter Schmerzen schmort.
Und Acsai antwortet mir, daß für ihn die Bedrängungen, die ihm immer
wieder widerfahren, zuallererst eine lähmende Wirkung haben, und bemerkt,
daß der Existentialismus allzu oft mit negativen Gefühlen in Verbindung
gebracht wird. Er hätte es sich derzeit zum Ziel gemacht, demnächst
etwas über die Liebe in existentialistischer Manier zu schreiben...

Henri Hagman

Hier nun im folgenden als Kostprobe ein Gedicht von Roland Acsai,
geschrieben während seines Finnlandaufenthalts, übersetzt von mir ins
Deutsche nach einer finnischen Übersetzung des ungarischen Originals von
Maria Yliheikkilä:

Zwischen zwei Himmeln im Schraubstock

Vor den Einkäufen für den Abend gingen wir an einen
See, an
Dem wir noch nicht gewesen waren,
Und wir stellten uns auf den einsamen
Anlegesteg dort.

Über unseren Köpfen hinweg schwebte eine schwere,
Dunkelblaue Wolkenmasse,
Wie eine formgerecht zurechtgeschnittene
Scheibe aus Stahl. Des
Sees zur Gänsehaut aufgeworfene Wasser
Spiegelte den Himmel äusserst präzise wider,
So, daß es unmöglich war, genau zu sagen,
Wo's nach oben,
Wo's nach unten geht.

Und am Horizont, im
Hellen, schmalen Streifen,
Dazwischendrin,
Schien ein Fabrikgebäude metallen.

"Nur in Finnland bekommt man derart abgeklärte Fabriken zu sehen,"
dachte ich mir,
Als wir auf dem Anlegesteg standen,
Nebeneinander,
Zwischen zwei Himmeln im Schraubstock.

Mehr starke Persönlichkeiten, die sich dafür einsetzten, die Menschen übers Geld hinwegzuhelfen, und diesen auch ein großes Glück im Leben, möchte man sich gerne wünschen in dieser unserer heutigen Welt

Solche starken Leute bräuchte die Welt viel viel mehr : Isabelle Eberhardt und ihr kurzes, aber sehr intensives Leben (1877 - 1904)


Nathalie Eberhardt heiratete einen General des Zaren Alexander III. Nach der Geburt ihres dritten Kindes brannte sie mit dem Hauslehrer Alexander Trofimowski ("Vava") durch. Der Armenier war russisch-orthodoxer Priester gewesen, aber unter dem Einfluss Michael Bakunins (1814 - 1876) Anarchist geworden. Nathalie de Moërder nahm ihren Mädchennamen Eberhardt wieder an und bezog mit Alexander Trofimowski und den Kindern ein Haus in Meyrin bei Genf.

Dort gebar sie zunächt einen Sohn und dann am 17. Februar 1877, im Alter von 39 Jahren, die Tochter Isabelle.

Isabelle-Eberhardt

Isabelle Eberhardt lernte Russisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Griechisch, Latein und Arabisch. Durch Zeitungsanzeigen gewann sie Brieffreunde, von denen sie viel über die arabische Kultur und Lebensart sowie den Islam erfuhr. Schließlich nahm sie diesen Glauben an.

Im Mai 1897 riet ein Arzt ihrer kränkelnden Mutter zu einem Klimawechsel. Isabelle begleitete sie in die französische Kolonie Algerien, wo sie sich in Bône (heute: Annaba) eine Wohnung mieteten. Während Nathalie Eberhardt andere Europäer besuchte und einlud, wollte Isabelle auch die Einheimischen kennen lernen. Deshalb verkleidete sie sich als Araber und streifte durch die Suks und Gassen. Der Gesundheitszustand ihrer Mutter verschlechterte sich in Algerien so, dass Isabelle ihrem Vater telegrafierte. Bevor er eintraf, starb Nathalie Eberhardt im Alter von 59 Jahren. Sie wurde in Bône beigesetzt.

Isabelle Eberhardt war nun ganz auf sich allein gestellt, brauchte aber auch auf niemand mehr Rücksicht zu nehmen. Sie wählte den Männernamen Si Mahmoud, gab sich als Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen aus und reiste nach Tunis. Trotz ihrer Verkleidung ließ sie sich auf Männerbekanntschaften ein.

Sie suchte nach Freiheit und sehnte sich nach Liebe: "Für das Publikum setze ich die Maske des Zynischen, des Ausschweifenden, des großspurig Unbekümmerten auf [...] Bis heute hat es niemand verstanden, diese Maske zu durchdringen und meine wahre Seele zu erkennen, diese feinfühlige und reine Seele, die sich so hoch über jene Niedrigkeiten und Entwürdigungen erhebt, durch die ich mein physisches Dasein aus Verachtung gegenüber den Konventionen und auch aus einem eigentümlichen Bedürfnis nach Leiden schleppe."

Anfang 1899 eilte sie nach Genf, weil ihr Vater todkrank war. Vom Recht auf Selbstbestimmung überzeugt, beendete Alexander Trofimowski kurz darauf sein Leiden mit einer Überdosis Morphium.

Im Herbst fuhr Isabelle Eberhardt nach Paris, um nach einem Verleger für die Erzählungen zu suchen, in denen sie ihre Reiseerlebnisse in Nordafrika festgehalten hatte. Auch in der französischen Hauptstadt trat sie als Mann mit Kaftan und orientalischen Pluderhosen auf. Das fanden die reichen Leute besonders interessant, und sie luden Isabelle Eberhardt deshalb zu ihren Abendgesellschaften ein.

Nach einem Besuch bei ihrem in Marseille verheirateten Bruder Augustin und der Regelung einiger Erbschaftsfragen in Genf reiste sie im Juli 1900 erneut nach Algerien. In der Oasenstadt El-Qued verliebte sie sich in Slimène Ehnni, einen in Batna stationierten algerischen Leutnant. Mit ihm zusammen trat sie der Moslembruderschaft Kadriya bei, die von den Franzosen verdächtigt wurde, den Aufstand gegen die Kolonialherrschaft zu schüren. Als Isabelle Eberhardt am 29. Januar 1901 einem Einheimischen bei der Übersetzung eines Briefes helfen wollte, schlug ein fanatischer Anhänger einer mit der Kadriya verfeindeten Sekte mit einem Säbel auf sie ein und verletzte sie schwer am linken Arm. Ein Gericht verurteilte den Attentäter zu lebenslanger Zwangsarbeit, und das Opfer wurde von den Kolonialbehörden ausgewiesen: Im Mai 1901 musste Isabelle Eberhardt sich von Slimène Ehnni verabschieden und Algerien verlassen.

Mit einer Reihe von Eingaben erreichte sie, dass er nach Marseille versetzt wurde. Dort heiratete das Paar am 17. Oktober 1901 auf dem Standesamt und anschließend in einer Moschee. Ausnahmsweise trug Isabelle Eberhardt aus diesem Anlass ein Kleid. Ein Vierteljahr lebten die beiden bei Isabelles Bruder Augustin.

Im Januar 1902 kehrte Slimène Ehnni, der inzwischen den Militärdienst quittiert hatte, mit seiner Ehefrau nach Algerien zurück. Sie wohnten in einem billigen Hotelzimmer und vertrieben die Langeweile mit Alkohol, Drogen und amourösen Abenteuern -- bis der französische Zeitungsherausgeber Victor Barrucand Isabelle Eberhardt anbot, ihre Geschichten zu veröffentlichen und ihr eine Anstellung als Schreibkraft in der Gemeindeverwaltung von Ténès vermittelte.

Nach der Genesung von einer Malaria-Erkrankung mieteten sich Isabelle Eberhardt und Slimène Ehnni in Äin-Sefra eine Lehmhütte neben einem ausgetrockneten Flussbett. Bei einem Gewitter in der Nacht auf den 21. Oktober 1904 riss der plötzlich angeschwollene Fluss die Uferbebauung weg. Slimène rettete sich vor den Wasser- und Schlammmassen. Tage später wurde die Leiche der 27-jährigen Isabelle Eberhardt gefunden.
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