28
Mai
2007

"Gerade dieses Stück hätte ich nie übers Herzen gebracht, für wieviel auch immer zu verkaufen, doch dann kam ich in eine Geldnot..."

Eine Schau in der Rückblende von Arbeiten des finnischen Künstlers
Konola stellt einen Naiven, einen Symbolisten und einen Surrealisten vor


Von einem schüchternen Engel, den es verärgerte, und anderen
Geschichten


(ein Artikel aus der Sparte Kultur der Zeitung Turun Sanomat vom
27.5.2007,
übersetzt aus dem Finnischen)

Die retrospektive Ausstellung "Spiegel des Lebens" in der Gallerie
Nefret in der Erichsstraße 4 von Turku illustriert die Laufbahn des
Künstlers Hannu Konola über eine Zeitspanne von 30 Jahren hinweg. Es sind
dort an die fünfzig seiner frühen Arbeiten mit Ölfarben, sowie
Photographien und Entwürfe von Arbeiten auf Glas zur Beschau aufgehängt. So
extensiv waren die Arbeiten von Konola früher noch nie zu sehen gewesen.

- Obwohl ich schon seit dem Jahr 1979 ganztägig mit künstlerischen
Arbeiten beschäftigt bin, ist dieses erst meine fünfte persönliche
Ausstellung. Seit der vorangegangenen Ausstellung sind auch schon wieder 17
Jahre vergangen, stellt Konola fest und ist selbst über seine Beobachtung
verblüfft.

Die Erklärung für den gemächlichen Ausstellungsrhytmus ist
naturgegeben.

- Ganz klar liegt der Hauptgrund dafür in der Tatsache, daß ich
Auftragsarbeiten für öffentliche Räumlichkeiten mache.

Eine Leidenschaft für die Glasmalerei

Nach dem Jahre 1989 hatte er für 16 Kirchen und 2 Firmenhäuser
Glasmalereien in Arbeit genommen.

- Im Durchschnitt ein Projekt pro Jahr. Drei Arbeiten mit Öl mache ich
dabei neben her, ein wenig so wie ein Hobbymaler, lacht der neuerdings
besonders für seine Glasmalereien bekannte Künstler auf.

Seine Beziehung zur Glasmalerei beschreibt Konola als eine
Leidenschaft. Er gibt zu, daß es für die Arbeiten auf Glas auch einen zweiten Grund
gibt: mit Hilfe von den Auftragsarbeiten bestreitet er seinen
Lebensunterhalt.

Zur Glasmalerei kam Konola, als ein Architektenbüro in Tampere, das
eine Wettbewerbsausschreibung für die Erstellung des Planes für die Kirche
von Juankoski gewonnen hatte, ihn dazu bat. Damals war die
Glasmaltechnik für den Künstler noch etwas neues, doch er machte sich daran, dem
ganzen auf den Grund zu gehen, indem er verschiedene Glasmaltechniken
untersuchte.

- Vor ein paar Jahren hatte ich für die Kirche von Aitolahti eine
größere Arbeit per Seidentupf-Technik fertiggestellt, echt erstklassig.

Konola betont, daß er seine eigenen Arbeiten immer in Abstimmung mit
den Architekten ausführt.

- Wenn für eine neue Kirche Glasmalerei gemacht wird, ist es eine feine
Sache, von Anfang an mit dabei zu sein. Dann bekommt man das Glas so
hin, daß alles gut sitzt mit den anderen Materialien. Ich respektiere
immer die Lage des Architekten.

Einer, der mit der Präzision eines Ingenieurs nach den Wolken greift

Sein jüngste Werk auf der Ausstellung ist das Selbstbildnis
"Wolken-Fallensteller".

- Mein ganzes Leben lang bin ich so ein Fallensteller von Wolken
gewesen, indem ich Wolkenfetzen anhalte und sie an einer Schnur festbinde.
Wie wir alle sehr wohl wissen, kann man eine Wolke an einem Schnürl bei
der Leine halten, sagt Konola lachend.

Eine von diesen mit einer "Falle erhaschten" Fetzenwolken ist für
Konola (der Name Konola hört sich für einen Finnen an, wie sich für einen
Deutschen der Name 'Verschlagenei' anhören würde) die in Hirvensalo
(Elch-Öde) errichtete, vom Architekten Matti Sanaksenaho ('Matz
Farnenbresche') entworfene ökumenische Kunst-Kapelle.

- Dank Sanaksenaho ist die Kapelle zum international bekanntesten
Gebäude von Turku geworden. Es haben dort bereits 1'300 heimländische und
ausländische Architekten hereingeschaut, um sich mit dem Objekt vertraut
zu machen.

Die Natur des Wolkenfallenstellers ist nicht die einzige, den Künstler
als solchen ausmachende Eigenschaft. Während Konola beim Aufhängen der
Stücke für die Ausstellung mit dem Hammer auf feine Details hinweist,
sagt er, daß er sich durchaus auch als einen "ingenieurmäßigen Pedanten"
einschätzt.

- Ich wäge Farben und Relationen ab, bemerkt er, als er vor einem 1995
entstandenen namenlosen Gemälde zu stehen kommt.

- Dieses hier ist mein Lieblingsbild. Den ersten Anstoß dafür gab mir
eine Frauenfigur, die ich malen wollte und aus der eine liegende
Engelsgestalt werden sollte. Dann verwarf ich aber das ganze, und wischte
nahezu alles weg. Aber übriggeblieben ist davon hier ein Würfel des Lebens,
eine Träne der Freude und des Leids, eine Taschenuhr Gottes, an der die
Zeiger fehlen, das ist das wesentliche daran. Hier steht die
Schlechtigkeit der menschlichen Gedankenwelt und das Gute der menschlichen
Gedankenwelt, wie es der Künstler aufsummiert.

Er gibt die Vermutung zu bedenken, daß man mit der Schlechtigkeit der
menschlichen Gedankenwelt ganz gut zurecht kommen könne, da die Gestalt
auf dem Bildnis mit ihrem Dandy-Stock mit dem silbernen Knauf recht
zufrieden dreinblickt.

- Hier kamen viel solche Sachen mit ins Spiel, die aus dem
Unterbewußtsein kamen. Gerade dieses Stück hätte ich nie übers Herzen gebracht, für
wieviel auch immer zu verkaufen, doch dann kam ich in eine Geldnot,
entfährt es Konola.

Ein kreativer Mensch entwickelt neues

Drei für den Künstler wichtige Stile sind an den Arbeiten der
retrospektiven Ausstellung auszumachen.

- Meine ältesten Arbeiten sind naiv, dann kam der Surrealismus und der
Symbolismus. Das sind die Hauptausrichtungen. Ich habe nie ein und das
gleiche tun wollen. Wenn es hieße, "dies oder das ist ein typisches
Werk von Konola", so ware dies für mich etwas schreckliches. Ein kreativer
Mensch muß etwas neues entwickeln. Etwas zu suchen und auszuprobieren,
das füllt mich aus, sagt Konola Konola mit Bestimmtheit.

Zum Wechsel der Stilarten hat er ein unkompliziertes Verhältnis.

- In den 1970ern machte ich naive Arbeiten, aber während einer gewissen
Schaffensphase fingen jene an, ganz doof und kindisch auf mich zu
wirken. Ich wollte abstrahieren, und zu Ende der 1980er und in den 1990ern
verschwanden die Menschen aus den Bildern. Jetzt, da ich mit Glas
arbeite, mache ich - sowie es in meiner Befugnis steht - am liebsten etwas
abstraktes, sagt er.

Dazu, Portraits zu malen, bekommt man den Maler nicht hin, es sei denn
in ganz seltenen Ausnahmefällen. Von den Portraitraritäten ist auf der
Ausstellung ein 1992 gemältes Werk von Bischof Kalevi Toiviainen zu
sehen.

- Er war mein Professor für Dogmatik. Toiviainen hätte von sich kein
Portrait haben wollen und hatte nur für den Fall zu einem Bild
zugestimmt, daß "der Konola es malt". Er hatte ganz sicher darauf vertraut, daß
ich nicht darauf eingehen würde. Es ist denn auch für ein Portrait nicht
ganz typisch ausgefallen, bemerkt Konola hierzu zusätzlich.

Nahezu zu jedem Werk von Hannu Konola scheint sich, eine Geschichte
hinzuzufügen, und der Künstler bringt die Gemälde auch mit Worten zum
Leben. Der schüchterne Engel, ein Werk von 1995, ist auf den Wunsch einer
Person entstanden, die einen schweren Autounfall hatte.

- Vom Standpunkt seiner Zunft als Schutzengel her, kann so ein
Autounfall einen Engel ganz schwer mitnehmen, deshalb hält er die Finger vors
Gesicht. Sicherlich ist es einem Engel ärgerlich, und auch mit gutem
Grund, bemerkt Konola hierzu kurz und bündig.

Vor ein paar Jahrzehnten war Konola auf Teneriffa eine Zeitlang als
Pfaffe für Touristen tätig. In dem Urlaubsparadies stellte sich denn auch
das Motiv ein für sein Gemälde 'Eine mit sich selbst fast zufriedene
Dame beißt einen Engel'.

Die Ausstellung 'Spiegel des Lebens' in der Gallerie Nefret von Turku
(im südwestlichen Teil von Finnland) ist bis zum 17.6. zu sehen.

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