Die extra königlichen Sonderrechte aufs alte Maß zurechtstutzen

"Die Frauen haben die BBC verdorben"
(8.5.2007)
Der in Groß-Britannien sehr bekannte Sternenwissenschaftler und
Fernsehmacher Sir Patrick Moore, 84, hält das Fernsehangebot seines
Arbeitgebers, der BBC, im mindesten für bedauerlich. Gemäß Moore hat die
Rundfunkanstalt BBC das Fernsehen durch ihre Lebensstilsendungen, die man nach
Anschauung von Moore in das nächste Schwarze Loch verweisen sollte,
verdorben.
"Das Problem dabei ist, daß die BBC von Frauen geführt wird, und das
sieht man dem Programm auch an: Seifenopern, Gekoche, Quiz-Spiele,
Abwaschbeckentheaterstücke," läßt Moore vom Stapel.
Ausgebuht werden auch die Nachrichten-Sprecherinnen. "Diese gewitzten
Frauen sind nicht meinetwegen da."
Moore moderiert die Sendung "The Sky at Night" (der nächtliche Himmel),
die schon 50 Jahre am Laufen, und eins der am längsten laufenden
Fernseh-Programme in Groß-Britannien ist. Neulich fühlte Moore sich verletzt,
als die BBC die Sendezeit seines Programms auf die frühen Morgenstunden
verlegte.
Beute eines Menschenfresserlifts geworden
(7.5.2007)
Zwei junge Norweger hatten sich aufgemacht, den Lift des Bahnhofs in
Lillestrøm zu beschädigen, und ließen außer Acht, daß sie selbst im Lift
waren.
Der Lift verschloss seine Tür und hielt die jungen Übeltäter in sich
gefangen, bis die Polizei erschien.
"Aggressiv sich irgendwo auszutoben ist immer von Übel, aber viele
sehen dabei eine lustige Seite," sagte die Sprecherin der Eisenbahn, Ellen
Svendsvoll. "Es ist ihnen recht geschehen."
Die jungen Männer waren in den Lift gestiegen und fingen an, auf dessen
Tür einzuschlagen.
Der Lift verschloss sich. Sicherheitskräfte versuchten, die Tür
aufzubekommen, aber sie verklemmte sich nur noch mehr. Es wurden Polizei und
Feuerwehr zu Hilfe gerufen.
"Durch eine Schandtat selbst kann man schon festgenommen sein," sagte
Svendsvoll. "Ich weiß nicht, was diese sich dabei gedacht haben. Wohl
gar nichts."
Den Zerstörungswütigen steht eine Rechnung von 10'000 Euro in Aussicht.
Der Photograph Tunick stellte den Nackedei-Rekord auf
(7.5.2007)
Über 18'000 Menschen zogen ihre Kleider auf dem Zocalo-Platz von Mexico
City aus im bisher größten Nacktaufnahmeprojekt des Photographen
Spencer Tunick.
Der Künstler aus Brooklyn wurde durch seine Bilder berühmt, auf denen
tausende nackter Menschen auf öffentlichen Plätzen posieren. In Finnland
waren ein paar Tausend Nackte 2002 im Zentrum von Helsinki für ein Bild
zusammengekommen.
Nirgendwo waren jedoch vormals so viele auf einem Platz
zusammengekommen wie in Mexiko. Die Stehenden, in der Embryostellung
Zusammengekauerten und auf dem Boden Liegenden formierten am frühen Sonntagmorgen ein
Meer der Nackten.
"Wichtig dabei ist es, daß es sich nicht um deinen Körper oder um den
eines anderen dreht, sondern darum, daß man zusammen irgendwo teilnimmt,
als eine Gemeinschaft," erklärte der 25-jährige Ingenieur Oscar Roman
Muñoz, der am Ort erschienen war.
Auf dem ersten Bild von Tunick waren die Modelle am Stehen, um der
mexikanischen Flagge die Ehre zu erweisen, für das zweite hatten sich die
Menschen auf den Boden gelegt, und formten so ein "Bettuch aus Menschen"
um einen auf einem Rollstuhl sitzenden nackten Mann herum. Zwischen den
Aufnahmen stimmte die nackte Schar mexikanische Volkslieder an.
In Malaysia gehen 196'000 Dosen Bier den Kanal hinab
(8.5.2007)
Die Zollbehörde von Malaysia beabsichtigt, über 196'000 Dosen von
geschmuggeltem Bier den Kanal hinunterlaufen zu lassen.
Der Grund ist der, daß das Bier von einer kriminellen Bande
beschlagnahmt wurde, die sich auf den Verkauf von steuerfreien Getränken an
Restaurants und Laden spezialisiert hatte.
Die Behörde kann das Bier auch nicht in einer Versteigerung
losschlagen, da dessen Verkauf eine Einwirkung auf den binnenländischen Markt
hätte, berichtete die Zeitung Star am Dienstag.
Die Schmuggler hatten über ein halbes Jahr lang das Bier hergeschafft,
um es in Hongkong, Singapur und Malaysia weiterzuverkaufen. Die Pläne
gingen den Bach hinab, als die Behörden eine Razzia in einem
industriellen Gebäude machten, wo das Bierlager eingerichtet worden war.
Der König vergaß seine Elektrorechnungen
(8.5.2007)
König Gyanendra von Nepal hat 11 Jahre lang die Stromrechnungen für
seine Paläste vernachlässigt. Laut der Zeitung Kathmandu Post stehen bei
den Rechnungen Rückstandbeträge von 33 Millionen Rupien, bzw. 370'000
Euro aus. Dies macht die königliche Familie zu den schlimmsten
Vernachlässigern der Elektrorechnungen.
"Wir haben regelmäßig die anwachsenden Stromrechnungen an den Palast
und an die Königssippe geschickt. Niemand hat darauf reagiert, geschweige
denn bezahlt," berichtete eine Quelle dem Blatt.
"Aufgrund ihrer Position können wir nicht zu Maßnahmen schreiten, wie
die Stromversorgung abschneiden."
Die sich angehäuften Stromrechnungen sind nicht das einzige, was dem
König, der im letzten Jahr seine Macht einbüßte, droht. Die Regierung von
Nepal beschloß kürzlich, das Dienstpersonal des Königs zu entlassen.
Auch die Abgabe der Krone dürfte noch den Wahlen im Sommer anstehen.
Meßsystemmärtyrer obsiegten
(11.5.2007)
Nichts ist sturköpfiger als ein waschechter Brite.
Dies mußten nun auch die EU-Bürokraten erfahren, die nach einem Kampf
über Jahre hinweg sich nun den ihre eigenen Meßeinheiten verteidigenden
Briten gegenüber geschlagen geben mußten.
Ein Beauftragtenausschuß der EU gab zu Anfang der Woche bekannt, daß
die Briten weiterhin Yards, Meilen, Fuß und Unzen benützen dürfen.
Gemäß einem früheren Beschluß wären die Briten gehalten gewesen, vom
Jahr 2009 an von ihren geliebten Maßen Abschied zu nehmen. Eine
Vereinigung von Meßsystemmärtyrern, die die Britenmaße in Schutz nahmen, ist
besonders mit der Entscheidung zufrieden.
In den Pubs war keine solche Not aufgekommen, denn diese haben auf
Beschluß von Brüssel für alle Zeiten das Sonderrecht zugesprochen bekommen,
nach britischen Maßen auszuschenken.
Lucy, das Kalb mit den zwei Nasen
(12.5.2007)
Mark Krombholz mußte sein neugeborenes Kalb etliche Male betrachten,
bevor er glauben konnte, was er sah: Hatte es doch tatsächlich zwei
Mäuler.
"Ich hatte nichts besonders an ihm feststellen können, bis als ich es
in den Stall brachte," erzählt Krombholz.
Das Zwillingsmaul ist dem Kalb, das Lucy getauft wurde, auf das erste
draufgewachsen. Laut dem Heranzieher von Lucy, Scott Grund, scheint das
Maulstück ausgezeichnet zu funktionieren und dem Tier daraus kein
Nachteil zu erwachsen.
"Es macht den Eindruck, daß es bequem auf seinem Stroh liegt und
atmet," sagte er.
"Nur eben, daß es zwei Mäuler hat."
Gemäß Grund ist eine Mißbildung ähnlich der von Lucy im allgemeinen
nicht durch Gene verursacht.
Lucy, die am 4. Mai zur Welt kam, wird ein gemütliches Dasein haben,
denn es ist beschlossen worden, sie auf dem Hof von Krombholz als Tier
zum Verhätscheln zu halten.
(sämtliche Artikel aus dem Finnischen übersetzt)
libidopter - 16. Mai, 18:28