In Berliner Kiezen hat man bereits damit angefangen, das Geld abzuschaffen
Über Jahrhunderte hinweg haben die Menschen gelebt, indem sie Dienste und Waren miteinander getauscht haben. Als man zur Geldwirtschaft überging, verringerte sich der Austausch von Diensten, und als Mittel des Tauschens kam Geld hinzu. Eine systematische geldlose Tauschhandelswirtschaft wurde zu Anfang der 1980er Jahre in Kanada wiederbelebt.
In Berlin ist das Betreiben eines Tauschrings eine der zentralen Verrichtungsformen eines Kiezes. In Berliner Kiezen sind gegenwärtig an die dreißig Tauschringe am Arbeiten, dem größten und stärksten von welchen, einem 1990 gegründeten, über 300 Personen angehören. Dem im Jahre 2000 ins Leben gerufenen Tauschring des Kiezes Helmholtz gehören zur Zeit 97 Mitglieder an. Auf dem Areal gibt es sieben Personen, die fast vollständig außerhalb der Euro-Wirtschaft leben.
Eintauschen lassen sich alle erdenklichen Dienstfertigkeiten und Güter, von EDV-Beratung bis zu Vorhersagen und ärztlichen Diensten, vom Organisieren eines Festes bis zu einem überzähligen Fahrrad. Eine Mutter von fünf Kindern bereitet größere Rationen von Essen zu, sofern ihr im vorhinein Bescheid gegeben wird. In etlichen Wohnungen steht ein lehrstehendes Zimmer zur Verfügung.
Der Wert der Dienstleistungen wird situationsbedingt abgewogen, aber als Faustregel gilt, daß eine Stunde Arbeit 10 Helmholtz-Taler entspricht. Auf den Mitglieder-Seiten eines Tauschrings sind die Kontostände der Mitglieder verzeichnet, aus denen man sehen kann, wieviele an Talern beim einzelnen zusammengekommen sind oder wieviel jemand der Gemeinschaft noch Dienst schuldig ist. Die Dienstleistungen machen die Runde und am Ende ist ein jeder auf der Seite der Gewinner und um manchen neuen Freund reicher.
Die Tauschringe hören sich nach einer grandiosen Idee an. Stellt dazu einer aus dem Kiez bescheiden fest: "Es handelt sich hier lediglich um ein etwas erweitertes achbarschaftshilfe-Projekt. So etwas gibt es doch bestimmt bei euch in Finnland auch?"
Aus einem Bericht von Johanna Nuorteva, übersetzt aus dem Finnischen
In Berlin ist das Betreiben eines Tauschrings eine der zentralen Verrichtungsformen eines Kiezes. In Berliner Kiezen sind gegenwärtig an die dreißig Tauschringe am Arbeiten, dem größten und stärksten von welchen, einem 1990 gegründeten, über 300 Personen angehören. Dem im Jahre 2000 ins Leben gerufenen Tauschring des Kiezes Helmholtz gehören zur Zeit 97 Mitglieder an. Auf dem Areal gibt es sieben Personen, die fast vollständig außerhalb der Euro-Wirtschaft leben.
Eintauschen lassen sich alle erdenklichen Dienstfertigkeiten und Güter, von EDV-Beratung bis zu Vorhersagen und ärztlichen Diensten, vom Organisieren eines Festes bis zu einem überzähligen Fahrrad. Eine Mutter von fünf Kindern bereitet größere Rationen von Essen zu, sofern ihr im vorhinein Bescheid gegeben wird. In etlichen Wohnungen steht ein lehrstehendes Zimmer zur Verfügung.
Der Wert der Dienstleistungen wird situationsbedingt abgewogen, aber als Faustregel gilt, daß eine Stunde Arbeit 10 Helmholtz-Taler entspricht. Auf den Mitglieder-Seiten eines Tauschrings sind die Kontostände der Mitglieder verzeichnet, aus denen man sehen kann, wieviele an Talern beim einzelnen zusammengekommen sind oder wieviel jemand der Gemeinschaft noch Dienst schuldig ist. Die Dienstleistungen machen die Runde und am Ende ist ein jeder auf der Seite der Gewinner und um manchen neuen Freund reicher.
Die Tauschringe hören sich nach einer grandiosen Idee an. Stellt dazu einer aus dem Kiez bescheiden fest: "Es handelt sich hier lediglich um ein etwas erweitertes achbarschaftshilfe-Projekt. So etwas gibt es doch bestimmt bei euch in Finnland auch?"
Aus einem Bericht von Johanna Nuorteva, übersetzt aus dem Finnischen
libidopter - 13. Apr, 09:29